Phänomen Ultras

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    Heut 20:05Uhr auf WDR5. Bis zum letzten Atemzug. Ultras oder die Radikalisierung der Fankultur im Fußball.

    Einmal Fortune immer Fortune.
    13.02.2012 SASCHA RÖSLER FUSSBALLGOTT


    FICK DICH DFB
    FICK DICH UEFA
    FIFA DIREKT MIT
    FICK DICH RB

  • Wiesbadener Kurier: Zwischen Choreo und Stadionverbot - Ultras des SV Wehen Wiesbaden über Passion und Grenzüberschreitung. „Am Anfang dachte ich: Stadionverbot ist cool."


    1) Das Alphabet durchnummerieren A=1, B=2, C=3…

    2) Zuteilen: F=6, O=15, R=18, T=20, U=21, N=14, A=1

    3) Zahlen addieren. Es kann nur eine Lösung geben.

  • Das Problem am Thema Ultras ist ja, dass die Ultrkultur so vielfältig ist und die einzelnen Gruppen so unterschiedlich in ihren Werten und Zielsetzungen, dass eine Beschreibung in kurzen Schlagworten selten gelingt. Ebenso ist es schwierig, einen Einblick zu bekommen, da man sich aus schlechter Erfahrung mit den Medien in all den Jahren komplett abkekapselt hat und dadurch wenig Transparenz herrscht.


    Ein Team des WDR hat nun einen Versuch gemacht und hat ein Jahr lang versucht, Vertreter verschiedener Ultragruppen doch dazu zu überreden, sich in einem Interview zu stellen, was teilweise auch gelungen ist. Daraus ist eine 45-minütige Dokumentation entstanden, die gestern in der ARD gezeigt wurde. Es gab ja schon viele Versuche, eine möglichst neutrale Beschreibung der Ultraszene hinzubekommen, was aufgrund der Diversität nur schwer möglich ist. Aber ich finde, diese Doku ist recht gut gelungen.


    https://www.youtube.com/watch?v=_c0Yl4rhZ-8

  • Recht neutral war die Doku auf jeden Fall, aber für Menschen, die regelmäßig zum Fußball gehen gabs nicht wirklich neue Erkenntnisse. Ob sich die leute, die sich ihr Bild von Ultras/Fußballfans von selbiger machen, wage ich allerdings zu bezweifeln. Wem die Doku zugesagt hat, kann ich das Buch "Kurvenrebellen" von Chistof Ruf, der ja auch interviewt wurde empfehlen.

  • Ich fand sie auch ganz gut, Seiffert wird es wohl nicht mehr raffen :facepalm:

    Immerhin ein Schritt weiter, den die Medien gegangen sind und meiner Meinung nach in die richtige Richtung.


    Nach den Sätzen von Seifert hatte ich einen Hals. Unsäglicher Typ. Obwohl er auch nur so agiert, wie die DFL es von ihm erwartet. Über was will man sich mit so einer Fritte als Ultra überhaupt unterhalten? Da liegen Welten zwischen....

  • Verurteilen kann man ihn in der Hinsicht nicht, da er ja nur das ausführt, was die Vereine von ihm erwarten bzw. beschließen.

    Immer mehr, mehr, mehr, mehr und noch mehr herausholen.

    Faiererweise muss man ihm aber auch seinen Hinweis zugestehen, das es letztlich in der Hand der Vereine liegt, die eigenen Fans entsprechend aufzuklären, das sie es letztlich sind, die dieses Rad mit andrehen und nicht allein die Geschäftsführung der DFL als ausführende Institution.

  • Ich finde den Film eher albern. Diese Effektheischerei des Sprechers ("Ultras sind gefährlich etc.") klingt nach Bild-Zeitung.


    Wenn man in 20 Jahren mal zurückblickt, wird man über die Ultras als Jugendbewegung milde lächeln. Wenn die Behörden sonst keine Sorgen haben, ist doch alles in Butter. Auch die vollkommen überhöhte Rolle des Fussballs, der das Leben der meisten Ultras einnimmt, wird irgendwann mal geringer werden. Auch sind das kaum bedeutende politische Botschaften, die aus der Ultraecke kommen. Es ist eine Jugendkultur, mehr nicht.

  • Verurteilen kann man ihn in der Hinsicht nicht, da er ja nur das ausführt, was die Vereine von ihm erwarten bzw. beschließen.

    Immer mehr, mehr, mehr, mehr und noch mehr herausholen.

    Faiererweise muss man ihm aber auch seinen Hinweis zugestehen, das es letztlich in der Hand der Vereine liegt, die eigenen Fans entsprechend aufzuklären, das sie es letztlich sind, die dieses Rad mit andrehen und nicht allein die Geschäftsführung der DFL als ausführende Institution.



    Es liegt nicht mehr in der Hand der Vereine. Dieser Zug ist schon lange abgefahren. Das weiß er, das wissen die Vereine und es ist als GF der DFL einfach hinterfotzig, mit dem Finger trotzdem auf die Vereine zu zeigen, in dem Wissen, dass es ein Zurück nicht mehr geben wird. Es gibt noch nicht einmal einen Stop.


    Gleichzeitig zitiert er Spanien, England und Frankreich und vergleicht mit Deutschland. Und zieht als Resümee, dass doch hier in D eigentlich noch Vieles gut läuft. Nochmal hinterfotzig. Denn erstens hat der Kommerz in diesen Ländern die Ligen kaputt gemacht, die Fans zermürbt und zur Kasse gebeten. Er weiß genau, dass er hier in D an der Spirale drehen muss, um Wettbewerbsfähig zu bleiben. Und damit hat die DFL nicht ansatzweise ein Problem. Die DFL wird den Vereinen süffisant die Alternativen aufzeigen und Jeder Vereinsvorstand wird danach einknicken.


    Wenn er natürlich Ronaldo und Messi viel schöner findet, als eine Choreo der aktiven Fanszenen, dann wissen wir, wie der Herr Seifert und seine DFL ticken.

  • Mickey, der Fussball geht einfach in nur eine Richtung. Wer das nicht mehr mitmachen will, der muss wegbleiben. Ich bin kein Fan von den Seiferts dieser Welt, aber alleine Tatsachen zeigen, dass noch viel stärker kommerzialisiert werden wird. Die Wachstumsmärkte sind Asien und Afrika (siehe Bild). Da der Fussball als Weltsport gilt und die Ligen in Europa den Anspruch haben die besten Spieler der Welt zu beschäftigen, geht die Spirale in diese Richtung weiter. Ich habe mal das CL-Finale Bayern-Chelsea am Viktoriasee geguckt. Was da los war als Drogba zum letzten Elfer antrat, war wirklich unbeschreiblich. Das waren alles junge Leute, was die Fussballstrategen "Konsumenten" bezeichnen. Jeder gibt für Spiele im TV Geld aus, um es in Clubs usw. zu gucken. Selbst bei konservativer Rechnung, dass jeder Fan in Asien und Afrika pro Jahr 10 EUR für Fussball im TV ausgibt, ergibt dies im Laufe der Zeit Summen, die im Laufe des Jahrhunderts auf Bruttoinlandsprodukte von Italien oder Spanien (heute) rankommen. So tickt der "Markt".


    Auf der anderen Seite wird die Blase in Europa alsbald platzen, aber dies wird egal sein, da man mit Ton- und Bildtechnik volle Stadien suggerieren kann. Außerdem zeigt die Premier League, dass die Stimmung im Stadion nachrangig ist. Das ganze Drumherum ist viel wichtiger.


    Ich kann mir durchaus vorstellen, dass wir zwei Fussballsysteme ähnlich wie im American Football bekommen. In den USA gibt es das weltweite Mega-Ereignis Superbowl, was im Sekundentakt durchkommerzialisiert ist. Dann gibt es die College-Footballmeisterschaften, die von den Fans geliebt werden (Unis haben Stadien, wo 100.000 Leute reinpassen). Interessiert sich irgendjemand für die Stimmung beim Superbowl? Ich glaube nicht.


    Deshalb interessieren mich am meisten, wie man alternative Fussballligen aufbauen kann. Hierbei liefert die Ultrabewegung (noch) zu wenig Futter. Veränderung gelingt nur, wenn man Alternativen aufzeigen kann.

  • Das wurde hier doch schon thematisiert. Bayern, BVB und die Ossiochsenplörre verpissen sich in die Europa-Liga. Die Fortuna spielt dann als amtierender Meister einer old-school Westliga gegen die anderen Meister (z. B. Werder Bremen, VfB Stuttgart und Wismut Aue) um die deutsche Meisterschaft. -)weg

    Ein Mann riskiert nicht für einen jämmerlichen Sold sein Leben. Man muss seine Seele ansprechen, um ihn zu elektrisieren!

    - Napoleon Bonaparte -