Gesundheit & Corona

  • Ach Igor, das ist doch nichts neues, leider ;(


    1991 kurz nach Erwerb des Füherscheins mit Kumpels nach Südrfrankreich in den Urlaub. Eine halbe Stunde vor der Grenze habe ich meinen Beifahrer höflich gebeten, statt des Bob-Marley-Shirts ein anderes Shirt anzuziehen und das Koptuch mit Jamaika-Flagge abzunehmen. Es gab einen großen Streit. Ich wurde als Spießer bezeichnet und es gab eine Grundsatzdiskussion, weil mein Kumpel sich nicht vorschreiben lassen wolle, was er anzuziehen hat. Ich hatte ja nichts gegen seine Kleidung - im Gegenteil. Hinter der Grenze hätte er auch alles wieder anziehen können. Ich ahnte halt nur, was uns blüht ...


    Uns so kam es dann auch. Er blieb stur und so wurden wir als einzige einer riesigen Schlange rausgewunken und haben mehrere Stunden an der Grenze verbracht, weil die unser Auto auf links gedreht haben, um nach Drogen zu suchen.

  • Doch die gab es früher schon.


    Beim Grenzkiosk Mallbroek rüber nach Roermond.
    Mit Klufthemd und Halstuch, ist man durchgewunken worden,
    ohne kontrolliert.
    Dann haben wir Tütchen mit Kaisernatron gefüllt, und im Auto versteckt.
    Das fanden die Holländer nicht lustig, man was sind wir gefilzt worden.


    :D

  • Das Problem ist, dass man sich gegen willkürliches und schikanöses Verhalten kaum wehren kann. Dass einzelne Polizisten mal über das Ziel hinaus schießen, ist generell nicht das Problem, denn einzelne Idioten gibt es überall. Nur versuche mal, Dich in dem Moment der Situation zu entziehen oder Dich zu wehren. Auch nachträgliche Beschwerden haben keinen Sinn.


    Alles wäre halb so schlimm, wenn sich der langhaarige Mann in dem Moment dagegen verwehren könnte, kontrolliert zu werden, wenn er im Recht ist, oder nachträglich erfolgreich eine Beschwerde abgegeben könnte.

    Nach manchem Gespräch mit einem Menschen hat man das
    Verlangen, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzunicken und vor einem
    Elefanten den Hut zu ziehen. Maxim Gorki

  • Und ? Gab wohl noch keine Körperkontrollen


    Wir hatten ja nix dabei. Zu der Zeit damit über die Grenze zu fahren hätte dich in den Knast bringen können. Das kaufte man dann lieber am Urlaubsort ein. 8)


    Es war halt einfach nur ärgerlich in sengender Hitze stundenlang an der Grenzstation rumzuhängen und der Zeitplan war auch im Arsch. Das hätte sich vermeiden lassen können.:motz:

  • Das Problem ist, dass man sich gegen willkürliches und schikanöses Verhalten kaum wehren kann. Dass einzelne Polizisten mal über das Ziel hinaus schießen, ist generell nicht das Problem, denn einzelne Idioten gibt es überall. Nur versuche mal, Dich in dem Moment der Situation zu entziehen oder Dich zu wehren. Auch nachträgliche Beschwerden haben keinen Sinn.


    Alles wäre halb so schlimm, wenn sich der langhaarige Mann in dem Moment dagegen verwehren könnte, kontrolliert zu werden, wenn er im Recht ist, oder nachträglich erfolgreich eine Beschwerde abgegeben könnte.


    Man weiß doch nicht, was passierte, als er angerannt kam? Vielleicht hat er ja auch Leute zur Seite geschubst, so dass einer (fast) hinfiel. Da wäre das doch verständlich.


    Kleb dir mal einen Sticker eines MCs ans Auto oder trage ein Shirt von ihnen, das gibt auch Spaß.

    "Der größte Feind des Wissens ist nicht das Nichtwissen, sondern das Halbwissen." Enrico Fermi

  • Heute Regionalzug von Lüneburg nach Hamburg:
    Ich und viele Andere steigen ein als der Zug da ist, vor mir ist noch ein Plätzchen frei und es kommt ein langhaariger Mittdreißiger mit Rucksack kurz vor Abfahrt angehetzt und setzt sich dort hin. Ihm im nächsten Moment folgend zwei Polizisten. Der eine Polizist zu dem Langhaarigen: Personenkontrolle! Ihren Ausweis bitte!
    Ja, Moment, hier ist er, sagt der Fahrgast und gibt dem Polizisten den Ausweis, der ein paar Meter weitergeht und anscheinend eine Überprüfung veranlaßt.
    Öffnen Sie bitte ihren Rucksack, sagt der andere Polizist zum Langhaarigen. Das möchte ich eigentlich nicht, sagt er und der Polizist "Ich muss ihren Rucksack überprüfen". Kann ich dagegen Beschwerde einlegen? oder sowas ähnliches muss der Langhaarige gesagt haben, der Polzist jedenfalls erwiderte, das können Sie gerne tun, aber dies ist eine polizeiliche Maßnahme und deshalb muss ich jetzt ihren Rucksack kontrollieren. Der Langhaarige hat es dann zugelassen, der Polizist inspizierte ausgiebig den Rucksack. Der andere Polizist war mit der Überprüfung der Daten fertig und nach einem "danke und schöne Fahrt" zogen die beiden Polizisten wieder ab.
    Ich fragte mich: Warum wurde der und nicht die Tante nebenan im Geschäftsröckchen überprüft? Wo fängt der sogenannte Polizeistaat an und was sind unsere Grundrechte noch wert?
    Die Zukunft wird herrlich :(



    ....war früher schon so...Anfang der 70er wurde ich in einem vollbesetzten Linienbus in Benrath als einziger gezielt kontrolliert weil ich die Harre bis zum Arsch hatte. Sehr zum Vergnügen der sonstigen Fahrgäste...war Beginn des deutschen Herbstes...ich wünschte ich hätte die Haare noch

  • Ich zumindest will niemanden in die braune Ecke stellen.
    Alltagsrassismus ist leider weit verbreitet. Mir rutscht dabei selber mit Sicherheit auch mal was raus, was mir anschließend Leid tut - spätestens, wenn ich darauf hingewiesen werden.


    Das ist das Problem auch im sprachlich schnelllebigen Alltag, wenn man unbedacht spricht und einem erst im Nachgang so richtig klar wird, was man gesagt hat ohne es zu wollen.

    Ich mag Amateure. Denn sie tun es aus Liebe.

  • Ach Igor, das ist doch nichts neues, leider ;(


    1991 kurz nach Erwerb des Füherscheins mit Kumpels nach Südrfrankreich in den Urlaub. Eine halbe Stunde vor der Grenze habe ich meinen Beifahrer höflich gebeten, statt des Bob-Marley-Shirts ein anderes Shirt anzuziehen und das Koptuch mit Jamaika-Flagge abzunehmen. Es gab einen großen Streit. Ich wurde als Spießer bezeichnet und es gab eine Grundsatzdiskussion, weil mein Kumpel sich nicht vorschreiben lassen wolle, was er anzuziehen hat. Ich hatte ja nichts gegen seine Kleidung - im Gegenteil. Hinter der Grenze hätte er auch alles wieder anziehen können. Ich ahnte halt nur, was uns blüht ...


    Uns so kam es dann auch. Er blieb stur und so wurden wir als einzige einer riesigen Schlange rausgewunken und haben mehrere Stunden an der Grenze verbracht, weil die unser Auto auf links gedreht haben, um nach Drogen zu suchen.


    Seine eigene Individualität in einem fest zementierten reglementierten Verhaltenskodex auszuleben hat eben ihren Preis. --;;)

    Ich mag Amateure. Denn sie tun es aus Liebe.


  • 1991 kurz nach Erwerb des Füherscheins mit Kumpels nach Südrfrankreich in den Urlaub. Eine halbe Stunde vor der Grenze habe ich meinen Beifahrer höflich gebeten, statt des Bob-Marley-Shirts ein anderes Shirt anzuziehen und das Koptuch mit Jamaika-Flagge abzunehmen. Es gab einen großen Streit. Ich wurde als Spießer bezeichnet und es gab eine Grundsatzdiskussion, weil mein Kumpel sich nicht vorschreiben lassen wolle, was er anzuziehen hat. Ich hatte ja nichts gegen seine Kleidung - im Gegenteil. Hinter der Grenze hätte er auch alles wieder anziehen können. Ich ahnte halt nur, was uns blüht ...


    Uns so kam es dann auch. Er blieb stur und so wurden wir als einzige einer riesigen Schlange rausgewunken und haben mehrere Stunden an der Grenze verbracht, weil die unser Auto auf links gedreht haben, um nach Drogen zu suchen.


    Seine eigene Individualität in einem fest zementierten reglementierten Verhaltenskodex auszuleben hat eben ihren Preis. --;;)


    Wobei sich das ja sogar heutzutage gebessert hat. Heute kann doch jeder eigentlich fast rumrennen, wie er möchte. Bunte Haare, halb nackt durch die Stadt etc....
    Als ich Anfang der 2000er eher punkiger unterwegs war, haben einen die bunten Haare auch schon nicht mehr gejuckt.
    Natürlich gibt es bestimmte Menschen, die mehr untersucht werden. Sei es jetzt zum G20-Gipfel, zu Fußballspielen, Kontrollen etc...
    Schwieriges Thema immer wieder.


  • Früher als Student, mit einem uralt Käfer von und nach Berlin fahrend hatte ich regelmäßig die MP bei Personenkontrollen fast im Fahrgastraum. Damals war jeder Langhaarige ein RAF Mitglied oder zumindest ein Sympathisant. Als wenn das nicht schon genug gewesen wäre haben dann die Vopos noch den Käfer auf links gedreht und das halbe Auto auf der Straße so liegen lassen und sind abgehauen.

    Ich mag Amateure. Denn sie tun es aus Liebe.


  • Ich fragte mich: Warum wurde der und nicht die Tante nebenan im Geschäftsröckchen überprüft? Wo fängt der sogenannte Polizeistaat an und was sind unsere Grundrechte noch wert?
    Die Zukunft wird herrlich :(

    ganz einfach, du warst in niedersachsen unterwegs:


    Zitat

    Im Rahmen der Schleierfahndung kann die Polizei Menschen ohne konkreten Verdacht kontrollieren. In Bremen, Berlin und NRW ist dies bislang nicht möglich.

    Bayern dringt auf bundesweite Schleierfahndung (SPON)

  • Die Polizei verneint ja immer vehement, dass es ein Racial Profiling gibt, aber wenn ich Personenkontrollen am Bahnhof mitbekomme sind die Kontrollierten durch die Bank keine Deutschen und wenn die dann durch sind beginnt das Social Profiling (Obdachlose, Langhaarige Punks usw.).
    Schön auch die Einreise nach Ostberlin 1987, während meine Mitschüler anstandslos reindurften fanden die Grenze meinen Iro und die dazugehörige Kleidung wohl nicht so geeignet für ihren Arbeiter und Bauernstaat. Hat im Endeffekt fast ne Stunde gedauert bis ich endlich reindurfte. Die haben sogar meinen Tabak geröngt.! ;--)b

  • oh ja, die kontrollen an der innerdeustchen grenze waren immer ein highlight. kann mich auch noch mitte der 80er erinnern, wenn wir freunde in dessau besucht haben. wenn du pech hattest, haben die helmstedt den wagen komplett auf links gedreht. und wehe, du hattest zuviele westprodukte dabei, die als geschenke erkennbar waren. dann konnte es auch ein paar stunden dauern, bis man seine pässe wiederbekam.

  • Da kann ich auch etliche Geschichten drüber schreiben. Ich bin mal mit meinen Eltern rüber gefahren. mein Vater hatte damals einen funkel ([img]https://www.95erforum.de/wcf/images/smilies/biggrin.png[/img] ) nagel neuen Ford Taunus. Auf der Rückfahrt sollte mein Vater die Rückbank ausbauen. Als er meinte, er wüßte nicht, wie das geht, hat man ihm haargenau erklären können, wo wie welche Schrauben zu lösen sind .[align=justify]Später bin ich mit Ehemann noch mal rüber. Wir sollten einer Tante von mir ein Musikinstrument aus dem Erzgebirge mit bringen. Das haben wir auch gekauft und ordnungsgemäß beim Zoll angemeldet. Die waren so beschäftigt, dass sie vergessen haben, den Rest des Autos zu durchsuchen [/align][align=justify][img]https://www.95erforum.de/wcf/images/smilies/biggrin.png[/img][/align]