Gesundheit & Corona

  • In Paris, London, Kopenhagen wird in den Innenstädten weniger Auto gefahren als früher. Da mag es z.B. in London durch die City-Maut welche geben, die es sich einfach nicht mehr leisten kösten, ihr KfZ in die Stadt zu bewegen.

    Wenn ich mir aber in Paris und London den ÖPNV ansehe, wurde dort nicht, wie hier, der zweite Schritt vor dem Ersten getan.

    Fatal ist mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau, Mit allen seinen Geschwüren.

    Heinrich Heine. Deutschland, ein Wintermärchen, 1844

  • Und dann baut die Stadt Meerbusch einen tollen neuen Radweg von Büderich vorbei am Areal Böhler und dann landen die Radfahrer in Düsseldorf an einer Katastrophenkreuzung zur Hansaallee...

    Man muss froh über jeden nicht gebauten Radweg sein, solange die Stadt Düsseldorf es nicht besser kann also so:

    Radweg Rondsdorfer Richtung Süden, Ecke Fichtenstraße

    .

    Immerhin stehen keine Schilder, die diese Menschenfalle benutzungspflichtig machten. Leider aber verstehen das die Autofahrer nicht, hupen jeden Radfahrer auf der Straße an und schreiben mind. einen Leserbrief an die RP, dass Radler sich NIE an Verkehrsregeln halten.

    Das Foto ist von Mitte Mai und der "Radweg" sah vor zwei Wochen noch so aus; ist also nicht in laufender Baumaßnahme entstanden.

    Wie dumm kann man eigentlich sein?


    - Ja!

  • Der Radweg war korrekt.

    Man sieht an den Markierungen dass der Bürgersteig neu „herausgezogen“ wurde. Auch die Pfosten/Masten sind neu.

    Für diese Maßnahme gehört dem Verantwortlichen im Amt für Verkehrsmanagement der Kopf gewaschen.

    Evtl. wird im nächsten Schritt der Radweg nach links gelegt und begradigt. Sollte aber mMn immer sofort geschehen um Unfallschwerpunkte gar nicht erst zu schaffen.

  • Auch diese neuen Radwege sind eine gigantische Verschwendung von Verkehrsraum. Es wird zusätzlicher Stau produziert, aber weit und breit sind keine Radfahrer zu sehen. Alle paar Minuten kommt vielleicht mal einer vorbei, das Angebot übersteigt bei weitem die Nachfrage.

  • (Mist, Elmsbüttel hat seinen Beitrag in der Zwischenzeit gelöscht. Mein Beitrag bezieht sich darauf, dass neben dem Einfluss der Autolobby auch der Bequemlichkeit vieler Autofahrer bei der Verkehrswahl eine entscheidende Rolle zukommt.)


    Aber auch solche vielleicht nicht besonders edlen, aber doch zutiefst menschlichen Eigenschaften wie z.B. Bequemlichkeit lassen sich politisch durchaus enscheidend steuern und beeinflussen.


    Wenn du jahrzehntelang das Zigfache vom Verkehrsetat gegenüber Schiene, ÖPNV und Rad in den Ausbau der Infrastruktur für Autos steckst, dann ist das Autofahren natürlich für die meisten mit großem Abstand die bequemste aller Fortbewegungsmöglichkeiten, selbst noch mit zahlreichen Staus und innerstädtisch schwierigen Parkverhältnissen. Würden dagegen die Geldströme vom Auto weg in die anderen Bereiche umgelenkt, würde sich das auf Dauer entscheidend ändern. Wenn du z.B. jederzeit mit dem ÖPNV genauso schnell dahin kommst, wo du hin willst, aber letztlich viel billiger als mit dem eigenen Auto, dann werden das nicht wenige als die bequemere Alternative empfinden. Und wenn dem Rad auf den innerstädtischen Straßen in der Regel mehr Verkehrsfläche zugebilligt würde als dem Auto, schwünde der Bequemlichkeitsvorsprung für Autofahrer dahin wie Butter in der Sonne.

    Es ist nicht gesagt, dass es besser wird, wenn es anders wird.

    Wenn es aber besser werden soll, muss es anders werden.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Pfarrer ()

  • Das mein lieber XP sehe ich hier etwas anders.

    Man muss die Nachfrage durch Angebot generieren.

    Der Reiz aufs Fahrrad zu steigen, oder die Kinder mit dem Fahrrad in die Schule zu schicken sinkt bei nichtvorhandener Infrastruktur.


    Jedoch gebe ich dir recht, nicht mit Gewalt, um jeden Preis, an jeden Ort.

  • Noch!


    Es kann nicht ernsthaft Gegenstand einer Diskussion sein, dass WENIGER Autos die Innenstädte befahren sollen und mehr "emissionsneutrale" Fahrzeuge.

    Halbgare Lösungen wie auch in HH gerne praktiziert (Streifen auf die Straße pinseln, und bitteschön, da habt ihr Euren blöden Radweg) führen in der Tat zu nichts außer Unfällen und verhärteten Fronten. Was niemand will.

  • Das mein lieber XP sehe ich hier etwas anders.

    Man muss die Nachfrage durch Angebot generieren.

    Bestes Beispiel Rommerskirchen-Bahnhof.


    Das Angebot ist relativ unattraktiv, es fahren nur relativ wenige Bahnen hier aufm Dorf, ne S-Bahn gibt es gar nicht und ab gewisser Uhrzeit kommt stündlich höchstens noch eine. Folglich fahren viele Leute nicht mit der Bahn, obwohl sie grundsätzlich nicht abgeneigt wären. Gleichzeitig sagt die Bahn, ne S-Bahn zum Beispiel gibt es nicht, da uns die Nachfrage vor Ort nicht ausreicht.


    Ergo: Die Nachfrage ist mangels Angebot nicht so hoch, wie sie sein könnte und das Angebot wird indes wegen mangelnder Nachfrage nicht erhöht. Teufelskreis.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Das mein lieber XP sehe ich hier etwas anders.

    Man muss die Nachfrage durch Angebot generieren.

    Der Reiz aufs Fahrrad zu steigen, oder die Kinder mit dem Fahrrad in die Schule zu schicken sinkt bei nichtvorhandener Infrastruktur.


    Jedoch gebe ich dir recht, nicht mit Gewalt, um jeden Preis, an jeden Ort.

    Wenn's denn ein Fahrrad wäre, so ein richtiges mit Pedalen und ohne Hilfsmittel. Jeder Zweite Flachlandtiroler fährt doch mit den Ekektroteilen rum. Und nun noch die Elektroroller. Alles sehr sinnvoll. Strom Strom und noch mehr Strom wird gebraucht. Bestimmt alles Öko...

  • Man möchte die Pendler in die öffentliche Verkehrsmittel stecken (zwingen), ohne denen genügend Park & Rideplätze anbieten zu können. Nebenbei ist die Rheinbahn zu den Verkehrsspitzen jetzt schon am Limit, wenn nicht gar überfordert.


    Wer mal die prall gefüllte U 79 von Norden kommen gesehen hat, wird wenig Lust verspüren, sich dazu zu gesellen. Für deutlich mehr Fahrzeuge fehlt dem Verkehrsträger das Geld und natürlich Personal.


    Und im Sommer, bei Temperaturen weit über 30 Grad in der Sonne, macht ne Straßenbahnfahrt alles andere als Spaß auf mehr, weil selbst in den neuesten Bahnen der Effizienz wegen keine Klimatisierung (außer heiß) eingebaut wird. Da kann man dann genußvoll die Gerüche der Mitfahrer inhalieren.


    Die Umweltspuren selbst sind eine Farce. Für ne handvoll Nutzer, wobei die Busse der Rheinbahn dort eigentlich nichts zu suchen haben, wird in Kauf genommen, dass andere Stadtbewohner unter den Abgasen des rückgestauten Verkehrs leiden. Hauptsache an der einen Meßstation stimmen die Werte ab und zu.


    Und bei all dem Blödsinn jubeln die Grünen und die Vertreter von Stadtspitze und ADFC.


    Und mal ehrlich: Wer kann sich ein vernünftiges E-Auto leisten, dass über eine ordentliche Reichweite und akzeptable Ladezeiten verfügt? Gibt es das schon als bezahlbare Version?


    Derzeit werden diese Fahrzeuge doch nur als Stadtautos verkauft und damit erhöht sich lediglich die Anzahl der Fahrzeuge, denn Tante Edith von der Nordsee wird natürlich mit dem Benziner besucht, da muss ich nicht noch 10 Stunden an der Steckdose auf Weiterfahrt warten, wenn in Emden der Strom verballert ist.

    Die Liebe zu einem Partner kann erlöschen, zum Verein ist sie unsterblich. 346800237.gif

  • Die Bilanz eines Elektrofahrrads dürfte aber deutlich besser sein als die eines Autos. Wenn es hilft, dass weniger Autos durch die Stadt bewegt werden, sind Elektrofahrräder eine gute Sache. Nicht jeder hat den sportlichen Ehrgeiz, längere Strecken und /oder Anstiege mit dem normalen Fahrrad zu bewältigen.

  • Man sieht an den Markierungen dass der Bürgersteig neu „herausgezogen“ wurde. Auch die Pfosten/Masten sind neu.

    Für diese Maßnahme gehört dem Verantwortlichen im Amt für Verkehrsmanagement der Kopf gewaschen.

    Eigentlich ist das eine Strafanzeige gegen unbekannt wegen eines versuchten Delikts gegen Leib und Leben mindestens aber gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr fällig.

    Wie dumm kann man eigentlich sein?


    - Ja!

  • Wenn's denn ein Fahrrad wäre, so ein richtiges mit Pedalen und ohne Hilfsmittel. Jeder Zweite Flachlandtiroler fährt doch mit den Ekektroteilen rum. Und nun noch die Elektroroller. Alles sehr sinnvoll. Strom Strom und noch mehr Strom wird gebraucht. Bestimmt alles Öko...

    Die Bilanz eines Elektrofahrrads dürfte aber deutlich besser sein als die eines Autos. Wenn es hilft, dass weniger Autos durch die Stadt bewegt werden, sind Elektrofahrräder eine gute Sache. Nicht jeder hat den sportlichen Ehrgeiz, längere Strecken und /oder Anstiege mit dem normalen Fahrrad zu bewältigen.

    Das die Bevölkerung immer mehr verfettet wird aber außer Acht gelassen. Durch Bequemlichkeit wird das nicht besser. Wenn ich mit so bei Ding fahren würde, hätte ich wahrscheinlich bald 150 Kilo. Bewegung ist eben anstrengend. Macht den Bequemen unter uns keinen Spass (und ich bin das bestimmt auch, aber ohne würde ich diese 150...) .

  • Das mein lieber XP sehe ich hier etwas anders.

    Man muss die Nachfrage durch Angebot generieren.

    Der Reiz aufs Fahrrad zu steigen, oder die Kinder mit dem Fahrrad in die Schule zu schicken sinkt bei nichtvorhandener Infrastruktur.


    Funktioniert nicht. Dass weder Rad noch ÖPNV für mich eine Alternative sind (und auch nie sein werden), hatte ich hier ja schon vor längerem dargelegt und begründet. Und vermutlich gilt das nicht nur für mich.


    Der vermeintliche Mangel an Radwegen gehört jedenfalls nicht zu den Gründen. Ganz im Gegenteil bin ich in jüngeren Jahren mangels Geld, Führerschein und Auto bei noch schlechterer Infrastruktur wie ein Blöder Rad durch ganz Düsseldorf gefahren - das ging schon, wenn man wollte. Gut, kindgerecht war das nicht, zugegeben, aber ich war ja 15-21 Jahre alt in dieser Zeit.


    Heute sind aber die Bedürfnisse und Notwendigkeiten andere, und die Strecken länger. Von Derendorf nach Ohligs und zurück setze ich mich jedenfalls nicht aufs Rad, und schon mal gar nicht bei strömendem Regen und sengender Hitze. Von den ganzen Plörren, die ich immer dabei habe(n muss), mal ganz zu schweigen.


    Dieser politische Ansatz, den Leuten das Autofahren so lange zu verleiden, bis sie endlich aufs Rad umsteigen, ist ein Irrweg, der nicht zum gewünschten Ziel führen wird.

  • Dieser politische Ansatz, den Leuten das Autofahren so lange zu verleiden, bis sie endlich aufs Rad umsteigen, ist ein Irrweg, der nicht zum gewünschten Ziel führen wird.

    Deswegen Privatautos verbieten!

  • Das die Bevölkerung immer mehr verfettet wird aber außer Acht gelassen. Durch Bequemlichkeit wird das nicht besser. Wenn ich mit so bei Ding fahren würde, hätte ich wahrscheinlich bald 150 Kilo.

    Ein E-Bike fährt aber im Gegensatz zum Auto nicht, ohne dass man auch selber Kraftaufwand investiert. Die arbeiten eigentlich nur als Verstärker, was einem ermöglich gegen den Wind, bergauf, schneller und mit größerer Reichweite Rad zu fahren.

    Ich bin selber "klassischer Radfahrer" ganz ohne Elektriktrick ( Catweazle ). Manchmal nerven mich die elektrischen um mich herum. Die Aussicht, auch noch mit den E-Tretrollern die Wege teilen zu müssen, machen mir sogar etwas Angst ( Bisher hatte ich das "Vergnügen" noch nicht. ). Aber verteufeln würde ich diese Dinger nicht. Ich kenne z.B. eine, die jetzt mit E-Bike einen Arbeitsweg im bergischen zurücklegt, den ich selber mit normalen Rad auch nicht fahren würde. Ein KfZ ist dafür von der Straße.

    Wie dumm kann man eigentlich sein?


    - Ja!

  • Dieser politische Ansatz, den Leuten das Autofahren so lange zu verleiden, bis sie endlich aufs Rad umsteigen, ist ein Irrweg, der nicht zum gewünschten Ziel führen wird.

    Deswegen Privatautos verbieten!

    Nicht nötig! Einfach schweineteuer machen, da überlegt man sich jede Fahrt 2mal und ne Menge Leute werden es sich dann gar nicht mehr leisten können... 10-15% weniger merkt man schon deutlich auf dem Straßen...

    "Train yourself to let go of everything you fear to lose!" (Master Yoda)

  • Ja, natürlich sind die Rheinbahn und andere Verkehrsvertriebe und -verbünde in den Spitzenzeiten jetzt schon am Limit. Aber warum? Weil nicht entsprechend in den Ausbau der Infrastruktur (Ausbau des Verkehrsnetzes, bessere Taktung, Aufstockung der Anzahl von Zügen und Fahrzeugen, Aufstockung von Personal ...) investiert worden ist, sondern stattdessen das Pampern der Autoinfrastruktur immer absoluten Vorrang hatte. Aber dieses System des Auto-Individualverkehrs steht zumindest in vielen Regionen hier bei uns in NRW kurz vor dem Kollaps.


    DAS UMSTEUERN KOMMT.

    Auch wenn es sicher noch einige gibt, die davon träumen, dass man einfach so weiter machen kann wie bisher. Also einfach noch mehr neue Autostraßen und noch mehr Autospuren und mehr Parkplätze ausbauen gegen Stau und gegen Parkprobleme. Aber wo soll der Platz dafür herkommen? Da nützt es auch nichts, wenn man dem Rat von myfreexp folgt und die - in der Regel leider nur sehr halbgaren - neuen Radstreifen zurückbaut und wieder dem Autoverkehr überlässt. Genau das hat uns doch dahin geführt, wo wir heute stehen: nämlich am Rande des Kollaps. Und wenn wir uns dieser Wirklichkeit weiter verweigern, werden die dann eintretenden Folgen noch weitaus dramatischer ausfallen als die demnächst dann vermehrt verhängten Fahrverbote für Dieselautos oder eine dann noch mehr überfüllte U79 ...


    Das Umsteuern wird weh tun. Allen. Aber besonders natürlich denen, die dann etwas von ihrem ihnen bisher zugestandenen Platz werden abgeben müssen. Und das ist nun mal in erster Linie die Gruppe der Autofahrer (zu denen ich im übrigen auch gehöre).

    Es ist nicht gesagt, dass es besser wird, wenn es anders wird.

    Wenn es aber besser werden soll, muss es anders werden.