Auch wenn es noch Spekulation ist: Sollte es sich um psychische Probleme handeln, hat dies viele mögliche Gründe. Wir haben überall auf der Welt - ganz unabhängig von politischer, regionaler oder sozialer Umstände überall Menschen, die Probleme haben. Es können schlimme Erfahrungen sein, großer Leistungsdruck, zu hohe Ansprüche an sich selbst, unzufriedenheit mich seiner eigenen Lebenslage, egal wie gut sie für Außenstehende erscheint. Wer öfter mal bei Domian nachts zuhört, erfährt auf traurige Art, wie oft den Menschen Leute fehlen, denen sie ihr Herz öffnen können ohne sich schwach oder krank zu fühlen. Depressionen und andere psychische Erkrankungen gehören schon lange in die Mitte der Öffentlichkeit - zu oft fehlt auch uns manchmal die Empathie für Personen, die einen anderen Lebensstil- oder andere Lebensphilosophie als wir verfolgen wollen/würden.
Ist natürlich, wie jede Beobachtung, subjektiv, aber ich kann mir durchaus vorstellen, daß die Menschen mehr und mehr zum Durchdrehen neigen und dies in steigender Anzahl auch tun, wenn man quasi jeden Lebensbereich mit den Klauen der Ökonomie durchdringt und erdrückt.
Der Arbeitende muß für immer weniger Kohle immer mehr schuften und erkennt die Sinnlosigkeit, wenn es abends nur noch für die Glotze und Alk reicht und dann auch schon der Wecker die Fortsetzung der Mühle ankündigt und der Leidensdruck jeden Tag zunimmt, der Arbeitslose bangt jeden Tag zurecht um sein Minimalauskommen und wird von den ARGEn schikaniert und oft einfach in Zwangsarbeit geschickt, die er umsonst oder fast umsonst machen darf, der Arbeitsunfähige bekommt die Bürokratiekeule in vollem Umfang zu spüren, wenn er zwischen Sozi und Rentenversicherung hin- und hergeschoben wird, die die Zahlungsverpflichtung dem jeweils anderen aufdrücken wollen, viele Unternehmer aus dem Mittelstand arbeiten nur noch und haben keine Freizeit mehr und sind damit beschäftigt, die jeden Tag drohende Pleite abzuwenden, nur ein paar wenige haben ihre Ruhe.
Aber gehört hier wohl nicht hin.