Die wahren Offtopics

  • aber manchmal übertreibst ein wenig

    Ja, stimmt.


    Das ist der Punkt, wo ich mich von dir nicht verstanden sehe. Zumindest manchmal verwende ich es einfach als Stilmittel, um einen Kontrapunkt zu anderen - aus meiner Sicht übertriebenen - Äußerungen in die andere Richtung zu setzen.

    Vermutlich bleiben dann auch noch völlig ernstgemeinte Aussagen, die andere für übertrieben halten.

    Wie dumm kann man eigentlich sein?


    - Ja!

  • Der Aufbau dieser Energien dauerte vor ein paar Jahre eben auch ein paar Jahre, was auch bekannt war. Und weil es so schön gemütlich war bei Mutti und Wladi hat Deutschland es eben (erwartungsgemäß) verpasst, sich eine komfortable(re) Situation rauszuarbeiten. Sowohl im Inland als auch auch im globalen Kontext als know how und Innovation-Träger.


    Was das Thema "Handwerk" angeht, müssen Jobs in den zukunftsträchtigen Branchen sofort und deutlich attraktiver gestaltet werden.Wie wichtig - oder besser - unverzichtbar Jobs im Handwerk sind, merkt jeder, der aktuell auf der Suche ist oder (seht) lange Wartezeiten in Kauf nehmen muss. Oder der worst case, Vorhaben können gar nicht realisiert werden.


    Hier wurden i den zurückliegenden Jahren bereits Perspektiven geschaffen, wie etwa den DQR (Deutschen Qualifikationsrahmen)

    https://www.ikk-classic.de/ges…-studieren-oder-meister-->
    --> Dies ist aber nur ein Tropfen aus den heißen Stein und muss ersteinmal Akzeptanz finden.


    Qualifizierung muss sich (wieder) lohnen vor allem über attraktive Einkommen und WERTSCHÄTZUNG! Beides ist in vielen Teilen vollkommen abhanden gekommen. Einer der Gründe, warum neben dem Handwerk auch das Gesundheitswesen, die Gastromie und weitere übder "Fachkräfte"-Mangel klagen. Fachkräfte mal in Anführungszeichen, weil hier die Sichtweisen evtl. etwas auseinander gehen. Eine Fachkraft ist - liebe Arbeitgeber - nicht eine Person die in einem Fach möglichst viel für möglichst wenig leistet!


    Lange Rede kurzer Sinn. Es geht in diesem Land nicht ohne maximalen Leidensdruck um längst überfällige Maßnahmen durch- und umsetzen zu können. Hier ist dann die Bundesregierung, nebst der nächsten und übernächsten, gefordert, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen.

  • Miete, Strom, Heizkosten, Lebensmittel und Kraftstoff.


    Für das Leben bleibt so gut wie nix mehr übrig. Kein Kino, Restaurantbesuch, Bäcker-Brötchen, Bierchen in der Kneipe, Stadionbesuch, überhaupt Konsum uswuswusw...


    Ist dann ein Rattenschwanz, wo es dann jeder zu spüren bekommt. Kein Konsum bzw keine Kaufkraft, keine Jobs mehr. Hauptsache auf Teufel komm raus und mit der Brechstange das Klima retten. Das kleine Deutschland schafft das schon bzw schafft sich selbst ab...

  • Auf welchen Strecken kann man denn noch schneller fahren ?

    Ist das ein Grund gegen ein Tempolimit ?

    Ich würde dann sagen, wenn man doch sowieso nirgendwo schneller fahren kann, sollte es doch niemanden stören, wenn man Tempo 120/130 auf allen Autobahnen einführt.

    Diese Diskussion um das Tempolimit ist nichts mehr als Symbolpolitik, daß man etwas machen möchte. Viel Getose um nichts.

    Eigentlich erstaunlich, dass es überhaupt eine Diskussion gibt, denn nach demokratischem Mehrheitsverständnis sollte es das Tempolimit doch längst geben, weil die Mehrheit der Bevölkerung es doch begrüßen würde.

  • Das Tempolimit ist ein emotionaler Platzhalter für Debatten und Diskussionen. Wird es eingeführt (was keiner spüren würde, ausser 100 wie in NL) müsste man ein neues Thema finden um Sommerlöcher und Schlagzeilen zu füllen. Gott bewahre was dafür genommen werden würde. Vielleicht das ewige Schlafen und Veharren der deutschen Automobilindustrie der man politisch regelmäßig durch Eingriffe auf Spur bringen muss?

  • Einfache Spritverbrauch einschränkende Maßnahmen wie Tempo 120, durch einige Studien belegt, werden unter den Tisch gekehrt oder als falsch dargestellt. Dazu gehört auch Tempo 120 auf den Autobahnen. Das könnte zumindest ein erster Schritt sein um Einfluss auf den fortschreitenden Klimawandel in die richtige Richtung zu nehmen. In anderen Ländern ist Tempo 120 längst der Fall. Nur bei den Deutschen dauert die Erkenntnis von der Wirksamkeit der Maßnahme wieder unendlich lang durch den deutschen Beamten und Verordnungswahnsinn in den Amtsstuben der Republik. Außer "Wiehern" kommt da kein Überlebenszeichen raus. Alles muss seine Ordnung haben und genauestens geprüft werden. Sogar der "Weltuntergang".


    https://www.br.de/radio/bayern1/tempolimit-europa-100.html

    Ich mag Amateure. Denn sie tun es aus Liebe.

  • Ich mag diese apokalyptischen Herleitungen....

    Sing *drum bringen wir uns beide um*


    Aber für die Richtigstellung: Die Energiekrise und zur zeitige Inflation, kommt nicht durch die Klimarettung.

    Nein, aber es kommt aktuell alles zusammen und die Erderwärmung kommt ja nicht erst seit gestern umme Ecke.


    Wer ist Schuld am Temperaturanstieg? Das Auto, (also) die Industrie oder der Mensch oder vielleicht auch einfach nur die Sonnenkraft?


    Hitze, Wärme entsteht auf unserem Planeten wodurch? Ein Potpourri von allem. Was und Wer den größten Teil daran hat, ist nicht zu messen.


    Erderwärmung bzw Abkühlung (Eiszeit) gab's seit Entstehung des Planeten wohl mehrmals.


    Da wo heute Gebirge sind, war einst Wasser. Gab's da schon Industrie? Wer weiß, was durch Erdplattenverschiebung so alles passiert?


    Ich glaube, das das Klima eine Verkettung vieler Komponenten ist. Das böse SUV, das als Feindbild vieler Aktivisten angesehen wird, ist das geringste Übel.


    Vielmehr sind es die globalen Lieferketten. Die großen Containerschiffe, Gastanker etc verbrauchen immens viel Energie und produzieren ne Riesenmenge CO2.


    Die Globalisierung gilt es zu reduzieren. Aber geht ja nicht, wegen Profitgier...

  • Dazu kommt noch die extreme Überbevölkerung.

    8 Milliarden Menschen sind wahrscheinlich mindestens 5 Mrd zuviel für Planet Erde.......

    Sollen wir mal zynisch sein? Je mehr Klimakatastrophe, desto weniger Menschen. Könnte auf Strecke zum Ping-Pong werden.

    Die Option mehr Menschen auf weniger Lebensraum kann ich mir nicht vorstellen. Und die "Experten" in Teilen ja auch nicht, sonst würden sie nicht von Bürgerkriegen etc schwadronieren.

  • Du möchtest aber nicht ernsthaft den menschgemachten Klimawandel bestreiten, oder ?

    Ja, es gab schon immer Klimawandel, aber die Temperaturveränderungen haben sich über mehrere Millionen Jahre und nicht ein paar Jahrzehnte entwickelt.

    ...und viele kleine Schritte entwickeln am Ende auch etwas. Nichts zu tun, weil dies oder das ja nur minmale Auswirkungen hat, oder weil mein Nachbar auch nichts tut, ist einfach nur daneben.

  • Wer ist Schuld am Temperaturanstieg? Das Auto, (also) die Industrie oder der Mensch oder vielleicht auch einfach nur die Sonnenkraft?


    Hast du dazu neue Erkenntnisse oder sollen wir weiter auf Basis des Erkenntnistandes der Wissenschaft zu handeln versuchen? Das AfD-Programm wäre m.E. ein schlechter Ratgeber.

    Wie dumm kann man eigentlich sein?


    - Ja!

  • Lange Rede kurzer Sinn. Es geht in diesem Land nicht ohne maximalen Leidensdruck um längst überfällige Maßnahmen durch- und umsetzen zu können. Hier ist dann die Bundesregierung, nebst der nächsten und übernächsten, gefordert, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen.

    Grundsätzlich: Natürlich muss sich was ändern und es muss angefangen werden.


    Maximaler Leidensdruck? Wer entscheidet denn, wann der Maximale Leidensdruck erreicht Ist.


    Ganz furchtbar schlau und viele schnelle Forderungen stellen gefühlt hauptsächlich Personen, die gut verdienen oder Personen die nicht (teilweise noch nie) selbst für ihren Lebensunterhalt aufgekommen sind. Personen die noch nie selbst für eine Miete aufgekommen sind, ein Auto besorgen mussten, Versicherungen bezahlen oder oder oder


    Personen die aktuell schon nicht mehr wissen, wie sie die Kosten stemmen sollen, sind ja nicht alle dumm und ignorant, bezogen auf das Klima, sie haben einfach Angst und haben jetzt schon einen enormen Leidensdruck.



    Der wird aber von vielen nicht wahrgenommen

  • Wer ist Schuld am Temperaturanstieg? Das Auto, (also) die Industrie oder der Mensch oder vielleicht auch einfach nur die Sonnenkraft?


    Hast du dazu neue Erkenntnisse oder sollen wir weiter auf Basis des Erkenntnistandes der Wissenschaft zu handeln versuchen? Das AfD-Programm wäre m.E. ein schlechter Ratgeber.

    AfD-Sprech? Ich ganz bestimmt nicht. Brauche auch kein Boulevard. Und Du so?

  • AfD-Sprech? Ich ganz bestimmt nicht. Brauche auch kein Boulevard. Und Du so?

    Entschuldige, wenn du das als Unterstellung aufgefasst hast. So war es nicht gemeint.


    Aber wir sollten erstens über die Diskussion hinaus sein, ob es einen relevanten menschlichen Einfluss auf den Klimawandel gibt. Auf Seiten der Wissenschaft herrscht da so große Einigkeit, dass wir als Laien m.E. keinen Anlass haben, deren Erkenntnisse zu bezweifeln.

    Zweitens ist es einfach so, dass AfD, Trumpisten, Querdenker und Dieter Nuhr gerne Zweifel am Stand der Wissenschaft streuen, um Bemühungen zu torpedieren, endlich die wichtigen Maßnahmen anzugehen. Natürlich heißt das nicht, dass jede*r so argumentierende diesen Gruppen zuzuordnen wäre.

    Wie dumm kann man eigentlich sein?


    - Ja!

  • Unfassbar nervig, wie er der Frau Göpel ständig ins Wort fällt und jeden ihrer Sätze zustimmend oder ablehnend begleitet...

    Normalerweise gucke ich mir keine Lanz-Sendungen an, wo Boris Palmer sitzt. Herbert Diess fand ich auch immer schon unerträglich und den Zeit-Journalisten, der zwar in vielen Wirtschaftsdingen sehr firm ist, aber in Sachen Atomtechnik auf Irrwegen ist, finde ich auch schwierig.


    Aber Maja Göpel sagt immer so viele schlaue Sachen, dass ich die nicht verpassen wollte und habe die vier Herren in der Runde als Kollateralschaden meiner guten Laune dafür billigend mit in Kauf genommen. :D

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  • Das stimmt - und zwar genau von denen, die sich mit Händen und Füßen gegen diese Transformation wehren. Die Energiewende kann nur funktionieren, wenn sie Hand in Hand mit Sozialpolitik vonstatten geht. Dabei ist die Energiewende selbst integraler Bestandteil der Sozialpolitik. Sie dient dem Erhalt unserer Gesellschaft, dem Erhalt unserer Lebensgrundlagen und gleichzeitig der Bekämpfung von Armut durch günstigere Energieerzeugung. Wird sie hingegen unterlassen oder immer weiter ausgebremst, stehen die Grundfeste unserer Gesellschaft auf dem Spiel.


    Während immer mehr Menschen in Deutschland unter die Armutsgrenze fallen, waren die deutschen Privathaushalte noch niemals so reich wie heute. Und während wir Deutschen immer reicher werden, wissen schon heute 40% der Deutschen nicht, wie sie Reserven für Notfälle ansparen sollen, weil sie aus der Hand in den Mund leben.


    Diese soziale Frage trägt immensen Sprengstoff, wird aber von gewissen Kräften in Deutschland komplett ausgeblendet. Und diese Kräfte stecken interessanterweise auch eher in dem politischen Lager, das sich auch dadurch auszeichnet, den Kampf gegen das Klima zu bremsen. Ich jedenfalls habe CDU und FDP noch niemals über das Thema eines sozialen Ausgleichs, Vermögenssteuern etc. diskutieren hören. Im Gegenteil, wenn du das aufs Thema setzt, kommt sofort die Sozialismuskeule. Genauso wie man sich umgekehrt gerne über die Nazikeule beschwert, wird eine solche Diskussion am liebsten im Keim erstickt.


    Arbeit muss sich lohnen. Viele insbesondere kleine und mittelständische Arbeitgeber wissen heutzutage aber gar nicht mehr, wie sie "faire" Löhne zahlen sollen. Und ein fairer Lohn stellt nicht den Mindestlohn dar. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sich viele Menschen gewisse Dienstleistungen und Waren nicht mehr leisten könnten, müssten sie noch mehr dafür bezahlen, weil ein fairer Lohn inkludiert ist. Das wiederum würde dazu führen, dass die Unternehmen noch weniger Lohn zahlen könnten bzw. ihre Preise weiter erhöhen müssten, um ihre Kosten zu decken. Eine Teufelsspirale, an der unsere Gesellschaft schon seit langem leidet. Und auf der anderen Seite gab es noch niemals so viele Reiche, so viele Millionäre wie heute, was wiederum dazu führt, dass unserem Wirtschaftskreislauf eine Menge Geld nicht zur Verfügung steht, weil es bei einigen wenigen versickert. Ich bemühe gerne diese Metapher um das zu verdeutlichen: Wenn 500€ auf 10 Leute verteilt sind, hat jeder 50€ Euro zur Verfügung und kann von diesen 50€ im Restaurant des X für 20€ Essen gehen und der X macht einen Umsatz von 200€, welche er anschließend selbst zur Verfügung hat. Hat einer jedoch 400€ und die anderen mal etwas um die 10€, dann geht der mit den 400€ dort Essen, während die anderen es sich hingegen nicht leisten können. Der mit den 400€ hat jedoch nur einen einmaligen Bedarf für die Dienstleistung bzw. das Produkt des X. So stehen dem X nur diese 20€ Euro selbst zur Verfügung, von denen er seine eigenen Ausgaben bestreiten muss (Steuern jetzt mal ausgeblendet)


    Es braucht in unserem Land dringend eine Korrektur an der Wohlstandsverteilung, denn diese soziale Frage ist es, die unsere Gesellschaft einerseits zusammenhält und andererseits dafür sorgen kann, dass unsere demokratische Struktur ins Wanken gerät. Das wollen viele insbesondere konservative und wirtschafsliberale Kräfte aber nicht wahrhaben. Auf der fossilen Stromerzeugung basierend hat unser Land in den letzten 2 Jahrhunderten, insbesondere nach dem 2. Weltkrieg einen immensen Wohlstandsschub erlebt, der absolute Großteil dieses Wohlstands ist aber bei einem eher geringen Teil der Leute versickert und diese wurden immer reicher und reicher, weil sie einerseits ihr Vermögen für sich haben arbeiten lassen (Diese Möglichkeit haben viele Menschen aber nicht) und weil sie andererseits weit überdurchschnittliche Löhne kassierten. Ist es richtig, dass die einen mit einem 6-7-stelligen Jahresgehalt nachhause gehen, während andere nach einer 40 Stunden-Woche noch einen Nebenjob suchen müssen, um irgendwie über die Runden zu kommen? Erbringt der Rechtsanwalt, der Finanzmanager, der Vorstand eines Unternehmens einen so viel wertvolleren Beitrag für unsere Gesellschaft, dass ihm das x-fache des Lohns zusteht, den ein Altenpfleger, Feuerwehrmann oder einfacher Handwerker erhält? Ist deren Beitrag zur Gesellschaft sooo viel weniger wert? Oder sollte sich die Gesellschaft angesichts der immer weiter auseinandergehenden Schere nicht vielleicht gezwungen sehen, an dieser Stelle endlich gegenzusteuern?


    Die Wirtschaftsweisen haben es der FDP dieser Tage um die Ohren gehauen: Wir brauchen zur Bewältigung der Krise zumindest temporär eine Steuererhöhung für Reiche. Die FDP hat es bereits abgelehnt, indem sie den Begriff "Reiche" durch "Besserverdiener" ersetzt hat, wodurch sie diese Maßnahme mit dem Verweis auf den Schutz der Mittelschicht ablehnen kann. Herr Müller von der Bundesnetzagentur mahnt die deutsche Bevölkerung stets Energie zu sparen, wir verbrauchten noch zu viel. Viele Deutsche tun es, allein schon aus existenziell-wirtschaftlichen Gründen. Gleichzeitig gehört zur gesamten Wahrheit aber auch, dass die 10% der reichsten Deutschen, denen die Energiepreise nicht so wehtun wie dem Gros der Gesellschaft, in etwa so viel Energie verbrauchen wie die 40% der ärmsten Haushalte in Deutschland. Der Verbrauch von Energie ist eben auch Ausdruck des Wohlstands.


    Insoweit ist die Energiewende auch eine Antwort auf di soziale Frage, an deren Ende neben dem Schutz der künftigen Lebensgrundlagen auch günstige Energie als Antwort steht. Die soziale Frage geht mit dem Klimawandel Hand in Hand und die Energiewende ist Bestandteil einer Antwort auf die soziale Frage. Sie ist außerdem integraler Bestandteil des Schutzes unserer Demokratie. Das hat sogar das Bundesverfassungsgericht in einem Urteil bereits festgestellt. Werden die notwendigen Maßnahmen seitens der Regierung unterlassen, wird es zu massiven Grundrechtseinschränkungen für die Bevölkerung in der Zukunft kommen, welche das Potential massiver sozialer Verwerfungen mit sich bringen. Das Streiten für die Energiewende ist am Ende auch ein Streiten für die Demokratie und soziale Gerechtigkeit.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Diese soziale Frage trägt immensen Sprengstoff, wird aber von gewissen Kräften in Deutschland komplett ausgeblendet. Und diese Kräfte stecken interessanterweise auch eher in dem politischen Lager, das sich auch dadurch auszeichnet, den Kampf gegen das Klima zu bremsen. Ich jedenfalls habe CDU und FDP noch niemals über das Thema eines sozialen Ausgleichs, Vermögenssteuern etc. diskutieren hören. Im Gegenteil, wenn du das aufs Thema setzt, kommt sofort die Sozialismuskeule.

    Nicht nur das. Sie benutzen die Ängste der Menschen vor dem Sozialen abgehängt sein, indem sie den Leuten durch Falschbehauptungen noch mehr Angst machen und um diese Angst zu instrumentalisieren, damit sie ihre eigentlichen politischen Ziele umzusetzen und die wahren Motive verschleiern können.


    In Sachen Klimapolitik erzählen sie den Leuten, dass die Klimawende zu teuer ist und der kleine Mann den Preis dafür bezahlen muss. Damit diese dagegen sind und so die Energiewende gebremst wird. In Wirklichkeit machen sie aber nur das Geschäft der Energiekonzerne, die weiterhin viel Geld verdienen wollen.


    Und in Sachen Arbeitsmarktpolitik, wollen sie für die Wirtschaft weiterhin einen großen Pool von billigen und unterbezahlten Arbeitskräften zur Verfügung stellen, wovon nur wenige Profitieren und sich Millionen Menschen für kleines Geld krummbuckeln.

    Und denen wird dann erzählt, dass an dieser Situation die Arbeitslosen schuld sind, die angeblich gar nicht arbeiten wollen und sich auf Kosten der Geringverdiener einen Lenz machen.


    In Wahrheit sorgte aber genau das Hartz4-System mit dem Sanktionsregime und der Willkür dafür, dass dieser Niedriglohnsektor so massiv gewachsen ist. Wäre es tatsächlich so, dass es geiler und lukrativer ist, arbeitslos zu sein und nur Geld vom Staat zu kassieren, würden das noch viel mehr Leute machen, der Wirtschaft würden Arbeitskräfte fehlen und die Löhne würden automatisch auch steigen, weil die Firmen die Leute ja mit irgendwas locken müssten.


    Deshalb betreibt die Union das Spiel, Arbeitslose gegen Geringverdiener auszuspielen. Auch hier macht sie Politik für wenige Reiche auf Kosten vieler Ärmerer und verschleiert das, indem sie mit Falschbehauptungen Ängste schürt.

  • "CDU - Partei für alle Schichten". Mit dem Thema kannste auch ganze Abende füllen.


    Zum Thema sozialer Frage und staatlicher Besteuerung und Ausgabeverhalten hat das Gutachten der Wirtschaftsweisen in gewissen wirtschaftsliberalen Kreisen gerade ein ziemliches Erdbeben ausgelöst.


    Guter, weil ausgewogener Kommentar dazu im Spiegel.

    Zitat

    Putin macht Krieg, Donald Trump möchte zurück. Elon Musk dreht ab. Die Gaspreise drehen Kapriolen. Und die Inflation liegt bei zehn Prozent. Irgendwie scheint die Welt aus den Fugen. Und als wäre das nicht genug, schlagen in Deutschland jetzt auch noch die »Wirtschaftsweisen« höhere Steuern für Reichere vor. Was in etwa so schlimm zu sein scheint, wie alles Vorangegangene. Zumindest, wenn man die eine oder andere Wutreaktion darauf zum Maßstab nimmt. Da haben die drei Professorinnen und zwei Professoren wahlweise ihre »ökonomische Vernunft« verloren. Oder sind einem »Zeitgeist« erlegen, der, klar, gegen den ökonomischen Verstand verstößt. Den wiederum, ebenso klar, seit jeher die FDP verkörpert (...)


    Wenn die Gurus des Sachverständigenrats diese Woche etwas anderes gesagt haben als die FDP, dann nicht, weil sie per se weise(r) sind oder die FDP den eigentlichen Sachverstand hat, sondern weil ihre Empfehlungen und Diagnosen eher das spiegeln, was internationaler Stand der Ökonomie im Jahre 2022 ist. Und das kollidiert dann eben mit einem Ökonomieverständnis, wie es manche Kritiker gerade kundgetan haben, das auf dem Stand der 1990er-Jahre hängengeblieben ist. Wenn es etwas gibt, das sich aus der marktliberalen Übermacht vergangener Jahre lernen ließe, dann vielleicht, dass es gut wäre, die Mitglieder des Sachverständigenrats einfach nicht mehr als »Weise« zu überhöhen. Nicht weil im Rat nicht eine ziemlich hohe Kompetenz versammelt ist. Sondern weil der Begriff allein eine einzige Wahrheit, eine ökonomische Vernunft und einen wirtschaftlichen Sachverstand vermuten lässt, die es gar nicht gibt. Dann wäre auch einfacher ertragbar, dass es in der Ökonomie wie anderswo jenseits der großen Dogmen steten Erkenntnisfortschritt gibt, sich über das Richtige aber trotzdem in so manchem noch fachlich streiten lässt. Kein Drama.

    Zeitgleich rutscht die FDP in Umfragen auf 5% ab.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."