Hamburger SV

  • "Der Protest hat überschaubare Erfolgsaussichten."


    Zitat

    Das hängt mit der Beweislast zusammen und die liegt eben nicht bei Jatta und dem HSV, sondern beim 1. FCN und beim VfL. Kurzum: Die beiden Klubs müssen darlegen, dass die Hanseaten es schuldhaft zu vertreten haben, dass Jatta möglicherweise nicht spielberechtigt war.


    Viel Erfolg...

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Eines ist aber klar: Eine Aufenthaltsgenehmigung erhält er mit einem Profivertrag beim HSV ganz locker. Den schiebt so schnell keiner ab.

    Du meinst einen Aufenthaltstitel.


    Dennoch gewagte These. Angenommen er hat sich als angeblicher Jugendlicher seine Duldung erschlichen, könnte ihm der später erlangte Aufenthaltstitel aberkannt werden. Er könnte dann zur Ausreise aufgefordert werden. Gleichzeitig könnte die Abschiebung angedroht werden.

    Das hätte zur Folge, dass, wenn er nicht ausreisen oder die Abschiebung nicht vollzogen werden könnte, er eine Duldung erhält. Mit einer Duldung darf ein Ausländer üblicherweise nicht arbeiten.


    Sollte er Deutschland verlassen, müsste er als Drittstaatler ein Visum mit dem Ziel Profifussballer beim HSV zu werden, beantragen. Nach Einreise könnte er dann den entsprechenden Aufenthaltstitel auf Antrag bekommen.


    Es gibt natürlich jede Menge Variationen.


    Mögliche DFB Entscheidungen kann nur ein Hellseher erkennen.

  • Nur weil eine reaktionäre Zeitung ein Gerücht in die Welt setzt, soll der HSV auf einen Stammspieler verzichten? Ein Berufsverbot auf Verdacht, wie lächerlich. Ich würde mich schämen, wenn unsere Fortuna Protest einlegen würde.

  • Torpedo: Du hast zwar bestimmt recht und ich tatsächlich wenig Ahnung von der Materie. Ich will mich da auch gar nicht mit befassen.


    Aber beim Thema "Aufenthaltstitel" vergisst Du zwei, drei wichtige Dinge:


    1. werden auf den zuständigen Ämtern Fans vom HSV sitzen, bzw. in den Oberen Etagen des HSV werden schon Leute mit Einfluss bei den entsprechenden Stellen sitzen. Kann sich noch jemand erinnern, wie schnell seinerzeit Dundee eingebürgert wurde?


    2. hat er ein geregeltes Einkommen sowie einen zwar befristeten Arbeitsvertrag, aber den hat er. Ich würde sagen, die einigen sich mindestens auf Duldung bis Vertragsende.


    3. kann der HSV anführen, er brauche den Spieler dringend. Dem ist wohl auch so, sonst würde man ihn nicht aufstellen. Immerhin bestünde dann ein gewisses öffentliches Interesse an seinem Verbleib.


    4. wird sich notfalls ein Hamburger Mädel finden, welches ihn heiratet. Wobei ich das noch weniger weiss wie alles Andere.


    Ich halte es jedenfalls für sehr grossen Schwachsinn einen Profifussballer abzuschieben. Jemanden, der ausreichend Geld verdient und sich auch eigentlich nix zu Schulden kommen lässt. Wie viele sind mit falschen Papieren hier? Die schiebt auch keiner ab. Die kosten den Staat wenigstens Geld. Die, die keins kosten, müssen gehen?

  • Ist doch klar : Bochum ist dieses Jahr ein seit langem fälliger Abstiegskandidat (= der HSV der 2. Liga) und Nürnberg wird normal null Komma null aufsteigen. Also: Klagen, verlieren, Einspruch, wieder verlieren, Saisonziele daran festmachen und den Kopf in den Treibsand der eigenen Unfähigkeit stecken. Üble Gesellen:facepalm:

  • Es werden m.E. hier 2 Dinge vermischt.

    Natürlich hätte er ganz locker eine gesicherte und Gesetzes konforme Aufenthalts - und Arbeitserlaubnis bekommen, wenn er denn einen Antrag mit seiner wahren Identität (vielleicht ist sie ja wahr) gestellt hätte.

    Darum geht es im Moment aber gar nicht, weil er eventuell dreist gelogen hat, um sich Vorteile zu verschaffen. Das würde aber bedeuten, dass sein gegenwärtiger Aufenthaltstitel auf einer falschen Grundlage basiert und dann ggf. nicht rechtskräftig wäre.

    Ich war noch nie in Freyaldenhoven.

  • Nachdem Bochum nun auch Einspruch gegen die Spielwertung eingelegt hat, bin ich über ein Wort doch sehr verwundert:


    "Das zuständige DFB-Sportgericht wird den Hamburger SV nunmehr anschreiben und um eine Stellungnahme zu den Vorwürfen bitten. Das Gremium wird dann zu gegebener Zeit über den Einspruch zu befinden haben", teilte der DFB am Montag mit.


    Hat man evtl. dem Nürnberger Einspruch noch keine große Bedeutung beigemessen oder warum wird der DFB jetzt erst aktiv?

  • Ein begünstigender Verwaltungsakt ist generell sehr schwer zu widerrufen oder zurück zu nehmen und wird nicht automatisch ungültig bzw. rechtswidrig weil falsche Angaben gemacht wurden.


    In Jattas Fall würde erst einmal geklärt werden müssen, ob richtige Altersangaben generell für die Entscheidung relevant sind und ob Sie im konkreten Fall von Jatta von Bedeutung waren. Dies ist allerdings zu bezweifeln, wenn die derzeitige Sachlage nun einmal so aussah, dass bereits damals Zweifel an der Altersangabe bestanden. Ist es zudem tatsächlich so, dass Volljährige Staatsbürger aus Gambia generell keinen Aufenthaltstitel erhalten? Wie bereits gesagt, führen falsche Angaben nicht automatisch zu einem rechtswidrig erstellten Bescheid bzw. Verwaltungsakt. Ein falscher Name zum Beispiel dürfte keinerlei Bedeutung bei der Entscheidung gehabt haben. Ob das Alter von Bedeutung war, müsste die Behörde nachweisen.


    Des Weiteren wäre mal interessant zu wissen, seit wann der Behörde bekannt ist, dass die Angaben falsch sein könnten. Hier gibt es auch Fristen einzuhalten. Wenn die Behörde nachweislich schon länger davon wusste, dass die Angaben falsch sein müssen, aber nicht gehandelt hat, dürfte das Ding auch durch sein. Auch ein rechtswidrig erteilter Bescheid wird nach Ablauf einer Frist von einem Jahr nach Kenntnis der Behörde geheilt.


    Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass den Behörden von Anfang an bekannt war, dass die Angaben falsch sind, aber einfach nicht gehandelt wurde, weil es sich um einen talentierten Fußballer handelte, dem der HSV einen Profivertrag gegeben hat und man deshalb beide Augen zugedrückt hat.


    Sollte dem so sein, wird es jetzt nichts bringen, die Wahrheit heraus zu finden. Dass solche krummen Dinger auch in Deutschland möglich sind, sollte niemand ernsthaft anzweifeln. Dafür braucht es nur einen Bekannten bei der Ausländerbehörde.


    Ich habe damals schon gesagt, dass die Angelegenheit noch ein riesiger Skandal wird, bei dem am Ende herauskommen wird, dass mehrere Personen beim HSV und der Behörde gleichmütig gehandelt haben.


    Dass andere Vereine vorsorglich Einspruch gegen die Wertung des Spiels erheben, kann ich übrigens nachvollziehen.

    Nach manchem Gespräch mit einem Menschen hat man das
    Verlangen, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzunicken und vor einem
    Elefanten den Hut zu ziehen. Maxim Gorki

  • Zum Thema Beweislast;

    Die Frage, ob Jatas


    a) Aufenthaltstitel und

    b) in der Folge auch die DFB Spielbetechtigung unwirksam sind, können nur Aufenthsltsbehörde (a) und DFB selbst (b) klären. Nürnberg und Bochum haben da nichts zu beantragen oder zu beweisen und können dazu auch nichts beitragen.


    Sollten a und b zum Ergebnis haben, das keine gültige Spielerlaubnis vorlag, dann greift die Beweislast. Dann müssen Bochum und Nürnberg nachweisen, das der HSV ein Verschulden trifft. D.h. die Verantwortlichen wussten, das möglicherweise keine Spielerlaubnis vorlag und ihn dennoch einsetzten. Durch die Presseberichterstattung wird man als HSV Verantwortlicher kaum behaupten können, es habe keine Anhaltspunkte gegeben und man sei nun überrascht. Zumindest nach dem Nürnberger Einspruch ist das Risiko allen bekannt.

    Vermutlich wird nun jeder Verein, der gegen den HSV nicht gewinnt, Einspruch einlegen.

    Als HSV muss man sich schon überlegen, ob man Jatta nicht bis zur Klärung aus dem Kader streicht.

  • Hätte der VfL Bochum und der FCN nach einem Sieg gegen den HSV Protest eingelegt ?

    Mhm, also das gab es meines wissens noch nie.

    Ist doch wohl logisch, dass man nach einem Sieg keinen Protest einlegt !

    Ich weiss überhaupt nicht, warum hier so ein Aufstand gemacht wird wegen des Protest einlegens !

    Das ist doch völlig normal, wenn es derartige Unregelmäßigkeiten gibt bzw. es nicht klar ist, ob ein Spieler zu recht auf dem Platz steht !

    Ich finde es völlig legitim, in solch einem Fall Protest einzulegen !!

    EINMAL FORTUNA - IMMER FORTUNA !!!!!!



    --,)s

  • Ich finde es völlig legitim, in solch einem Fall Protest einzulegen !!

    Das ist nicht nur legitim, sondern die absolute Pflicht der Vereinsverantwortlichen. Sollte es die Möglichkeit geben, hier am grünen Tisch noch an unerwartete Punkte zu gelangen, muss man das versuchen.

    Ich möchte nicht wissen, was hier los wäre, sollte Fortuna in dieser Situation sein und nicht alles versuchen, zu ihrem Recht zu kommen.


    Hatten wir doch schon mal, oder? 1996 am letzten Spieltag in München, als Augenthaler 4 Mal wechselte. In der Kabine wedelte Uli mit nem Bündel Geldscheinen und Fortuna verzichtete auf einen Protest.

    "Der Niederrheiner weiß gar nichts, kann aber alles erklären..."

    Hanns Dieter Hüsch

  • Das ist nicht nur legitim, sondern die absolute Pflicht der Vereinsverantwortlichen. Sollte es die Möglichkeit geben, hier am grünen Tisch noch an unerwartete Punkte zu gelangen, muss man das versuchen.

    Genau das antwortete Pali auch und verwies auf die Verantwortung gegenüber den Mitgliedern. Sehe ich vollkommen anders. Das mag vielleicht die Handlungsmaxime eines Aktienunternehmens sein. So von wegen Verantwortung gegenüber den Aktionären. Auch wegen möglicher Regressansprüche, die diese dann stellen würden.


    Aber ein Verein ist nicht nur auf maximalen sportlichen Erfolg und maximalen Profit aus. Sondern das alles muss auch im Einklang mit den Werten stehen, für die ein Verein auch steht. Ich denke und hoffe, dass sie meisten unserer Mitglieder sich schämen würden, wenn Fortuna in einer ähnlichen Situation Einspruch einlegen würde. Und da sähe das dann ein bisschen anders aus, was die Verpflichtung des Vorstands gegenüber den Mitgliedern angeht. Dann hätte er eher die Verpflichtung gegenüber den Mitgliedern, keinen Einspruch einzulegen.

  • Das ist nicht nur legitim, sondern die absolute Pflicht der Vereinsverantwortlichen. Sollte es die Möglichkeit geben, hier am grünen Tisch noch an unerwartete Punkte zu gelangen, muss man das versuchen.

    Genau das antwortete Pali auch und verwies auf die Verantwortung gegenüber den Mitgliedern. Sehe ich vollkommen anders. Das mag vielleicht die Handlungsmaxime eines Aktienunternehmens sein. So von wegen Verantwortung gegenüber den Aktionären. Auch wegen möglicher Regressansprüche, die diese dann stellen würden.


    Aber ein Verein ist nicht nur auf maximalen sportlichen Erfolg und maximalen Profit aus. Sondern das alles muss auch im Einklang mit den Werten stehen, für die ein Verein auch steht. Ich denke und hoffe, dass sie meisten unserer Mitglieder sich schämen würden, wenn Fortuna in einer ähnlichen Situation Einspruch einlegen würde. Und da sähe das dann ein bisschen anders aus, was die Verpflichtung des Vorstands gegenüber den Mitgliedern angeht. Dann hätte er eher die Verpflichtung gegenüber den Mitgliedern, keinen Einspruch einzulegen.

    Moralisch hast du sicherlich recht Wacki (und sehe das relativ ähnlich), jedoch sollte man sich bei einer klaren Benachteiligung bzw. rechtlichen Unstimmigkeit schon berechtigt fühlen, sein Recht auf Protest gegen die Spielwertung auszuüben.


    Und genau das ist der eigentlich Knackpunkt: Auf was fußt der Einspruch gegen die Spielwertung: Auf einer Berichterstattung der Bildzeitung. Nicht auf Behörden-Meldungen, Verbandsmeldungen oder sonst möglicher Zweifel oder gar Fakten. Eine Sportzeitung erhebt die Stimme und zwei Bundesliga-Klubs nehmen diese Berichterstattung als Fundament für einen Protest. Und das finde ich schon relativ befremdlich.


    Heute vermeldet die Bildzeitung übrigens, dass Anti-Doping-Agenturen wegen der Einnahme eines Stoffes nach einem Krampf gegen Hinteregger ermitteln. Die SGE sagt es sei eine hochdosierte Kohlenhydrattablette verbunden mit einem leichten Schmerzmittel gewesen. Ob dies stimmt, wir sich zeigen - Im Grunde wäre es demnach jetzt hier auch an den Hupenheimern Protest einzulegen, denn es besteht der Verdacht, dass die SGE einen Spieler unter verbotenen Substanzen eingesetzt hat. Fakten gibt es keine, aber eine Zeitung bringt den Verdacht ins Spiel - das gleiche wie in der Bild-Posse um Jatta.

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  • Ich denke und hoffe, dass sie meisten unserer Mitglieder sich schämen würden, wenn Fortuna in einer ähnlichen Situation Einspruch einlegen würde. Und da sähe das dann ein bisschen anders aus, was die Verpflichtung des Vorstands gegenüber den Mitgliedern angeht. Dann hätte er eher die Verpflichtung gegenüber den Mitgliedern, keinen Einspruch einzulegen.

    Glaubst Du das wirklich? Ganz schön romantische Vorstellung. Und imo total an der Realität vorbei.

    Ich gehe jetzt mal nicht vom negativen Beispiel (Abstiegskampf) aus, sondern ganz bewußt vom Positiven: stell Dir vor, Fortuna könnte mit den zusätzlichen Punkten in den Europacup einziehen. Und es gäbe diesbezüglich eine Mitgliederbefragung. Meinst Du ehrlich, da würden die meisten sagen "Nee, das fände ich unfair gegenüber dem HSV, da verzichten wir aus Fairness auf den Europacup!"? Never ever!

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    Hanns Dieter Hüsch

  • Und es gäbe diesbezüglich eine Mitgliederbefragung.

    So läuft das zum Glück nicht. Wenn man in einem Verein mitbestimmen will, muss man schon der Arsch hochbekommen und bei der Jahresmitgliederversammlung von seinem Stimmrecht Gebrauch machen. Es würde mit Sicherheit unter allen Mitgliedern eine virtuelle Mehrheit für einen Protest geben. Genauso wie es wahrscheinlich auch für eine Ausgliederung oder gar einen Investor eine Mehrheit geben würde. Weil es eben ganz viele Mitglieder gibt, die nur wegen den Karten Mitglied sind und sich nur unzureichend mit solchen Themen beschäftigen.


    Diejenigen, denen der Verein wirklich am Herzen liegt und die auch aktiv mitwirken wollen, werden bei wichtigen Fragen auch zur Jahresmitgliederversammlung kommen, wenn sie nicht dringend verhindert sind. Und da sehen die Mehrheiten in solchen Fragen dann anders aus. Da sind dann auch die Mehrheiten für moralische, romantische oder traiditionalistische Haltungen eine andere. Und das ist auch gut so.


    Und bevor jetzt jemand davon fabuliert, dass das undemokratisch sei. Wer hindert denn die vielen Leute mit einer anderen Meinung daran, zur Mitgliederversammlung zu kommen? Niemand. War dann also wohl doch nicht so wichtig die Frage für sie.

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  • Das ist nicht nur legitim, sondern die absolute Pflicht der Vereinsverantwortlichen. Sollte es die Möglichkeit geben, hier am grünen Tisch noch an unerwartete Punkte zu gelangen, muss man das versuchen.

    Genau das antwortete Pali auch und verwies auf die Verantwortung gegenüber den Mitgliedern. Sehe ich vollkommen anders. Das mag vielleicht die Handlungsmaxime eines Aktienunternehmens sein. So von wegen Verantwortung gegenüber den Aktionären. Auch wegen möglicher Regressansprüche, die diese dann stellen würden.


    Aber ein Verein ist nicht nur auf maximalen sportlichen Erfolg und maximalen Profit aus. Sondern das alles muss auch im Einklang mit den Werten stehen, für die ein Verein auch steht. Ich denke und hoffe, dass sie meisten unserer Mitglieder sich schämen würden, wenn Fortuna in einer ähnlichen Situation Einspruch einlegen würde. Und da sähe das dann ein bisschen anders aus, was die Verpflichtung des Vorstands gegenüber den Mitgliedern angeht. Dann hätte er eher die Verpflichtung gegenüber den Mitgliedern, keinen Einspruch einzulegen.

    Wo waren die ganzen Empörten und Beschämten als Fortuna nicht abgestiegen ist, weil bei Bremerhaven die letzte Faxseite zu spät abgeschickt wurde?