"In den vergangenen Jahren hat die Fortuna sehr bewegte Zeiten erlebt",
schreibt Röttgermann.
Nutzt noch jemand einen Artikel davor, wenn er/sie von Fortuna spricht?
Ja, nicht ungewöhnlich.
Mach ich auch öfters.
"In den vergangenen Jahren hat die Fortuna sehr bewegte Zeiten erlebt",
schreibt Röttgermann.
Nutzt noch jemand einen Artikel davor, wenn er/sie von Fortuna spricht?
Ja, nicht ungewöhnlich.
Mach ich auch öfters.
Die Fotunaaaa
ist wieder daaaa
Hier regiert die Fortuna!
Aus einem anderen Strang:
Zeitnah ist genauso konkret wie Strukturen und System.
Weiß jemand, seit wann das so häufig genutzt wird?
Plastikwörter (II)
Die Adverbialbestimmung ›zeitnah‹ weist einen engen Bezug zu einem Zeitpunkt oder Zeitraum in der Gegenwart auf und ist schon seit den 30-er Jahren des vorigen Jahrhunderts belegt. Ab etwa der 90-er Jahre floss sie in den Soziolekt (alltagssprachlich: den Jargon) des gehobenen Managements ein und diffundierte von dort in die Kreise derjenigen weiteren Sprecher, die in ›zeitnah‹ die ideale – weil unverbindliche – Antwort auf die hintersinnige Frage ›wann?‹ fanden.
Es ist vor allem die Dehnbarkeit dieser Zeitangabe, die sie zur beliebtesten Zeitgewinnungsfloskel beförderte. In diesem Sinne lässt sie sich so übersetzen:
»Wir beginnen damit demnächst und schauen mal, wie es so läuft.«
Also: irgendwann oder nie.
Das Wort ›zeitnah‹ ist so schön nichtssagend, dass es nicht einmal einen Begriff mit gegenteiliger Bedeutung gibt: ›Zeitfern‹ ist jedenfalls noch nicht als Bestandteil des Manager-Wortschatzes erkennbar. Der, ihren Verwendern wohl elegant erscheinende, Neologismus ›zeitnah‹ erheischt seine Bedeutsamkeit, indem er aufs eigene ausstehende Tun bezogen eine Verbindlichkeit nur vortäuscht – aber in vorgesetzter Stellung gesprochen, beim Nachgeordneten eine beschleunigte Erledigung anzumahnen vermag.
Die Steigerungsform von ›zeitnah‹ lautet ›zeitgleich‹ oder ›zeitlich parallel‹ statt ›zu gleicher Zeit‹ oder ›gleichzeitig‹. In ähnlicher Weise ist auch das alte ›inzwischen‹ der Businessfloskel ›zwischenzeitlich‹ gewichen. Erinnert sei auch an die angenehm im Inkonkreten bleibenden Begriffe ›Zeitfenster‹, ›Zeithorizont‹ oder ›zeitkritisch‹.
*****
Welchen Verlauf hätte die jüngere deutsche Geschichte vielleicht genommen, wenn Günter Schabowski am 9. November 1989 in Ost-Berlin vor die Journalisten getreten wäre mit den Worten:
»Das tritt nach meiner Kenntnis ... ist das sofort, unverzüglich zeitnah.«
Das Wort ›zeitnah‹ ist so schön nichtssagend, dass es nicht einmal einen Begriff mit gegenteiliger Bedeutung gibt: ›Zeitfern‹ ist jedenfalls noch nicht als Bestandteil des Manager-Wortschatzes erkennbar.
Theodor W. Adorno hat "zeitfern" einmal in seinen musikalischen Monographien verwendet: "Nur aber im Widerstand eines Materials von eigenem Recht konstituiert sich musikalische Zeit; als widerspruchslos fließender fehlt ihr der Maßbezug und zeitfern hält sie inne." Daher verwenden es auch keine Manager, Adorno hat zeitfern für alle Zeiten diskreditiert.
Als Handwerker liebe ich diese Adverbialbestimmung. Zeitnah geht so locker flockig über die Lippen...
Als Handwerker liebe ich diese Adverbialbestimmung. Zeitnah geht so locker flockig über die Lippen...
ja.... ein Hauch von Telekom. Halten Sie sich die 40.KW frei zwischen 8 und 16 Uhr.
Jetzt dreht auch der WDR durch
Vorhin mehrfach gehört Muslime und Musliminnen.
Obwohl das Femininum (heißt das so?) von Muslim eh und je Muslima ist und war...
Alles anzeigenJetzt dreht auch der WDR durch
Vorhin mehrfach gehört Muslime und Musliminnen.
Obwohl das Femininum (heißt das so?) von Muslim eh und je Muslima ist und war...
Was ist mit den Tauchern bei den Muslimen?
Gendern ist schon wieder out. Nach Doppelung, Partizip Präsens und Sternchen kommt jetzt das generische Femininum:
Es sei denn, dass männliche Studenten tatsächlich besser geschützt sind als weibliche. Das wäre in der Tat eine nicht hinzunehmende Diskriminierung.
Gendern ist schon wieder out. Nach Doppelung, Partizip Präsens und Sternchen kommt jetzt das generische Femininum:
Es sei denn, dass männliche Studenten tatsächlich besser geschützt sind als weibliche. Das wäre in der Tat eine nicht hinzunehmende Diskriminierung.
Da es sich hier um eine Transkription eines gesprochenen Textes handelt, ist der Fehler bei der Redaktion von SPON zu suchen oder in der Schwierigkeit, das Gendersternchen hörbar auszusprechen. Hier einen allgemeinen Trend auszumachen halte ich für verfrüht.
Alles anzeigenGendern ist schon wieder out. Nach Doppelung, Partizip Präsens und Sternchen kommt jetzt das generische Femininum:
Es sei denn, dass männliche Studenten tatsächlich besser geschützt sind als weibliche. Das wäre in der Tat eine nicht hinzunehmende Diskriminierung.
Da es sich hier um eine Transkription eines gesprochenen Textes handelt, ist der Fehler bei der Redaktion von SPON zu suchen oder in der Schwierigkeit, das Gendersternchen hörbar auszusprechen. Hier einen allgemeinen Trend auszumachen halte ich für verfrüht.
Wenn, eher der Funke-Mediengruppe. War auch nicht 100%ig ernst gemeint, aber in der Tat habe ich es schon manchmal wahrgenommen, dass das Sternchen nicht ausgesprochen wird. Was der allgemeinen Verwirrung weiteren Vorschub leistet-
Gendern ist schon wieder out. Nach Doppelung, Partizip Präsens und Sternchen kommt jetzt das generische Femininum:
Es sei denn, dass männliche Studenten tatsächlich besser geschützt sind als weibliche. Das wäre in der Tat eine nicht hinzunehmende Diskriminierung.
Ich kann schon verstehen, dass Frauen es nicht so toll finden, wenn man ihnen sagt "ja, ja, wenn wir die männliche Form benutzen, dann seid Ihr schon mitgedacht, generisches Maskulinum halt, stellt Euch mal nicht so an." Auf der anderen Seite sind diese ganzen gender Sprachversuche einfach nervig. Mit diesen Sternchen, Unterstrichen und so weiter sehen Texte einfach hässlich aus. Und die Versuche, diese Dinge dann auch noch auszusprechen, ist alles andere als schön. Erinnert mich an diese Kehlkopfverschlusslaute, die es in manchen Sprachen gibt (z.B. den dänischen stød), furchtbar.
Mein Vorschlag zur Güte: Es wird eine Verordnung erlassen, dass in geraden Jahren das generische Femininum und in ungeraden Jahren das generische Maskulinum zu benutzen ist.
Gendern ist schon wieder out. Nach Doppelung, Partizip Präsens und Sternchen kommt jetzt das generische Femininum:
Es sei denn, dass männliche Studenten tatsächlich besser geschützt sind als weibliche. Das wäre in der Tat eine nicht hinzunehmende Diskriminierung.
Du hast echt Probleme, alter Mann.
Alles anzeigenGendern ist schon wieder out. Nach Doppelung, Partizip Präsens und Sternchen kommt jetzt das generische Femininum:
Es sei denn, dass männliche Studenten tatsächlich besser geschützt sind als weibliche. Das wäre in der Tat eine nicht hinzunehmende Diskriminierung.
Du hast echt Probleme, alter Mann.
Das Wort "Problem" kann ich in meinem Beitrag nicht finden, und ich habe auch gar keines.
Probleme (erfunden) hatten und haben aber andere, und damit etliche weitere geschaffen.
„Ja würt all gschrifft vnd ler veracht
Die gantz welt lebt in finstrer nacht
Vnd dût in sünden blint verharren
All strassen / gassen / sindt voll narren.“
„Ja wird alle Schrift und Lehre verachtet
lebt die ganze Welt in finsterer Nacht
Und tut in Sünden blind verharren
Alle Straßen, Gassen sind voller Narren.“
Sebastian Brant, aus "Narrenschyff ad Narragoniam". Er starb heute vor 500 Jahren.
Alles anzeigen›Herdenimmunität‹
Für dieses Wort gibt es zwar einige wenige Belege aus der Vor-Corona-Zeit, doch ist es erst im letzten Jahr in den allgemeinen Sprachgebrauch übernommen worden. Dabei wird übersehen, dass es sich um eine Fehlübersetzung aus dem Englischen handelt: Das ›herd‹ in ›herd immunity‹ bezeichnet nicht nur eine ›Herde‹, sondern auch eine große Gruppe von Menschen [Oxford English Dictionary].
Da ›herd‹ so ähnlich klingt wie das deutsche Wort ›Herde‹, welches allerdings zuvor fast ausschließlich für ›Viehherden‹ gebraucht wurde, ist hier durch einen Übersetzungsfehler ein Fall der ›faux amis‹ entstanden = ›falsche Freunde‹ – also Wortpaare verschiedener Sprachen, die sich ähneln, jedoch verschiedene Bedeutungen haben. Solche ›faux amis‹ oder ›Tautonyme‹ entstehen noch leichter, so wie im Beispiel, wenn sich die Bedeutungen obendrein nur gering unterscheiden.
Eine treffendere und dem Selbstverständnis der Angesprochenen, die sich eben nicht als ›Vieh‹ sehen, vermutlich näher kommende Übersetzung wäre zum Beispiel ›Massenimmunität‹. Doch für eine solche sprachliche Nachbesserung ist es, so will es mir scheinen, bereits zu spät.
__________
Ähnlich verhält es sich z. B. bei:
• engl. ›brave‹, falsch übersetzt ›brav‹ – richtig wäre ›tapfer, mutig, rechtschaffen‹
• engl. ›edge‹, falsch übersetzt ›Ecke‹ – richtig ›Rand, Kante‹
• engl. ›must not‹, falsch übersetzt ›nicht müssen‹ – richtig ›nicht dürfen‹
• engl. ›untertaker‹, falsch übersetzt ›Unternehmer‹ - richtig ›Bestatter‹
• engl. ›warehouse‹, falsch übersetzt ›Warenhaus‹ - richtig ›Lager(halle), Großmarkt
• usw.
Da fällt mir spontan ein alter Mitschüler wieder ein, der im Englischunterricht allen Ernstes "I become anxious" mit "Ich bekomm 'n Anschiss" übersetzt hat. Das hat die Schulstunde ungemein aufgelockert. Es war übrigens auf dem Gymnasium, auch so ein falscher Freund.
auch so ein falscher Freund.
Ich bekomme immer eine Krise, wenn social network mit sozialem Netzwerk übersetzt wird, irgendwie.
auch so ein falscher Freund.
Ich bekomme immer eine Krise, wenn social network mit sozialem Netzwerk übersetzt wird, irgendwie.
Das Asoziale ist eine Untermenge des Sozialen und nicht das Gegenteil.
Ich bekomme immer eine Krise, wenn social network mit sozialem Netzwerk übersetzt wird, irgendwie.
Das Asoziale ist eine Untermenge des Sozialen und nicht das Gegenteil.
Das habe ich auch nicht behauptet, aber social im angelsächsischen hat eine andere Bedeutung als sozial im deutschen Sprachraum.