Gesundheit & Corona

  • Ich habe es hier schonmal erwähnt, ich treffe im September Freunde aus London in Südfrankreich, die sind in 6 (!) Stunden von London per Zug in Avignon. Da stellt sich die Frage "Flieger oder Auto" ganz einfach nicht.

    Vorausgesetzt, der Zug kommt a) überhaupt, b) pünktlich und c) die Beteiligten wohnen nahe des Bahnhofs

    1956 hat hier ein Beispiel für ein sogenannte Langstrecke gebracht. Du hast geschrieben, die Beteiligten müssten in der Nähe des Bahnhofes wohnen. Ich gehe mal davon aus, du meinst die Zeit bis zum Bahnhof muss man mit einrechnen. Stimmt. Die Zeit zum Flughafen auch, deswegen habe ich das eingeworfen.


    Wie kommst Du denn jetzt auf Flughafen? Erstens geht es ja - wie gesagt - nicht primär um solche Fernstrecken, da ist der Zug unter zeitlichen Gesichtspunkten ja noch am ehesten eine Alternative. Zweitens wäre auch bei der Strecke London-Avignon das Flugzeug schon deshalb keine sinnvolle Alternative, weil es keinen Direktflug gibt und man mit der Umsteigerei ewig unterwegs wäre. Und drittens kann man von Derendorf nach Ohligs eh nicht fliegen.

    Wie gesagt, war ja nur ein Beispiel. Und 6 Stunden von London nach Avignon finde ich vollkommen ok.

    Du hast uns jetzt sehr oft mitgeteilt, das du Unmengen an Kram mit dir rumschleppst und alleine deshalb nicht auf das Auto verzichten möchtest und auch nicht kannst. Das ist ja vollkommen in Ordnung.

    Ich erzähle dir jetzt mal warum ich kein Auto mehr habe :

    a) Ich brauche von meiner Wohnungstür bis zu meiner Bürotür 17 Minuten, mit der S-Bahn. Ich muss allerdings keinen Kram mit mir rumschleppen.

    b) ich wohne in der Innenstadt, bin in 5 Minuten in der Altstadt.

    c) Mit der Wehrhahnlinie komme ich überall hin, klar Umsteigen muss ich auch manchmal. Das nehme ich aber in Kauf.

    d) Ich erledige viel zu Fuß und das mache ich auch gerne.

    ABER : Es geht hier nicht nur um dich oder mich.

    Ich finde es sehr befremdlich, das es immer noch Leute gibt, die jeden Scheiß mit dem Auto erledigen und sich dann über den Stau in der Stadt, die Parkplatznot oder Knöllchen beschweren.

    Alles weitere demnächst bei dem Griechen, bald habe ich Urlaub --;;) Wir wollen doch den Rest der User hier nicht langweilen :)

  • So ist es. 1200 km hin und zurück mit dem Auto nach München kostet bei 8 Liter Spritverbrauch alleine ~140€ dazu noch die Nebenkosten, Wertverlust und und und (+ statistisch erhöhtes Risiko eines Unfalls) lässt nur die Erkenntnis zu, dass eine Autofahrt nach München allenfalls Sinn macht wenn es 4 oder 5 Personen sind.

    Dazu kommt ja noch der Erholungswert während der Bahnfahrt (ein paar Bier trinken) um einfach viel entspannter anzukommen.

  • Das Problem bei diesen Diskussionen ist doch, dass kaum einer von uns in der westlichen Welt auf seine Vorteile verzichten möchte.

    Aber keines der Ziele um das Klima und die Natur, bzw. auch die Menschheit zu schützen ist damit auch nur ansatzweise erreichbar.


    Wir haben jetzt circa 200 Jahre lang hier in Europa die Umwelt verpestet und wollen den Chinesen und Indern, die extrem im aufstreben sind, das Gleiche jetzt verbieten, das macht doch keiner mit. Der Laptop oder das Smartphone mit dem ich hier schreibe ist nun mal ohne den Abbau von Seltenen Erden nicht möglich. Kann man zwar in Deutschland, zu deutlich höheren Preisen produzieren, aber die Rohstoffe müssen dafür irgendwo immer noch von Kindern ausgebeutet werden, weil es diese hier halt nicht gibt.


    myfreexp Jeder hat deine Probleme jetzt verstanden, aber du verstehst nicht dass es hier nicht um Einzelpersonen, sondern um ganze Gesellschaften, bzw. auch unsere noch nicht existierenden Nachfolger geht. Irgendwann interessiert niemanden mehr, wer welchen Arbeitsweg hat. Du bist, bzw. wir fast alle hier, sind momentan extrem privilegiert, aber das sind nur Momentaufnahmen die in 50-100 Jahren verflogen sind.


    Bei der Geschwindigkeit mit der in Deutschland das Schul- und Gesundheitssystem überarbeitet werden, man neue Technologien nutzt, sich an anderen Ländern orientiert oder selber innovativ vorangeht, da müsste mir eigentlich Angst und Bange werden, aber inzwischen bin ich da schon abgestumpft. Meine Partnerin und ich haben entschieden keine Kinder in die Welt zu setzen, mit einer staatlichen Rente ab 70, bzw. einer Zukunft in dem Alter hier rechnen wir schon gar nicht mehr.


    Aber hängt euch mal jahrelang an eurem beschissenen Arbeitsweg auf, juckt keine Sau...

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Odebacher Jong ()

  • Ich finde es sehr befremdlich, das es immer noch Leute gibt, die jeden Scheiß mit dem Auto erledigen und sich dann über den Stau in der Stadt, die Parkplatznot oder Knöllchen beschweren.

    wenn alle deine Punkte A-D mit einem "oh, wie bei mir" beantworten könnten,

    dann ist natürlich auch äußerst einfach auf das Auto zu verzichten, man wird dadurch ja nicht eingeschränkt.


    Interesannt wäre es, wie du auf es handhaben würdest,

    * wenn du eben nicht in der City wohnst/arbeitest

    * nicht die regelmäßig kommende Bahn/Bus in der Nähe hast,

    * Du statt 17 min für den Arbeitsweg mal eben 1,5 Std mit der Bahn/dem Bus unterwegs bist, statt 30min mit dem Auto

    * und der nächste Einkaufsladen eben nicht zu fußläufig in 5-15 Minuten erreichbar wäre,

  • Dein Einsatz, geschätzter Fortunist, sollte demnach der Verbilligung der Bahn gelten. Wie wäre es, wenn jeder 365 Euro im Jahr für die Nutzung des Nahverkehrs zahlte?

    Bei längeren Strecken könnte man auch zu einer Preisreduktion kommen, wenn man beispielsweise CO2 Steuer genau dafür verwendete.


    Was letztlich fehlt ist eine Gesamtbewertung aller umweltschädlichen Aspekte. Und die Frage, wie man da raus kommt, ohne dass es zu sozialen Verwerfungen kommt.


    Die Politikerschelte ist hier fehl am Platze. Wie sollen denn 700 Abgeordnete in allen Fragen, die den Bund betreffen, kompetent entscheiden? Um das zu können, brauchen sie die Hilfe auch von Lobbyisten. Um sich eine Meinung zu bilden, sollten immer zur gleichen Zeit gegensätzliche Interessen angehört und abgewogen werden. Ich kenne zumindest eine Politikerin, die behauptet, so zu handeln, und das finde ich gut.

  • Natürlich ist das sehr komfortabel. Ich habe 22 Jahre in Mettmann gewohnt, bin aber trotzdem ausschließlich mit der Bahn nach Düsseldorf zur Arbeit gefahren. Da habe ich dann schon 45 Minuten von Tür zu Tür gebraucht. Und ein Auto hatten wir auch, wir waren ja schließlich 4 Personen, da ging es ohne nicht. Allein die Unmengen an Einkäufen, die da bewältigt werden mussten.

    Natürlich gibt es genug Leute die auf das Auto angewiesen sind, habe ich auch nicht bestritten. Den "autolosen" Luxus gönnen wir uns erst, seit wir wieder in Düsseldorf wohnen.

  • Du hast uns jetzt sehr oft mitgeteilt, das du Unmengen an Kram mit dir rumschleppst und alleine deshalb nicht auf das Auto verzichten möchtest und auch nicht kannst.


    Nicht alleine deshalb, aber auch deshalb. Und es sind auch keine Unmengen, aber doch zu viel und zu schwer, als dass ich damit 1 km oder mehr laufen kann/will. Ich hatte auch etliche andere Gründe genannt, die eben nicht nur mich als Einzelperson, sondern ganz viele Menschen davon abhalten, den ÖPNV zu nutzen (Zeit und Flexibilität sind andere und wesentlich wichtigere Faktoren). Insofern hat Odebacher Jong nicht verstanden, dass es mir eben nicht (nur) um mich geht, sondern ich mich lediglich als Beispiel heranziehe.


    Dass man nur den ÖPNV attraktiver und billiger machen muss, damit schon die Hälfte des Autoverkehrs von der Straße eliminiert und das Klima gerettet hat, halte ich jedenfalls für einen Irrglauben. Obwohl ich wünschte, es käme so.

  • Apropos im Kreis drehen.


    Auch so ein Witz in Zeiten des Klimawandels ist für mich die Formel 1 und generell der Rennsport. Der kleine Mann wird immer mehr besteuert und soll sein Auto nach Möglichkeit stehen lassen und dort fährt man nicht nur just for fun im Kreis sondern karrt den ganzen Rennsport-Zirkus auch noch munter durch die gesamte Welt.


    Ob das so im Sinne das Erfinders ist?

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Leute, wir drehen uns echt im Kreis.

    Mag sein, aber daran bist Du doch genauso beteiligt. Stimmst zum einen Aussagen wie "dass es hier nicht um Einzelpersonen, sondern um ganze Gesellschaften [...] geht" vom Odebacher Jong zu, um im vorherigen Post Deinen persönlichen Einzelfall im Detail darzustellen.


    Der Wohnraum in der Innenstadt ist aber nun mal begrenzt - es kann also nicht jeder, der in der Innenstadt arbeitet, auch in der Innenstadt wohnen. Und will es vielleicht auch gar nicht. Und nicht jeder, der nach Düsseldorf rein- oder aus Düsseldorf rauspendelt, arbeitet auch in der (jeweiligen) Innenstadt.


    Beim Griechen bist Du (und einige andere) natürlich jedereit willkommen - aber warum muss man dazu eigentlich Urlaub haben? ;)

  • Da wird die nächste Sau durch das Dorf getragen. Formel1 ( was auch egal ist, denn vor ein paar Tagen war es der Kunstrasenplatz) was kommt als nächstes Rallye, Pferderennen , Schwimmen ; ich habe bestimmt was vergessen.

    Jeder, damit meine ich auch mich , sieht das Problem woanders. Das ist eine ganz normale Reaktion.


    Warum ist das so?


    Wir haben uns entsolidarisiert und sind ein Volk von Solitären geworden. Das ist auch kein Wunder, weil die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander geht.

    Weil wir selber Leute unterstützen , die mit einem Millionengehalt Fussball spielen.

    Wieso verdient ein VV eines Unternehmens im Jahr über 10 Millionen, während Angestellte kaum über 30.000 € brutto kommen.


    Da kann man noch viel mehr Gründe aufzählen, aber es ist nun mal so , daß wir uns immer mehr auseinander bewegen und jeder den Finger auf den anderen zeigt.


    Mein Vorschlag daher, wenn jeder nur ein wenig für sich selber was für den Umweltschutz macht (weniger Fleisch essen, nicht alle 2 Jahre das Handy per Vertrag erneuern , Eier aus Freilandhaltung kaufen usw.) Wir könnten hier eine Liste erstellen, wo jeder das schreibt, was er für den Umweltschutz bereit wäre zu tun. Und jeder könnte sich das aussuchen , was Ihm gefällt.


    Alles kann , nichts muss. Ein oft gelesener Satz , in einschlägigen Magazine. Aber der würde uns im Moment weiter bringen, als die gegenseitigen Anschuldigungen, was alles verboten werden muss.


    Für mich persönlich, kann ich mit einem Tempolimit von 120 oder 130 leben. ( Meine persönliche Meinung, da lässt sich einiges an Feinstaub und CO2 einsparen)


    Zum Abschluß noch ein Gedicht von B.Brecht:


    Reicher Mann und armer Mann
    standen da und sahn sich an.
    Und der Arme sagte bleich:
    »Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich«


    Das meine ich nicht nur monetär.

    Sagte Abraham zu Bebraham kann ich dein Cebraham.

  • Deinen persönlichen Einzelfall im Detail darzustellen.

    Da hatte ich ein Gespräch unter vier Augen mit dir --;;)

    Beim Griechen bist Du (und einige andere) natürlich jedereit willkommen - aber warum muss man dazu eigentlich Urlaub haben?

    Weil mein Wecker um kurz vor 5 Uhr klingelt und ich unter der Woche eher kaum ausgehe. Die Zeiten sind leider vorbei.

  • Für mich persönlich, kann ich mit einem Tempolimit von 120 oder 130 leben. ( Meine persönliche Meinung, da lässt sich einiges an Feinstaub und CO2 einsparen)

    Wir waren in Niendorf/Ostsee in Urlaub. Fast die gesamte Strecke ist durch Tempolimits gedeckelt. Da könnte z. Bsp. kaum etwas an CO2 eingespart werden. Und ja, ein Tempolimit an sich bringt überhaupt nichts, da auf 97% aller deutschen Straßen eh ein Tempolimit existiert.

  • die Greta hat was gefunden um ohne Flugzeug nach Amerika zu kommen...….14tage mit einem Rennsegler ohne Komfort, auch wieder so ein medien Schachzug

    Der Unterschied zwischen Leben und Existieren liegt im Gebrauch der Freizeit - youtube.com/qNM6IuA87eM