DAS geht mir auf den Sack!

  • Tut aber unbeteiligten Menschen weh.

    Das Streikrecht ist aus dem 19. Jahrhundert, könnte man das heutzutage wirklich nicht anders regeln unter erwachsenen Menschen??

    Du bist anscheinend kein Gewerkschaftsmitglied?

    Bin ich nicht.

    Ich habe das Glück gehabt, einen fairen Arbeitgeber zu haben wo das nicht nötig ist.

    Es widerspricht aber auch meinem Gerechtigkeitssinn, unbeteiligte Menschen zu bestrafen.

    Wie gesagt, Methoden aus dem 19. Jahrhundert.

    Ist aber auch ok, ich bin wohl der einzige hier, der da eine andere Meinung zu hat.

    Ich denke eben an Familien mit Kindern, die vielleicht morgen in Urlaub fliegen wollten und jetzt schauen müssen, wo sie bleiben.

    Finde ich eben traurig, anderen ist es egal.

    EINMAL FORTUNA - IMMER FORTUNA !!!!!!



    --,)s

  • Damit Streiks unnötig wären, brauchte es anderes Verhalten auf mehreren Seiten. Streik bedeutet erstmal Einkommensverlust. Das machen die Beschäftigten also wohl nicht aus Spaß.

    Im 19. Jahrhundert gab es in Deutschland übrigens zwar Streiks, aber kein Streikrecht.

    Wie dumm kann man eigentlich sein?


    - Ja!

  • Nun als Dank dafür streikt das Bodenpersonal. Grandios!

    Was würdest du denn vorschlagen, wie das Bodenpersonal seinen Forderungen Nachdruck verleiht, damit die Fluggäste davon unbehelligt bleiben? Da bin ich mal gespannt.

    Muss ich nun begründen, was mir persönlich auf den Sack geht?


    Wenn Du es gut findest, dann isses deine Sache. Will ich gar nicht begründet wissen...

  • Muss ich nun begründen, was mir persönlich auf den Sack geht?


    Wenn Du es gut findest, dann isses deine Sache. Will ich gar nicht begründet wissen...

    Naja, du sprichst denen ja den Streik in der jetzigen Form ab. Aber ist okay, meckern um des Meckerns willen.

    Wo schreibe ich das? Es geht mir auf den Sack heißt dieser Thread, soviel ich weiß.


    Von Streikrecht absprechen habe ich nix gesprochen. Sind, glaube ich, zwei verschiedene paar Schuhe.


    Hat der User (und seine Zustimmer) nach meinem Post, glaube ich, auch nicht verstanden.

  • Mich kotzt dieses abkotzen auf das Streikrecht. Streik muss als Mittel wehtun.

    Tut aber unbeteiligten Menschen weh.

    Das Streikrecht ist aus dem 19. Jahrhundert, könnte man das heutzutage wirklich nicht anders regeln unter erwachsenen Menschen??

    Problem sind die Selbstdarsteller auf beiden Seiten, die der jeweiligen Klientel zeigen müssen wie hart sie doch verhandeln können. Wenn beide Seiten sich im Kämmerlein treffen würden, und realistisch an die Sache ran gehen würden, käme man sicher sehr oft ohne Streik zu einer guten Lösung, aber wenn man meint groß rum krakelen zu müssen und mit unrealistischen Angeboten/Forderungen die Verhandlungen beginnen zu müssen, um dann die Basar Mentalität ausleben zu können wird es schwierig.

    Und in der Beziehung sehe ich die Gewerkschaften heutzutage (auch als Arbeitnehmer) kritisch. Sie waren lange überaus wichtig und haben über Jahrzehnte sehr viel Gutes gebracht, jetzt schießen sie für mich aber oft über das Ziel hinaus.

  • Tut aber unbeteiligten Menschen weh.

    Das Streikrecht ist aus dem 19. Jahrhundert, könnte man das heutzutage wirklich nicht anders regeln unter erwachsenen Menschen??

    Problem sind die Selbstdarsteller auf beiden Seiten, die der jeweiligen Klientel zeigen müssen wie hart sie doch verhandeln können. Wenn beide Seiten sich im Kämmerlein treffen würden, und realistisch an die Sache ran gehen würden, käme man sicher sehr oft ohne Streik zu einer guten Lösung, aber wenn man meint groß rum krakelen zu müssen und mit unrealistischen Angeboten/Forderungen die Verhandlungen beginnen zu müssen, um dann die Basar Mentalität ausleben zu können wird es schwierig.

    Und in der Beziehung sehe ich die Gewerkschaften heutzutage (auch als Arbeitnehmer) kritisch. Sie waren lange überaus wichtig und haben über Jahrzehnte sehr viel Gutes gebracht, jetzt schießen sie für mich aber oft über das Ziel hinaus.

    Die Selbstdarsteller in Gewerkschaftskreisen heißen Funktionäre und bekommen je nach Gewerkschaft ein fürstliches Gehalt.

    Daher ist meiner Meinung nach der Wille zur Kooperation manchmal geringer als der Wille zur Konfrontation, denn das sichert eher die Wiederwahl.

    Es liegt in erster Linie an den Gewerkschaftsmitgliedern, was auf Funktionärsebene beschlossen wird.

    Siehe Merz und CDU-Wähler ein paar Beiträge zurück, muss man nicht mögen aber ist halt Demokratie.

    Und auch der Streik ist ein legitimes demokratisches Mittel und schwächt die Macht des Kapitals ein wenig.

    Durch geschickte Streiks in Schnittstellen wird zudem oftmals die Streikkasse nur wenig belastet und der Schaden ist groß und sorgt für Aufschreie.

    Dem deutschen Michel missfällt es, soweit er direkt durch Streikmaßnahmen betroffen ist, natürlich.

    Dem deutschen Michel missfällt es, wenn er an die allgemeine Teuerungsrate durch steigende Löhne denkt.

    Dem deutschen Michel missfällt esnicht, wenn er von den erkämpften Lohnerhöhungen profitiert.



    Blöd ist nur, dass die schlimmsten und schlechtbezahltesten Jobs kaum in den "Streikfokus" geraten, denn da findet keine gewerkschaftliche Arbeit statt.

    Da ist es dem deutschen Michel aber irgendwie ziemlich egal.

  • Mal ein Beispiel: meine Frau arbeitet im öffentlichen Dienst unter einem Verdi Tarifvertrag.

    Die muss ihr eigenes Auto nutzen, so ca 50km pro Tag. Die bekommt seit der Euroeinführung 30ct pro gefahrene km.

    Verdi hat bis heute keine höhere Pauschale durchgesetzt, weil die Arbeitgeberseite sich mit Händen und Füssen wehrt. Also versuchen sie es mit Einmalzahlungen bzw schrauben am Gehalt. Da kann man mMn nicht von überzogenen Forderungen sprechen.


    Und die aktuelle Situation beim Bodenpersonal ist auch mies. Während der Pandemie hat man sich von Pesonal getrennt, das verbliebene arbeitet sich den Arsch ab. Auch deshalb ein Streik angemessen. Unverhältnismäßig ist für mich der Zeitpunkt (Ferien)und der Umfang. Man hätte ja mit einem Flughafen anfangen können und da einen eher kleinen nehmen. Hätte man bis nach den Ferien gewartet (was auf der anderen Seite aber auch Mitte September bedeutet hätte!), dann wäre da schon ein großes Entgegenkommen signalisiert worden und die Gehälter kann man auch rückwirkend erhöhen.

  • Wer glaubt, dass Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter auf Augenhöhe (darum geht es letztlich) verhandeln glaubt auch das.....


    Der / die Arbeitnehmer*innen (-Vertreter*innen) müssen sich einen Status der Augenhöhe erst schaffen. Notfalls auch über unkonventionelle Maßnahmen.


    Ich verhandel mit meinem Arbeitgeber seit über drei Monaten einen Aufhebungsvertrag (nach 23 Jahren Betriebszugehörigkeit) weil eben dieser trotz valide Standortsicherungsvertrag ohne Rücksicht auf soziale Aspekte Personal reduzieren möchte.


    Was ich bis hierhin im Rahmen der Verhandlungen erlebt habe, lässt mich an manchen Tagen sprachlos werden.

    Es geht auch in meinem Fall nicht um das nackte Überleben eines Medizintechnikherstellers mit über 60.000 Mitarbeitern sondern um "Gewinnmaximierung".


    Mein Mitleid und Rücksicht ggü. Arbeitgebern die sich ihrer Verantwortung nicht bewusst sind geht gegen Null.


    Das auf beiden Seiten auch Selbstdarsteller unterwegs sind ist mir klar. Aber ein wenig mehr Solidarität ggü. Den Arbeitnehmern wäre hier angebracht.

    Proteste spielen hier bestenfalls den Unternehmen in die Karten und diese spielen sie auch gerne aus!

  • Streiks könnte man von Arbeitgeberseite aber auch schon präventiv verhindern, wenn man den Arbeitnehmern keinen Anlass dazu bietet. Aber manche Arbeitsfelder und deren Bedingungen schreien ja förmlich nach Streik.

    Ich mag Amateure. Denn sie tun es aus Liebe.

  • Man kann ja immer nur das beurteilen, was man hört liest, aber wenn in der Tagesschau berichtet wird, dass es in Sachen Bodenpersonal erst zwei Verhandlungsrunden gab, und eine dritte bereits für nächste Woche terminiert wurde, war für mich der gestrige Streik tatsächlich wieder mal nur dazu da, um zu zeigen ach wie toll es ist seine Macht als Gewerkschaftsfunktionär zu demonstrieren. In der Sache war der Streik für mich völlig unnötig.

    Grundsätzlich bin ich allerdings der Ansicht, dass ein Streik, wenn er sinnvoll ist, um Bewegung in die Sache zu bringen, weh tun muss. Es kann/darf eigentlich nicht sein, dass ich als täglicher Bahnkunde in Streikzeiten besser voran komme, weil viele dann aufs Auto zurück greifen und die Züge, die trotz Streiks noch fahren dann leer und pünktlich sind. Auch wenn ich ggf. mit dem Fahrrad von Essen nach Duisburg zur Arbeit fahren müsste, bin ich der Ansicht, dass bei einem Bahnstreik auch tatsächlich alles stehen bleiben müsste. Sonst ist kein wirklicher Druck da und ein Warnstreik jagt den nächsten.

  • Klar, wenn der Gewerkschaftsfunktionär streikt, erzittert die gesamte deutsche Wirtschaft. :facepalm:

    Lesen UND verstehen, würde ein ehemaliger Difosi an der Stelle empfehlen!

    Hm, dann hätte der ehem. Difosi - wie so häufig übrigens - unrecht.

    rotation2013 hat ME schon richtig aufgezeigt, dass letztenendes nicht der Funktionär streikt, sondern die Massen an Mitarbeitern. Wenn diese dem Aufruf des Funktionärs folgen, dann erkennen sie, anders als Alpa , darin wohl auch einen Sinn…oder sie sind Lenminge, was ch den Menschen aber nicht unterstellen würde.

  • Lesen UND verstehen, würde ein ehemaliger Difosi an der Stelle empfehlen!

    Hm, dann hätte der ehem. Difosi - wie so häufig übrigens - unrecht.

    rotation2013 hat ME schon richtig aufgezeigt, dass letztenendes nicht der Funktionär streikt, sondern die Massen an Mitarbeitern. Wenn diese dem Aufruf des Funktionärs folgen, dann erkennen sie, anders als Alpa , darin wohl auch einen Sinn…oder sie sind Lenminge, was ch den Menschen aber nicht unterstellen würde.

    Ich habe aber nirgendwo geschrieben, dass der Funktionär streikt....

    Es ging mir um den gestrigen Streik, zu dem der/die Funktionär/e aufgerufen hat/haben, und der für mich, zumindest wenn die Berichterstattung in der Tagesschau stimmt, überflüssig war, denn nach lediglich zwei Verhandlungsrunden und einer terminierten dritten Runde (diese vereinbart man ja nicht, wenn man nicht konstruktiv sprechen/verhandeln will). Für mich wurde hier lediglich Macht auf dem Rücken der Urlauber demonstriert, wobei ich noch einmal betonen möchte, dass ich Streiks nicht grundsätzlich für überflüssig halte.

  • Hm, dann hätte der ehem. Difosi - wie so häufig übrigens - unrecht.

    rotation2013 hat ME schon richtig aufgezeigt, dass letztenendes nicht der Funktionär streikt, sondern die Massen an Mitarbeitern. Wenn diese dem Aufruf des Funktionärs folgen, dann erkennen sie, anders als Alpa , darin wohl auch einen Sinn…oder sie sind Lenminge, was ch den Menschen aber nicht unterstellen würde.

    Ich habe aber nirgendwo geschrieben, dass der Funktionär streikt....

    Es ging mir um den gestrigen Streik, zu dem der/die Funktionär/e aufgerufen hat/haben, und der für mich, zumindest wenn die Berichterstattung in der Tagesschau stimmt, überflüssig war, denn nach lediglich zwei Verhandlungsrunden und einer terminierten dritten Runde (diese vereinbart man ja nicht, wenn man nicht konstruktiv sprechen/verhandeln will). Für mich wurde hier lediglich Macht auf dem Rücken der Urlauber demonstriert, wobei ich noch einmal betonen möchte, dass ich Streiks nicht grundsätzlich für überflüssig halte.

    Und genau darauf verweise ich ja:

    Es geht nicht darum, ob das für dich Sinn macht oder nicht, sondern für die, die da streiken. Und das ist auch -wie du richtig sagst- nicht der Funktionär.

    Die Macht die da demonstriert wurde, ist die Macht der Arbeitnehmer. Ob diese die zum derzeitigen Zeitpunkt hätten zeigen müssen kann jeder für sich selbst beantworten, aber es geht da nicht in erster Linie um die Macht eines Funktionäres. Der hat ohne die Arbeitnehmer gar keine.

  • Ich habe aber nirgendwo geschrieben, dass der Funktionär streikt....

    Es ging mir um den gestrigen Streik, zu dem der/die Funktionär/e aufgerufen hat/haben, und der für mich, zumindest wenn die Berichterstattung in der Tagesschau stimmt, überflüssig war, denn nach lediglich zwei Verhandlungsrunden und einer terminierten dritten Runde (diese vereinbart man ja nicht, wenn man nicht konstruktiv sprechen/verhandeln will). Für mich wurde hier lediglich Macht auf dem Rücken der Urlauber demonstriert, wobei ich noch einmal betonen möchte, dass ich Streiks nicht grundsätzlich für überflüssig halte.

    Und genau darauf verweise ich ja:

    Es geht nicht darum, ob das für dich Sinn macht oder nicht, sondern für die, die da streiken. Und das ist auch -wie du richtig sagst- nicht der Funktionär.

    Die Macht die da demonstriert wurde, ist die Macht der Arbeitnehmer. Ob diese die zum derzeitigen Zeitpunkt hätten zeigen müssen kann jeder für sich selbst beantworten, aber es geht da nicht in erster Linie um die Macht eines Funktionäres. Der hat ohne die Arbeitnehmer gar keine.

    Das sehe ich anders, ein gewählter Vertreter der Arbeitnehmer hat sehr wohl eine gewisse Macht, denn nicht jede Maßnahme wird von allen Arbeitnehmern beschlossen/abgestimmt, sondern vom gewählten Funktionär. Ob er mit seinen Entscheidungen richtig lag, oder tatsächlich im Sinne der Mehrheit der Arbeitnehmer gehandelt hat, zeigt sich dann bei der nächsten Wahl.

    Nicht immer sind die (streikenden) Arbeitnehmer auf einer Linie mit der Gewerkschaftsführung, da gibt es oft auch Unmut und nicht umsonst beklagen die Gewerkschaften in letzter Zeit einen Mitgliederschwund.

    Da wird eben doch "Macht" zur Selbstdarstellung genutzt, weil gewählt ist erstmal gewählt.

    Wie in der Politik ändert sich das Verhalten der Funktionäre dann aber, je näher die nächste Wahl rückt (aber manchmal auch abhängig von der eigenen Karriereplanung).