Alles rund um den VAR

  • Super, wie du das immer hinkriegst. :thumbup:
    Ich schaff diese Antworten nicht, habe weder Zeit, noch Muße.


    Dafür biste schneller. :thumbup:

  • Das ist für mich der wichtigste Satz des Interviews, der auch für den Videoassistenten beim Fußball gilt.

    Zitat

    Die Technik ist ein sehr gutes Hilfsmittel, aber Fehler wird es im Sport immer geben.


    Das gibt es beim Eishockey allerdings auch. Nicht so sehr bei der Betrachtung des Videobeweises, sondern beim zu frühen Abbrechen des Spiels.


    Spiel 6 Stanley Cup Final war das so. Zum Glück.

  • Das ist für mich der wichtigste Satz des Interviews, der auch für den Videoassistenten beim Fußball gilt.

    Zitat

    Die Technik ist ein sehr gutes Hilfsmittel, aber Fehler wird es im Sport immer geben.


    Der Satz ist so richtig wie er eine Binsenweisheit ist - auch beim Eishockey regt man sich über vermeintliche Fehlentscheidungen (wie z.B. über gegebene bzw. nicht gegebene Strafzeiten) auf - wobei natürlich wie beim Fußball auch die Anhänger der beteiligten Clubs die jeweilige Situation meist unterschiedlich bewerten. Das liegt also in der Natur der Sache.


    Von daher wäre es ohnehin vermessen, an den Videobeweis den Anspruch zu stellen, ein vom Schiri "perfekt" geleitetes Spiel zu erwarten. Es kann immer nur um die nachträgliche und sorgfältige Beurteilung entscheidender Spielszenen gehen, bei denen sich der Schiri selbst nicht ganz sicher ist, wie sie zu beurteilen sind (und bei denen er bisher m.o.w. "blind", vor allem aber sofort entscheiden musste). Und das auch nur in einem eng gesteckten Rahmen, den zu definieren ich mir hier und heute nicht anmaßen möchte.


    Das Argument der "Entemotionalisierung" ist jedenfalls für mich keines. Gerade was die Frage "Tor oder nicht" bzw. "Elfer oder nicht" betrifft, ist diese beim Fußball noch wesentlich signifikanter als beim Eishockey, wo man binnen vier Minuten auch mal eben einen Drei-Tore-Rückstand aufholen kann. Das (und Schlimmeres) hab ich alles schon erlebt, ausgerechnet gegen den KEC...


    Hinzu kommt die beim Fußball weit wesentlichere wirtschaftliche Komponente, nicht zuletzt in Relegationsspielen, die über Wohl und Wehe eines Vereins entscheiden können. "Phantomtore" á la Kießling (an die Eishockey-Fans: ich meine den Fußballer von Buyer Leberhusten, nicht die damalige Nr. 4 vom KEC :D), die dem Gegner den Abstieg bescheren, können verheerende Auswirkungen haben. Das sollte man - mit Hilfe des Videobeweises - schon vermeiden können.

  • Von daher wäre es ohnehin vermessen, an den Videobeweis den Anspruch zu stellen, ein vom Schiri "perfekt" geleitetes Spiel zu erwarten.

    Ich greife diesen Satz einmal heraus. Das ist im Fußball der springende Punkt, weil mMn die überwiegende Mehrheit diesen Anspruch artikuliert.


    Das beste Beispiel, daß sämtliche Schiedsrichter (die auf und neben dem Platz und die in *öln sitzenden) auch mal kräftig daneben liegen können, ist doch daß Handspiel vom Spieler Kehrer. Das passiert halt trotz der Menge an Offiziellen rund um das Spiel.
    Und da kann sich ein Herr Strunz im Doppelpass tausendmal darüber aufregen, daß das niemand gesehen hat. Ich sage zum Glück, denn noch urteilen Menschen darüber und keine Maschinen. Und ich persönlich habe lieber 70% weniger Fehlentscheidungen als 100% Fehlentscheidungen, über die man sich dann so herrlich Emotional streiten kann.

  • Mich stört unabhängig vom Videobeweis, dass bei jeder kleinsten Berührung im Strafraum mittlerweile Elfmeter gegeben wird. So ist jedenfalls meine Wahrnehmung. Das war zwar irgendwie tendenziell schon vor dem Videobeweis so, aber jetzt wird das Ganze durch den Videobeweis noch verstärkt. Da hat man dann gefühlt 10 verschiedene Einstellungen und irgendwo sieht man dann einen noch so kleinen Kontakt und dann schreitet der Videoassistent ein. Gut finde ich den direkten Beweis aber bei z.B. Schwalben und auch beim versteckten Zerren am Trikot. Beides kann ich überhaupt nicht ab. Beim Zerren am Trikot könnte man von mir aus eine Art Stromschlagtechnologie entwickeln :D

  • Ein großer Unterschied zum Eishockey: dort wird das Spiel sowieso ständig unterbrochen, es gibt eine Netto-Spielzeit, der Schiri ist auf dem Eis in drei Sekunden am Monitor.


    Im Fußball gibt es minutenlange Unterbrechungen, die es sonst nicht gäbe, und sogar im Nachhinein werden Tatsachenentscheidungen gekippt (oder auch nicht).


    Also: Äpfel <> Birnen.

    Fatal ist mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau, Mit allen seinen Geschwüren.

    Heinrich Heine. Deutschland, ein Wintermärchen, 1844

  • Ein großer Unterschied zum Eishockey: dort wird das Spiel sowieso ständig unterbrochen, es gibt eine Netto-Spielzeit, der Schiri ist auf dem Eis in drei Sekunden am Monitor.


    Im Fußball gibt es minutenlange Unterbrechungen, die es sonst nicht gäbe, und sogar im Nachhinein werden Tatsachenentscheidungen gekippt (oder auch nicht).


    Also: Äpfel <> Birnen.

    Man sollte sich einmal die Mühe machen und die Zeit stoppen, wenn der Schiedsrichter Freistoß pfeift. Da entsteht erstmal eine Spielertraube, weil jeder Spieler meint, etwas sagen zu müssen. Da erkennt man bestimmt keinen zeitlichen Unterschied zum Videoassistenten.

  • Beitrag von fürimmer ()

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  • Ein großer Unterschied zum Eishockey: dort wird das Spiel sowieso ständig unterbrochen, es gibt eine Netto-Spielzeit, der Schiri ist auf dem Eis in drei Sekunden am Monitor.


    Braucht dann aber oft mehrere Minuten, um eine Entscheidung zu treffen. Da spielt der beim Fußball etwas längere Weg zum Monitor nun wirklich nicht die entscheidende Rolle.


    Ob es wirklich einen signifikanten Unterschied hinsichtlich der Anzahl der Unterbrechungen gibt, kann ich nicht sicher sagen, würde es aber erstmal bezweifeln. Ist aber eine interessante Frage. Gefühlt sehe ich beim Fußball jedenfalls nicht weniger Einwürfe, Ecken, Freistöße und Torabstöße als Bullys beim Eishockey. Die Unterbrechungen beim Eishockey sind auf jeden Fall kürzer - minutenlanges Positionieren einer Mauer beim Freistoß und Gepose des Schützen gibt's da z.B. nicht. Ist also kein Argument gegen den Videobeweis beim Fußball.


    Aber im wesentlichen ging es mir darum, dass auch beim Fußball (nur) der Schiri selbst entscheiden sollte, wann der Videobeweis eingesetzt wird. Das ist der entscheidende Unterschied.

  • Fußball ist ein Millionengeschäft - da sollte man nicht aus falsch verstandener Romantik auf mögliche technische Hilfsmittel verzichten.

    Dann sollte man dieses Millionengeschäft ganz unromantisch ausschließlich vor Fachpublikum und Investoren z.B. auf irgendwelchen Messegeländen in Shanghai, Dubai, ... ausüben und uns damit in Ruhe lassen. Wir können ja derweil Fußball gucken.

    Wie dumm kann man eigentlich sein?


    - Ja!

  • Problematisch ist doch an der Sache, dass die Handhabung gerade darauf hinausläuft, den Hauptschiedsrichter zum Büttel des Videorichters zu machen. Das Geschehen findet nicht mehr auf dem Platz statt, sondern in irgendwelchen Kabinen weitab vom tatsächlichen Geschehen. Für den Zuschauer im Stadion und an den Bildschirmen wird das Spielgeschehen dann nicht mehr nachvollziehbar.
    Sinnvoll wäre es, dass der Hauptschiedsrichter um Bilder bittet, wenn er der Ansicht ist, etwas möglicherweise nicht richtig gesehen zu haben. Oder, andere Variante, eine der beiden Mannschaften darf je Halbzeit zwei-/dreimal um Überprüfung eines Schiedsrichterpfiffes bitten, aber keine Überprüfung einer nicht abgepfiffenen Situation. Eine nachträgliche Unterbrechung des Spiels, durch einen Videorichter oder eine Mannschaft veranlasst, tötet den Spielfluss.
    Abgesehen davon sollten die Videorichter in jedem Stadion direkt sitzen. Das ist aber wahrscheinlich der DFL oder dem DFB zu teuer, weil zu personalintensiv.


  • Aber im wesentlichen ging es mir darum, dass auch beim Fußball (nur) der Schiri selbst entscheiden sollte, wann der Videobeweis eingesetzt wird. Das ist der entscheidende Unterschied.


    Das ist eine gute Idee.


    Interessant fand ich auch den Vorschlag, dass jede Mannschaft nur eine gewisse Anzahl an Videoentscheidungen zu Verfügung hat pro Spiel.(z.B 2 pro Halbzeit)

    Tolstoi:"Lerne das Leid zu lieben, und Du liebst das Leben. Frei übersetzt-Werdet Fortuna-Fans.

  • Aber im wesentlichen ging es mir darum, dass auch beim Fußball (nur) der Schiri selbst entscheiden sollte, wann der Videobeweis eingesetzt wird. Das ist der entscheidende Unterschied.

    Das ist eine gute Idee.


    Interessant fand ich auch den Vorschlag, dass jede Mannschaft nur eine gewisse Anzahl an Videoentscheidungen zu Verfügung hat pro Spiel.(z.B 2 pro Halbzeit)


    Die Idee mag gut sein, aber es ist weder meine noch ist sie neu. Eher ein alter und bewährter Hut, genauso wie das Fordern einer begrenzten Anzahl von Videobeweisen seitens der Mannschaften.


    Um so erstaunlicher, dass die DFL meint, alles anders (und schlechter) machen zu müssen.

  • Fußball ist ein Millionengeschäft - da sollte man nicht aus falsch verstandener Romantik auf mögliche technische Hilfsmittel verzichten.

    Dann sollte man dieses Millionengeschäft ganz unromantisch ausschließlich vor Fachpublikum und Investoren z.B. auf irgendwelchen Messegeländen in Shanghai, Dubai, ... ausüben und uns damit in Ruhe lassen. Wir können ja derweil Fußball gucken.

    Willkommen im 21. Jahrhundert. Es gibt aber noch den Amateurfußball, so ohne den ganzen Schnickschnack. Wäre für einige vielleicht eine Alternative.

  • Mich stört unabhängig vom Videobeweis, dass bei jeder kleinsten Berührung im Strafraum mittlerweile Elfmeter gegeben wird. So ist jedenfalls meine Wahrnehmung. Das war zwar irgendwie tendenziell schon vor dem Videobeweis so, aber jetzt wird das Ganze durch den Videobeweis noch verstärkt. Da hat man dann gefühlt 10 verschiedene Einstellungen und irgendwo sieht man dann einen noch so kleinen Kontakt und dann schreitet der Videoassistent ein. Gut finde ich den direkten Beweis aber bei z.B. Schwalben und auch beim versteckten Zerren am Trikot. Beides kann ich überhaupt nicht ab. Beim Zerren am Trikot könnte man von mir aus eine Art Stromschlagtechnologie entwickeln :D

    Die Stromschlagtechnologie gibts schon für Hunde. Sensoren am Halsband können mit einer Fernbedienung aktiviert werden,so das dass Tier einen Schlag bekommt sobald es notwendig ist. (was ich pers.für absolute Tierquälerei halte.) Man stelle sich nur mal vor : Die Spieler mit Halsband und Schiri mit Rucksack und 22 Fernbedienungen darin. Ein Spiel dauert dann 4 Std. 8|

  • Grundsätzlich pro Videobeweis...in angemessener Form, der wenige glaskare Fehlentscheidungen, die das Ergebnis eines Spiels zu 100% beeinflussen korrigiert, ohne dabei den Spielfluss zu (zer)stören.


    Langer Bandwurmsatz -)weg

  • Zitat

    Jetzt hat der DFB auf die kicker-Berichterstattung über die heimliche Modifizierung des Videobeweises reagiert. Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich bedauert "Irritationen" - und zieht die problematischste Formulierung aus dem vieldiskutierten Schreiben zurück.


    Fatal ist mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau, Mit allen seinen Geschwüren.

    Heinrich Heine. Deutschland, ein Wintermärchen, 1844