Die Nationalmannschaft & der Verband

@janisjoplin68

Ich gebe dir da vollkommen Recht, dass über die Krankheit "Depression" aus fachlicher Sicht viel zu wenig bekannt gemacht wurde! Wie soll diese "Volkskrankheit" entabuisiert werden, wenn die Krankheit der Allgemeinheit nicht näher gebracht bzw. verständlich gemacht wird?

Allerdings finde ich nicht, dass speziell über Enkes Depressionen gefachsimpelt werden sollte. Natürlich stellt sein Schicksal ein Beispiel über mögliche Folgen dar, aber Kernproblem ist ja nicht der Fall Enke selbst. Vielmehr sollte es darum gehen, Anzeichen einer Depression zu erkennen und ggf. tätig zu werden. Egal ob es Enke, ein anderer Promi oder ein "ottonormalverbraucher" ist.

Traurig ist, dass im Fall Enke viel zu viele "Hobby-Psychologen" ihre nicht fachmännische Meinung kundgetan haben. Und von den richtigen Fachleuten war viel zu wenig zu hören.

Jetzt habe ich fast 1 Woche zum tragischen Tod von Enke geschrieben und bin immer noch geschockt.

Ich kann mir nicht vorstellen das Enke nur wegen seine Depressionen umgebracht hat. Der beste Schauspieler kann nicht so ein Stück inzenieren wie Robert es gemacht hat. Er stand 2 Tage vor seinem Selbsmord noch perfeckt im Tor und hielt auch gut. Jemand der sich 2 Tage später umbringen will sieht anders aus. Meiner Meinung nach hat er den Tod nicht schon vorher geplant, sondern das fand kurzfristig statt. Warum sollte er gerade in der situation Sterben wollen? Er hatte eine kleine Tochter, für die er da sein mußte und ich denke das Robert Enke soviel Verantwortungsbewusstsein hatte, um sich um die kleine zu kümmern,

Schlagt mich, aber ich glaube das steckt noch ganz was anderes hinter als nur seine Krankheit, an der er schon seit Jahren gelitten hatte.

Ich sag es mal so... Man muss nicht krank aussehen, um krank zu sein - umgekehrt ganz genauso.

Das entbinden der ärztlichen Schwiegepflicht, kann im Grunde nur die Ehefrau vollzogen haben. Ich denke, es war auch der richtige Weg, ansonsten wären weitere Fragen und Spekulationen durch die Presse aufgetreten. Und was hätte bei einem Selbstmord alles spekuliert werden können? Sie hat es richtig gemacht und ist an die Öffenltichkeit getreten, um diesen Spekulationen vorzubeugen. Wir kennen doch unsere Presse.

Bsp. Presse: Als während der Pressekonferenz vereinzelte Blitzlichter auf Teresa Enke einfielen, war ja noch alles i.o., da hätte ich gedacht, dies ist halt der normale Presse-Alltag. Allerdings, jedesmal als nachher Teresa Enke das Taschentuch zur Nase führte, blitze und zischte es aus allen Ecken... Ist das wirklich so? Sind wir wirklich so sensationsgeil?!? Es ist erbärmlich, dass die blöden Fotografen, nur um das "perfekte" Bild zu bekommen so reagieren müssen. Ein Armutszeugnis für alle Presse-Fotografen. In mir kam eine Wut hoch.

Ansonsten, hat Robert Enke seinen wohlverdienten Abschied bekommen. Egal, was war. Egal was sein wird. Hoffe du findest nun deinen persönlichen Frieden.

Gegen die Krankheit an sich, ist wohl kein Kraut gewachsen. Jeden kann es treffen, jeder kann alles verheimlichen. Daher ist wohl die einzige Lösung, sich seinen Freunden etc. anzuvertrauen und sich tatsächlich vernünftig beraten zu lassen. Und generell bei Problemen oder Belastungen das Gespräch zu suchen, bringt immer was...

Es mag ja sein, dass verschiedene Faktoren eine Rolle gespielt haben. Aber man sollte auch daran denken, dass ein depressiver Mensch nicht rational handelt. Die Gründe, die du aufgezählt (Adoptivtochter, sportlicher Erfolg...)hast widersprechen bei normalem Menschenverstand zwar dem Willen zu einem Suizid, aber das Handeln eines hochgradig depressiven Menschen ist nunmal nicht rational. Das können wir einfach nicht verstehen. Auch ich bin immer noch geschockt.

derjaschka schrieb:

Das entbinden der ärztlichen Schwiegepflicht, kann im Grunde nur die Ehefrau vollzogen haben.

Nein, das darf in aller Regel nur der Patient selbst. Ein Angehöriger jedenfalls nicht.

derjaschka schrieb:

Man muss nicht krank aussehen, um krank zu sein

Enke sah allerdings zumindest ziemlich kränklich aus.

In einer Sendung diese Woche hat ein Arzt gesagt, dass gerade Spitzensportler die unter Depressionen leiden, in Ihrem Sport größtenteils immer noch Spitzenleistungen abliefern. Deshalb denke ich, dass es kein Widerspruch ist, dass er am Sonntag noch super gehalten hat.

F95_Girl

Wenn ich das hier alles so Lesen dann kann man hier über einige Personen echt nur den Kopf schütteln...

UNGLAUBLICH RESPEKTLOS

Schwatter schrieb:

übrings auch ein indiz, dass der suizid geplant war: robert enke hat sein profidebüt am 11.11.1995 beim spiel hannover 96 - fc carl zeiss jena gegeben.

So ein Blödsinn, hier von Indizien zu sprechen. Wie anmaßend.
Halt dich an deine Vorgaben

Im übrigen schlage ich vor, den Thread jetzt langsam austrudeln zu lassen. Einerseits ist übelst zu lesen, dass sich einige herablassend über die Betroffenheit anderer äussern, andererseits besteht jetzt die Gefahr, dass der Thread "versentimentalisiert" wird und so künstlich am Leben gehalten wird.
Und was für Gedankenkonstrukte und Spekulationen hier noch entstehen könnten, mag ich mir gar nicht vorstellen.
Möge er seinen Frieden finden und seine Familie irgendwann wieder perspektivisch denken und handeln können.

In diesem Sinne

janisjoplin68 schrieb:

Mich würde eben schon interessieren, ob die Einnahme von Psychopharmaka nicht nachzuweisen ist durch Bluttests, um so Probleme eines Kranken erkennen zu können.

Das lässt sich im Blutbild nachweisen,man muss allerdings gezielte Untersuchungen im BB nach der konzentration des Wirstoffes machen(um zu sehen,ob der therapeutische Spiegel erreicht ist).Im normalen Blutbild hat das keine Priorität..

janisjoplin68 schrieb:

Ich denke halt, dass es mit "R.I.P. Robert" nicht getan sein kann.

Bei all der Medienberichterstattung finde ich es schon merkwürdig, wie wenig Medizinisches zu erfahren ist. Das trägt aus meiner Sicht nicht gerade dazu bei, sich der Krankheit und auch diesem Fall anzunähern.

Mich würde eben schon interessieren, ob die Einnahme von Psychopharmaka nicht nachzuweisen ist durch Bluttests, um so Probleme eines Kranken erkennen zu können.

Zweitens würde mich schon interessieren, ob und wieso Markser offenbar von der Schweigepflicht post mortem entbunden war. Da bleibt bei mir ein ungutes Gefühl.

Auch bleibt bei mir ein ungutes Gefühl, wenn ich ständig von jedem höre, dass man bei einem m.E. krank und gebrochenen aussehenden Menschen, der verbal immer völlig emotionslos und gezwungen kontrolliert wirkte und sogar explizit sagte, dass das, was er öffentlch von sich gibt, nicht seine innere Meinung widerspiegelt, nichts ahnen konnte.

Dem zukünftigen Umgang mit der Krankheit dient dies alles m.E. nicht, ich akzeptiere selbstverständlich andere Meinungen hier.

Alles anzeigen

Es wird doch jetzt kein Umdenken geben, weil Robert Enke (ein Prominenter) anscheinend infolge von schweren Depressionen Suizid beging.
Psychische Erkrankungen und Störungen werden weiterhin als Makel gehandelt.
Und im Blut festzustellen welche Medikamente jemand nimmt, um damit herauszufinden an welcher Erkrankung jemand leidet.... Ich bitte Dich. Ausserdem kann man kein Allroundserumspiegel abnehmen, da muss man schon wissen wonach man sucht.

Und zu den Medien fällt mir nichts mehr ein: Selbstherrliche Inszenierung von Aktuellen Sportstudio am Samstag. Ich musste nach zehn Minuten ausschalten. Da werden die Gründe gesucht. Z.B. der Druck unter dem die Profisportler stehen. Für mich kam das so rüber, als wolle man den "schwarzen Peter" den Zuschauern zuschieben. Nach dem Motto: Ihr wollt doch die perfekte Show und die perfekte Leistung. An den massenhaft fliessenden Geldern und dem damit verbundenen Erfolgsdruck kann das nicht liegen Herr Steinbrecher, was??? Vollhorst!

Kommentar WDR

tkmoose schrieb:

Kommentar WDR

Ui, das ist aber heftige Kritik. So krass würde ich es zwar nich formulieren, aber gänzlich Unrecht hat der Verfasser mit seiner Kritik auch nicht.

tkmoose schrieb:

Kommentar WDR

Überflüssiger Kommentar.

Wurde alles schon gesagt. Wer meint er muss seinen Beitrag mit Begriffen wie grotesk, abstossend, "noch nicht kalter Leiche" und Kleinbürgertum aufpeppen, braucht mal wieder ein bisschen Aufmerksamkeit.
Klar war es eine sehr aufgebauschte Trauerfeier, aber würdevoll allemal.

Teilweise mag der Verfasser Recht haben. Aber ich habe mir die Trauerfeier auch angeschaut und musste teilweise auch schlucken. Er war nun mal ein prominenter Profisportler und somit nehmen viele Leute Anteil an seinem Schicksal und diese Menschen sollte man nicht unbedingt verurteilen!

Ich dachte schon, ich hätte allein gekotzt.

Hat nur noch ein Werbebanner von Märklin gefehlt.

Die Familie tut mir Leid und Enke hat immer einen sympathischen Eindruck gemacht, aber dieser schwülstige, verlogene Hype ist einfach nur krank.

An Frau Enke finde ich die Kritik unmöglich. Und nein auch ansonsten hat er nicht mit allem Recht!

tkmoose schrieb:

Kommentar WDR

Na da bin ich ja erleichtert, dass auch noch andere Probleme haben mit der Zwangsvereinnahmung von einem, der einfach nur noch in Ruhe gelassen werden wollte.

fume schrieb:

Na da bin ich ja erleichtert, dass auch noch andere Probleme haben mit der Zwangsvereinnahmung von einem, der einfach nur noch in Ruhe gelassen werden wollte.

Weiß einer von uns wie er seine Trauerfeier gestaltet haben wollte? ich denke, dass können Frau Enke und seine Freunde sagen.

F95_Girl