FC Schalke 04

  • Ich muss immer mit dem Kopf schütteln, wenn ich solche Beiträge lesen. Sponsoren zahlen für ihr Sponsoring in den wenigsten Fällen deshalb, um einen Verein zu unterstützen. Sie machen das aus purem Eigennutz, um ihre Marke oder ihr Produkt bekannter zu machen. Und der Preis richtet sich danach, wie stark die Marke des jeweiligen Vereins ist und in welcher Liga dieser spielt. Also letztlich, wie gut man damit die eigene Marke bekannter machen kann.


    Es gehört zum Einmaleins der Betriebswirtschaft, dass Marketing mindestens so wichtig ist, wie die Produktion des Produkts. Du kannst noch so ein tolles Produkt haben. Wenn es keiner kennt, kauft es keine Sau. Insofern ist das keine Wohlfühlgeschichte, um einem Verein was Gutes zu tun, sondern im Interesse des eigenen Unternehmens. Und wenn das in Schieflage gerät, stellt man nicht automatisch das Marketing ein. Weil es ein wichtiger Bestandteil des Wertschöpfungsprozesses ist.

    Danke für die freundlichen Worte. Könntest du mir bitte möglichst schlicht vorrechnen, was das Einmaleins der Betriebswirtschaft - das bei Hülsta glänzend zu funktionieren scheint - als Wertschöpfung auswirft, wenn man sich als seit Jahrzehnten omnipräsenter Hochpreismöbelhersteller entschließt, auf Trikots einen nur mit dem Fernglas erkennbaren Schriftzug bei einem Verein zu platzieren, dessen Vereinsmitglieder in aller Regel genau deine Möbel nicht kaufen?


    Der besondere Clou für mich: Du wirst zur Saison 23/24 erstmals (!) Ärmelsponsor, obwohl du nach einem eigenen Insolvenzeöffnungsantrag in Eigenverwaltung gerade Anfang 2023 eines deiner beiden Werke geschlossen und rund 200 Mitarbeiter entlassen hast.

    Also wenn das zum Einmaleins irgendeiner Wissenschaft gehören sollte, Hut ab.

  • Möglicherweise ist Habeck da ...... -)weg:D

    Lieber stehend sterben als kriechend zu leben.

  • Libero :


    Natürlich kann ich keine Zahlen nennen, weil ich die Firma nicht kenne. Mir ging es auch nicht um den speziellen Fall. Bei dem ich ebenso nicht einschätzen kann, ob es Sinn macht, dieses spezielle Marketinginstrument zu wählen.


    Es ging mir um eine grundsätzliche Betrachtung und dass ein Sponsoring auch bei finanzieller Schieflage Sinn machen kann. Weil es Teil des betriebswirtschaftlichen Prozesses und keine Wohltätigkeitsveranstaltung ist.

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  • Libero :


    Natürlich kann ich keine Zahlen nennen, weil ich die Firma nicht kenne. Mir ging es auch nicht um den speziellen Fall. Bei dem ich ebenso nicht einschätzen kann, ob es Sinn macht, dieses spezielle Marketinginstrument zu wählen.


    Es ging mir um eine grundsätzliche Betrachtung und dass ein Sponsoring auch bei finanzieller Schieflage Sinn machen kann. Weil es Teil des betriebswirtschaftlichen Prozesses und keine Wohltätigkeitsveranstaltung ist.

    Und mir ging es ausschließlich um das konkrete Engagement unter den konkreten Bedingungen, die schon im Ausgangspost umrissen sind.

  • Naja, der Ärmel wird im Stadion für die Zuschauer weniger eine Rolle spielen. Doch im TV wird man den schon sehr gut sehen können. Deren Logo wird dann ja auch noch an anderen Stellen präsent sein. Diese ganze Werbekacke führt meiner Meinung auch dazu das die Spiele bald wie in England über die 100 Minuten und mehr gehen, damit bloß auch jeder kleine Werbeschnipsel mehrfache und deutlich im TV erkennbar war....Scheiß moderner Fußball....

  • Zitat

    Nach dem Ausstieg von MeinAuto.de fand Ex-Vorstandschef Bernd Schröder (57/musste im Juli gehen) keinen neuen Hauptsponsor, der in der 2. Liga 5 Mio. Euro zahlt. Veltins sprang in der Not ein – und überweist angeblich nur 1,75 Mio. Euro

    .... der Schlusssatz des obigen Artikels


    Wird für 24/25 wieder klappen, mit der Wettbewerbsverzerrung durch die DFL-Lizenzierung

    The Hammer Of The Gods


    Fortuna Düsseldorf - erster ehemaliger Erstligist, dem aus der 4.Liga das Comeback gelang !!!

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  • Zitat

    Nach dem Ausstieg von MeinAuto.de fand Ex-Vorstandschef Bernd Schröder (57/musste im Juli gehen) keinen neuen Hauptsponsor, der in der 2. Liga 5 Mio. Euro zahlt. Veltins sprang in der Not ein – und überweist angeblich nur 1,75 Mio. Euro

    .... der Schlusssatz des obigen Artikels


    Wird für 24/25 wieder klappen, mit der Wettbewerbsverzerrung durch die DFL-Lizenzierung

    Du hattest Einsicht in die Lizenzunterlagen wo Schalke offiziell mit mehr kalkuliert hat? Interessant.

  • ... vielleicht nicht ganz so interessant, aber meine Intention ist das Lizenierungsverfahren der DFL, wodurch immer weiter Schulden gemacht werden dürfen, ohne dass Konsequenzen drohen.

    The Hammer Of The Gods


    Fortuna Düsseldorf - erster ehemaliger Erstligist, dem aus der 4.Liga das Comeback gelang !!!

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  • Libero :


    Natürlich kann ich keine Zahlen nennen, weil ich die Firma nicht kenne. Mir ging es auch nicht um den speziellen Fall. Bei dem ich ebenso nicht einschätzen kann, ob es Sinn macht, dieses spezielle Marketinginstrument zu wählen.


    Es ging mir um eine grundsätzliche Betrachtung und dass ein Sponsoring auch bei finanzieller Schieflage Sinn machen kann. Weil es Teil des betriebswirtschaftlichen Prozesses und keine Wohltätigkeitsveranstaltung ist.

    das lässt sich aber nicht so einfach verallgemeinern und solange es erfolgreiche Unternehmen gibt, die ohne Sponsoring bei einem Fussballverein und geringen Marketing-Kosten auskommen, kann man auch nicht sagen, so etwas sei essentieller Bestandteil wie Produktion oder Logistik.


    Gibt ja auch Gegenbeispiele.

    Oettinger ist eines der meistgetrunkenen Biere in Deutschland, zwischenzeitlich sogar Platz 1.

    Wirklich viel geben die für Werbung und Marketing jetzt nicht aus, habe ich zumindest noch nie gesehen.

    Jahrzehntelang war Aldi auch bis auf eigene Prospekte fast werbefrei und die ersten Spots kamen auch nach dem Ableben der Gebrüder Albrecht.


    Im Falle hülsta wirkt das Engagement bei S04 dann wie ein Sargnagel.

  • Ja gut, die Gegenbeispiele Oettinger und Aldi sind aber Billiganbieter. Das weicht natürlich von der regulären Betriebswirtschaft ab. Deren Werbung sind (waren) die Preise. Wenn einer billiger als fast alle anderen anbietet, spricht sich das von alleine rum. Und sie können unter anderem deshalb billiger als die Konkurrenz anbieten, weil sie im Gegensatz zur Konkurrenz keine Marketingkosten haben, die sie im Preis mit aufschlagen. Das ist aber nicht die Regel und Hülsta ist mit Sicherheit auch kein Billiganbieter. Sie sind also auf Werbung angewiesen.


    Ich wiederhole mich. Ich habe nicht behauptet, dass das bei Hülsta auf jeden Fall Sinn macht, Ärmelsponsor bei Schalke zu werden. Das kann ich auch gar nicht beurteilen, weil ich das Unternehmen zu wenig kenne. Ich habe lediglich gesagt, dass eine finanzielle Schieflage eines Unternehmens kein Ausschlusskriterium für ein solches Engagement sein muss. Weil das durchaus im Einzelfall Sinn machen kann, durch Stärkung der Marke den Absatz zu erhöhen.

  • Ja gut, die Gegenbeispiele Oettinger und Aldi sind aber Billiganbieter. Das weicht natürlich von der regulären Betriebswirtschaft ab. Deren Werbung sind (waren) die Preise. Wenn einer billiger als fast alle anderen anbietet, spricht sich das von alleine rum. Und sie können unter anderem deshalb billiger als die Konkurrenz anbieten, weil sie im Gegensatz zur Konkurrenz keine Marketingkosten haben, die sie im Preis mit aufschlagen. Das ist aber nicht die Regel und Hülsta ist mit Sicherheit auch kein Billiganbieter. Sie sind also auf Werbung angewiesen.


    Ich wiederhole mich. Ich habe nicht behauptet, dass das bei Hülsta auf jeden Fall Sinn macht, Ärmelsponsor bei Schalke zu werden. Das kann ich auch gar nicht beurteilen, weil ich das Unternehmen zu wenig kenne. Ich habe lediglich gesagt, dass eine finanzielle Schieflage eines Unternehmens kein Ausschlusskriterium für ein solches Engagement sein muss. Weil das durchaus im Einzelfall Sinn machen kann, durch Stärkung der Marke den Absatz zu erhöhen.

    du hast von elementaren Bestandteilen und behauptet, es sei das 1x1 der BWL, dass der Stellenwert von Marketing von einem Produkt gleichwertig zur eigentlichen Produktion ist.

    Jetzt gibt es plötzlich Ausnahmen, da Billiganbieter.. sieh mal einer an.

    Man muss sich eben auch die Frage der Zielgruppe stellen, denn hülsta war ein Möbelhersteller, der mit Made in Germany wirbt und offensichtlich auf höhere Qualität setzt.


    Beurteilen kann man das schon, denn ein Möbelhersteller in Deutschland hat extrem starke Konkurrenz. Wer hat kein Möbelstück von Ikea zu Hause?

    Viele Materialpreise sind in den letzten Jahren durch die Decke gegangen, die Energie ebenso, Transportkosten,... Da ist es fast logisch mit einem Produktionsstandort in DE in Schieflage zu geraten, denn die Kunden trifft die Inflation ja genauso und die hohen Fixkosten bleiben ja.

    Ich habe im November 2021 einen Schrank gekauft, der 80 Euro kostete und nur rund 1 Jahr später 120 Euro, mal eben 50% on top, nicht übel.


    Die Insolvenz ein Eigenverwaltung ist gescheitert und jeder Gläubiger wird jetzt je nach Forderung ziemlich unruhig schlafen, da sieht ein Sponsoring im Profifussball nicht gut aus.

    In schwierigen Zeiten offensiv zu werben und zu investieren kann sich sehr lohnen, muss man sich erlauben können und das Risiko ist eben hoch, dass der Schuss nach hinten geht.

    Mich würde mal interessieren, wem vor dieser News bewusst war, was auf Schalkes Ärmel stand.

    Schlecker wollte die Insolvenz durch weitere Expansion verhindern und begab sich damit in einen Teufelskreis.

    Vielleicht wollte der Sachwalter auch nur potentielle Investoren damit anlocken. Die Publicity haben sie spätestens jetzt.


    Grundsätzlich stimme ich zu, dass du ein richtig geiles Produkt haben kannst, es aber überhaupt nichts bringt, wenn es keiner weiß.

    Die Fernseher von Loewe waren soweit ich weiß qualitativ recht gut, aber auch die sind dem hart umkämpften Wettbewerb erlegen.


    Ich meine, selbst Coca-Cola pumpt viele viele Millionen in die Werbung. Hätten die es nötig? Trotzdem tun sie es.

    Warum, weil es sich lohnt!

    Sie müssen ständig werben, denn sie haben mit Pepsi einen starken Konkurrenten und man muss sich ständig auf der Oberfläche halten.

    Das ist der Nachteil, wenn du einmal damit angefangen hast.
    Geht dabei auch um Neukunden, aber eher darum die Bestandskunden zu halten.

    Jemand könnte auf die Idee kommen Pepsi zu trinken und dann bei der Marke bleiben, unbewusst würde der Kunde von einem Qualitätsverlust ausgehen.


    Ja es lohnt sich, aber das kann man nicht allgemein sagen, denn für Oettinger würde es sich eben nicht lohnen, im Gegenteil.

    Es kommt stark auf die Zielgruppe an, denn Oettinger wird sowieso getrunken, da passt teure Werbung nicht ins Konzept, denn die Kosten müssten wiederum in den Verkaufspreis einfließen.


    Kennt jemand die Firma Fracht Group?
    Wer?
    Genau, die sind Ärmelsponsor bei Inter Miami und sprechen ein Millionenpublikum hat, sind aber ein reiner B2B-Logistiker und vor allem im Projekt-Geschäft tätig, das ohnehin in Richtung Nische geht.

    Ob deren Engagement so sinnvoll ist müssen die am Ende selbst evaluieren.

    Ein Hermes zB kann da meiner Meinung nach viel mehr von profitieren.