Polizeieinsätze im Fußball

  • Die Rechtslage ist eindeutig; eine Spekulation wie man wann wen an den Kosten beteiligt ist doch verlogene Scheisse; populistischer Mist hoch zehn. An einem We Oktoberfest passiert mehr als in einer kompletten Saison aller Ligen zusammen. Juckt das einen? Ne! Brüllt einer daher das die grossen Brauereien an den Polizeikosten beteiligt werden? Ich glaube nicht. Was bezwecken die Idioten mit einer angedachten Reduzierung der Einsatzkräfte? Wollen bestimmt Kreise die Situation eskalieren lassen um dann endgültig englische Verhältnisse zu schaffen?

    Groß, klein, alt, jung, reich, arm, dick

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    schwarz oder weiß - alles Menschen.

  • Der Spiegel bringt es auf den Punkt


    Zitat


    Politisch ist das Manöver dennoch nicht ohne Risiko für Ralf Jäger: Sollte es bei schlecht geschützten Partien zu Krawallen kommen, stünde der Innenminister plötzlich persönlich in der Verantwortung. Sollte sich das Konzept jedoch bewähren, müsste Jäger wiederum die Frage beantworten, warum in den vergangenen Jahren offenbar stets zu viele Polizisten beim Fußball eingesetzt wurden.


    SO gesehen ist das eine Chance, die Bürgerkriegsberichtserstattern und Möchtegernsheriffs zum Schweigen zu bringen.
    Leider wohl utopisch ...

  • Mhh, ich sehe das anders als viele hier: Natürlich könnte es bloß Kalkül sein und genau darauf abzielen, den politischen Druck auf die DFL zu erhöhen – fände ich ebenfalls falsch.


    Aber grundsätzlich halte ich eine auf Deeskalation setzende Herangehensweise für weitaus klüger. Im SPON Artikel () ist ja auch die Rede davon, die dann doch eingesetzten Hundertschaften im Hintergrund, für den Fall der Fälle, zu halten. Auch ist die Rede von "weniger oder gar keiner Bereitschaftspolizei" – ich kenne mich zu wenig aus mit Polizei, aber das verstehe ich nicht als "gar keine Polizei", sondern eben nicht zusätzliche Bereitschaft, zusätzliche Hundertschaften etc. Oder eben "weniger", und das nur bei Spielen, bei denen in der letzten Zeit nichts geschehen ist.
    Mir erscheint das, sofern ohne Finanzierungs-Kalkül gedacht, grundsätzlich eine sehr richtige Herangehensweise. Es gilt, Gewalt zu vermeiden, und da sehe ich Einschüchterung durch martialischen Aufmarsch von gepanzerten Polizisten nicht als beste Herangehensweise.
    Außerdem kann man nicht gleichzeitig feststellen, wie wenig in deutschen Stadien im Schnitt passiert und dennoch für immense Polizeipräsenz plädieren. Und natürlich kann dann doch etwas passieren, aber dieser Sicherheitswahn, verbunden mit der irrigen Vorstellung, jegliche Vorkommnisse ließen sich durch genügend Polizei verhindern.... naja. Und es ist reiner Populismus, jetzt von Dortmund vs Schalke ohne Polizei auszugehen!

  • aus focus.de:


    Kopfstoß gegen Braunschweiger Fan - Bewährungsstrafe für Polizisten
    19.05 Uhr: Hamburg - Wegen schwerer Körperverletzung im Amt hat das Hamburger Amtsgericht einen Bereitschaftspolizisten zu einer sechsmonatigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt. Das Gericht sah es am Montag als erwiesen an, dass der 32 Jahre alte Beamte das Opfer mit seinem Helm einen Kopfstoß versetzt und dabei verletzt hatte.
    egen Ende der Bundesligapartie zwischen dem HSV und Eintracht Braunschweig im August 2013 war es im Gästeblock des Stadions zu Auseinandersetzungen zwischen Fans und Ordnern gekommen. Daraufhin rückten die Polizisten in den Block. Er habe sich von dem Opfer angegriffen gefühlt, erklärte der Polizist vor Gericht.
    Auf einem Überwachungsvideo, das am Montag gezeigt wurde, war jedoch kein Angriff erkennbar. "Sie sind über das erforderliche Maß herausgegangen", sagte der Richter in der Urteilsbegründung. Es handele sich jedoch um einen minder schweren Fall. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

  • Es ist doch die Chance einen Rainer Wendt mundtot zu machen, wenn bei den Partien ohne großes Polizeiaufkommen rein gar nichts passiert.
    Vielleicht sollte man zu den Spielen direkt mal Fanfeste mit beiden Lagern veranstalten, hätte doch was.


    Ich erinnere mich immer an das letzte Spiel in Emden mit den hochgezüchteten Kampfrobocops, da wurde kleine Jungs weg geschubst weil sie sich die Schuhe zu binden wollten oder einfach auf den Gehweg gehen wollten.
    Manchmal ist eben weniger einfach mehr, im Gazi Stadion war das z.B sehr entspannt.

  • Es ist doch die Chance einen Rainer Wendt mundtot zu machen, wenn bei den Partien ohne großes Polizeiaufkommen rein gar nichts passiert.
    Vielleicht sollte man zu den Spielen direkt mal Fanfeste mit beiden Lagern veranstalten, hätte doch was.


    Ich erinnere mich immer an das letzte Spiel in Emden mit den hochgezüchteten Kampfrobocops, da wurde kleine Jungs weg geschubst weil sie sich die Schuhe zu binden wollten oder einfach auf den Gehweg gehen wollten.
    Manchmal ist eben weniger einfach mehr, im Gazi Stadion war das z.B sehr entspannt.



    Boah hör up, der Schweinekappes war heute Morgen wieder im Zweiten Deutschen Fernseh. Egal was dieser Brandstifter von sich gibt, es macht mich agressiv, weil man irgendwie keine Chance hat dieses ganze mediale hochgezüchtete, vorgegaugelckte Theater zu entlarven.


    PS. korrekt zitieren macht mich auch aggressiv

    Nüchtern betrachtet war besoffen alles besser


  • Ja ich musste auch meinen Morgenkaffee fast wieder an die Wände feuern als ich diesen miesen Brandstifter gesehen habe. Der muss noch nicht mal etwas sagen alleine der Anblick reicht, wobei eh egal ist was er sagt, es ist eh immer der selbe gequirlte scheiß. ....alles was man tun kann um Leute wie ihn mundtot zu machen sollte man auch machen. Denn es sind ja vor allem Leute wie er die die Realität so heftig verzerren.

    „Paul Janes schießt so genau, der trifft sogar die Fliege am Torpfosten.“

  • Mich hat mal interessiert zu wissen, wieviel Kosten durch Fussballspiele auf den Steuerzahler zukommen und wieviel Steuern die Vereine an den Staat abgeben. Das Verhältnis davon sollte kleiner 1 sein (Kosten durch Steuern), sonst muss der Staat drauf zahlen.


    Es ist relativ schwierig an die Daten ranzukommen, insbesondere die genauen Kosten für die Polizei. Hinzu kommt, dass Polizei Ländersache ist, man müsste die Kalkulation also für 16 Bundesländer machen. Nehmen wir aber mal NRW in der Saison 2012/13, hier finde ich die meisten Daten. Und NRW ist relavant wegen der meisten Vereine, "Problemfans" und wegen des Steueraufkommens.


    Im Bericht der ZIS (Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze) für 2012/13 ergeben sich ohne Länderspiele und internationale Spiele 1.513.463 Arbeitsstunden der Polizei für die 1. und 2. Bundesliga (ohne Kosten für die unteren Ligen) - übrigens um fast 7 % rückgängig zur Saison 2011/12. Eine Polizeiarbeitsstunde kostet ungefähr 30-35 Euro, ich wäre dankbar, wenn hier jemand eine genaue Zahl wüsste. Das macht also rund 53 Mio. Euro Kosten für die Polzei. Darin sind nicht enthalten die Anschaffungs- und Unterhaltskosten für Geräte (Hubschrauber, Wasserwerfer, ...). Das ist jedoch schwer ausschließlich für Sportereignisse anzugeben, da diese Geräte auch für Verkehrsüberwachung (Hubschrauber), Demonstrationen (Wasserwerfer) etc. eingesetzt werden. Im Internet habe ich mal gelesen, dass die Polizei diese Ausgaben in Höhe von 10 Mio. Euro angibt (ich glaube aber für ganz Deutschland).


    Etwas einfacher ist es, die Steuereinnahmen der Bundesligisten zu ermitteln. Die stehen im Report der DFL. Ich habe jetzt das Gesamtsteueraufkommen (inkl. Lohnsteuer) der Vereine mit fünf Bundesligisten und vier 2. Ligisten gewertet (Saison 2012/13, wenn ich mir nicht irre). Wenn man es genau macht, müsste man die Jahresberichte der Vereine lesen. Aber als Abschätzung denke ich, dass man mit Dortmund, Schalke und Gladbach in der 1. Liga und Vereinen wie K*ln in der 2. Liga steuerstarke Vereine berücksichtig hat. Die NRW Vereine haben dann etwa 229 Mio. Euro Steuern gezahlt. Zusätzliche Steuern, die bei einem Bundesligaspiel anfallen (TV-Werbegelder, Bier, Stadionwurst, Zugtickets etc.) kommen noch hinzu, kann ich jedoch nicht angeben.


    Unter dem Strich bedeutet dass, dass für jeden gezahlten Steuer-Euro der Vereine 23-28 Cent für Polizei ausgegeben werden in NRW. Zum Vergleich: Von jedem Steuer-Euro, den ein Bürger in NRW zahlt, gehen 11 Cent an das Innenministerium (Steuern 2012).

  • @DUS-AC


    Das Problem an deiner Rechnung (oder wer immer die am Ende mal Publik macht) wird sein, dass die Vereine so oder so die Steuern zahlen müssen. Die Länder wollen halt jetzt das "Verdiente" abzugsfrei vereinnahmen..., liest sich doch viel besser wenn da steht" 229 Mio Steuereinamhen und 0 € Ausgaben" als 229 Mio Steuereinahmen abzgl. xx Mio für Polizeieinsätze.


    Ich gehe sogar soweit zu behaupten, dass die Polizei letzten Endes ihren Aufwand danach kalkulieren wird, wieviel den Länder für einen ausgeglichenen Haushalt fehlt. Da werden dann auch mal ein paar Einsatzstunden abgerechnet, die gar nicht stattgefunden haben.



    Vielleicht sollte die DFL mal die FIFA machen und auf Steuerfreiheit bestehen im Gegenzug, dann wäre die Debatte um Polizeieinsätze ganz schnell vorbei.



    Ansonsten ist meine Meinung zu dem Thema, dass nicht wenige weniger Präsenz in den Stadion gefordert haben und jetzt muss bewiesen werden, das dies klappen kann.
    IN den Stadien halte ich das auch für durchführbar, nur muss das meines Erachtens an der Stadiongrenze weiterhin von der Polizei geregelt werden. Sollte das nicht so sein, befürchte auch ich, dass hier bewußt die Eskalation in Kauf genommen wird um die DFL/Vereine anschließend unter Druck zu setzen.



    Fraglich ist auch, ob mit dem aktuellen "Sicherheitsdienst" Fortuna weitermachen kann....

  • Das sollte eigentlich eine möglichst objektive Darstellung der Zahlenwerte sein. Mir ging es nicht darum für die eine oder andere Seite zu argumentieren. Ich wollte wissen, wieviel die Polizeikosten (in etwa) betragen und wieviel Steuern von den Vereinen gezahlt werden.

  • Die Frage beim Vorstoß Jägers ist doch, warum es auf diese Weise publik gemacht wird, dass bei einigen "low-risk" Spielen weniger Polizei eingesetzt werden wird. Wem nützt das? Er muß doch damit rechnen, dass sich diese Ankündigung dahingehend auswirken könnte, dass sich gerade möglicherweise gewaltbereite Gruppierungen dazu entschließen, genau diese Spiele zu besuchen. Was wäre dann? Wäre das tatsächlich eine Niederlage für das Konzept von Jäger, oder wäre es gerade das notwendige Argument, um andere, schmerzhaftere Maßnahmen zu beschließen?


    Was riskiert Jäger wirklich? Er legt die Latte für die Vereine und die DFL enorm hoch, indem er die Diskussionsbereitschaft und den guten Kurs lobt und reduziert das Polizeiaufgebot. Geht das nach hinten los, kann er Attacke blasen. Solange es funktioniert (die Probephase sind ohnehin nur vier Spiele) steht er glänzend da als Mann der Deeskalation. Immerhin hat er sich soweit aus dem Fenster gelehnt, dass er das Bremer Modell als rechtlich zweifelhaft bezeichnet, da man dann etwa auch die Organisatoren von Schützenfesten und Demos mit Polizeikosten belasten müßte. Daran wird er sich messen lassen müssen.


    Ich will mir gar nicht vorstellen, dass Jäger will, dass der Versuch schief läuft. Nein, das ist undenkbar.

    Dieser Beitrag gibt meine persönliche Meinung und nicht die eines Vereinsgremiums wieder.

  • Das Aufrechnen von Steuereinahmen und Polizeikosten ist Humbug und hat keine Wirksamkeit. Der Staat/ die Länder haben das Gewaltmonopol und müssen daher auch die Kosten des Polizeieinsatzes tragen. So einfach ist das. Mit solchen Rechnungen befeuert man nur die unsägliche Diskussion die aus bestimmt unterschiedlichsten Motivationen heraus geführt wird. Was mich aber am meisten ärgert ist diese pseudomoralische Diskussion es wäre unfair dem Gemeinwesen gegenüber. Glauben die Spinner die dies so immer wieder führen selbst daran?

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  • Das sollte eigentlich eine möglichst objektive Darstellung der Zahlenwerte sein.


    Hier ein Link den ich recht objektiv fand: http://www.miasanrot.de/dfl-report-fans-finanzieren-polizei-und-staat/http://www.miasanrot.de/dfl-report-fans-finanzieren-polizei-und-staat/


    Das Aufrechnen von Steuereinahmen und Polizeikosten ist Humbug und hat keine Wirksamkeit.


    Finde ich auch, jedoch wird auch von der anderen Seite rein mit Kosten und Aufwand argumentiert, da ist es sinnig diese "Argumente" zu entkräften, wobei ich hier zustimme.

    „Paul Janes schießt so genau, der trifft sogar die Fliege am Torpfosten.“


  • Interessantes Zitat aus dem Artikel:


    Wir glauben, dass mit diesem Ansatz eine Blankovollmacht zur Sanierung des Bremer Haushalts auf Kosten der Bundesliga und anderer ausgestellt wird", sagte DFL-Chef Christian Seifert der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Dagegen sei es der richtige Weg, Polizeieinsätze zu reduzieren, wie es ein Pilotprojekt in Nordrhein-Westfalen vorsehe, und nicht, sie den Klubs in Rechnung zu stellen. "Der Bremer Vorschlag setzt nicht dabei an, die Krawalle abzuschaffen, sondern mit ihnen Geld zu verdienen", sagte Seifert.


    Mir war bis dato nicht bekannt, dass die DFL dafür ist, Polizeieinsätze zu reduzieren?
    Sagt Seifert damit, dass die Polizei als Institution bisher zur Eskalation beigetragen hat? Gar mit dem Zweck, an Krawallen zu verdienen?


    Seiferts Argumentation erscheint mir abenteuerlich.


    Richtig bleibt aber auch der Versuch, die Einsätze zu reduzieren. In Berlin habe ich das als sehr wohltuend erlebt.

  • In Berlin habe ich das als sehr wohltuend erlebt.

    Am geilsten waren die Blicke von zwei, drei Grünen, als Ragga aus der Menge kurz vor Einlass "WAT IS DENN JETZ LOS HIER?!? BLOCKSTURM ODER WAT???" rief...


    :D

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Seiferts Argumentation erscheint mir abenteuerlich.


    So abenteuerlich nicht. ist eigentlich das, was so ziemlich alle fußballaffinen Leute in Bremen sagen und alle, die die katastrophale (Finanz)politik des Bremer Senats beobachten. Hier wird eigentlich das Ganze viele Länderfinazausgleichsgeld aus Süddeutschland mit vollen Händen für Schwachsinn ausgegeben und dann anschließend gejammert, das nichts mehr für die notwendigen und vernünftigen Aufgaben des Landes da ist. Diese Verschwendungssucht eigentlich fremden Geldes ist auch das, was die Geberländer (in dem fall zurecht) zur Weißglut bringt, Sonderzahlungen des Bundes an Bremen sind ja auch aus diesem Grund vor ein paar jahren eingestellt worden weil kein Cent für Infrastruktur ausgegeben wurde, sondern nur für Blödsinn. Anstatt sich zu bessern, haben die Bremer dann das Verfassungsgericht angerufen um an die Kohle zu kommen, sind aber gescheitert da ein Mißbrauch der Fördergelder klar nachzuweisen war.
    Der gewünschte Griff in die Kasse der Fußballvereine ist nichts anderem geschuldet, als mit Anderleuts Geld die eigenen Fehler ausbügeln zu wollen.