Das DFB-Pokal Archiv

  • Die alte Regelung war gegenüber den Amateurverein fairer und lukrativer. (Automatisches Heimrecht gab es früher schon). So konnte ein Amateurverein auch mal schnell in die 2. oder 3. Runde kommen, wenn er in der 1. Runde oder 2. Runde ebenfalls auf Amateurvereine traf.

    Das automatische Heimrecht für Amateurvereine gibt es erst seit der Saison 1990/1991.

    Gegenteiliges wurde auch nicht behauptet. Die Kernaussage bleibt, dass der Pokalwettbewerb früher zu unterschiedlichen Zeitschienen gegenüber heute, wesentlich aufregender für 1. Ligisten und Amateurvereine war.


    Da hat sich doch der Fortuna Fan gleich doppelt gefreut, wenn er ein leichtes Los bekam und die Konkurrenz in der 1. Liga teilweise in der 1. und 2. Runde untereinander aufeinander trafen. Das war auch ein Teil des Kicks.


    Die Amateurvereine hatten bis in die frühen 80er große Chancen in die 3 und 4. Runde zu kommen. Heute fast unmöglich. Es sei noch einmal daran erinnert, dass früher auch 70 Amateurvereine Teilnehmen durften durch 128 teilnehmer in der 1. Runde. Alles nicht mehr gewollt.


    Der Kick durch die freie Auslosung früher ist weg. Heute wird gesteuert. Ja, in der 1.Runde will der DFB Halligalli und spielt Amateure gegen Bundesligisten in den Vordergrund und demonstriert eine Pseudofairness, die durch mediale, eventartige Verpackung und Präsentation in der Sportschau zusätzlich aktiviert wird. Dazu werden die Teilnehmer der Amateurvereine ins Studio gekarrt und und es ihnen ermöglicht, ein kurzes Statement und Emotionen loszuwerden.

    Den Städtname bitte in Kamera 2 halten, wenn sie gezogen werden! Danke Bitte!!! Nach außen hin sieht das wie Fairness und toll aus.


    Danach ist aber Schluss mit lustig. Das finden wir alle für eine Runde amüsant und wollen doch wieder unsere alten Gegner in den weiteren Runden haben. Ach, der DFB übrigens auch! Vielleicht liegt es auch daran, dass im DFB Pokal die Interessen bis zum Endpiel bei den etablierten Vereinen irgendwie die gleichen sind wie beim Verband. Mit 6 Spielen die Saison gerettet -ole !!. Manchmal ist die Doppelmoral gar nicht so kompliziert zu verstehen, die durch die Vereinsverantwortlichen und deren Fans mitgetragen wird.

  • Halte ich für arg konstruiert. Die Tatsache, dass die Amateure liegt einzig daran, dass sie zu schwach sind. Am Ende soll der vermeintlich stärkste gewinnen auch wenn es langweilig ist. Das es man Ende immer die üblichen Verdächtigen sind hat andere Gründe. Der Modus ist es nicht. Was bringt es, wenn es irgendein Dorfklub durch Losglück ins Viertelfinale schafft? Setzlisten, verschiedene Lostöpfensind zwingend nötig um einen sportlich fairen Wettbewerb zu ermöglichen.

  • Was bringt es, wenn es irgendein Dorfklub durch Losglück ins Viertelfinale schafft?

    Und ich dachte immer, genau das wäre der Reiz des Pokalwettbewerbs...

    "Ich werde nie von einem Verein oder einem Präsidenten abhängen - ich glaub', in Österreich haben Präsidenten von österreichischen Fußballclubs mehr Sponsoren verjagt als jeder andere. Nicht einen Euro, wenn wir nicht die Kontrolle, die Verantwortung und die Geradlinigkeit innehaben." (Dietrich Mateschitz, angeblich nur ein normaler Sponsor...)

  • Was bringt es, wenn es irgendein Dorfklub durch Losglück ins Viertelfinale schafft?

    Und ich dachte immer, genau das wäre der Reiz des Pokalwettbewerbs...

    Ist das gleiche wie im früheren Europapokal


    Da gabs ab der ersten Runde echte Verlierer ohne Rettungsanker und freie Abende bereits im September.

    Dadurch natürlich auch ein, wie ich finde, interesanteres Spektrum an Siegern.

  • nein, es war nicht immer so. Bis in die 80/90er konnte jeder auf jeden treffen, völlig unabhängig von der Ligazugehörig. Im Rahmen von immer Kommerz wurde dies geändert, damit mehr 1. Ligisten lange im Wettbewerb verblieben.

    Das meine ich doch !!

    Die Chance für ein "Weiterkommen" von Amateurvereinen wurde der dicke Riegel vorgeschoben. Alle in einen Pott und auslosen. Amateure mit Heimrecht bis zum Viertelfinale.

  • Früher konnten sogar die erste und zweite Mannschaft eines Vereins aufeinander treffen, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

    Stimmt..es gab mal Zeiten da gab es nur einen Lostopf:) fand ich persönlich wesentlich interessanter

    Remember Landesmeisterpokal (jetzt Champions Liga)

    Auch dort war es vor 25 oder 30 Jahren noch viel Besser...keine Gruppenphase, jeder wenn möglich gegen jeden

    Natürlich kann man auch in ESSEN die FORTUNA im Herzen tragen:love:

  • Die Chance für ein "Weiterkommen" von Amateurvereinen wurde der dicke Riegel vorgeschoben. Alle in einen Pott und auslosen. Amateure mit Heimrecht bis zum Viertelfinale.

    Wie geht man dann mit dem Heimrecht um, wenn zwei Amateurvereine gegeneinander spielen?

    Na dann hat der Erstgeloste Heimrecht, so wie es bei den Profivereinen doch auch ist, wenn kein Amateurclub mehr im Topf ist.


    Ich meine mich aber auch noch zu erinnern, dass es mal eine Phase gab, da hatten die Bundesligisten und Teile der 2. Liga komplett Freilos in der 1. DFB Pokalrunde, oder sogar noch in der 2. Runde. Da haben sich dann die unterklassigen Mannschaften schon frühzeitig gegeneinander eliminiert.


    Wie man es macht, ist es sowieso verkehrt. Grundsätzlich favorisiere ich auch eher die Variante "Alle in einen Lostopf" und dann mal schauen, was passiert. Wenn dann plötzlich Weiche Flensburg im Finale steht, weil sie zuvor nur gegen unterklassige Mannschaften gespielt hat, dann war es vielleicht Losglück, aber es hätte halt diesen besonderen Reiz des Pokals.


    Die Kehrseite der Medaille: Dann muss man sämtliche Auslosungen per se in Frage stellen, nicht nur im Fussball. Wie darf es bspw. sein, dass im Tennis vor Turnierbeginn die Nr. 1 erst im Finale auf die Nr. 2 treffen kann, nur weil es der Spielplan so vorsieht. Warum werden bei Fußball-, Handball-, Bastketball-, Eishockey-Turnieren (stellvertrend für sämtliche Sportarten) bestimmte Länder gesetzt und können in der Vorrunde nicht aufeinandertreffen? Warum kommenden Sonntag Deutschland-Mexiko, warum nicht direkt eine Gruppe mit Deutschland, Brasilien, Frankreich und Belgien?


    Natürlich erhoffen sich alle Verbände dieser Welt, dass am Ende die Besten der Besten im Finale den Titel austragen, da es vermarktungstechnisch halt wertvoller ist.


    Muss ich das gut finden? Mit Sicherheit nicht! Muss ich das akzeptieren? Vielleicht - vielleicht auch nicht! Kann ich damit leben? Ja, denn ich kenne es im Sport eigentlich nicht anders!

  • Na dann hat der Erstgeloste Heimrecht, so wie es bei den Profivereinen doch auch ist, wenn kein Amateurclub mehr im Topf ist.

    Treffen zwei Teams aus einer Ligenebene ( also ab Regionalliga abwärts) aufeinander, wird das Heimrecht nicht getauscht.

    Das ist doch einfach.

    So einfach ist das meiner Meinung nach nicht. Wenn zwei Amateurevereine gegeneinander spielen, widerspräche daß einer Vorgabe, das Amateurvereine generell Heimrecht haben, egal bis in welche Runde. Da fängt es dann schon wieder an mit Ausnahmeklauseln. Dann müßte es eher wieder so sein wie in den Jahren vor 1990, daß gespielt wird wie gelost. Und in diesem Fall müssen die Amateure eben auch beim ligenhöheren Verein antreten. Man kann den Amateuren nur ein Heimrecht garantieren, wenn keine Amateure gegeneinander spielen.

  • Wenn zwei Amateurevereine gegeneinander spielen, widerspräche daß einer Vorgabe, das Amateurvereine generell Heimrecht haben,

    Du nimmst die Formulierung zu wörtlich und da sie nur verkürzt den genauen Inhalt der Regel wiedergibt, entsteht dadurch der Widerspruch, den du vermeintlich entdeckt haben willst. Eigentlich lautet die Regel: "WENN ein Amateurverein auf einen Profiverein trifft, DANN hat der Amateurverein grundsätzlich Heimrecht." Wenn ein Amateurverein auf einen anderen Amateurverein trifft, greift diese Regel also gar nicht und es wird gespielt wie gelost.


    Weil sich das aber blöd anhört, immer den genauen Wortlaut der Regel komplett zu zitieren, wurde im Laufe der Zeit im Sprachgebrauch daraus die verkürzte Version: "Amateure haben immer Heimrecht."


    Ein ähnliches Beispiel ist die Europapokalregel "Auswärtstore zählen doppelt", Wenn man das wörtlich nimmt, findet man schnell Beispiele, wo das rechnerisch keinen Sinn macht und man sogar mit zwei Niederlagen weiterkommen würde. Auch hier wird die Regel nur verkürzt wiedergegeben. Denn eigentlich lautet die Regel: "WENN in Hin- und Rückspiel addiert beide Mannschaften gleich viele Tore geschossen haben, DANN zählen die Auswärtstore doppelt. Und wer in dieser Wertung vorne liegt, kommt weiter." Auch hier hat sich eingebürgert, nicht die komplette Regel zu zitieren, sondern verkürzt einfach nur "Auswärtstore zählen doppelt" zu sagen. Der gemeine Fußballfan weiß ja normalerweise, wie das gemeint ist und dass diese Regel nur bei Torgleichheit angewendet wird.

  • Eine andere allgemeine 'Baustelle':

    Es wäre absolut fanfreundlich vom großen DFB, wenn die Spielansetzungen möglichst zeitnah zur Auslosung fest stünden.


    Natürlich müssen manche kleine Vereine je nach Auslosung sich um größere Stadien kümmern und deren Verfügbarkeit feststellen. Doch ginge das nicht innerhalb einer oder zwei Wochen?!

    In Folge der Ansetzungen werden die kontingentierten Karten verkauft, also geht auch hier noch einmal Zeit ins Land, ehe man sich um die Anreise kümmern kann oder eben nicht.

    Wenn ich zum Beispiel bei der Bahn nachschaue, bekäme ich aktuell noch Fahrten (einfach) für unter 20 Euro. Wenn der Termin näher rückt, wird dies immer teurer.


    Nun mag aktuell Koblenz ein Beispiel sein, wo sich die Auto-Anreise im Verhältnis mehr lohnt. Es gibt aber andere Ziele, bei der die Bahn erste Wahl wäre ...

  • Früher konnten sogar die erste und zweite Mannschaft eines Vereins aufeinander treffen, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

    Stimmt..es gab mal Zeiten da gab es nur einen Lostopf:) fand ich persönlich wesentlich interessanter

    Remember Landesmeisterpokal (jetzt Champions Liga)

    Auch dort war es vor 25 oder 30 Jahren noch viel Besser...keine Gruppenphase, jeder wenn möglich gegen jeden

    Da konnte auch Real,Bayern etc. in der 1.Runde ausscheiden. Da war der Eurocup noch keine Gelddruckmaschine und die Chancen für kleinere Vereine war größer auch mal die letzten Spiele, wie Halbfinals, zu erreichen.


    Heute spielt der viertplatzierte in diesem Wettbewerb. Mit welcher Berechtigung? Was für ein Champion ist der Vierte? Vom Zweiten und Dritten ganz zu schweigen...


    Dann scheidet der Drittplatzierte aus der Gruppenphase noch nichteinmal aus und spielt in einem anderen Wettbewerb mit. Absolut lächerlicher Modus! Europacup der Landesmeister,Europacup der Pokalsieger und der UEFA-Cup waren doch tolle Wettbewerbe. Warum das aufgegeben wurde (ja, das liebe Geld, ich weiß...:-I), habe ich nicht verstanden.


    Hat zwar nix mit dem Thread zu tun, aber wenn ich dann heute noch lesen muss, das es ab 2026 die "Mega-WM" Mit 48!!! Nationen gibt, dann kannste echt nur noch mit dem Kopf schütteln und noch mehr :-I ...

  • Genau so ist es. Deshalb schaue ich das nicht mehr. Tja, wenn das die Idee eines transkontinentalen Wettbewerbs ist, dass der erste aus Bulgarien, Rumänien, Mazedonien oder Kroatien sich durch mehrere Qualirunden quälen muss, während der ausgeruhte vierte Brite, Deutsche oder Spanier direkt dabei ist...


    Jaja, ich weiß. Will man nicht sehen, unattraktiv, lieber zum hundertsten Male Stadtduellfinale oder real vs chelsea oder el classico zum 1988sten Male.


    Ich will das nicht und deshalb wird das nicht geguckt. Und sollte Fortuna dabei sein - das erste Auswärtsspiel ist gebucht, egal wo. Da wird noch eine alte Wette eingelöst. Danach ists mir wurscht.