Homosexualität im Fußball

  • Die Akzeptanz mag gestiegen sein, aber die Toleranz in der Gesellschaft hatte (leider) immer ihre Grenzen. Guckt Euch doch mal in Topmanagementetagen der Wirtschaft um: Gleiches Outing-"Problem"! Viel schlimmer ist, das wir aufgrund des aktuell aufkeimenden Neokonservativismus und der dadurch befeuerten Wertedebatte eher wieder in eine Abwärtsspirale gehen, was die Toleranz anbetrifft!

    "...So if you are a big tree
    we are the small axe
    ready to cut you down...well sharp...
    sharpen to cut you down!..."

  • [b]Auf den Rängen würde bei einem Outing heutzutage gar nix mehr passieren, zumindest nicht in Ländern wie Deutschland, wo offen gelebte Homosexualität bis in die höchsten Staatsämter schon lange Alltag ist.[/b....


    Gewagte These.
    Bisher haben sich Fussballer lediglich nach ihrem Karriereende geoutet.
    Da fehlen also die Erfahrungswerte.


    Das denke ich auch mal. Aber abgesehen mal davon ist die Reaktion des Publikums nicht die Hauptsorge schwuler Fußballer. Wie reagieren Kollegen, Trainer... und das Umfeld außerhalb des Sports. Gehen das Umfeld ab da an weiterhin unbekümmert mit einem um, oder muss man damit rechnen, dass Situationen, die sich im Fußball täglich ergeben und normaler Weise ohne Hintergedanken ablaufen, dann anders bewertet werden, weil man ab da an mit anderen Augen betrachtet wird?

    Nach manchem Gespräch mit einem Menschen hat man das
    Verlangen, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzunicken und vor einem
    Elefanten den Hut zu ziehen. Maxim Gorki

  • Auch wenn hier der überwiegende Teil der Schreiber mit einem homosexuellen Spieler keine Probleme hätten, gibt es dennoch genug "Affen" , nicht nur aus der rechten Szene, die ein Outing als Steilvorlage nutzen werden.
    Ich denke die Spielerberater sind vor allem der treibende Punkt, warum sich die Spieler nicht outen und ich würde mir das auch mehr als dreimal überlegen.
    In der Politik, als Künstler oder in anderen Sportarten sieht die Sache ganz anders aus, da ist es zum Glück schon salonfähig.

    Willkommen im Fussballaufzug


    Wann geht es wieder aufwärts?

    Klausi, was machst Du :?::?::?:

  • Genau so ist es doch. Die Toleranz ist doch nur vordergründig vorhanden. Man muss sich doch nur in jedem Stadion der Welt umhören. Was da von den Rängen gebrüllt wird geht im Grunde auf keine Kuhhaut. Wie oft bin ich mit solch Typen bei uns in den Blöcken aneinander geraten weil es von Respektlos bis Menschenverachtend ging...

  • Genau so ist es doch. Die Toleranz ist doch nur vordergründig vorhanden. Man muss sich doch nur in jedem Stadion der Welt umhören. Was da von den Rängen gebrüllt wird geht im Grunde auf keine Kuhhaut. Wie oft bin ich mit solch Typen bei uns in den Blöcken aneinander geraten weil es von Respektlos bis Menschenverachtend ging...


    Ja,es ist manchmal schon erschreckend,wie schnell bei einigen Leuten im Eifer des Gefechts die Masken runterrutschen.
    Ich denke,für einige gehört dieses "Sau rauslassen"irgendwie zum Fussball dazu.

  • Auch wenn hier der überwiegende Teil der Schreiber mit einem homosexuellen Spieler keine Probleme hätten, gibt es dennoch genug "Affen" , nicht nur aus der rechten Szene, die ein Outing als Steilvorlage nutzen werden.


    Was machen denn dunkelhäutige Spieler, die per se überhaupt gar nichts "verheimlichen" können? Mir geht das gelinde gesagt ein wenig auf den Sack, dieses rumgejammer in puncto Homosexualität und Fussball. Wie partizan23 schon schrieb wird man als homosexueller Spieler von den Rängen wohl eher nichts zu befürchten haben, auch wenn es noch genug Leute gibt, die das Wort "schwul" als Beleidigung nutzen. Aber auch der Großteil dieser wird wohl eher nicht wirklich homophob sein. Auch der Umgang Mannschaftsintern wird sich nicht wirklich vom Alltag schwuler Nicht-Profifussballer unterscheiden. Klar, die Wahrscheinlichkeit diskriminiert zu werden ist natürlich leider da, aber eben nicht wirklich größer als für Schwule im Normalleben. Und wenn man das dann im Kontext sieht, dass man sich Scheinehen aufbaut und (s)eine schwule Liebe verheimlicht und somit massiv gefährdet, dann frage ich worüber wir hier eigentlich reden!


    Diskriminierung für Homosexuelle gibt es leider noch in allen Gesellschaftsteilen, aber das übertriebene Rumgejammer und Versteckspiel kann ich nicht verstehen und ist der Sache, die Diskriminierung abzubauen auch überhaupt nicht zuträglich. Im Gegenteil!

  • Die fehlende Empathie einiger User ist der beste Beweis dafür, dass es junge schwule Männer im Fußball schwer haben. Es ist schon recht naiv und einwenig uninteressiert, wenn man glaubt, dass Minderheiten vorwiegend vor direkt gezeigter Ablehnung Angst verspüren und das im Grunde auch das einzige Problem darstellt.


    Ein junger Mensch, der viele schlaflose Nächte hinter sich hat, weil er mit seinem Schicksal hadert und seit Jahren mit der Angst lebt, dass Eltern und Freunde sein Geheimnis entdecken könnte, macht sich am wenigsten Gedanken darüber, wie Fans reagieren könnten.


    Abgesehen mal von der Familie und Freunden, gegenüber denen man sich nicht traut, sich zu outen, weil man sich ihrer Reaktion nicht sicher ist, kommt bei einem Fußballernoch hinzu, dass er nicht weiß, wie die Kollegen reagieren, mit denen man im Klartext gesprochen, nach Spielen nackt unter der Dusche steht, nach Siegen in der Umkleidekabine herumblödelt, beim Training immer wieder engen Körperkontakt hat, sich nach Toren umarmt, auf dem Rasen wälzt, sich betatscht und liebkost... auch ansonsten, gerade in dem Alter herumblödelt und sich aus Spaß rauft, sich gegenseitig in die Eier haut oder an die Eier packt... um es mal überspitzt zu formulieren und auf den Punkt zu bringen.


    Meint jemand ernsthaft, dass wenn er schwul ist und darüber nachdenkt, ob er sich outen soll, dass ihn die Reaktion der Fans vorwiegend interessiert? Mal ganz ehrlich, einen 20 Jährigen interessiert, ob nach seinem Outing der Umgang miteinander gehemmt sein wird und sich ab da an Vieles verändert, was vorher unbekümmert zur Normalität gehörte.


    Die Bedenken sind natürlich berechtigt, denn wieviele Kollegen haben nach einem Outing noch Lust, mit dem Kollegen genauso unbefangen umzugehen, wie davor? Im Bestfall sind die Kollegen so aufgeklärt und cool, dass sie einen in Ruhe lassen. Das ganze ist eben kein typisches Fußballproblem.


    Toleranz bedeutet für viele nunmal tatsächlich nur, dass man solche Leute ertragen kann und duldet, aber nicht, dass man unbefangen und selbstverständlich mit ihnen umgeht.

    Nach manchem Gespräch mit einem Menschen hat man das
    Verlangen, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzunicken und vor einem
    Elefanten den Hut zu ziehen. Maxim Gorki

  • Outing hin oder her, darüber wurde ja schon viel diskutiert....eine weitere Sache über die ich mir gedanken mache: Was wohl der Kerl so alles verpasst? Ich meine, er ist Anfang 20, Fussballprofi und verdient sehr gutes Geld kann sich praktisch alles leisten wovon viele Teenies träumen, aber die Dinge die man nicht kaufen wie z.b. die erste Liebe/Beziehung und die Erfahrungen die man damit macht, auf die muss er verzichten. Einen Freundeskreis mit gleichgesinnten, am Wochenende mit diesen Feiern gehen und sich einen hinter die Rübe kippen etc. Ich kann mir durchaus vorstellen - und dies hat er ja z.b. im Interview auch angedeutet - dass dies eine Belastung ist. Und warum? Nur weil das Businessgeschäft Fussball es bis dato nicht vorsieht. Traurig !
    Die Lebensqualität die er mit 100.000 Euro im Jahr sich erkauft, gibt er anderer - menschlicher - stelle wieder ab.
    Ich persönlich würde mein Leben nicht mit ihm tauschen wollen, auch nicht für 9000 Ocken im Monat !

  • Ich denke mal, dass es auch da von Typ zu Typ ganz unterschiedliche Lebenseinstellungen und Vorstellungen gibt. Da wird es auch genauso junge schwule Menschen geben, die mehr oder weniger davon träumen, eine Beziehung zu führen, sich sexuell auszuleben etc. es kommt ja auch darauf an welchen Stellenwert der Fußball bzw. die Karriere hat. Für den einen wird das Privatleben wichtiger sein und auch bei schwulen Männern wird es viele geben unter den Fußballern, die davon träumen, der beste Fußballer zu werden bzw. eine tolle Karriere zu machen und dafür den Rest in den Hintergrund zu stellen.

    Nach manchem Gespräch mit einem Menschen hat man das
    Verlangen, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzunicken und vor einem
    Elefanten den Hut zu ziehen. Maxim Gorki

  • Warum das niemand macht, verstehe ich eh nicht. In der Frauenbundesliga gibbet wieviele Lesben? Schwul oder lesbisch sein ist doch nix wildes mehr heute, gehört doch zum Leben dazu. Der schwule Bürgermeister, die lesbische Talkmasterin, alles kein Problem. Nur beim (Männer) Fussball wird ein Bohai darum gemacht... :facepalm:

  • das schlimmste an dieser "Meldung" ist, dass sie im 21. Jahrhundert, einem Zeitalter der Toleranz, der Vielfalt und der abgeschlossenen gesellschaftlichen Akzeptanz aller sexueller Orientierungen, überhaupt noch eine "Meldung" ist ...

  • Toleranz ist nach meinem Empfinden meistens auch nur ne Worthülse in Deutschland. Zeigt sich immer wieder. Habe für mich gemerkt dass die die dieses Wort am höchsten halten in Wahrheit meistens die intolerantesten Menschen überhaupt sind.


    btt

  • ........... In der Frauenbundesliga gibbet wieviele Lesben? .............

    Tja Fortunist, wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe....


    Schwule und Lesben sind für viele (besonders Männer) was komplett anderes. Viele Männer finden es "interessant", wenn Frauen zärtlich miteinander umgehen und sind nicht selten der Meinung, da "ginge" was.... evtl. sogar zu dritt (weil lesbische Frauen ja sowieso nur lesbisch sind, weil sie noch nie einen "richtigen Kerl" getroffen haben :facepalm::facepalm::facepalm: )

    Bei Männern hingegen finden (gerade Männer) die Vorstellung von Zärtlichkeiten untereinander als "bäh". Warum auch immer ... :verwirrt: .


    Dir und mir und ganz vielen anderen ist die sexuelle Orientierung anderer Menschen völlig wurscht. Die sexuelle Orientierung eines anderen Menschen fängt an mich zu interessieren, wenn ich an dem Menschen sexuell interessiert bin. Ansonsten bin ich der Meinung, alles ist ok, was erwachsene Menschen freiwillig miteinander machen.

    ich weiche nicht zurück .... ich nehme nur Anlauf