Die wahren Offtopics

  • Ja, Realpolitik über die Institutionen dauert länger. Aber sie ist alternativlos.

    Vor allem muss sie global erfolgen. Momentan sieht es doch so aus, dass sich gewisse Länder über jedes Barrel Öl und jeden Kubikmeter Gas, die wir nicht verbrennen, freuen und munter weitermachen. Gegen die globale Ursache des Klimawandels ist unser Einssparpotential ein Fliegenschiss. Sorry, klingt hart, ist aber so. Deswegen sind solche Alibiaktionen wie festkleben und bewerfen leider kontraproduktiv.


    wenn wir unsererseits unseren Angriff einstellen

    Dieses wir sind aber 8 Milliarden Menschen und nicht nur wir 84 Millionen Deutsche.

    Fatal ist mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau, Mit allen seinen Geschwüren.

    Heinrich Heine. Deutschland, ein Wintermärchen, 1844

  • Warum sollte sachliche Aufklärung plötzlich funktionieren? Bisher sickern die Fakten einfach zu langsam ins gesellschaftliche Bewusstsein.

    Sieht man auch an der jetzigen Russlanddiskussion sehr gut.


    Statt jetzt erst Recht eine Offensive mit Blick auf die erneuerbaren Energien zu starten, will ein Teil der Gesellschaft lieber neue Brennstäbe kaufen, neue AKWs bauen und bitte endlich NordStream 2 aufmachen.


    Es wird immer derjenige Weg gewählt, der auf kurze Sicht der angenehmste ist. Ausnahmen wie die Reise der Bundesregierung nach Kanada zwecks Lieferungen von grünem Wasserstoff bilden die wohltuende Ausnahme. Und spätestens wenn in 3 Jahren die Union wieder die Regierung anführt, hat sich das mit der Transformation unserer Energiewirtschaft sowieso erledigt.


    Und der Rest der Welt - Warum sollte er denn auch etwas anders machen, wenn nicht mal die Europäer mit ihrer großen Klappe und den hohen moralischen Standards den Arsch hochbekommen ihre Wirtschaft und Industrie zu transformieren? Die EU als Welthochburg der Wissenschaft und Technik muss an dieser Stelle der Vorreiter sein. Von wem soll man es bitte sonst erwarten können. Wenn die Welt aber sieht, dass man nach dieser Transformation mit der billigstmöglichen Energieproduktion dasteht und einen enormen Wirtschaftsvorteil gewonnen hat, werden die meisten Regionen der Welt automatisch nachziehen.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Was ich sehe ist eine globale aber keine Generationen übergreifende Bewegung die mit ihren Aktionen Politiker aus der anderen Generation zwingt ihre Interessen wahrzunehmen, quasi eine Gegenlobby. Genau diese Generation wird hoffentlich demnächst in der Realpolitik ankommen und die völlig überfälligen Maßnahmen einleiten, zumindest in Europa - hoffe ich.

  • Das Problem ist das "überfällig". Das Beharrungsvermögen derer an den politischen Schaltstellen, die den Weltvernichtungskrieg lieber fortsetzen, scheint leider auszureichen, um die entscheidenden Kipppunkte zu überwinden.

    Wie dumm kann man eigentlich sein?


    - Ja!

  • Die Fronten driften auseinander. Die einen sehen, dass GLOBAL etwas passieren muss, die anderen reiben sich mit nutzlosen kontraproduktiven Aktionen auf. Deutschland, auch Europa, ist keine Insel.


    Wir mühen uns z. B. hier am Mikroplastik ab, ist ja auch richtig und gut und ich bin auch dabei. Von uns persönlich geht nichts ins Meer. Aber wer einmal zum Beispiel am Mekong oder Chao Phraya gesehen hat, was da pro Minute ins Meer dümpelt, das holen wir hier im Jahr nicht aus dem Wasser.

    Fatal ist mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau, Mit allen seinen Geschwüren.

    Heinrich Heine. Deutschland, ein Wintermärchen, 1844

  • Gerade lief bei RTL in der Sendung Stern TV eine kleine Diskussion bzgl. der Letzten Generation. Da ist doch ein gewisser Weg schon vorgezeichnet. Die Sprecherin hat bei FfF angefangen, ist nun eine Aktivistin der Letzten Generation. Man möchte nun ein Gespräch mit der Regierung führen.

    Aber was passiert, wenn dieses Gespräch nicht zu deren Zufriedenheit verläuft? Dann wird es extremer, denn die junge Frau klang sehr kampfbereit und ein wenig resistent gegenüber anderen Argumenten.


    Manchmal verpuffen die Argumente der Aktivisten, wenn man Menschen in Geiselhaft nehmen möchte für ein persönliches Erreichen der gesetzten Ziele.

  • Gerade lief bei RTL in der Sendung Stern TV eine kleine Diskussion bzgl. der Letzten Generation. Da ist doch ein gewisser Weg schon vorgezeichnet. Die Sprecherin hat bei FfF angefangen, ist nun eine Aktivistin der Letzten Generation. Man möchte nun ein Gespräch mit der Regierung führen.

    Aber was passiert, wenn dieses Gespräch nicht zu deren Zufriedenheit verläuft? Dann wird es extremer, denn die junge Frau klang sehr kampfbereit und ein wenig resistent gegenüber anderen Argumenten.


    Manchmal verpuffen die Argumente der Aktivisten, wenn man Menschen in Geiselhaft nehmen möchte für ein persönliches Erreichen der gesetzten Ziele.

    Ich habe es nicht gesehen, was für Argumente und wogegen?

  • Zitat

    Laut Bericht wetten Energiehändler bereits darauf, dass sich die Preiserholung im Herbst, die durch stabile Lieferungen und warmes Wetter begünstigt wurde, schon bald ein Ende finden wird.

    Leute die auf Grundbedürfnisse und Grundversorgung von Menschen spekulieren sind auch so mit das niederste, was da draußen rumläuft.


    Die Preise steigen nicht, weil Gas knapp ist, sondern weil darauf gewettet wird, das Gas in Zukunft knapp werden könnte. Jaja, der Markt reguliert sich selbst und so, Trickle down und so.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

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  • So, nach der unglücklichen und ärgerlichen Niederlage in Hannover steige ich jetzt mal auf die US mid-tern election um. In Maricopa County in Arizona, kennen wir ja noch von der Präsidentenwahl 2020, gibt es Probleme mit den Wahlmaschinen, laufen unrund (in den Worten der Verantwortlichen: die Maschinen haben einen „Schluckauf“) Ein gefundenes Fressen für Kari Lake, Trumpistin, Election Denier und Kandidatin für den Gouverneursposten. Sie hatte schon im Vorfeld anklingen lassen, dass sie das Wahlergebnis nur dann akzeptiert, wenn sie die Wahl gewinnt, ansonsten eher nicht. Lustig fand ich noch, dass der zuständige Supervisor für die Wahlmaschine Bill Gates heißt.

  • Trump will am nächsten Dienstag etwas Grosses verkünden...


    ...wahrscheinlich dass er sein Seepferdchen gemacht hat


    ...dass eine Nation wie die USA keine Alternative zu einem senilen Biden und einem debilen Trump findet macht mich immer noch fassungslos

  • Zwar droht den Demokraten immer noch der Verlust beider Kammern, aber damit war angesichts der bestehenden nur hauchdünnen Mehrheiten bei den Midterm-Wahlen aber durchaus zu rechnen. Mal abwarten. Checks and balances eben. In einer präsidentiellen Demokratie ist am Ende weit wichtiger, wer den Präsidenten stellt und damit die Richtungspolitik vorgibt, während dem Parlament mehr eine Kontrollfunktion zukommt.


    Klar ist aber wohl: Die befürchtete rote Welle, der angekündigte reaktionäre Backlash ist wohl ausgeblieben.


    Und dennoch hat der größte parteiinterne Konkurrent von Trump, Ron De Santis, bei seiner Wiederwahl zum Governeur einen deutlichen Sieg eingefahren und triumphiert, während so manche Kandidaten von Trumps Gnaden deutlich schlechter abgeschnitten haben als erwartet.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

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  • Na ja, der Senat ist in der Hinsicht doch wichtig, weil alle vom Präsidenten nominierten Minister, Agenturleiter, Bundesrichter, Botschafter usw. der Zustimmung des Senats benötigen und bei einer republikanischen Mehrheit kann dieser Prozess seeehr in die Länge geozgen werden. Noch mehr, als jetzt. Was die Handlungsfähigkeit der Regierung einschränken kann.


    Dazu können einige fachpolitischen Prioritäten der Regierung endgültig in die Schublade gesteckt und vergessen werden... Viele Dinge kann man nicht per Dekret machen.

  • ist natürlich richtig, checks and balances halt. Die besagte politische Kontrollfunktion.


    In den letzten Wochen ist aber teilweise so dargestellt worden, als wäre Trump quasi schon wieder an der Macht, sollten die Republikaner den Kongress gewinnen. Und das ist definitiv nicht der Fall, denn umgekehrt kann auch der Präsident sein Veto einlegen.


    Und dass der Präsident in den Midterms den Kongress verliert ist jetzt auch nichts neues und grundsätzlich in einem Zwei-Parteien-System im Sinne der Demokratie, denn dadurch wird Überparteilichkeit und staatstragende Politik umso wichtiger. Die Frage ist, inwieweit das mit diesen Republikanern möglich ist. Zuletzt hat Obama 2014 beide Kammern verloren. Dadurch war er natürlich ein schwächerer Präsident, aber auch nicht komplett machtlos.


    In dieser Hinsicht wird aber auch spannend werden, welche Lehren aus dieser Wahl für die Republikaner resultieren werden, in der eigene Trumpisten doch deutlich schlechter abgeschnitten haben als erwartet, während sie sich doch eigentlich in Erwartung entsprechend guter Ergebnisse ihrem Zugpferd Donald unterworfen haben. Lief halt doch nicht soo geil irgendwie.

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