Die wahren Offtopics

  • Es ist schon ziemlich bedenklich oder gar verwerflich aus sicherer Position heraus z.B. aus Deutschland heraus, aber auch aus Europa heraus, als Zünglein an der Waage den Kandidaten zum Präsidenten zu wählen, der als Hard Core Autokrat Gegner verhaften und einsperren lässt und aus Hass heraus gegen vermeintliche Terroristen, die angeblich im Ausland umtriebig gegen die Türkei sind, Nato und EU ausbremst. Nicht einmal ein Erdbeben kann den Menschen in der Türkei die Augen öffnen, bei dem Tausende von Menschen Haus und Hof und ihr Leben verloren haben, weil z.B. beim Bau Schmiergelder geflossen sind um marode fehlerhafte Baupläne durchzuwinken. Nicht zuletzt in die Taschen des Präsidenten, der nun unbedenklich als Präsident wieder gewählt worden ist. Das finde ich sehr bedenklich.

    Ich mag Amateure. Denn sie tun es aus Liebe.

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  • Beitrag von AlexR ()

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  • spiegel.de schrieb:

    Das ist dann wohl u.a. die bittere Kehrseite der doppelten Staatsbürgerschaft. Für mich ein Grund mehr über dieses Model nachzudenken.

    Es waren ca. 1,5 Millionen Menschen in Deutschland zur Wahl aufgerufen, davon haben ca 280.000 die doppelte Staatsbürgerschaft soweit ich das im Internet lese.

    Bei den Zahlen glaube ich ehrlich gesagt nicht, dass ein Wegfall des Models der doppelten Staatsbürgerschaft irgendetwas an der Wahl geändert hätte.

  • Das ist dann wohl u.a. die bittere Kehrseite der doppelten Staatsbürgerschaft. Für mich ein Grund mehr über dieses Model nachzudenken.

    Es waren ca. 1,5 Millionen Menschen in Deutschland zur Wahl aufgerufen, davon haben ca 280.000 die doppelte Staatsbürgerschaft soweit ich das im Internet lese.

    Bei den Zahlen glaube ich ehrlich gesagt nicht, dass ein Wegfall des Models der doppelten Staatsbürgerschaft irgendetwas an der Wahl geändert hätte.

    Es ging nicht darum das diese Leute etwas an der Wahl ändern, sondern das deutsche Staatsbürger einen diktatorischen Präsidenten in einem anderen Land wählen in dem sie selber gar nicht leben.


    Nur mal so nebenbei, um vielleicht auch mal eine Größenordnung zu bekommen, was 280k Wahlberechtigte bedeutet. Ab 100k zählt man in Deutschland als Großstadt. Wenn man davon ausgeht das ein Kandidat 50 Prozent der Stimmen braucht, hätten wir jetzt grob 6 Großstädte die von einem Diktator regiert werden.

  • Es waren ca. 1,5 Millionen Menschen in Deutschland zur Wahl aufgerufen, davon haben ca 280.000 die doppelte Staatsbürgerschaft soweit ich das im Internet lese.

    Bei den Zahlen glaube ich ehrlich gesagt nicht, dass ein Wegfall des Models der doppelten Staatsbürgerschaft irgendetwas an der Wahl geändert hätte.

    Es ging nicht darum das diese Leute etwas an der Wahl ändern, sondern das deutsche Staatsbürger einen diktatorischen Präsidenten in einem anderen Land wählen in dem sie selber gar nicht leben.


    Nur mal so nebenbei, um vielleicht auch mal eine Größenordnung zu bekommen, was 280k Wahlberechtigte bedeutet. Ab 100k zählt man in Deutschland als Großstadt. Wenn man davon ausgeht das ein Kandidat 50 Prozent der Stimmen braucht, hätten wir jetzt grob 6 Großstädte die von einem Diktator regiert werden.

    Naja, von den Wahlberechtigten haben -wenn die Zahlen stimmen- ganze 20% eine doppelte Staatsbürgerschaft.

    Darin kann ich nun mal keinen Grund für die Wiederwahl Erdogan erkennen. Was wäre denn mit der Abschaffung gewonnen? Wählen die 80% der anderen nicht vermehrt Erdogan? Das kann ja mathematisch nicht sein.


    Ich finde der Zeit-Artikel zeigt einen stimmigeren Diskussionsansatz auf.

  • Ganz unabhängig von der Wahl:

    Doppelte Staatsbürgerschaft ist übelste Rosinenpickerei. Traurig, dass sowas überhaupt möglich ist. Zudem eine Benachteiligung für die Menschen, die diese Möglichkeit nicht haben.

    Der Trend geht aber eher in die andere Richtung:

    https://www.dw.com/de/doppelte…rd-erleichtert/a-64012344

    https://www1.wdr.de/nachrichte…atsbuergerschaft-100.html

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  • Ganz unabhängig von der Wahl:

    Doppelte Staatsbürgerschaft ist übelste Rosinenpickerei. Traurig, dass sowas überhaupt möglich ist. Zudem eine Benachteiligung für die Menschen, die diese Möglichkeit nicht haben.

    Darüber kann man ja auch diskutieren.

    Aber wir haben zwischen 2,6 - 4,3 Mio Mitbewohner mit doppelter Staatsbürgerschaft und wirklich schlimmes bewirkt das für uns nicht soweit ich weiß.

    Es ist also mE eher ein Thema mit maximal Symbolcharakter, nichts mit einem wirklichen impact. Aber da es emotionalisiert wird es immer gerne rausgeholt. Z.B. bei einer Wahl eines nicht geliebten Politikers in der Türkei - wie gesagt, auch hier hat die doppelte Staatsbürgerschaft kaum auswirken auf die Wahl an sich.

  • Du liest auch nur was du lesen willst.


    Was wäre geschaffen? Ganz einfach, das deutsche Staatsbürger keinen Diktator mehr wählen können.


    Bye the way, laut BAMF lebten 2021in Deutschland knapp 3 Millionen türkisch stämmige, davon hatten ca. die Hälfte die türkische Staatsbürgerschaft. Keine Ahnung woher du deine Zahlen hast, aber stimmig scheinen sie mir nicht. Aber wie geschrieben, das ist nicht mein Thema.

  • Ganz unabhängig von der Wahl:

    Doppelte Staatsbürgerschaft ist übelste Rosinenpickerei. Traurig, dass sowas überhaupt möglich ist. Zudem eine Benachteiligung für die Menschen, die diese Möglichkeit nicht haben.

    Welche Rosinen werden denn gepickt?

    Hier zahlt man Steuern/Abgaben etc. und darf dann wählen, dort hat man aus Identitätsgründen vielleicht noch den Pass.
    Es gibt nicht mehr Geld, keine Vergünstigungen und wenn du aus einer Botschaft gerettet werden willst, kannst du eh nur einen Platz einnehmen.

    Oder meinst du der Hotelpreis im Urlaub ist ein anderer?


    Die benachteiligen Menschen, worin diese auch immer bestehen möge, steht es doch frei woanders hinzuziehen und dort irgendwann eine zweite Staatsbürgerschaft zu beantragen.


    Ach ja… Ehen gibbet auch nur einmal. Vielleicht spekulierst du ja auf 2 Frauen :D


    *gibt nur Kopfschmerzen

  • oha, jetzt wird es persönlich.

    Na dann.


    1,5 Mio Wahlberechtigte habe ich hier gefunden:


    https://mediendienst-integrati…tigte-in-deutschland.html


    und 280k siehe Anhang.


    Also sorry falls ich nur das lese, was ich lesen will!

  • Ich muss da immer an Markus Lanz denken, der diesen Punkt in seiner Sendung mal zum Thema hatte, als einer von der CDU da saß und auch grundsätzlich gegen das Modell der doppelten Staatsbürgerschaft wetterte. Sinngemäß:


    "Ich habe beide Pässe. Ich bin in Südtirol geboren, bin dort aufgewachsen, meine Familie lebt dort. Ich habe in der italienischen Armee gedient und bin anschließend beruflich nach Deutschland gezogen. Ich habe hier meine Ausbildung gemacht, lebe und arbeite hier seit 20 Jahren. Ich habe hier meinen Lebensmittelpunkt und zahle meine Steuern. Ich habe hier Freunde gefunden, eine Familie gegründet und Kinder. Warum wollen sie mir also das Recht auf beide Staatsbürgerschaften verwehren? Ich fühle mich genauso als Italiener wie als Deutscher, spreche beide Sprachen fließend und habe zu beiden Ländern einen engen Bezug, sachlich wie emotional.


    Und dann: Warum soll ich mich für eines der Länder entscheiden müssen? Warum verlangen Sie heute von mir, mich für den Rest meines Lebens festlegen zu müssen, ob ich "Deutscher" bin oder "Italiener"? Ich bin zunächst mal ein Mensch. Ein Mensch der sowohl in Deutschland als auch in Italien zuhause und mit beiden Ländern eng verbunden ist. Warum stellen sie mich vor eine Wahl, mich für eines von beiden entscheiden zu müssen?"


    Da wusste sein Gegenüber auch nicht mehr viel drauf zu antworten.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Hoffe dann mal, die wählen dann als "Nur-deutsche-Staatsbürger" statt Erdogan oder Grauen Wölfen nicht vermehrt die AfD, um dann auf diese Weise mit Baerbock und Co., die von den Erdogan- oder MHP-Wählern häufig belächelt bis verachtet werden, abzurechnen. ;-)

    Bei Türkischstämmigen vermutlich aber nach derzeitigem Stand eher weniger ein absehbares Problem - solange jedenfalls, wie Höcke nur "Sahra, komm zu uns" und nicht auch "türkischstämmige Deutsche und Sahra, kommt zu uns" brüllt.


    Bei der FPÖ hat man das ja auch taktisch geschickt gemacht - und viele serbischstämmige Wähler, unter denen ein Hang zu rechtskonservativer, EU-feindlicher Politik ja durchaus auch recht verbreitet ist, nicht ohne Erfolg jahrelang ganz gut geködert. Strache lief gerne mit einer Brojanica am Handgelenk rum. Auch Putin und Russen gegenüber zeigt man sich bei der FPÖ seit vielen Jahren recht wohlwollend. Nach außen hin nur noch wenig zu sehen von der früher doch ziemlich verbreiteten Slawo- oder Russophobie bei vielen deutschsprachigen Rechten heutzutage ...

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  • Ganz unabhängig von der Wahl:

    Doppelte Staatsbürgerschaft ist übelste Rosinenpickerei. Traurig, dass sowas überhaupt möglich ist. Zudem eine Benachteiligung für die Menschen, die diese Möglichkeit nicht haben.

    Na ja, das kann auch nur ein Deutscher sagen, der wenig Ahnung von europäischer Geschichte außerhalb Westeuropas hat (sorry für die starken Worte). Bei all den Grenzänderungen des 20. Jahrhunderts, die nicht immer ethnischer Natur waren, ist die doppelte Staatsbürgerschaft ein mögliches Instrument die sprachliche und kulturelle Verbundenheit beizubehalten. Dies hat in einigen Fällen (nebst EU-Mitgliedschaft) auch zur Linderung von Konflikten gebracht.


    Zwei Beispiele: in Rumänien gibt es z. B. zwei Kreise (vergleichbar mit Komitaten), die mehrheitlich von der dort lebenden ungarischen Minderheit bewohnt wird und man kaum rumänisch hört, diese Minderheit wurde vor allem in der Zeit um Ceaușescu unterdrückt. Es gab ja auch Städte, in denen Deutsch die Hauptsprache war (z. B. Sibiu, Hermannstadt), doch die deutsche Minderheit entweder vertrieben oder später von eben besagten Ceaușescu an Deutschland quasi verkauft wurden. Anderes Beispiel: das ehem. Jugoslawien, wo es viele Mischfamilien gab (z. B. Mutter Kroatin, Vater Serbe), nach dem Zerfall des Landes dann auf einmal nicht mehr die gemeinsame Heimat mehr hatte. Bei beiden Beispielen ist die kulturelle, ethnische und persönliche Verbundenheit dann doch recht präsent vorhanden.


    In dieser Großregion Europas sind Doppel-, Misch- und Mehrfachidentitäten eben keine Seltenheiten. Da kannst du schwer jemanden zwingen, welche aufzugeben.

  • Der Lanz redet ja viel und daher auch bisweilen ganz schönen Mist. Aber hier hat er was gesagt, was ich 100% unterschreiben kann. Ja, man kann sich tatsächlich mehr als nur einem Staat zugehörig fühlen. Und die Zahl der Menschen, denen es so geht, wird durch die Bedingungen der modernen Welt (Migration, internationale berufliche und private Mobilität, Ehen und Partnerschaften mit Menschen anderer Staatsangehörigkeiten, Kinder die Eltern mit verschiedenen Pässen haben) wahrscheinlich eher zunehmen. Die Möglichkeit der doppelten Staatsbürgerschaft ist ein zivilisatorischer Fortschritt.