Die Spiele der 3. Liga

  • Die Zeiten haben sich geändert. Nach dem Bundesligaaufstieg, standen wir mit sichtbaren F95 Klamotten in der Schalker Stadion Gastronomie und alle freuten sich, dass das Düsseldorfer Gesocks wieder da war. Selbst nach der Schalker Karnevalsklatsche, konnte man sich überall bewegen. In Essen war es ähnlich...beim ersten Pokalspiel dort, war auch alles ruhig

    Die Ruhrpottkanaken der 70er sind auch in die Jahre gekommen...8o

    Brisant ist es eigentlich nur noch in der Ostzone, darum wird da auch rigoros getrennt. Ich fahre jetzt 2x nach Magdeburg, dann eben nur mit schwarzem Havelpralinen Schal und ohne leuchtendes Rot.

  • Ich gebe dir recht das sich einiges geändert hat, aber die Gene sind immer noch da, und man sollte den Mitfünfziger auf der Tribüne nicht unterschätzen.

    Was ich allerdings zugeben muss, und das ist schon auffällig und habe ich nicht bei vielen Vereinen in Deutschland erlebt, ist unser Asianteil verteilt über das ganze Stadion.

    Selbst im VIP Bereich bist du nicht sicher vor übelsten verbalen Attacken bis hin zur Bedrohung. Da kann der ein oder andere Ex Verantwortliche im Verein ein Lied von singen. Ist besser geworden, aber wehe eine öffnet die Büchse der Pandora.

    Wenn man in Bergeborbeck in einen Zug steigen konnte nach einem Spiel als Fortune war das gefühlt wie eine Rettung vor dem sicheren Untergang

    AlexR

    Rot Weiss Essen, kann man ficken aber nicht vergessen.

  • Nicht zu verwechseln mit "Upper Class Hooligans"... --;;)

    Die gibt es.

    Dazu gab es vor Jahren mal einen interessanten Artikel an Beispiel FC Kölle.

    Akademiker im Prollblock.

    Die gab es wirklich. Wir hatten auch Studenten und Beamte dabei.

    Unterschied, die haben sich entweder komplett entfernt, gehen nicht mal mehr ins Stadion, oder sitzen gesittet auf der Haupt.

    Da kommt auch nix mehr durch, die hatten einfach Bock auf Boxen.

    Dann gibt es aber immer noch die wirklichen Hardcore Jungs. Da ist der Hool quasi Lebenseinstellung. Leider vergisst man dann das es albern ist wenn ein über 60 jähriger wie von der Tarantel gestochen den wilden macht. Ich würde es irgendwie doof finden wenn irgendwann der Sitznachbar sagt, setz dich wieder hin Opa, sonst kriegst du noch einen Herzinfarkt.

    Oder nach dem Motto Glockenhorst, der stärkste von euch zuerst ;--)b

    Wenn man in Bergeborbeck in einen Zug steigen konnte nach einem Spiel als Fortune war das gefühlt wie eine Rettung vor dem sicheren Untergang

    AlexR

    Rot Weiss Essen, kann man ficken aber nicht vergessen.

  • Nicht zu verwechseln mit "Upper Class Hooligans"... --;;)

    Die gibt es.

    Dazu gab es vor Jahren mal einen interessanten Artikel an Beispiel FC Kölle.

    Akademiker im Prollblock.

    Kannste Dich noch erinnern, wie der Tobi Levels bei einer Huldigungs, oder besser Abriss Szene, bei den VIPs ( war wohl so üblich damals für unsere Mannschaft dort vorzutanzen nach dem Spiel ) steil gegangen ist, weil ein ober Upper Class Hoologan der ihn da anraunzte oder besser noch verbal anpinkeln wollte ? So stelle ich mir diese Wortschöpfung "Upper Class Hoologan" in action bildlich vor.

    Ich mag Amateure. Denn sie tun es aus Liebe.

  • Ich bin selber Arbeiterkind aus Eller, habe mich dann aber bis zum Akademiker und gut verdienenden Spezialisten hochgekämpft, bevor später meine Krankheit 2017 das Berufsleben beendete.

    Ich war allerdings mein ganzes Leben und bin es bis heute sehr "klassenbewußt", und stolz, wie man in England sagen würde.


    Dazu gehörte bei mir auch jahrelang das exzessive Fan-Dasein (zuhause und auswärts) bei Fortuna (seit den 70ern), bei der DEG (Anfang der 80 bis nach den Meisterschaften in den 90ern) und dann wieder bei Fortuna (ab der Oberliga, zu UD Gründungszeit, dann sehr regelmässig bis zu meiner Krankheitszeit und zu Friedhelm, danach nur noch wenig).


    Es fühlte sich für mich bis heute immer richtig an, einem ziemlich kaputten Club wie Fortuna hinterherzulaufen, egal wie asozial es früher oft im Stadion zuging. Mein Ding war auch nie das schicke und reiche Düsseldorf, das es auch immer gab.


    Noch heute bekomme ich manchmal eine Gänsehaut, wenn ich beim Ausstieg aus dem Arena-Bahnhof dort an den Mülltonnen armuts-beftroffene Menschen nach Flaschen wühlen sehe.


    Das lässt mich zurückdenken an eine Szene aus unserer Jugendclicken-Zeit, als wir in Unterrath in Fortuna-Kluft aus der damaligen Linie 12 stiegen und uns einige Obdachlose (damals noch "Landstreicher" genannt) laut mit "Fortuna, Fortuna" Rufen begrüßten und uns einen schönen Tag und ein schönes Spiel wünschten.


    Ich kann mich auch noch an ein bestimmtes Spiel im Fortunablock im Rheinstadion erinnern:


    Zuvor war ein Obdachloser in Düsseldorf bei einem Polizeieinsatz ums Leben gekommen.


    Bei diesem Spiel kam es verstärkt zum Einsatz von Leuchtraketen. Damals gab es unter dem Dach des Rheinstadions einen eisernen Rundlauf, auf dem manchmal mutige Ordner und Polizisten den Fortuna-Block beobachteten.


    So zog also bei diesem Spiel eine kleinere Polizeikette vor den Zaun und einige Polizisten versuchten es über den Rundlauf unter dem Dach. Die Aggressivität im Block nahm daraufhin erheblich zu. Unter lautstarken "Landstreicher-Mörder" - Gesängen und verstärktem Beschuss mit Leuchtraketen wurde das verstärkte Polizeiaufgebot sehr schnell vertrieben.


    Heute wäre das sicherlich der Aufhänger für viele Extra - Sondersendungen über "Gewalt beim Fussball". Damals war das traurigerweise eher der ziemlich robuste Alltag bei einem Bundesliga-Spiel mit problematischer Sicherheitslage.


    Ich kenne auch die unglaublich authentische Szene und diese Stimmung im Essener-Norden, rund um das alte und neue RWE Stadion. Das ist schon Gänsehaut - pur und genauso wie man es in England zum Beispiel in Millwall kennt und respektiert. Der Gegner spürt, dass es dein Stadion oder deine Stadt ist.


    Das alles hat etwas mit Arbeiterkultur, Industriekultur, Arbeiter-Sportvereinen und Tradition zu tun.


    Niemand hat heute noch eine Gänsehaut, wenn er auf den Müll-Hügel in München in das rot angestrahlte Stadion fährt oder in die Sinsheimer, Wolfsburger, Leverkusener und Leipziger Kunst-Welten des Fussball-Entertainments.


    Ganz anders im Ruhrgebiet zum Beispiel in Essen, Bochum oder auch in Mannheim, Dresden, Rostock, Magdeburg, St. Pauli, Darmstadt, Kaiserslautern u.s.w. , wo du spürst, das es gewachsene Strukturen sind und alles noch "lebendig" ist.

    Geburtsort: Düsseldorf Exil: Rheinberg, in der Nähe der gemeinen Streifen-Esel.:asskick:

    FOR - TU - NA !!!! --,)s

    Keep football out of politics

    but never keep politics out of football.





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  • So ist es, wer in den Zeiten fussballerisch sozialisiert wurde, hat in der Tat eine ganz andere Sicht auf die Dinge.

    Einerseits ist es natürlich schön zurück zu blicken, andererseits verklärt man aber auch viele Dinge. Weil eben doch oft Gewalt, Angst und auch schon ein Teil Verrohung in dieser Zeit, rund um die Stadien sichtbar war. Viele echt Kaputte dabei und nicht umsonst, sind aus dieser Zeit auch viele längst vom Hof geritten.

  • Fettpfannen sind Schrott.

    Sieht man bei uns auch. Draussen auf den Gasgrills kann man das essen, drinnen geht gar nicht.

    Am Schlimmsten waren die Fettwürstchen früher in Müngersdorf. Aber die waren ja auch zum Werfen gedacht:irre:

    Unsere Currywurstsuppe war aber aber auch nicht prickelnd.

    Wenn man 1:1 zusammen zählt, muss Stockheim der Lehrherr von Aramark Düsseldorf gewesen sein.
    Die großen Töpfe mit der Kelle die Wurststücke gesucht hat, mir schauderst.

  • Saarbrücken schlägt Dynamöö mit 1-0, Tor durch Brünker.

    Über 11 Minuten Nachspielzeit.


    Die Sachsen bleiben nach 15 Spielen aber Spitzenreiter, punktgleich mit dem Jahn - und 7 Zähler vor dem Dritten RW Essen.


    Die Saarländer um Gausi nun mit 5 Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz.

    Rüdiger Ziel bleibt im Sattel.

    Brothers, Sisters

    One Day we will be free.

    From Fighting, Violence, People Crying in the Streets.

  • Plus deftige 1:4-Klatsche gegen Sandhausen im Landespokal, völlig chancenlos. Also seit acht Spielen fast immer nur auf die Glocke. Ist schon ein Ding, als selbst ernannter Aufstiegskandidat so schon in der Hinrunde abzuschmieren.

    Waldhof-Fans heute schon mit Sprechchören "Wir sind Waldhof und ihr nicht!" Das ist normalerweise der Anfang vom Ende für den Trainer. Ich glaube, Oberproll Rüdiger Rehm hat da langsam mal fertig. Spätestens, wenn gegen Ingolstadt nicht gepunktet wird.


    Beim SC Verl hingegen kommen sie wohl grad nicht durch die Kabinentür wegen zu breiter Brust. Anfang der Saison nach schlechtem Start auf Platz 18, jetzt auf 3 mit 27 Punkten, werden auch mindestens auf Platz 4 bleiben, höchstens RWE kann am Wochenende noch vorbeiziehen, sonst niemand. Mal schauen, ob das der nächste Dorfverein ist, der das auch in der Rückrunde durchhält. Oliver Batista Maier bislang mit neun Treffern plus neun Assists, Sturmtank Lokotsch mit sieben Treffern...wenn sie das in der Rückrunde auch so durchziehen, wird man sich wieder an sie gewöhnen müssen :)