Ist die Sache mit der Autorenschaft oder gar der Hinweis, dass es nicht verboten ist Mein Kampf zu lesen, zu besitzen oder zu verkaufen.
Technisch richtig, mMn aber der politische Tod
Obacht: Ich besitze ein Exemplar von Mein Kampf und habe es auch (zum Teil) gelesen. Sehe da jetzt erstmal rein objektiv nichts verwerfliches dran.
Der Vorwurf der bei Hubsi im Raum steht ist das Herstellen oder Verbreiten dieses Flugblatts. Angesichts der von der SZ vorgebrachten Informationen ist wohl nachgewiesen, dass das Flugblatt von der Schreibmaschine erstellt worden sein soll, mit der Aiwanger auch seine Facharbeit schrieb. Man kann der SZ hier in der Tat den Vorwurf machen, dass die Informationslage nicht ausreichend ist, Aiwanger als Autoren zu benennen. Das ändert aber nichts daran, dass eine Frage über die mögliche Autorenschaft Aiwangers weiterhin im Raum steht.
Dass das ganze wohl politischer Sprengstoff ist muss Aiwanger aber schon lange klar gewesen sein. Die SZ legte gestern Abend nach, so habe Hubsi sich bereits im Jahr 2008 durch eine Parteikollegin in dieser Sache bei seinem Lehrer kundig gemacht. Dieser habe das Thema aber damals als Jugendsünde abgehakt. Nach Aiwangers populistischer Brandrede in Erding, hielt er es aber laut eigener Aussage nicht mehr für vertretbar, dies zurückzuhalten, da Aiwanger dort gezeigt habe, dass es wohl doch keine Jugendsünde gewesen ist. Daher wohl auch die jetzige Veröffentlichung.
Bleibt weiter die Frage, ob Aiwanger Autor war und/oder dieses Pamphlet verbreitet hat. Er musste wohl wegen der ganzen Kiste als "Sanktion" ein Referat zum dritten Reich halten. Warum genau ist mir aus der bisherigen Recherche aber noch nicht so ganz klar geworden. Daher will man jetzt wohl auch Einsicht in die Schulakten nehmen, um den genauen Vorwurf von damals ans Licht zu bringen.
Man kann der SZ also nun vorwerfen, nicht sauber gearbeitet zu haben, insbesondere Aiwanger direkt als Autor abzustempeln halte ich auch für schwierig. Aber der Sachverhalt hat nichtsdestotrotz einige Fragen aufgeworfen, die beantwortet werden müssen. Und das wäre ohne eine Berichterstattung über das Thema nicht ans Licht gekommen. Insofern kann man das "wie" der Berichterstattung kritisieren, aber beileibe nicht das "ob". Das hier soll übrigens besagtes Pamphlet sein