SV Wilhelmshaven

Gerade gefunden und mal als Anlass genommen den Thread zu eröffnen:

Der SV Wilhelmshaven ist wohl im Begriff gegen die FIFA vor einem ordentlichen vorzugehen.

Zitat

Wilhelmshaven war am Freitag über den Zwangsabstieg am Ende der laufenden Saison informiert worden. Sobald dieses FIFA-Urteil schriftlich zugehe, will der Club nach Angaben von Naraschewski dagegen vor einem ordentlichen Gericht vorgehen. «Gegen die FIFA zu opponieren ist wie David gegen Goliath», sagte der SVW-Vorsitzende Hans Herrnberger. Der Club wolle dennoch «ein Exempel statuieren».

Wenn hier wirklich was dran ist, dann bin ich ja mal sehr gespannt, wie sich das ganze weiter entwickelt. Vielleicht ist es aber auch nur ein Bluff, um Verein und Verband einzuschüchtern? We'll see...

"FIFA warnt Deutschland vor einem WM-Ausschluss"

Neues vom Kampf gegen Goliath.

Und wenn's nicht gerade vor ein Gericht der Sportsgerichtsbarkeit geht, sondern vor ein ordentliches, dann scheinen die Chancen für "David" gar nicht so schlecht zu stehen.

Zitat

Der Hick-Hack um den drohenden Zwangsabstieg des Fußball-Regionalligisten SV Wilhelmshaven zum Saisonende geht in die nächste Runde: In verschiedenen Medien wurde in den vergangenen Tagen darüber spekuliert, dass die renitenten Jadestädter Deutschland sogar den möglichen Sieg bei der Fußball-WM in Brasilien kosten könnten.

Warum? Weil es der Fußball-Weltverband FIFA so will. In mehreren Schreiben an den Deutschen Fußball-Bund (DFB) hat die FIFA die Verantwortlichen des DFB darauf hingewiesen, den beschlossenen Zwangsabstieg des SVW umgehend zu vollstrecken. Andernfalls drohen Konsequenzen – von Geldstrafen bis hin zum Ausschluss von der Teilnahme an internationalen Wettbewerben.

Dass es tatsächlich so weit kommt, glaubt natürlich keiner. „Ich würde das Ganze nicht überbewerten. Das ist ein schlechter Witz“, sagt Harald Naraschewski, Aufsichtsrats-Chef des SVW und Anwalt der Jadestädter, auf Anfrage der WZ. „Diese Floskeln findet man wohl am Ende jedes Schreibens, das die FIFA verschickt. Vermutlich, um die Empfänger zu beeindrucken. Das scheint ja auch ganz gut zu funktionieren, schließlich legen sich nicht viele mit der FIFA an.“

Der SVW schon. Deshalb werden die Jadestädter ihren angekündigten Kurs beibehalten und den Fall vor Gericht bringen. Beim Sportgericht des Norddeutschen Fußball-Verbandes in Bremen hat Naraschewski bereits Beschwerde eingelegt. Mit einer Entscheidung rechnet der Jurist in Kürze. Sollte die negativ ausfallen – wovon auszugehen ist – wäre der Gang vor das DFB-Bundesgericht möglich. Doch auch dort scheinen die Erfolgsaussichten eher gering zu sein.

Deshalb wird Naraschewski parallel das Landgericht Bremen anrufen. Dort ist aktuell immer noch die Klage des SVW gegen den Abzug von sechs Punkten aus der Vorsaison anhängig. Naraschewski: „Diese Klage werden wir dann um den Zwangsabstieg erweitern.“ Die Verhandlung vor dem Landgericht Bremen ist für Mitte März terminiert.

Sollten die Jadestädter auch dort scheitern, will sich Naraschewski an die nächst höhere Instanz wenden. „Zur Not gehen wir bis zum Bundesgerichtshof. Noch einmal: Die Entscheidungen der FIFA und des internationalen Sportgerichtshofs CAS sind schreiendes Unrecht, weil sie sowohl gegen nationales als auch gegen europäisches Recht verstoßen. Deshalb bin ich optimistisch, dass wir unsere Interessen vor einem deutschen Gericht durchsetzen werden."

Der Optimismus scheint berechtigt, denn rechtlich spricht einiges für die Argumentation des SVW. So hat der Bundesgerichtshof (BGH) bereits im Jahr 1999 festgestellt, dass die Ausbildungsentschädigung gegen das Recht auf die freie Wahl des Arbeitsplatzes verstoße – und deshalb sittenwidrig sei. Und erst im vergangenen Jahr entschied der Europäische Gerichtshof (EuGH), dass die Forderung nach einer Ausbildungsentschädigung zwar grundsätzlicg möglich sei, nicht aber pauschal (wie durch die Fifa-Statuten) erfolgen dürfe.

Warum die FIFA – und auch der DFB – trotzdem an ihre Statuten festhalten , liegt für Naraschewski auf der Hand: „Die machen das, weil sie das immer so gemacht haben. Wer bei der FIFA etwas verändern will, der kann schon mal zehn bis 15 Jahre warten. Das Bossmann-Urteil hat aber gezeigt, dass es geht. Und jetzt sind wir an der Reihe.

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Fortunanovesia schrieb:

Der SVW schon. Deshalb werden die Jadestädter ihren angekündigten Kurs beibehalten und den Fall vor Gericht bringen. Beim Sportgericht des Norddeutschen Fußball-Verbandes in Bremen hat Naraschewski bereits Beschwerde eingelegt. Mit einer Entscheidung rechnet der Jurist in Kürze. Sollte die negativ ausfallen ? wovon auszugehen ist ? wäre der Gang vor das DFB-Bundesgericht möglich. Doch auch dort scheinen die Erfolgsaussichten eher gering zu sein.

Der NFV hat wie vermutet die Beschwerde des SV Wilhelmshaven abgewiesen und nun werden die Jadestädter den Gang vor die ordentliche Gerichtsbarkeit durchziehen.

Zitat

Das Verbandsgericht des Norddeutschen Fußball-Verbandes e.V. (NFV) hat in einer mündlichen Verhandlung die am 22. Januar 2014 beim NFV eingereichte Beschwerde des SV Wilhelmshaven gegen die Umsetzung des von der FIFA-Disziplinarkommission verfügten Zwangsabstieges verhandelt und kostenpflichtig abgewiesen.

Der Fußball-Regionalligist wurde in diesem Verfahren von Rechtsanwalt Jürgen Scholz aus Hannover vertreten. „Wir haben mit nichts anderem gerechnet. Deshalb sind wir auch nicht enttäuscht.“ Die Begründung für die Ablehnung von Richter Siegfried Steffensen sind zum einen, dass sich der SVW mit der Teilnahme am Spielbetrieb den Regeln und Satzungen des Verbandes unterworfen hat. Außerdem sei der Europäische Sportgerichtshof CAS ein anerkanntes Gericht; deshalb sei ein Einspruch nur vor einem ordentlichen Gericht möglich.

„Verbandsrechtlich geht es nicht mehr weiter“, so Jürgen Scholz. Den Weg vor ein ordentliches Gericht hatte der SVW bereits in der Vergangenheit angedeutet. Mitte März steht vor dem Landgericht in Bremen ein Termin an, bei dem der Zwangsabstieg zum Gegenstand der Klage gemacht wird. „Aber auch dort wird das Ende nicht liegen“, so Scholz weiter. „Die Partei, die dort unterliegen wird, geht sicherlich in die nächste Instanz und die heißt Oberlandesgericht.“

Da man davon ausgehen kann, dass die endgültige Entscheidung bis zum Saisonende nicht gefällt werden kann, macht man sich von Seiten des SVW Gedanken über das Verfahren des einstweiligen Rechtschutzes.

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Jetzt auch in der "Zeit"

Ein Provinzclub will der FIFA Recht und Ordnung beibringen.

Zitat

Die Fifa bestreitet nicht, dass ihre Paragrafen gegen Recht verstoßen. Ihre Position ist: Ein internationaler Verband könne nicht die Gesetze von zweihundert Ländern berücksichtigen. Die Regeln müssten für alle gelten. Naraschewski hält das für ein merkwürdiges Rechtsverständnis. "Wenn die Fifa die Idee aus dem Iran übernehmen würde, Spieler nach Niederlagen auszupeitschen - müssten wir das dann auch?"

zwar etwas populistisch, aber vom Grundgedanken her sehr richtig.

Des Weiteren:

Zitat

Naraschewski kritisiert den DFB, weil der sich nur als "Vollstrecker von Fifa-Wünschen" verstehe. Dabei steht in der Satzung des DFB (Artikel 17,2/pdf), dass er die Urteile des CAS nur dann akzeptiere, falls diese nicht gegen nationale oder internationale Gesetze verstoßen.

Fazit:

Zitat

Die Sportmächtigen wie der Fifa-Boss Sepp Blatter sagen gerne: Gut, lieber Verein, Du hast Dich den Regeln unterworfen, indem Du hier mitspielst. Wenn Du meinst, dass die Regeln blöd sind, geh zum höchsten Sportgericht! Akzeptiere dessen Urteil oder spiele woanders! Und das Sportgericht entscheidet dann - welch Wunder - für die Verbände.
Naraschewski hingegen sagt: "Das Sportrecht ist dem Zivilrecht untergeordnet." Diesen Grundsatz will Klein Groß nun beibringen.

Und mögen sich daran andere Vereine ein Beispiel nehmen.

Oh man...