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Denn wer stellt sich der Gewalt denn entgegen? Du und ich oder die Bevölkerung der Ukraine?
Heute sind es nicht du oder ich, aber wer weiß wie es morgen oder übermorgen aussieht, wenn die Autokratie an unserer Haustür klopft und der Meinung ist, unser Gebiet sei Teil ihres Hoheitsgebiet oder ein Verhalten unsererseits gefällt ihr nicht? Wenn die Diktatur uns mit einem Angriff droht, sollten wir die auch von dir geforderten Sanktionen nicht einstellen. Dann sind plötzlich wir es, die uns diese Frage stellen dürfen. Was dann? Nachgeben und die Sanktionen einstellen und auch wieder den Drohgebärden der Diktaturen nachgeben, weil man nicht bereit ist sein eigenes Recht, seine Freiheit zu verteidigen? Im Zweifel also lieber in einer oder unter der Kontrolle einer Diktatur leben, als sich ihr zur Wehr zu setzen? Ich bin sehr froh, dass ein Großteil der Weltgemeinschaft in den Jahren 1939-1945 anders gedacht hat.
Sollte Russland diesen Krieg gewinnen, dann existiert die Ukraine wie wir sie kennen nicht mehr. Dann werden die Menschen dort entweder eine staatliche Unterdrückung wie in Belarus vorfinden, wo mit Gewalt gegen das eigene Volk vorgegangen wird unter Hilfe der russischen Befreier oder das Staatsgebiet der Ukraine wird als ganzes in die russische Föderation annektiert. Putin hat ja schon mehrfach geäußert, dass er das Staatskonstrukt der Ukraine ohnehin für eine Perversion der Geschichte hält. In Wahrheit sei diese ein Teil Russlands.
Haben diese Menschen kein Recht für ihre Freiheit zu kämpfen? Für ihren Traum von Rechtstaatlichkeit, in Freiheit und Demokratie statt unter staatlicher Unterdrückung bis hin zum staatlichem Terror zu leben? Hat dieses souveräne Land nicht das Recht, seine eigene Souveränität gegen einen ausländischen Aggressor zu verteidigen? Die Weltgemeinschaft ist sich da grundsätzlich sehr einig, erlaubt die Charta der Vereinten Nationen dem Verteidiger nicht nur ausdrücklich selbst gerechtfertigt gegen das Gewaltverbot verstoßen zu dürfen, sondern die Charta erlaubt zudem allen Staaten der Weltgemeinschaft diesem Staat bei seiner Verteidigung beizustehen.
Treffende Worte dazu auch von der EU-Kommissionspräsidentin als Reaktion auf die Rede Selenskyis:
ZitatDer Krieg müsse beendet und über die nächsten Schritte gesprochen werden, sagte von der Leyen. „Ich bin sicher: Niemand in diesem Plenarsaal kann daran zweifeln, dass ein Volk, das so mutig für unsere europäischen Werte steht, zu unserer europäischen Familie gehört.“
Derzeit erlebe die unabhängige Ukraine die dunkelsten Stunden. „Gleichzeitig hält das ukrainische Volk die Fackel der Freiheit stellvertretend für uns alle aufrecht.“ Die Ukrainer verteidigten ihr Leben. „Sie kämpfen aber auch für universelle Werte und sind bereit, für sie zu sterben.“
Na klar haben diese Menschen ein Recht für ihre Freiheit zu kämpfen. Nur tun sie das alleine! Beifall bekommen sie zwar dafür und große Worte, dass sie ein Recht haben ihren Traum von Freiheit und Demokratie zu leben. Aber die, die das sagen sind ja auch in Sicherheit. Hast Du nicht weiter oben selber diese furchtbaren Vakuumbomben beschrieben. Denkst Du, dass die Ukraine dem standhalten kann? Kannst du da mit gutem Gewissen tatsächlich sagen, toll wie ihr da kämpft, macht weiter so? Aber Du hast ja auch kein Kind, das in einem nassen Keller die Nächte verbringen muss, in Angst gleich weggebombt zu werden. Da lässt sich leicht mal eben darüber schwadronieren, wie toll es doch ist im Kampf für Freiheit und Demokratie zu sterben.
