Das aktuelle Wortstudio

  • Ich kenne die Entstehung oder den Hintergrund dieser Redewendung nicht. Nur mal als Denkanstoß. Auch in Deutschland gibt es Redewendungen, die grammtikalisch falsch sind, die sich aber trotzdem eingebürgert haben. Oft sind das berühmte Zitate von jemandem, der es falsch ausgesprochen hat und durch diese Verknüpfung mit der Person, bekommt die Redewendung eine bestimmte Bedeutung.


    Beispiel: "Hier werden sie geholfen."

  • Mir ging es darum, dass diese Redewendung von Rösler in üblicher Weise eingesetzt wurde, wie es auch ein native speaker täte.

    Somit ist dieser Punkt völlig ungeeignet, Rösler als Denglish-Deppen vorzuführen.

    Am häufigsten ist mir die Redewendung übrigens im Zusammenhang mit Trinkgelagen begegnet.

    "Had one pint too many last night..."

  • "Marmor, Stein und Eisen bricht"

  • Ich kenne die Entstehung oder den Hintergrund dieser Redewendung nicht. Nur mal als Denkanstoß. Auch in Deutschland gibt es Redewendungen, die grammtikalisch falsch sind, die sich aber trotzdem eingebürgert haben. Oft sind das berühmte Zitate von jemandem, der es falsch ausgesprochen hat und durch diese Verknüpfung mit der Person, bekommt die Redewendung eine bestimmte Bedeutung.


    Beispiel: "Hier werden sie geholfen."

    Paradebeispiele der falschen Aussprache, die sich eingebürgert haben: 'Was erlaube...", "Ich habe fertig". Klar, hier kommt auch hinzu, dass der "Urheber" Probleme mit der (Aus)sprache selbst hatte.

  • Vertrag haben


    Es gibt freilich Verbindungen artikelloser Nomen mit transitiven Verben, also mit jenen Verben, die ein Akkusativobjekt benötigen und im Passiv stehen können:

    • Taxi fahren

    • Pfeife rauchen

    • Klavier spielen


    # Die Zulässigkeit lässt sich mit dafür vorgesehenen Testverfahren feststellen, von denen eines eben bei ›Vertrag haben‹ zu einem negativen Ergebnis führt:

    Eine Verneinung ist - anders als in den obigen Beispielen - nur mit ›kein, keine, keinen‹ möglich, jedoch nicht mitnicht‹:

    kein Taxi fahren ✅ | nicht Taxi fahren ✅

    keine Pfeife rauchen ✅| nicht Pfeife rauchen ✅

    kein Klavier spielen ✅ | nicht Klavier spielen

    aber

    keinen Vertrag haben ✅ | nicht Vertrag haben ❌


    # Zweiter Test: Ist die Verbindung erweiterbar? ›Ich habe befristeten Vertrag‹ ... wie klingt nun das?


    # Ein schlichter, allerdings nicht ganz vollständiger, dritter Test fragt einfach nach der Zählbarkeit. Demnach könne der Artikel in der Regel nur bei unzählbaren Hauptwörtern entfallen: ›Zeit, Hunger oder Vorfahrt haben‹.



    Die artikellose Variante ›Vertrag haben‹ ist vor allem im fußballspezifischen Soziolekt verbreitet. Erstmals hörte ich sie aus dem Munde von WERNER ›Beinhart‹ LORANT - und seither von vielen Nachahmern. BASTIAN SICK, dem von manchen Linguisten eine Sprachrichtigkeitsauffassung unterstellt wird, die auf einer spracharistokratischen, vorwissenschaftlich-normativen Haltung beruhe, und den ich deshalb in aller Vorsicht zitiere, schrieb dazu einmal:


    »Vielleicht empfinden manche Spieler den Umstand, in vertraglicher Verpflichtung zu stehen, als derart bedrückend, dass sie ›Vertrag‹ mit einer Krankheit gleichsetzen: ›Mein Vater hat Asthma, meine Mutter hat Rheuma, und ich habe Vertrag.‹«

    "Initiation bezeichnet die Einführung eines Außenstehenden [...] in eine Gemeinschaft oder seinen Aufstieg in einen anderen persönlichen Seinszustand ..." | [Quelle: wikipedia, abgerufen am 24.05.2013] Regionalliga West, Saison 1967/68, 15. Spieltag, 12.11.1967 | Fortuna 95 - Westfalia Herne 4:0

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Egon18Geye95Allofs ()

  • Unvergesslicher Ausspruch eines gebürtigen und damals auch wohnhaften Aacheners während der Grundausbildung vor fast 40 Jahren:

    " Ich hab kalt! "

    Rühren!

    Alles was ich schreibe beruht auf Fakten oder Hörensagen oder weil ich es mir so denke.
    Manchmal rate ich auch nur.
    Auf jeden Fall ist es meine Meinung oder die von jemand anderen die ich zu meiner gemacht habe.

  • Schweizer sagen das auch, evtl. auch Süddeutsche.

  • Unvergesslicher Ausspruch eines gebürtigen und damals auch wohnhaften Aacheners während der Grundausbildung vor fast 40 Jahren:

    "Ich hab kalt! "

    Rühren!


    => https://oecherwoerter.de/produkt/ich-hab-kalt-muetze/


    Dort auch geläufig:

    Dat trekt hü atworm = Das zieht heute wieder

    Bejster ene labendije Eäsel wi e duet Peäd! = Lieber einen lebendigen Esel als ein totes Pferd!

    Wenn et net reänt, da dröppt et = Wenn es nicht regnet, dann tropft es.

    "Initiation bezeichnet die Einführung eines Außenstehenden [...] in eine Gemeinschaft oder seinen Aufstieg in einen anderen persönlichen Seinszustand ..." | [Quelle: wikipedia, abgerufen am 24.05.2013] Regionalliga West, Saison 1967/68, 15. Spieltag, 12.11.1967 | Fortuna 95 - Westfalia Herne 4:0

  • Mir ging es darum, dass diese Redewendung von Rösler in üblicher Weise eingesetzt wurde, wie es auch ein native speaker täte.

    Somit ist dieser Punkt völlig ungeeignet, Rösler als Denglish-Deppen vorzuführen.

    Am häufigsten ist mir die Redewendung übrigens im Zusammenhang mit Trinkgelagen begegnet.

    "Had one pint too many last night..."


    Die Regel lautet: "much" bei nicht zählbaren Begriffen, "many" bei zählbaren. "One game too many" ist völlig korrekt, auch grammatikalisch.

  • In der teils aus Pommern, dann aus der Altmark stammenden Familie meiner Frau gibt es das Wort "nie" nicht, das heißt da "immer nicht".

    Fatal ist mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau, Mit allen seinen Geschwüren.

    Heinrich Heine. Deutschland, ein Wintermärchen, 1844

  • Den politischen Hintergrund jetzt den Usancen im Wortstudio folgend ausdrücklich außer Acht gelassen, gefällt mir diese soeben auf DER SPIEGEL Online Nachrichten entdeckte hübsche Formulierung:


    »Doch den von Merkel beschworenen ›Hochdruck‹ vermittelte der Gipfel nicht. Regierungssprecher Steffen Seibert teilte nach dem Gespräch lediglich mit, es seien Handlungsstränge identifiziert worden‹.«

    *****


    Das nehme ich jetzt in den Vorrat der Phraseologismen auf, falls ich im häuslichen Umfeld mal nach einem Sachstands- oder gar Tätigkeitsbericht gefragt werden sollte.

    "Initiation bezeichnet die Einführung eines Außenstehenden [...] in eine Gemeinschaft oder seinen Aufstieg in einen anderen persönlichen Seinszustand ..." | [Quelle: wikipedia, abgerufen am 24.05.2013] Regionalliga West, Saison 1967/68, 15. Spieltag, 12.11.1967 | Fortuna 95 - Westfalia Herne 4:0

  • "Ich hab(e)" kommt ja öfters auch bei Bekundung von Schmerzen vor, aber nur den Körperteil zu benennen, wo es weh tut: Ich habe Rücken, ich habe Hals, ich habe Knie usw.

    Aber erst seit Horst Schlämmer.