Es ist von uns gegangen ...

  • Man weiß natürlich noch nicht alles, aber man kann natürlich einiges vermuten.
    Und durch solche Geschichten einiger Prominenter, kommt diese Krankheit Burnout, Depression wieder in den Fokus. Und das ist auch gut so.
    Die Welt wird immer schnelllebiger und für viele Menschen dadurch immer komplizierter.
    Ständig erreichbar sein, ständig funktionieren, immer der schnellste/beste sein und dazu oftmals ein hoher Leistungsdruck.


    Es gibt sehr viele Menschen, die diese Probleme haben. Auch "Normalos". Es gehen sehr viele Menschen täglich von uns. Man hört natürlich nur nicht so oft davon.
    Eine sehr heimtückische Krankheit, die nicht so leicht zu besiegen ist.


    Ich weiß, dass bei Lewandowski die Todesursache noch nicht klar ist. Trotzdem nach dem Fall Enke etc. sieht man wie schnell die Welt wieder sowas vergisst..... leider.

  • Die Welt wird immer schnelllebiger und für viele Menschen dadurch immer komplizierter.
    Ständig erreichbar sein, ständig funktionieren, immer der schnellste/beste sein und dazu oftmals ein hoher Leistungsdruck.


    Ich kenne genug von diesen Arschlöchern, diese Sprüche "Was, du arbeitest 35 Stunden Woche?! Ich schaffe das Doppelte, wenn nicht mehr! Was denkst du, wie fertig ich manchmal bin!" Und da sind die stolz druff! Und ich bin die faule Sau! Daß denen allen schon die Frau weggelaufen ist, und alle sozialen Bindungen weggebrochen sind, haben die gar nicht mitgekriegt. Und das sind dann genau die, die weitermachen, Pillen reinschmeißen, bis sie dann weinerlich dahocken. Und schuld - na klar! - sind natürlich immer die anderen!


    Die "schöne neue Arbeitswelt", natürlich macht die krank, aber sie ist nicht die Ursache, sondern vielmehr auch nur ein Symptom der Über-Krankheit "Entfesselter Kapitalismus". Unser Gott heißt Mammon, dem ordnen wir alles unter, unser Denken, Fühlen und Handeln. Wir sind schon lange nicht mehr wir selbst, sondern ferngesteuerte Marionetten. Wir sind Sklaven unseres "Fortschritts", unserer Technik, unserer Geschwindigkeit. Wir bewegen uns schneller als alle Generationen vor uns, und trotzdem sind wir immer zu spät und haben keine Zeit, immer sind wir gehetzt, auf dem Sprung, als stünde einer mit der Peitsche daneben. Kaum einer kommt mal auf die Idee zu sagen: "Sorry, Leute, aber bei dem Scheißspiel mache ich nicht mehr mit!" Tut er's doch, gilt ER als krank, das will aber keiner, also immer weitermachen.


    Nicht Burnout ist die Krankheit, sondern das, was dazu führt. Burnout ist das ultimative Stoppschild unseres Ichs, das uns sagt "Wenn du jetzt nicht aufhörst mit der Scheiße, dann mache ich Schluß mit dir!" Und - verdammt, ja! - natürlich muß man das ernst nehmen!


  • Absolute Zustimmung. Das war von mir nicht nur auf den Beruf bezogen. Für einige Menschen ist schon der große Freundeskreis plus Familie anstrengend. Jeder möchte etwas und man möchte alles unter einen Hut bringen. Jeder sollte die dicke Karre, wenn nicht sogar 5 dicke Karren etc. vor der eigenen Villa stehen haben. Natürlich ist der Burnout das Ergebnis davon. Aber wie schon beschrieben, wir machen alle mit. Wir fordern hier im Forum Köpfe etc. und vergessen dabei auch, dass da Menschen agieren. Ich sehe dies zum Beispiel bei Kurz. Er hatte vorher schlechte Trainerstationen, lernte danach viel, hing sich richtig bei uns rein und wurde dann einfach abserviert. Natürlich verdient er da Kohle, das ist aber nicht alles. Wir machen da alle mit, wir wollen unsere Pakete am besten heute und vergessen dabei, was für einen Stress die Paketfahrer täglich haben. Naja, wir werden es nicht wirklich ändern können.

  • S. Lewandowski ist tot aufgefunden worden...


    unglaublich traurige Nachricht... wieder einer, den die Depressionen gerichtet haben... schlimm ;(


    Bei aller Traurigkeit und Betroffenheit über Saschas Tod sollte man den Menschen, die ähnlich erkrankt sind Mut machen sich behandeln zu lassen. Die Chancen auf Besserung oder sogar Heilung sind heute ausgesprochen gut.

    Ich mag Amateure. Denn sie tun es aus Liebe.

  • ein weiteres Opfer unserer liberalen Leistungs- und Wertegesellschaft. ;(


    Finde diese Aussage ziemlich daneben. Kein Mensch stirbt wegen einer liberalen Gesellschaft. Ein Mensch stirbt, wenn Menschen nicht die Probleme Anderer erkennen oder man selber leider nicht fähig, ist sich an die richtigen Personen zu wenden, um sich helfen zu lassen. Gerade in Deutschland haben wir im Vergleich zu anderen Ländern sehr viele Möglichkeiten, bei schlechem persönlichen Leibeswohl nötige Schritte einzuleiten.

  • ein weiteres Opfer unserer liberalen Leistungs- und Wertegesellschaft. ;(


    Finde diese Aussage ziemlich daneben. Kein Mensch stirbt wegen einer liberalen Gesellschaft. Ein Mensch stirbt, wenn Menschen nicht die Probleme Anderer erkennen oder man selber leider nicht fähig, ist sich an die richtigen Personen zu wenden, um sich helfen zu lassen. Gerade in Deutschland haben wir im Vergleich zu anderen Ländern sehr viele Möglichkeiten, bei schlechem persönlichen Leibeswohl nötige Schritte einzuleiten.


    Wenn man nicht teilweise ein paar Monate auf einen richtigen Platz warten müsste und gute Plätze nicht immer so teuer wären (nicht alles wird von der Krankenkasse bezahlt) würde ich dir recht geben.
    Aber falscher Thread hierfür.

  • Finde diese Aussage ziemlich daneben. Kein Mensch stirbt wegen einer liberalen Gesellschaft. Ein Mensch stirbt, wenn Menschen nicht die Probleme Anderer erkennen oder man selber leider nicht fähig, ist sich an die richtigen Personen zu wenden, um sich helfen zu lassen. Gerade in Deutschland haben wir im Vergleich zu anderen Ländern sehr viele Möglichkeiten, bei schlechem persönlichen Leibeswohl nötige Schritte einzuleiten.


    6 Monate Wartezeit auf entsprechende Hilfe. Mir musst Du das nicht erzählen.


    Ich finde meine Aussage nicht daneben. In dieser Wertegesellschaft ist kein Platz für die Kranken, die Schwachen, die ökonomiisch nicht Verwertbaren. Beim Großteil der mir getroffenen Ärzten, Therapeuten und Psychologen ging es nur darum, die Arbeitskraft wieder herzustellen, um weiterhin im Hamsterrad zu rotieren. Da wurde die Schuld beim Patienten gesucht.

  • Auch wenn es noch Spekulation ist: Sollte es sich um psychische Probleme handeln, hat dies viele mögliche Gründe. Wir haben überall auf der Welt - ganz unabhängig von politischer, regionaler oder sozialer Umstände überall Menschen, die Probleme haben. Es können schlimme Erfahrungen sein, großer Leistungsdruck, zu hohe Ansprüche an sich selbst, unzufriedenheit mich seiner eigenen Lebenslage, egal wie gut sie für Außenstehende erscheint. Wer öfter mal bei Domian nachts zuhört, erfährt auf traurige Art, wie oft den Menschen Leute fehlen, denen sie ihr Herz öffnen können ohne sich schwach oder krank zu fühlen. Depressionen und andere psychische Erkrankungen gehören schon lange in die Mitte der Öffentlichkeit - zu oft fehlt auch uns manchmal die Empathie für Personen, die einen anderen Lebensstil- oder andere Lebensphilosophie als wir verfolgen wollen/würden.