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ZitatSiegenthaler war vom HSV auf Vermittlung eines Freundes eingeladen, seine Vorstellungen von einem modern gemanagten Profiklub zu erläutern. Die HSV-Klubführung fragte indes derart naiv nach, dass Siegenthaler vermutete, er werde veräppelt und es müsse «eine versteckte Kamera» im Spiel sein. Er beharrte darauf, den Raum zu wechseln. Danach überzeugte er die HSV-ler mit seinem Referat so sehr, dass sie ihm den Job des Sportchefs anboten. «Ich erschrak, aber Löw sagte mir, ich könne es machen, wenn ich ihm bei der Nationalmannschaft treu bleibe.»
Eine solche Aquirierung von Führungspersonal wäre ja nichts neues beim HSV. Schließlich hat man schon einmal jemandem zum Manager gemacht, der eigentlich nur eine Stadionzeitschrift produzieren wollte. Immerhin wurde dieser dann der erfolgreichste Manager der HSV-Geschichte.
ZitatSiegenthaler unterschrieb und wäre nach der WM in Südafrika in Hamburg am Bürotisch gesessen, hätte er nicht recherchiert, warum ihm der Vorstand penetrant einen Spieler unterjubeln wollte, den er gar nicht wollte. Siegenthaler fand heraus, dass der Präsident mit einer Gruppe verbunden war, der mit diesem Akteur Geld verdienen wollte. «Obwohl mich Löw fragte, weshalb ich so viel Geld liegen lassen wolle, sagte ich daraufhin dem HSV ab», sagt Siegenthaler.
Wenn sich das annähernd bestätigen solltte, wird es wohl ziemlich ungemütlich für den ehemaligen Präsidenten Bernd Hoffmann. Da ein HSV-Mitglied aktuell ja sehr klagefreudig ist, wäre ein juristisches Nachspiel auch nicht ausgeschlossen.
Für Hoffmann war der HSV jahrelang eine Art Selbstbedienungsladen - er hat sogar nach seiner Demission den Rothosen als Berater noch Spieler und Trainer (van Marwijk) aufgeschwatzt und daran kräftig mitkassiert.
Alles ehrbare hanseatische Kaufleute hier !