Dann macht man es wie die Chinesen und schließt auch die Werke etc. und sagt wie in Italien alles ab.
Aber ich kann den ganzen Tag mit Leuten in der Bahn stehen, oder sonst wo, aber krank werde ich im Stadion.
Italiens Gesundheitssystem läuft an den Grenzen seiner Belastbarkeit. Dass es so viele Tote gibt liegt ja nicht nur am Virus selbst, sondern dass man die schwer betroffenen kaum mehr individuell ausreichend versorgen kann. Und um zu verhindern, dass die Zahl der schweren Fälle weiter ansteigt hat man diese Maßnahmen erlassen. Nur ist Italien da schon "weiter" als wir. Im negativen Sinne. Deren Gesundheitssystem läuft bereits am Limit und darüber hinaus. Auf uns kommt das ganze erst noch zu.
Es geht darum die Waage zu finden, was erträglich ist, um eine Ausbreitung zu verlangsamen unter dem Aspekt, was unseren Krankenhäusern zuzumuten ist. Eine Frage der Verhältnismäßigkeit. Infizieren kann sich ein jeder auf dem Weg zur Arbeit, im Supermarkt oder auch im Stadion. Aber auf was davon kann man eher verzichten? Nicht um sich selbst zu schützen, sondern um der allgemeinen Weiterverbreitung des Virus die Plattformen zu entziehen. Wenn du dir den Virus einfängst und nichts passiert oder wenn ich mir den Virus einfange und nichts passiert, das ist dem Gesundheitssystem scheißegal.
Es geht um die Zahl der Patienten, die sich im Rahmen dieser Ketten anstecken und intensivmedizinischer Pflege bedürfen. Es ist davon auszugehen, dass dies bei rund 10-20% der Fälle wohl der Fall. Und da macht es eben einen Unterschied, ob sich binnen der nächsten Wochen Tausende oder vielleicht schon Hunderttausende anstecken oder ob das erst über die nächsten Monate passiert. Die 10-20% sind relativ immer gleich. Absolut macht es für die Krankenhäuser aber einen enormen Unterschied, in welchem Zeitraum sich diese 10-20% anhäufen werden.
Und daher kann man nur immer wieder sagen: Es geht nicht um dich, es geht nicht um mich - es geht um die gefährdeten Menschen in unserer Gesellschaft.