Demokratie aushalten ist ein schwieriger Job zur Zeit bei uns angesichts der vielen Idioten die sich umtriebig darin mit ihrer kruden Ideologie tummeln dürfen.
„Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen alle anderen.“
-Winston Churchill-
bin eben Neugierig auf die Lanzsendung geworden und wollte mir das anschauen. Nach 1min schon die krude Theorie Chrupallas, dass der Angriff der Ukrainer auf russischen Boden zu Gegenreaktion führen.
Krude Theorie... dem Bombardieren der Brücke folgt ein Angriff (der 8 Monate zuvor sich ereignet)?
Wann kommt die These einer Kreml-Wahrsagerkugel oder gar Putins Zeitmaschine?
Wirklich nicht auszuhalten, Demokratie hin, Demokratie her.
Ich habe Lanz gestern nicht gesehen, kann das also inhaltlich nicht wirklich bewerten. Alles was ich hier oder im Netz an Schwurbpalla-Zitaten lesen, fügt sich aber nahtlos in meine Meinungsbild ein.
Nachdem ich mal einen Blick auf Twitter-Diskussionen zum Thema geworfen habe, fürchte ich, dass solche Einladungen in Talk-Shows der AfD und Putin eher nutzen als schaden. Die Verwirrten sehen seine Behauptungen schon dadurch bewiesen, dass alle linksgrün versifften Diskussionsteilnehmer - also alle anderen - ihm widersprochen haben.
Ich habe Lanz gestern nicht gesehen, kann das also inhaltlich nicht wirklich bewerten. Alles was ich hier oder im Netz an Schwurbpalla-Zitaten lesen, fügt sich aber nahtlos in meine Meinungsbild ein.
Nachdem ich mal einen Blick auf Twitter-Diskussionen zum Thema geworfen habe, fürchte ich, dass solche Einladungen in Talk-Shows der AfD und Putin eher nutzen als schaden. Die Verwirrten sehen seine Behauptungen schon dadurch bewiesen, dass alle linksgrün versifften Diskussionsteilnehmer - also alle anderen - ihm widersprochen haben.
Das sehe ich ähnlich.
Allein schon die gefühlte Besetzung "1 gegen 4" im Studio stärkt ja gefühlt die rechten "Wir sind die einzige Opposition im Lande"-Reihen.
Dafür, dass es nunmal ein Chrupalla ist, war der Chrupalla-Auftritt aus dessen Sicht relativ stark. Bei seinen Anhängern und Sympathisanten wird eh kaum eine seiner Wortmeldungen auf Ablehnung oder Skepsis gestoßen sein. (Wobei doch eigentlich selbst dem Dümmsten auffallen müsste, dass es schon ziemlich kurios und in sich unlogisch ist, Putin dezidiert mehrmals NICHT als Kriegsverbrecher bezeichnen zu wollen, George W. Bush hingegen wie aus der Pistole geschossen das Etikett "ABSOLUT ein Kriegsverbrecher" zu verpassen). Chrupalla wirkte selbstbewusst und für seine - auch in rechten Kreisen gerne mal kritisch gesehenen - bescheidenen Fähigkeiten relativ eloquent, man merkte ihm seine Zufriedenheit an. Da hat man schon ganz andere Auftritte des Herrn gesehen. Wenig zielführend auch, dass Lanz immer wieder "Da haben Sie ja recht" oder Ähnliches hinzufügte, die ganze Runde wirkte zunehmend zahn-, sprach- und planlos, mit wenig Biss. So profitiert dann in der Tat wohl eher die AfD von solchen Auftritten. "Grillen" oder "Zerlegen" ist sicher anders. Schade.
Eines darf man auch nicht vergessen: Wie nachsichtig Chrupalla sich bzgl. Putin/Russland zeigt, ist für AfD-Verhältnisse ja noch relativ "mau". Man höre sich mal die Ergüsse von bspw. Höcke an zur Thematik (seine Rede am 3.10. etwa). Und der steht mit seiner AfD in Thüringen sogar auf Platz 1 bei Umfragen mit um die 25 %. Da kann die von Alitsche und Tino geführte Bundes-AfD derzeit nur von träumen, jedenfalls noch. Zum Glück.
Ich glaube einem Chrupalla ist es völlig egal, welchen Mist er labert, Hauptsache er bedient sein Wahlvolk.
Ich glaube einem Chrupalla ist es völlig egal, welchen Mist er labert, Hauptsache er bedient sein Wahlvolk.
Donald T. gefällt das.
Das Irrsinnige ist ja:
Größerer Blödsinn -> mehr Widerspruch -> in den Augen der Zielgruppe mehr Bestätigung.
Gewähren lassen ist aber keine Option. Wäre auch eine Art Bestätigung.
Eine Krux ist das
Lanz hat Chrupalla ab und an zugestimmt um ihn zu locken und dann das Gegenteil um die Ohren zu hauen.
Ich finde wirklich erschreckend was für eine Wurst die AfD zum Sprecher (!!!) macht.
Ne, eigentlich erschreckend dass so viele diesem Idiotenhaufen nachlaufen deren einziges Wahlprogramm "Dagegen, egal worum es geht" ist.
Ne Nazipartei entlastet eine Kommunisten. Verkehrte Welt.
Man sollte Chrupalla eine Chance geben was fürs Klima zu tun, gebt ihm einen Spaten und ein Paar Klompen dann soll er im Emsland dafür sorgen das die trockengelegten Feen wieder feucht werden.
Da hat man schon ganz andere Auftritte des Herrn gesehen. Wenig zielführend auch, dass Lanz immer wieder "Da haben Sie ja recht" oder Ähnliches hinzufügte, die ganze Runde wirkte zunehmend zahn-, sprach- und planlos, mit wenig Biss. So profitiert dann in der Tat wohl eher die AfD von solchen Auftritten. "Grillen" oder "Zerlegen" ist sicher anders. Schade.
Es ging. An den entscheidenden Punkten hat Chrupalla schon entsprechenden Widerstand bekommen. Insbesondere ist ihm auf sachlicher Ebene häufig der Boden unter den Füßen weggezogen worden und er hat sich dann auch nicht selten in seinen rechten und schwurbelnden Narrativen verrannt. Wie gesagt, für mich war es das gleiche Geschwurbel wie von einer Sahra Wagenknecht, nur eben in dummer Weise vorgetragen, denn im Gegensatz zu einem Chrupalla ist Wagenknecht intelligent genug zu bemerken, wenn sie Gefahr läuft sich mit einem Argument zu verrennen oder gar selbst zu widersprechen.
"Putin ist für Sie kein Kriegsverbrecher?"
"Nein, schließlich ist er ja auch noch von keinem Gericht verurteilt"
"Aber George W. Bush ist für Sie einer, der ist auch von keinem Gericht verurteilt"
Aber: Warst nicht du es, der mit Blick auf Formate wie Servus-TV durchaus lobende Worte gefunden hat, wenn man die Runden etwas ausgeglichener gestaltet und auch solche Leute einlädt? Nun sieht man, was dabei rauskommt: Es wird versucht die krudesten Thesen zu verbreiten und die Leute bekommen eine Bühne für ihren rechtspopulistischen Schwachsinn. Ist halt die Frage, ob man das wirklich will. Egal was du Leuten wie ihm dann entgegensetzt. Abgesondert wird der Schwachsinn trotzdem erstmal.
Ja, Lanz hat ihm an manchen Stellen zugestimmt. Aber man sollte auch bedenken, dass die Probleme, die die AfD an manchen Stellen aufgreift, auch nicht zwingend falsch sind und nicht selten Punkte sind, die die Menschen durchaus bewegen. Das Problem ist indes häufig der veranschlagte Lösungsweg der Rechtspopulisten. Wenn ein Chrupalla sagt, dass x-tausend junge Menschen jedes Jahr ohne Hauptschulabschluss abgehen, Millionen Menschen U-35 keinen Schul- oder Studiumsabschluss haben, dann ist das zutreffend und durchaus richtig, dass man daran etwas tun muss. Wird daraus aber der Schluss gezogen, dass sei die einzige Baustelle, deren Bearbeitung ausreiche um den demografischen Wandel zu stemmen, dann ist das nichts anderes als ein Trugschluss der auf rechter & ausländerfeindlicher Ideologie basiert, um Zuwanderung zu verhindern.
Von daher hatte Chrupalla hier und da durchaus zutreffende Feststellungen. Die Welt ist nicht schwarz-weiß, es war nicht alles Schwachsinn, was er von sich gegeben hat. Aber in dem Moment, wo Parteipolitik ins Spiel kam, ging der Brechreiz los. Seine Äußerungen über die Flüchtlinge zum Beispiel (Die wie ich fand aber durchaus zerlegt wurden).
In der Ukraine-Thematik hat er bspw. versucht beide Parteien auf eine Ebene zu hieven, Aggressor und Angegriffenen.
Dahin will Chrupalla zurück, obwohl bereits das ein eklatanter Verstoß gegen das Völkerrecht gewesen ist. Merkel meinte dazu letztens in ihrem Lebensbericht im Spiegel rückblickend, dass man der Ukraine mit Minsk 2 Zeit erkauft habe. Stellt sich nur noch die Frage, warum es nur die Briten und die Amerikaner waren, die diese Zeit gemeinsam mit der Ukraine genutzt haben, aber seis drum.
Auf die Schwurbelpassagen in die er sich später verrannt hat, gehe ich jetzt erst gar nicht ein. "Man sollte auch mal die Frage stellen, was Hunter Biden in der Ukraine macht?" - " Ja, was eigentlich Herr Chrupalla?")
Lanz hat ja ne schöne Metapher gebracht, "Immer wenn ich solchen Gedanken auf den Grund gehe, lande ich am Ende in einer Pizzeria in Washington."
Auch wenn die AfD gegen Scholz wegen dieser Äußerung vors BVerfG ziehen will, so hat er im Ergebnis damit völlig recht: "Die AfD ist die Partei Russland
Der Chrupalla ist eben "einer wie wir" - aus Sicht seiner Wählerschaft. Einer mit dem man auf Augenhöhe diskutieren kann ohne das er sich herunterbeugen muss.
Schlimm ist, dass man solche Typen trotz der leider ernst nehmen und sich mit ihnen beschäftigen muss
Man sollte Chrupalla eine Chance geben was fürs Klima zu tun, gebt ihm einen Spaten und ein Paar Klompen dann soll er im Emsland dafür sorgen das die trockengelegten Feen wieder feucht werden.
Chrupalla als gequälter Märtyrer und seine Partei würde weiterhin den Spagat schaffen, dass mit den Moorsoldaten in den 1000 Jahren von 1933 bis 45 gar nicht so schlimm zu finden.
Wenn der rechte Vogel was anfeuchten will, soll er sich einfach verpissen.
Alles anzeigenDa hat man schon ganz andere Auftritte des Herrn gesehen. Wenig zielführend auch, dass Lanz immer wieder "Da haben Sie ja recht" oder Ähnliches hinzufügte, die ganze Runde wirkte zunehmend zahn-, sprach- und planlos, mit wenig Biss. So profitiert dann in der Tat wohl eher die AfD von solchen Auftritten. "Grillen" oder "Zerlegen" ist sicher anders. Schade.
Es ging. An den entscheidenden Punkten hat Chrupalla schon entsprechenden Widerstand bekommen. Insbesondere ist ihm auf sachlicher Ebene häufig der Boden unter den Füßen weggezogen worden und er hat sich dann auch nicht selten in seinen rechten und schwurbelnden Narrativen verrannt. Wie gesagt, für mich war es das gleiche Geschwurbel wie von einer Sahra Wagenknecht, nur eben in dummer Weise vorgetragen, denn im Gegensatz zu einem Chrupalla ist Wagenknecht intelligent genug zu bemerken, wenn sie Gefahr läuft sich mit einem Argument zu verrennen oder gar selbst zu widersprechen.
"Putin ist für Sie kein Kriegsverbrecher?"
"Nein, schließlich ist er ja auch noch von keinem Gericht verurteilt"
"Aber George W. Bush ist für Sie einer, der ist auch von keinem Gericht verurteilt"
Aber: Warst nicht du es, der mit Blick auf Formate wie Servus-TV durchaus lobende Worte gefunden hat, wenn man die Runden etwas ausgeglichener gestaltet und auch solche Leute einlädt?
Ja, bei "Links.Rechts.Mitte" etwa, da trifft sich taz-Journalist mit Rechtspopulist zuweilen, es läuft meist auch recht zivilisiert ab. Die österreichische parlamentarische und publizistische Rechte wirkt auf mich in ihrer Gesamtheit und im großen Schnitt betrachtet allerdings auch etwas weniger durchgedreht und systemoppositionell, auf Krawall gebürstet als die deutsche, sie stellt dort ja auch einige Bürgermeister und war an Landesregierungen selbst mit Sozen und Grünen beteiligt. Naja, jedenfalls vor Kickl als Parteichef. 
Wobei 1-4 jetzt auch nicht unbedingt nach Ausgeglichenheit riecht und sich allein dadurch der Rechte und seine Anhänger schon wieder in die Märtyrerrolle spielen werden.
Die Rechten sich heutzutage unter sich in Parallelwelten hochschaukeln zu lassen, kann auch keine Lösung sein und sie nicht mehr einzuladen, da fühlen sie sich dann in ihrer noch isolierteren Blase nur noch weiter bestätigt. Und leider durfte ich auch in meinem Bekanntenkreis schon erleben, wie ein ehemaliger Sozi via Social Media immer weiter bis nach rechtsaußen abdriftete, mit dem war dann irgendwann auch kein Dialog mehr möglich. Bei der "Jungen Freiheit" fing es an, am rechten Rand der AfD war aus seiner wie auch meiner Sicht dann auch kein Gesprächsbedarf mehr, da wird es dann halt auch wirklich eng mit der Kommunikation.
Die Rechte verfügt mittlerweile über einige Internet-TV-Formate, Websites mit Hunderttausenden Abonnenten/regelmäßigen Usern, Hochglanzmagazine wie Compact, Zuerst oder die etwas mildere Variante Tichys Einblick. Sabine Petzl, ehemals beim ORF und in den 90ern mal beliebteste Programmansagerin in unserem Nachbarland, hat sich in den letzten Tagen auch dem ziemlich weit rechts stehenden Internetsender Auf1 angeschlossen, das sind schon besorgniserregende Entwicklungen. Die Zeiten, wo man die Schönhuber- und Frey-Freunde unter sich und bei ihrer Nationalzeitung lassen konnte, sind halt vorbei, dafür sind sie mittlerweile auch eh zu stark, in einigen Bundesländern wie Thüringen schon die Nummer 1. Und das auch ohne dass ein Höcke jetzt oft im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, bei Lanz oder im Servus-TV-Studio zu Wort gekommen wäre. Dem reichen an Medien gefühlt Social Media und Compact.
Um diese Leute wirklich in Bedrängnis zu bringen, bedarf es dann m.E. schon mehr als der Diskussionskünste der letzten Nacht eines doch ziemlich zahnlos wirkenden Markus Lanz, der offenbar ganz bewusst Chrupalla doch ziemlich häufig ein Stück weit recht gab, um so bei AfD und Anhang möglicherweise auch den Anschein zu vermeiden, alle wollten aus Prinzip nur die AfD niedermachen. Bei Wagenknecht musste sich ja Lanz auch schon mal entschuldigen, weil es einfach too much, zu übereifrig war.
Man sollte m.E. Leute wie Chrupalla anders stellen. Möglichst sachlich, aber mit fundiertem Wissen, idealerweise im 1:1- oder 2:2-Gespräch. Die Szene, wo es um die Kriegsverbrecher Putin und Bush ging, für die T.C. innerhalb weniger Sekunden völlig verschiedene Maßstäbe anlegte, da bspw. hätte man doch mal richtig reingrätschen können, wo da jetzt die Logik sei. Drei-, viermal nachhaken kann Lanz doch sonst so gut. Gestern hätte es an der Stelle mal gepasst.
Möglichst sachlich, aber mit fundiertem Wissen,
Die Leute, die da tlw. beim Lanz sitzen, haben alles, aber kein fundiertes Wissen. Alleine gestern die Quadbeck. Früher bei der RP konnte die nicht mal einen vernünftigen Artikel über F95 schreiben und nun möchte sie die große Politik erklären.
Alles anzeigenDa hat man schon ganz andere Auftritte des Herrn gesehen. Wenig zielführend auch, dass Lanz immer wieder "Da haben Sie ja recht" oder Ähnliches hinzufügte, die ganze Runde wirkte zunehmend zahn-, sprach- und planlos, mit wenig Biss. So profitiert dann in der Tat wohl eher die AfD von solchen Auftritten. "Grillen" oder "Zerlegen" ist sicher anders. Schade.
Es ging. An den entscheidenden Punkten hat Chrupalla schon entsprechenden Widerstand bekommen. Insbesondere ist ihm auf sachlicher Ebene häufig der Boden unter den Füßen weggezogen worden und er hat sich dann auch nicht selten in seinen rechten und schwurbelnden Narrativen verrannt. Wie gesagt, für mich war es das gleiche Geschwurbel wie von einer Sahra Wagenknecht, nur eben in dummer Weise vorgetragen, denn im Gegensatz zu einem Chrupalla ist Wagenknecht intelligent genug zu bemerken, wenn sie Gefahr läuft sich mit einem Argument zu verrennen oder gar selbst zu widersprechen.
"Putin ist für Sie kein Kriegsverbrecher?"
"Nein, schließlich ist er ja auch noch von keinem Gericht verurteilt"
"Aber George W. Bush ist für Sie einer, der ist auch von keinem Gericht verurteilt"
Aber: Warst nicht du es, der mit Blick auf Formate wie Servus-TV durchaus lobende Worte gefunden hat, wenn man die Runden etwas ausgeglichener gestaltet und auch solche Leute einlädt? Nun sieht man, was dabei rauskommt: Es wird versucht die krudesten Thesen zu verbreiten und die Leute bekommen eine Bühne für ihren rechtspopulistischen Schwachsinn. Ist halt die Frage, ob man das wirklich will. Egal was du Leuten wie ihm dann entgegensetzt. Abgesondert wird der Schwachsinn trotzdem erstmal.
Ja, Lanz hat ihm an manchen Stellen zugestimmt. Aber man sollte auch bedenken, dass die Probleme, die die AfD an manchen Stellen aufgreift, auch nicht zwingend falsch sind und nicht selten Punkte sind, die die Menschen durchaus bewegen. Das Problem ist indes häufig der veranschlagte Lösungsweg der Rechtspopulisten. Wenn ein Chrupalla sagt, dass x-tausend junge Menschen jedes Jahr ohne Hauptschulabschluss abgehen, Millionen Menschen U-35 keinen Schul- oder Studiumsabschluss haben, dann ist das zutreffend und durchaus richtig, dass man daran etwas tun muss. Wird daraus aber der Schluss gezogen, dass sei die einzige Baustelle, deren Bearbeitung ausreiche um den demografischen Wandel zu stemmen, dann ist das nichts anderes als ein Trugschluss der auf rechter & ausländerfeindlicher Ideologie basiert, um Zuwanderung zu verhindern.
Von daher hatte Chrupalla hier und da durchaus zutreffende Feststellungen. Die Welt ist nicht schwarz-weiß, es war nicht alles Schwachsinn, was er von sich gegeben hat. Aber in dem Moment, wo Parteipolitik ins Spiel kam, ging der Brechreiz los. Seine Äußerungen über die Flüchtlinge zum Beispiel (Die wie ich fand aber durchaus zerlegt wurden).
In der Ukraine-Thematik hat er bspw. versucht beide Parteien auf eine Ebene zu hieven, Aggressor und Angegriffenen.
- Auch der Angegriffene trage Verantwortung für das, was geschieht. Es gäbe auch ukrainische Kriegsverbrechen. Das stimmt, aber laut offizieller unabhängiger Stellen nicht mal ansatzweise in dem Maße wie von russischer Seite.
- Die Ukraine würde mit ihren Angriffen auf russisches Staatsgebiet dafür Sorgen, dass der Konflikt noch weiter eskaliert. Zwar hat die Ukraine bei Belgorod im Norden Charkiws auch schon mal Munitions- und Treibstoff-Depots beschossen, insbesondere war aber wohl die Krim gemeint - die völkerrechtlich noch immer ukrainisches Staatsgebiet ist.
- Auf den Einwand, dass es ein Trugschluss sei, dass das Leid und das Töten der ukrainischen Bevölkerung aufhöre, wenn beide Parteien schnellstmöglich einen Friedensvertrag schließen, reagierte er mit einem "woher wollen Sie das wissen" und negierte dabei die massenhafte Berichte aus den befreiten Gebieten rund um Kiew (Butscha, Irpin), Charkiw (Isium), Lyman oder nun zuletzt Cherson und noch mehr Berichte aus den besetzten Gebieten, wo unzählige Menschen ermordet und gefoltert wurden und zehntausende Menschen und insbesondere Kinder verschleppt wurde, um so die ukrainische Kultur auszulöschen.
- Überhaupt ginge uns dieser Krieg überhaupt nichts an und einen möglichen Griff Putins auf das Baltikum oder Polen infolge eines Kriegsgewinn hielt er auch für unglaubwürdig, schließlich sei das Natogebiet. "Woher wollen Sie das wissen, dass er uns als nächstes angreift, wenn wir die Ukraine nicht schützen?" - Dem steht jedoch die allgemeine Meinung der Osteuropaforschung entgegen, dass ein solcher Schritt eben doch alles andere als unwahrscheinlich sei und es stellt sich durchaus die Frage, ob Deutschland und insbesondere die USA wirklich bereit ist der Natoverpflichtung nachzukommen, wenn Putin ein kleines Land wie Litauen angreift. Artikel 5 ist kein Automatismus. Sind wir wirklich bereit für ein paar Litauer in den Krieg zu ziehen bzw. gar Landsleute für deren Freiheit zu opfern. Fragen, die sich auch Putin im Kreml stellen wird.
- Am schlimmsten jedoch fand ich dieses wirre Denken rund um einen Friedensschluss auf aktueller Basis. Beide Seiten müssten zum Entgegenkommen bereit sein. Also auch der Angreifer, der bereit sein muss auf ein wenig seiner Beute zu verzichten, um den anderen Teil der Beute seines Angriffs zu behalten. Das man mit dieser Einstellung den Angreifer belohnt und zu mehr ermuntert, wollte er nicht einsehen.
- Dann ging er dazu über, Russland müsse sich aus der Ukraine zurückziehen, warum sie das Tun sollten, haben sie die 4 Oblaste doch vor wenigen Monate erst zum russischem Staatsgebiet erklärt, wurde nicht klar. Putin sind diesbezüglich doch schon rein rechtlich enge Grenzen gesetzt. Ein Rückzug würde bedeuten, russisches Staatsgebiet aufzugeben, das man erst vor kurzem offiziell in die Föderation eingegliedert hat. Wo soll da die Verhandlungsbasis herkommen.
- Die Parteien sollten zurück zu Minsk 2. Nicht nur hat Putin das Abkommen im Februar für gescheitert erklärt (und nun soll er wieder dahin zurückwollen?), sondern man sollte zudem bedenken, dass bereits Minsk 2 nichts anderes als ein Diktatfrieden gewesen ist. Russland hat völkerrechtswidrig die Krim besetzt, die Separatistenbewegungen im Donbass ins Leben gerufen und diese mit Waffen versorgt (MH 17) und inoffiziell sogar Soldaten dorthin geschickt. Obwohl niemand die ausgerufenen Volksrepubliken anerkannt hat, wurde ihnen auf Drängen Russlands im Minsker Abkommen ein Parteistatus eingeräumt. Russland, dass seinerseits auch offiziell die Krim annektiert hat, hatte im Minsker-Abkommen wiederum nicht den Status einer Kriegspartei, sondern eines neutralen Vermittlers, so wie auch Deutschland und Frankreich, denen es natürlich primär darum ging, den Konflikt einzufrieren um die Rohstofflieferungen nicht zu gefährden. Russland überfällt bereits 2014 die Ukraine offiziell und inoffiziell und der Ukraine wurden als Opfer - unter Vermittlung Deutschlands und Frankreich sowie der eigentlichen Kriegspartei Russlands - völlig abwegige Bedingungen für einen Friedensvertrag aufoktroyiert, an den sich keine der Seiten wirklich halten wollte und zum Teil auch konnte.
Dahin will Chrupalla zurück, obwohl bereits das ein eklatanter Verstoß gegen das Völkerrecht gewesen ist. Merkel meinte dazu letztens in ihrem Lebensbericht im Spiegel rückblickend, dass man der Ukraine mit Minsk 2 Zeit erkauft habe. Stellt sich nur noch die Frage, warum es nur die Briten und die Amerikaner waren, die diese Zeit gemeinsam mit der Ukraine genutzt haben, aber seis drum.
Auf die Schwurbelpassagen in die er sich später verrannt hat, gehe ich jetzt erst gar nicht ein. "Man sollte auch mal die Frage stellen, was Hunter Biden in der Ukraine macht?" - " Ja, was eigentlich Herr Chrupalla?")
Lanz hat ja ne schöne Metapher gebracht, "Immer wenn ich solchen Gedanken auf den Grund gehe, lande ich am Ende in einer Pizzeria in Washington."
Auch wenn die AfD gegen Scholz wegen dieser Äußerung vors BVerfG ziehen will, so hat er im Ergebnis damit völlig recht: "Die AfD ist die Partei Russland
Alles was Du anführst und mit sachlichen Argumenten versiehst ist nachvollziehbar und logisch.
Aber leider interessiert das die geneigte Wählerschaft der AfD überhaupt nicht. Da reichen plumpe und einfach gehaltene Sprüche, Slogans und Wutreden und sie nehmen ihre Klientel mit. Und das sind leider 10 % der Wahlberechtigten.
Möglichst sachlich, aber mit fundiertem Wissen,
Die Leute, die da tlw. beim Lanz sitzen, haben alles, aber kein fundiertes Wissen. Alleine gestern die Quadbeck. Früher bei der RP konnte die nicht mal einen vernünftigen Artikel über F95 schreiben und nun möchte sie die große Politik erklären.
Tja, um den (politischen) Journalismus ist es wohl auch nicht zum Besten bestellt in diesem Lande.
Wobei ich zu der Quadbeck wenig sagen kann.
Möglichst sachlich, aber mit fundiertem Wissen,
Die Leute, die da tlw. beim Lanz sitzen, haben alles, aber kein fundiertes Wissen. Alleine gestern die Quadbeck. Früher bei der RP konnte die nicht mal einen vernünftigen Artikel über F95 schreiben und nun möchte sie die große Politik erklären.
Fortuna kann man nun wirklich nicht erklären. Ist doch also konsequent, bei Misslingen des Versuchs zur internationalen Politik downzugraden.
Gerade ein "Nachtjournal spezial" bei RTL über illegale Schulen in Deutschland.
Querdenker, Reichsbürger, völkische Siedler ziehen die Strippen.
Erschreckend.
Die Behörden bislang offenbar mal wieder weitgehend ahnungslos ...
Schlimm und Besorgniserregend, aber ist jetzt auch nichts neues.
Reportage im MDR aus dem Sommer.
"Wir schützen die Kinder vor dem was da draußen abgeht."
"Vor was schützen Sie die Kinder genau?"
"Ähm..."