Alles anzeigenNun ja, bei einer Insolvenz gibt es eigentlich immer Probleme, zumindest solange bis geregelt ist, wer Handlungsbevollmächtigt ist. Und selbst dann schiessen die ehemaligen Vorstände schon mal quer. Die Berichte lassen zu viele Spekulationen zu. Werner und die unterstützenden Rechtsanwälte sollten in der Lage sein einen Transfer geregelt zu bekommen. Das hat ja auch mit Malezas und vielen anderen Transfers geklappt.
Es wäre schon ein dicker Hund, wenn anders bezahlt wurde, als es vereinbart war. Dafür sind ja Verträge da, um solche Dinge zu regeln. Aus meiner Sicht möglich aber sehr unwahrscheinlich.
Nein, auch wenn ich Gefahr laufe klugscheißerisch zu wirken, so gibt es in diesem Fall keine Möglichkeit, dass Fortuna einen Schaden erleidet. Ich denke, hier liegt ein Verständnisproblem vor.
Meiner Interpretation nach wurde versehentlich eine Überweisung getätigt, ohne das eine Leistung dafür von Aris Saloniki erbracht wurde. Der Deal ist schließlich nicht abgeschlossen bzw. Gianniotas steht derzeit nicht unter Vertrag!
Als Beispiel: Ich möchte einem Versandhandel die Lieferung bezahlen, die ich kürzlich erhalten habe, bezahle aber irrtümlicher Weise an den Malerbetrieb, von dem ich keine Leistung erhalten habe.
Es besteht also in dem Fall nicht der geringste Zusammenhang und so muss der Malerbetrieb zurück überweisen, weil es sich sonst um eine unberechtigte Bereicherung handelt. Das Geld steht weder dem Verwalter, noch dem Aris Saloniki zu, weil keine Leistung erbracht wurde und das Geld auch nicht in die zu verwaltende Masse eingeht.
Stell Dir vor, Barcelona hätte versehentlich 30 Millionen an Aris Saloniki überwiesen, statt an Sao Paolo, von denen sie Neymar gekauft haben. Meinst Du, dass dann das irrtümlich dort hingezahlte Geld weg wäre, weil es dann zu der "Insolvensmasse" gehört? Natürlich nicht.
Wie gesagt, Fortuna hat von demjenigen, an den sie das Geld überwiesen haben, noch gar keine Leistung erhalten und werden diese von demjenigen auch nicht erhalten, weil es nun mal der falsche Adressat ist! Das Geld steht demjenigen zu, der die Leistung auch erbringen wird.
Dumm hätte es ausgehen können, wenn Gianniotas letzte Saison gekommen wäre, und man jetzt im Nachhineien, also nachdem eine Leistung erbracht wurde und man im Vorfeld über den Verwalter informiert wurde, an den angeblich insolventen Verein gezahlt hat. In dem Fall könnte eventuell das Geld in die Insolvenzmasse gehen und wäre nicht ohne Probleme dort wieder heraus zu nehmen. In dem Fall würde der Verwalter sogar gegen Gesetze verstoßen, wenn er das Geld einfach wieder zurück überweisen würde.
Im internationalen Warenhandel werden L/C's oder D/C's verwendet. Hier überprüft die Bank das alle Punkte der Vereinbarung eingehalten werden. Also, dass der Käufer für sein Geld die Ware (in der Regel die Ware repräsentierenden Unterlagen wie Frachtbrief, Rechnung, Lieferschein) erhält und der Verkäufer gegen Einreichung exakt gleicher Unterlagen zuvor sein Geld erhält. Beim Immobilienhandel gibt es ein vergleichbares Verfahren durch den Notar. Ich denke, dass man bei internationalen Transfers ähnliche Verfahren nutzt.
Sollte tatsächlich an einen insolventen Verein bezahlt worden sein ohne ein Sicherungsverfahren zu haben, ist dass Geld normal verloren. In diesem speziellen Markt könnte natürlich noch der nationale oder internationale Fußballverband dafür Sorgen, dass der Spieler nur für den neuen Verein ein Spielgenehmigung erhält. Durch die Insolvenz wird ein Spieler i.d.R. vertragsfrei. Dennoch ist es sehr unwahrscheinlich, dass auf ein falsches Empfängerkonto überwiesen wurde und dann hat man vielleicht Recht, bekommt seine Gegenleistung (Transferrecht) oder sein Geld evtl. nicht.
Prominenter Fall war die KfW, die 300 Millionen € an die in insolvente Lehmann Brothers überwiesen hatte. Das Geld war und ist weg.