Fußball in Zeiten des Coronavirus

  • Breit muss man dabei wirklich nicht sein :D

    Was uns zur Kurvendiskussion führt...

  • Natürlich ist es kein Ersatz für Stadionbesuche, aber gerade jetzt brauche ich diese Abwechslung. Früh Dunkel, trostlos, schlechte Allgemeinstimmung bei vielen Mitmenschen, da kann so ein Sieg schon sehr helfen. Wir sind meistens zu zweit ...

    Wir sind hier auch meist zu zweit vor dem Gerät. Fußball anschalten ist immer ein Option, genau das zu ändern. --;)ir

    Wie dumm kann man eigentlich sein?


    - Ja!

  • Das provoziert ja geradezu absichtliche Neuinfektionen, damit doch noch abgesagt wird. Krank. Heißt also, wenn du 7 Verletzte und 10 Coronainfizierte in einem 26er-Kader hast, musst du dann halt wohl auch mit 10 Spielern spielen. Einfach nur geisteskrank, wer denkt sich sone Scheiße aus? Und womöglich haben die Vereine derartigem, also dieser irren Spielordnung, auch noch zugestimmt vorab. Fände es gut, wenn beide Teams sich solidarisch erklären würden und dem Spuk (also jedenfalls auf dieses Spiel bezogen) ein Ende setzten. Muss man halt ein Fass aufmachen und das Ganze eskalieren lassen ... :-I:-I:-I:-I Aber gut, nach den Fällen Juve - Napoli und Schweiz - Ukraine wundert einen nix mehr.

    Brothers, Sisters

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    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Arthur Friedenreich ()

  • Der Profifußball ist eben gleicher als dir normale Privatwirtschaft. Hat irgendwer etwas Anderes erwartet?

    Und innerhalb dieses Profifußballs sind dann aber doch wieder einige offenbar ungleicher - sie heißen bspw. Dresden oder Würzburg. Glaube jedenfalls nicht, dass sie sone Nummer mit Bayern oder Dortmund durchziehen würden. Aber ich möchte ja auch kein "Verschwörungstheoretiker" sein. ;-)

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  • Zitat

    "Elfeinhalb Spieler" habe Bernhard Trares zur Verfügung, teilte der Trainer in der Pressekonferenz vor dem Spiel am Freitag mit. Sicherheitshalber will er seinen Ersatztorhütern Trikots besorgen, falls er auswechseln muss. "Auch das ist ein Plan", so Trares, der Kritik an der Liga übte: "Das ist kein Sport, das ist Politik."

    Obwohl sich die Kickers nicht konkurrenzfähig fühlen, treten sie mit einer Rumpftruppe die Reise zu Darmstadt 98 am Samstag (13.00 Uhr) an. Und obwohl Trares "sachlich" bleiben will, kann er über das Vorgehen nur den Kopf schütteln: So etwas habe er in seiner Karriere noch nicht erlebt.

    Kuriose Regeln: Auch gesperrte Spieler zählen

    "Es wird kein reguläres Spiel, das ist klar", sagte Trares. Die Statuten der Deutschen Fußball-Liga ermöglichen die Partie aber. Nach den Regeln für den Corona-Sonderspielbetrieb kommt Würzburg offenbar auf die ausreichende Anzahl von mindestens 15 Spielern.

    Mitgerechnet werden bei der DFL aber auch verletzte und gesperrte Akteure. Die Regeln wurden mit den Vereinen aufgestellt. Nach diesen wird Würzburg aktuell mit 17 Profis gezählt, darunter befindet sich aber beispielsweise auch der gesperrte Ewerton.

    https://www.br.de/nachrichten/…darmstadt-spielen,SJVXKnh


    Wenn man es mitträgt, muss man sich dann halt auch nicht wundern ...

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  • unfassbar guter, weil hoch emotionaler, ehrlicher Artikel - eigentlich ein Kommentar - im STERN


    https://www.stern.de/sport/fus…ich-egal-ist-9537078.html


    Zitat

    Es war ein Samstag vor wenigen Wochen, als ich mich zum ersten Mal aktiv gegen meinen Verein entschied. Um 15 Uhr sagte ich zu meiner Frau, dass ich eben noch kurz ins Gartencenter fahre, um Pflanzen für die neue Wohnung zu kaufen. Ich erntete einen kurzen, verwirrten Blick: "Aber dann verpasst du den Anpfiff ...", antwortete sie. Und ich? Zuckte mit den Schultern. "Ist egal." Eine neue Yucca-Palme war mir wichtiger

    und

    Manchmal, in sentimentalen Momenten, da denke ich an den Tag, an dem Corona besiegt ist (oder wir zumindest alle geimpft sind) und ich mit 50.000 Menschen wieder im Stadion stehen darf. Schaue mir YouTube-Videos an, in denen Fans ausrasten, singen, feiern, hüpfen. Ich stelle mir vor, wie wir irgendwann wieder gemeinsam die Vereinshymne singen. Wie Menschen um mich herum Tränen in den Augen haben werden. Und wie wir in der 90. Minute ausrasten, weil ein Ball zum entscheidenden Tor sich ins Netz senkt.

    Zitatende


    Quelle : s.o.

  • großartig geschrieben!

    besser kann man es kaum auf den punkt bringen.

  • https://www.kicker.de/wuerzbur…gewechselt-792784/artikel


    Wechseln dann den Ersatztorwart als Ersatzspieler ein! Protest-light und niemand bekommt es mit! Würzburger Kickers sind halt nicht systemrelevant. Wenn die Großen den DFB-Pokal verlegen wollen, ist das alle machbar.


    Grüße von der Ostsee

    Die Nummer mit Dresden einst war genauso merkwürdig.

  • Sehr guter Kommentar von Robert Peters in der heutigen Rheinischen Post zur Sonderrolle des Fußballzirkus in diesen Zeiten und dazu, wie diese Sonderrolle genutzt wird, oder eben nicht:


    https://rp-online.de/sport/fus…-wesentliche_aid-55262037


    Ein Auszug:


    "Innegehalten hat der Profifußball nicht. Seine vornehmen Vertreter haben zwar ein paarmal zugestanden, dass die Kluft zwischen Fans und Profis, vor allem die Kluft zwischen Fans der Nationalmannschaft und dem künstlichen Gebilde DFB-Auswahl verkleinert werden müsse. Aber so richtig geschehen ist da nichts, was über blankes Wortgeklingel hinausgehen würde. [...] Er rast im Galopp durch die letzten Tage des Jahres. Am Wochenende wird eilig der 13. Spieltag der Bundesliga durchgepaukt, Anfang Januar folgt der 14., dazwischen unterhalten die Klubs mit der zweiten Runde des DFB-Pokals Anfang/Mitte nächster Woche. Sie würden sogar unter dem Weihnachtsbaum spielen, wenn die Liga das so wollte.

    Es ist längst nicht mehr klar, ob den Akteuren das Seltsame dieser Situation noch aufgeht. Während sie in einer reisenden Blase das eigene wirtschaftliche Wohlergehen sichern dürfen, fährt ringsherum das Leben, auch das Geschäftsleben herunter. Und der Profifußball kann sich in einer gesellschaftlichen Sonderrolle einrichten."

    "Ich will keine Zukunft - ich will Fortuna!"
    STUNDE X

  • Als Nachtrag noch meine persönliche Einschätzung:


    Auch ich war zu Beginn der Pandemie so naiv, zu hoffen, dass der Profifußball zur Besinnung käme und das sich immer schneller drehende Rad zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen sei.


    Mittlerweile glaube ich, dass die einzige Veränderung sein wird, dass mehr und mehr kritisch denkende Anhänger dem Zirkus einfach fernbleiben werden, aber problemlos durch unkritische Kunden ersetzt werden können. Die Bierhoffs und Rummenigges dieser Welt merken gerade, dass Fußball auch ohne Fans im Stadion möglich - wenn auch in meinen Augen völlig sinnlos - ist, und so wird immer weitergemacht. Durch Sky & Co. fließen die Werbegelder trodzdem immer weiter, die Marktanteile von Sky steigen ohne Stadionbesucher, die Fersehrechte könne also nochmals teurer verhökert werden.


    Leider befüchte ich, dass das Rad weiter beschleunigt statt abgebremst wird. Der Zeitpunkt, an dem die ganze Blase platzt, scheint mir im Moment noch weiter entfernt als vor der Pandemie. Falls ich ihn überhaupt je erleben werde.

    "Ich will keine Zukunft - ich will Fortuna!"
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