Vom Inhalt der aktuell zurückgenommenen Entscheidung abgesehen, bewerte ich das Erkennen eines Fehlers und dessen unmittelbare Behebung aus Einsicht als kluges Handeln und als Stärke - und eben nicht als Schwäche.
Wer allerdings in der Rücknahme einer später doch als falsch erkannten Entscheidung zuvörderst eine vorwerfbare Inkonsequenz sieht, sollte seine eigene Einstellung zum menschlichen Irrtum überdenken.
Die Unbelehrbaren bereiten mir eher Sorge als die Belehrbaren.
Das ist sicherlich richtig. Allerdings sind mir seit dem letzten Herbst einfach zu viele Fehler, Irrtümer und Nachlässigkeiten seitens der Entscheider passiert. Diese Fehler führen zumindest zu mehr Frust in der Bevölkerung - und damit zu weniger Konsequenz bei der Befolgung der gebotenen Maßnahmen -, schlimmstenfalls zu steigenden Todeszahlen. In meiner Welt würde ich mir wünschen, dass Beschlüsse vor Verkündung zu Ende gedacht werden, und dann bestenfalls auch noch funktionieren. Ich weiß, dass das bei der Dynamik der Pandemie schwierig ist, aber wir haben nicht den Spielraum für zu viele Irrtümer.
Nebenbei hätte ich von Dir zumindest das folgende Goethe-Zitat erwartet. Dann übernehme ich das mal:
„Es irrt der Mensch, solang er strebt.“
Johann Wolfgang von Goethe: Faust. Eine Tragödie. Faust I, Vers 317 / Der Herr