Die wahren Offtopics

  • Also doch naiv. Schade.

  • Wenn die Grünen als unumstößliches Ziel verfolgen wollten, CDSU in die Opposition zu schicken, müsstten sie alle anderen zur Disposition stellen. Durch frühe öffentliche Festlegung würden sie sich den anderen Verhandlungsparteien ausliefern. Sicher nicht der optimale Weg, mit einem Zielkonflikt umzugehen.

    Wie dumm kann man eigentlich sein?


    - Ja!

  • FDP geht in die Ampel => Grüne opfern das Tempolimit (Danke an Egon K.), SPD verzichtet auf 12 € Grundlohn, FDP schluckt die Schuldenbremsenkröte

    Tempolimit glaube ich, ist am unwichtigsten und wird zumindest Teil der Verhandlungsmasse.

    12 € Mindestlohn war DER Aufhänger der SPD im Wahlkampf, den werden sie nicht rausrücken, zumal die Grünen da auch mitspielen. Da wird die SPD eher was anderes anbieten. Evtl. kippt die Vermögenssteuer.

    Schuldenbremse wird ziemlich sicher das Thema sein, wo die FDP nachgeben muss. Steuersenkungen wird sie nicht durchsetzen, da Grün und SPD auf jeden Fall investieren wollen. Da wird sich zeigen, was für Ideen die FDP hat, die ja behauptete, diese Investitionen seinen über die Wirtschaft realisierbar. Abwarten.


    Es bleibt spannend, zumal es ja noch 2 weitere Modelle gibt.


  • Diese Festlegung wurde doch vor der Wahl bereits getroffen! Dafür wurden sie von den meisten ihrer Wähler auch gewählt. Und inwiefern würden sie sich ausliefern?!


    Wenn man sich nicht einmal auf eine derart zentrale und grundsätzliche Aussage verlassen kann, können wir uns jeglichen Wahlkampf, Triells etc. komplett sparen.


    So zu tun, als sei man ggf. auch für Jamaika zu haben, ist nicht Diplomatie, sondern Spiegelfechterei.

  • Wenn man sich nicht einmal auf eine derart zentrale und grundsätzliche Aussage verlassen kann, können wir uns jeglichen Wahlkampf, Triells etc. komplett sparen.

    Willkommen in der (nicht deiner) Realität.

    Fatal ist mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau, Mit allen seinen Geschwüren.

    Heinrich Heine. Deutschland, ein Wintermärchen, 1844

  • Man kann sich auch in Wohlgefallen auflösen.

    Als Antiparteien Partei aus den großen Widerstands- Friedens und Umweltbewegungen entstanden, sind "Die Grünen" als deren parlamentarischer Arm angetreten alles anders zu machen als die herkömmlichen Parteien. Nach der Etablierung in den Medien und den Parlamenten durfte ich Hubert Kleinert dabei lauschen, wie er sich bemühte sich seiner mittlerweile als fesselnd empfundenen Wurzeln zu entledigen indem er bekundet, dass die Politik nicht auf der Straße sondern in den Parlamenten gemacht wird...

    So geschah es, und es fällt mir schwer in der Entwicklung der Grünen keine ziemliche Abkehr zu ihren Anfängen zu sehen, wenn sie nun in einer Jamaika-Koalition ihre Ansprüche bis zur Unkenntlichkeit schleifen.

  • Wenn man sich nicht einmal auf eine derart zentrale und grundsätzliche Aussage verlassen kann, können wir uns jeglichen Wahlkampf, Triells etc. komplett sparen.

    Willkommen in der (nicht deiner) Realität.


    Und warum sparen wir's uns dann nicht und schicken die dadurch eingesparten zig Millionen irgendwohin, wo sie dringender benötigt werden?


    Es geht hier nicht um einzelne konkrete Ziele, die im Zuge der bei Koalitionsverhandlungen zu schließenden Kompromisse möglicherweise wieder einkassiert werden (müssen). Es geht um die politische Richtung und damit im Zusammenhang stehende entscheidende Koalitionsaussagen bzw. -ausschlüsse. Das ist ein ganz anderer Schnack.


    Wenn Laschet sagt, die Union werde mit der Linken nicht verhandeln und mit der AfD nicht einmal sprechen, wird doch wohl auch erwartet, dass er sich daran hält, oder nicht?


    Also doch naiv. Schade.


    Dann nenne es meinetwegen naiv. Ich finde es eher erschreckend, wie selbstverständlich es hingenommen würde, wenn solche entscheidenden Aussagen nach der Wahl komplett über Bord geworfen werden würden.

  • Von mir ein letztes Mal: Eine Koalitionsregierung wird NICHT zustande kommen, indem alle beteiligten Parteien ihre Ziele zu 100% durchsetzen.


    Ach was.


    Es geht hier nicht um einzelne konkrete Ziele, die im Zuge der bei Koalitionsverhandlungen zu schließenden Kompromisse möglicherweise wieder einkassiert werden (müssen). Es geht um die politische Richtung und damit im Zusammenhang stehende entscheidende Koalitionsaussagen bzw. -ausschlüsse. Das ist ein ganz anderer Schnack.

  • Also ich habe das vor der Wahl nicht gehört, dass die Grünen sich nur auf eine Koalition mit der SPD festgelegt haben. Ich habe nicht gehört, dass sie eine Koalition mit CDU/CSU und FPD kategorisch ausgeschlossen haben. Ich habe nur gehört, dass für die Grünen eine Koalition mit der SPD die Wunschkoalition war und dass sie die CDU gerne in die Opposition geschickt hätten, aber nicht, dass, wenn es keine andere Option gibt, man lieber in die Opposition geht oder Neuwahlen haben möchte, als in ein Bündnis mit der CDU/CSU und FDP zu gehen. Daher wäre meines Erachtens eine Koalition der Grünen mit CDU/CSU und FDP, wenn eine andere Koalition nicht zu haben ist, kein Wortbruch. Allerdings wäre das, und da hast Du natürlich Recht, nichts was den meisten Wählern der Grünen sonderlich gefallen würde.


    Ein starkes Argument gegen eine Jamaika Koalition besteht darin, dass dann Armin Laschet Bundeskanzler würde. Laschet wird ja gerade, nicht ganz unverdient, als Witzfigur durch die Medien gejagt. Selbst die Bildzeitung beteiligt sich daran. Wenn die Grünen Laschet zum Kanzler wählen, würde das ziemlich uncool aussehen, kann mir nicht vorstellen, dass sie dieses Risiko eingehen. Laschet durch Söder zu ersetzen bringt es, glaube ich, auch nicht, Söder ist ja auch nicht so der grosse Sympathieträger und würde eher als der hinterhältige Strippenzieher darstehen, der die ganze Zeit nur darauf gewartet hat, Laschet das Messer in den Rücken zu rammen.


    Die besten Chancen hätte Jamaika, wenn die CDU/CSU auch so jugendlich frisch rüberkommen könnte, wie das Baerbock, Linder und Habeck das gerade tun. Wenn die CDU/CSU jetzt eine junge, dynamische, sympathische Frau (Frau wäre für die Grünen wichtig) als Kanzlerin ins Spiel werfen könnte, dann könnte man Jamaika vielleicht doch noch als etwas spannendes, neues, innovatives verkaufen. Aber woher nehmen und nicht stehlen? Rein optisch würde aus Laschets Zukunftsteam am ehesten noch Silvia Breher sich anbieten, aber die kennt natürlich kaum jemand.


    Ich denke daher, dass doch alles auf diese Ampelkoalitation aus SPD, Grüne und FDP rauslaufen wird. Auch das Kapital, oder wie man heute sagt, "die Wirtschaft" scheint damit einverstanden zu sein, jedenfalls hat es bislang nicht via FAZ oder Bild mitteilen lassen, dass es diese Koalition nicht wünscht.


    Mir ist es eigentlich egal, ob es Jamaika oder Ampel wird, bei beiden ist die FDP dabei und das ist schon mal ein Garant dafür, dass da nichts Gutes bei rauskommen wird.