Zunächst einmal, was mich erstaunt, dass die Politiker kaum an die Eigenverantwortlichkeit der Menschen appellieren. Es gilt doch der Grundsatz: jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich und muss die Konsequenzen für sein Handeln tragen.
Für die gegenwärtige Situation bedeutet dies:
Erkranken ältere Menschen, also jemand wie ich mit 58, oder Menschen mit Vorerkrankungen (Atemwegserkrankungen, Bluthochdruck, ...), also jemand wie meine Frau, dann kann die Erkrankung lebensbedrohlich werden. Bei allen anderen Gruppen, etwa junge Eltern, ist der Krankheitsverlauf wie bei einer normalen Grippe. Also nichts gravierendes.
Für mich heisst es, ich würde gegenwärtig nicht ins Fussballstadion gehen, weil mir das Risiko für mich zu groß wäre, mich anzustecken und in der Folge meine Frau anzustecken.
Da junge Menschen eh ältere nicht besuchen sollen, warum sollen also junge Eltern nicht mit den Kindern auf den Spielplatz gehen? Im schlimmsten Fall sind sie erkrankt und nach zwei, drei Wochen wieder gesund.
Aber statt dessen wird mit der Argumentation, die Verbreitung zu verlangsamen, die Grundrechte ausser Kraft gesetzt. Und faszinierender Weise schreit niemand auf, sondern begrüsst das Ganze noch mehr oder weniger unreflektiert.
Nur zur Erinnerung: bei der Grippewelle 2018 sind 9 Millionen Deutsche erkrankt und 30.000 Deutsche gestorben. Und damals gab es null Einschränkungen. Sämtliche Argumente, die jetzt angeführt werden, können auf jede weitere Grippewelle übertragen werden. denn auch da geht es immer darum, die Verbreitung zu verlangsamen, Menschenleben zu retten und eine Überlastung des Gesundheitssystemes zu verhindern.