Das aktuelle Wortstudio

  • Test zum Tag der Satzzeichen


    CHRISTIAN STANG, der 45-jährige Autor der Quiz-Fragen, wird dort als ›Linguist‹ (= Sprachwissenschaftler) vorgestellt. Seine Biografie ist interessanter, als es diese trockene Bezeichnung vermuten lässt und ein Beweis dafür, dass sich auch ein Amateur (französisch, von lateinisch ›amator‹ = Liebhaber) so gründlich in eine Materie einarbeiten kann, bis er die Profis übertrifft:


    Nach der Mittleren Reife hat Christian Stang viele Jahre lang als Postbeamter im mittleren Dienst am Postbankschalter Kunden beraten und in der Freizeit seine Liebhaberei, die Zeichensetzung, perfektioniert. Nach späteren Veröffentlichungen in renommierten Verlagen gewann ihn schließlich die DUDEN-Redaktion, gemeinsam mit einer Co-Autorin, für das 256-seitige Handbuch zur Zeichensetzung ›Komma, Punkt und alle Satzzeichen‹ (2018). Es gibt derzeit kein Werk, das mit seinen praxisnahen Beispielen zu jeder Regel besser zum Erlernen der Interpunktion geeignet wäre.


    Inzwischen leitet er, von der Deutschen Post dorthin abgeordnet, an der Universität Regensburg das Tutorium ›Schlüsselkompetenz und Kulturtechnik Rechtschreibung‹.

    In seiner häuslichen Bibliothek stehen 4000 Bände Fachliteratur, berichtete der SPIEGEL im Jahr 2013. Seither dürften einige hinzugekommen sein.


    Christian Stang mag ein Vorbild für alle sein, die sich auch jenseits der klassischen Ausbildungswege einfach nur aus Liebe zu einem Fachgebiet zum absoluten Experten entwickeln möchten. Dafür ist es nie zu spät.

    "Initiation bezeichnet die Einführung eines Außenstehenden [...] in eine Gemeinschaft oder seinen Aufstieg in einen anderen persönlichen Seinszustand ..." | [Quelle: wikipedia, abgerufen am 24.05.2013] Regionalliga West, Saison 1967/68, 15. Spieltag, 12.11.1967 | Fortuna 95 - Westfalia Herne 4:0

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  • Jaja Grieche .... myfree wieder mal in in der blue oyster bar... :D

    Vielleicht war er ja auch Mitglied der blue oyster cult...

    Da die Jungs ja eigentlich Blue Öyster Cult heißen, kam ich mal wieder auf den heißgeliebten Heavy Metal Umlaut. Ein Wikipedia-Artikel, bei dem man merkt, dass die Autoren mächtig viel Spaß hatten.

  • Vielleicht war er ja auch Mitglied der blue oyster cult...

    Da die Jungs ja eigentlich Blue Öyster Cult heißen, kam ich mal wieder auf den heißgeliebten Heavy Metal Umlaut. Ein Wikipedia-Artikel, bei dem man merkt, dass die Autoren mächtig viel Spaß hatten.

    Jepp! Meine kleine Tochter (10) hat Gregs Tagebuch (Diary of a Wimpy Kid) als Filmreihe geliebt. Nachdem ich mich über die Schreibweise der der fiktionalen Band "Löded Diper" amüsierte, meinte diese nur lakonisch "Papa! Still jetzt! Das schreibt man im Metal so". Ich mal wieder so richtig schön abgebügelt. Ich mag Metal, aber den "Heavy Metal Umlaut" als solches kannte ich nicht...

    Alles was ich schreibe beruht auf Fakten oder Hörensagen oder weil ich es mir so denke.
    Manchmal rate ich auch nur.
    Auf jeden Fall ist es meine Meinung oder die von jemand anderen die ich zu meiner gemacht habe.

  • Also wenn ich Treat von Tread von Thread nicht auseinanderhalten kann...

    Dann nehme ich, auch im Zuge der Antianglizismusbewegung, einfach den Gesprächsfaden oder noch einfacher Thema.


    Ach ja... Halloween naht... trick or treat :D

  • Zwanghaft ist da nichts. Ich mache das freiwillig.

    Quälen? Ja, vielleicht macht mir das auch besonderen Spaß, wenn du involviert bist.

    Das mit der Verunstaltung der Sprache bestreite ich mal einfach. Das ist wohl einerseits Geschmacksache. Andererseits finde ich Diskriminierung schlimmer.


    Zu deinem Kritikpunkt. Was in Wikipedia steht, greift bei Arzt und Ärztin nicht aber bei Ärzten und Ärztinnen, die ja beide den gleichen Wortstamm inklusive Umlaut haben. Ärzte und Ärztinnen sowie Personen im Arztberuf anderen diversen Geschlechts sind also m.E. korrekt erwähnt.


    Bitte.


    P.S.: Gestern in irgendeiner Nachrichtensendung wurde von "Ärzten und Pfleger*innen" ( mit Pause vor dem "innen" ) gesprochen. Das finde ich dann gegenüber nicht männlichen Arztberufenden besonders diskriminierend, da es mir zu unterstreichen scheint, dass der Arzt ein Mann sein muss. Daran habe ich heute primär gedacht - mehr als daran, dich zu quälen -, als ich das schrieb.

    Wie dumm kann man eigentlich sein?


    - Ja!


  • Ein innerer Zwang ist auch zwanghaft.


    Das mit der Verunstaltung der Sprache bestreite ich mal einfach. Das ist wohl einerseits Geschmacksache. Andererseits finde ich Diskriminierung schlimmer.


    Es ist eine Verunstaltung und Vergewaltigung (außer man hat einen ausgesucht schlechten Geschmack). Ich hoffe nur, dass das nicht auch bereits Einzug in Musik und Literatur gehalten hat, dann werden zukünftige Liedtexte, Prosa und Lyrik ja komplett unhör- und -lesbar (viel Spaß beim Versmaß). Falls die PARTEI mal den Feldzug gegen diesen Genderun- und -wahnsinn führen sollte (könnte ich mir bei denen vorstellen), überlege ich, mich dort als Kandidat zu bewerben.


    Eigentlich sollte der Unterschied zwischen Genus und Sexus sowie die Tatsache, dass ein generisches Maskulinum nicht diskriminierend ist, nicht so schwer zu verstehen sein. Aber für manche anscheinend doch. Ist mit dem (!) "Vamp" etwa ein Mann gemeint? Und warum wird nie von Mörder*innen geschrieben und gesprochen? Hat das je ein Mann bemängelt?


    Es gibt da das "schöne" => Genderwörterbuch, das z.B. für "Gastronom" stattdessen "Betreibende eines Gastronomiebetriebs" und für "Gynäkologe" stattdessen "medizinisches Fachpersonal für Frauenheilkunde" vorschlägt - geht's noch umständlicher, so spricht und schreibt doch kein Mensch. Nur zwei willkürlich harausgegriffene und noch nicht mal die schlimmsten Beispiele. Wer an einer sprachlichen Horrorshow Gefallen findet, sollte da unbedingt mal reinschauen.


    Zu deinem Kritikpunkt. Was in Wikipedia steht, greift bei Arzt und Ärztin nicht aber bei Ärzten und Ärztinnen, die ja beide den gleichen Wortstamm inklusive Umlaut haben. Ärzte und Ärztinnen sowie Personen im Arztberuf anderen diversen Geschlechts sind also m.E. korrekt erwähnt.


    Dann hast Du den Text in Wikipedia nicht verstanden. Es müssen sich zwei einzeln lesbare Ausdrücke ergeben (einmal der komplette Begriff ohne Sternchen, Doppelpunkt, Unterstrich oder was auch immer, und einmal der Teil links davon). Das ist bei Ärzt*innen aber nicht der Fall, weil es den Begriff "Ärzt" nicht gibt.


    Jetzt klarer...?

  • Eigentlich sollte der Unterschied zwischen Genus und Sexus sowie die Tatsache, dass ein generisches Maskulinum nicht diskriminierend ist, nicht so schwer zu verstehen sein.

    Da gibt es abweichende Auffassungen. Ich behaupte nicht, dass es bewusst diskriminierend gemeint ist, halte es aber durch seine Wirkung beim Lesenden / Hörenden objektiv diskriminierend. Und darum geschissen auf die Unterscheidung von Genus und Sexus. Entscheidend bei Sprache ist, was beim Empfänger ankommt.

    Ich kenne genügend glaubhafte Geschichten von Ärtzinnen, Anwältinnen, Architektinnen, ..., die vom Kunden erstmal gefragt werden, wann der Chef kommt.

    Dann hast Du den Text in Wikipedia nicht verstanden. Es müssen sich zwei einzeln lesbare Ausdrücke ergeben (einmal der komplette Begriff ohne Sternchen, Doppelpunkt, Unterstrich oder was auch immer, und einmal der Teil links davon). Das ist bei Ärzt*innen aber nicht der Fall, weil es den Begriff "Ärzt" nicht gibt.


    Jetzt klarer...?

    Ich habe den Artikel gar nicht gelesen, weil ich diese Diskussion mit alten weißen Männern eigentlich leid bin. Dein Zitat habe ich gelesen und mich darauf bezogen. Und da war halt nur das Umlautproblem genannt, welches bei Ärzt*innen nicht existiert.

    Wenn Ärztinnen sich in Ärzten wiederfinden sollen, kann man von Ärzten auch erwarten, sich von Ärzt*innen mitgemeint zu fühlen. Vielleicht fehlt mir da die Empathie.

    Wie dumm kann man eigentlich sein?


    - Ja!

  • rotation2013

    Die "glaubhaften Geschichten" halte ich für weniger glaubhaft. Meine Haus- wie meine Zahnärztin sind Frauen, zwei meiner früheren Freundinnen sind Ärztinnen, und schon angesichts ihrer Vornamen Vera, Bettina, Felicitas und Susan käme man wohl kaum auf die Idee, nach dem "Chef" zu fragen. Ich gehe davon aus, dass Patienten Praxisschilder lesen können, und auch beim Erstbesuch ohnehin wissen, in wessen heilende Hände sie sich gerade im Begriff sind zu begeben.


    Wenn wie oben von konkreten Personen die Rede ist, verwendet man natürlich den geschlechtsspezifischen Begriff und spricht bei einer Zahnärztin nicht von einem Zahnarzt.


    Bei dem Zitat aus Wikipedia war eben nicht nur das Umlautproblem genannt, sondern es wurde klar gesagt, dass sich "zwei einzeln lesbare Ausdrücke ergeben" müssen, das umlautfreie Beispiel "Kolleg*in" wurde ebenfalls genannt (oben nochmal nachzulesen). Wobei es den Begriff "Kolleg" ja zwar sogar gibt, dieser aber was ganz anderes meint.


    Es geht dabei auch nicht darum, dass Männer sich ansonsten dort nicht wiederfänden (das dürfte den allermeisten herzlich egal sein), sondern um eine sprachlich saubere und stilistisch einwandfreie Anwendung des Gendersternchens oder dessen Kollegen "_" und ":" (schon diese uneinheitliche Verwendung finde ich im übrigen nervig).

  • Bei dem Zitat aus Wikipedia war eben nicht nur das Umlautproblem genannt, sondern es wurde klar gesagt, dass sich "zwei einzeln lesbare Ausdrücke ergeben" müssen, das umlautfreie Beispiel "Kolleg*in" wurde ebenfalls genannt (oben nochmal nachzulesen). Wobei es den Begriff "Kolleg" ja zwar sogar gibt, dieser aber was ganz anderes meint.

    Wikipedia hat ja keines Gesetzeskraft. Und das gefettete zeigt schon einen Denkfehler auf. Es geht nicht um nur zwei Alternativen, sonst hätte man ja beim Binnen-I bleiben können.


    Die "glaubhaften Geschichten" halte ich für weniger glaubhaft.

    Schön, dass du die Diskriminierung beendest, indem du sie den Betroffenen einfach nicht glaubst.

    Schwachsinnig, Diskriminierung als wiederlegt zu betrachten, indem du auf nichtdiskriminierte einzelne Personen verweist.


    Wer zu Frau Hildegard Rechthaberisch in die Kanzlei geht, fragt die Dame wahrscheinlich nicht nach ihrem Chef. Ich selber habe aber schon erlebt, dass einer meiner eigenen Chefs bei einem Termin die Anwältin eines Geschäftspartners für eine mitangereiste Sekretärin gehalten haben.


    Es geht dabei auch nicht darum, dass Männer sich ansonsten dort nicht wiederfänden (das dürfte den allermeisten herzlich egal sein), sondern um eine sprachlich saubere und stilistisch einwandfreie Anwendung des Gendersternchens oder dessen Kollegen "_" und ":" (schon diese uneinheitliche Verwendung finde ich im übrigen nervig).

    In "Ärzt*innen" stecken m.M.n. mehr Ärzte drin als Ärztinnen in "Ärzte".


    Finde ich das schön? Geht so. Ist auch manchmal mühsam.

    Finde ich es notwendig? Häufig ja.

    Wie dumm kann man eigentlich sein?


    - Ja!

  • Zitat

    Wenn Ärztinnen sich in Ärzten wiederfinden sollen...

    Und wenn Ärzte sich in Ärztinnen wiederfinden sollen...


    ... müssen Ärzte freundlich sein!-)weg

    Alles was ich schreibe beruht auf Fakten oder Hörensagen oder weil ich es mir so denke.
    Manchmal rate ich auch nur.
    Auf jeden Fall ist es meine Meinung oder die von jemand anderen die ich zu meiner gemacht habe.

  • Bei dem Zitat aus Wikipedia war eben nicht nur das Umlautproblem genannt, sondern es wurde klar gesagt, dass sich "zwei einzeln lesbare Ausdrücke ergeben" müssen, das umlautfreie Beispiel "Kolleg*in" wurde ebenfalls genannt (oben nochmal nachzulesen). Wobei es den Begriff "Kolleg" ja zwar sogar gibt, dieser aber was ganz anderes meint.

    Wikipedia hat ja keines Gesetzeskraft. Und das gefettete zeigt schon einen Denkfehler auf. Es geht nicht um nur zwei Alternativen, sonst hätte man ja beim Binnen-I bleiben können.


    In Sachen "Geschlechtergerechte Sprache" hat derzeit gar nichts Gesetzeskraft. Und eine Enzyklopädie schon gar nicht, denn sie gibt lediglich Wissen wieder, in diesem Fall die GfdS-Leitlinien zu diesem Thema. Vielleicht solltest Du doch mal den Artikel (sowie von dort weiterführende) lesen.


    Dann würdest Du nämlich vielleicht auch realisieren, dass das Thema "Divers" dort sehr wohl angesprochen wird, sowie einsehen, dass es sich rein sprachlich dennoch immer um eine (korrekte) Paarform handelt.


    Das Thema "Divers" ist in der deutschen Sprache ohnehin kaum lösbar, ohne sie vollends zu vergewaltigen.


    Was Deinen Chef betrifft, war er anscheinend schlecht vorbereitet. Und auch wenn die Anwältin kurzfristig für einen angekündigten männlichen Kollegen eingesprungen sein sollte, hat das ja nichts mit Sprache zu tun. Als ich mich mal mit der Geschäftsführerin einer Fluggesellschaft zum Essen getroffen hatte, wurde ich hinterher auch gefragt, ob ich ein Bewerbungsgespräch mit einer potentiellen Sekretärin geführt hätte. Da war aber ebenfalls kein generisches Maskulinum die Ursache.

  • Könnte mal jemand ins Archiv steigen und die Beiträge von vor ca. 40 Jahren raussuchen?


    Als das Fräulein verschwand


    Vor 50 Jahren soll das gewesen sein. Ich bin mir sicher, das Fräulein lief noch länger durch unsere Sprache. Wir hatten zumindest noch ziemlich lange Abholzettel, auf denen angekreuzt werden konnte: "Herr, Frau, Fräulein, Schüler". Wirklich grober Unfug.

  • Du lenkst wieder wirr vom Gegenstand der Diskussion ab - bzw. versuchst abseitiges zum Diskussionsgegenstand zu machen. Hat dann für mich so keinen Sinn mehr.


    Weiß ich nicht, was Du meinst. Ich habe die Diskussion doch begonnen und weiß schon deshalb sehr genau, worum es primär geht.


    Nämlich darum, dass das Gendersternchen bei Begriffen wie "Ärzt*innen" und "Kolleg*innen" gemäß der GfdS-Leitlinien "unpassend" ist. Begründung siehe oben.