Die Rechte der Fußballfans

Finde schon das sich der Verein mal kurz äußern könnte über solche Vorkommnisse. Das hat auch nix mit "Speerspitze" zu tun. Auch der Verein Fortuna Düsseldorf hat das Recht, sich im Namen seiner Mitglieder gegen Repressionen von Staatsmachtseite aus zu beschweren. Machen andere Vereine ja auch.
Das sich die Polizei seit Jahr und Tag mit Händen uns Füssen wehrt eine Kennzeichnungspflicht ihrer Ninja Turtles einzuführen lässt ja schon tief blicken. Glaube nicht, das es den sehr grün- schwarzen Schafen unter den Cops weiter so leicht und einfach Knüppelfutter und Pfeffersprayduschen verteilen wenn sie nach jedem Einsatz haufenweise Beschwerden bekommen und andere eben nicht. Aber die Polizei möchte wohl kaum auf ihre bewährten "Sturmtruppen" verzichten die sich schon in vielen Kampfeinsätzen bestens bewährt hat.

bogdan schrieb:

Eine Anzeige gegen unbekannt ist natürlich wirklich eine tolle Möglichkeit!

Du gehst zur Polizei sagst was vorgefallen ist. Wo es vorgefallen ist. Die Uhrzeit. Benennst deine Zeugen. Machst eine Täterbeschreibung. Glaubst du das es eine Chance gibt das die darauf kommen wer das wohl sein könnte....?
Außerdem hab ich ja ausgeführt das es sicher sinnvoll ist einen Anwalt zu beauftragen.
Beispiel die Autkontrolle. Wieviele Beamte mögen das wohl gewesen sein? Und im Einsatzplan sollte wohl vermerkt sein wer wann wo zu stehen hatte....
Bin auch gegen einen Kennung mit Namen der Bematen, wohl aber mit einer deutlichen Dienstnummer. Trotzdem können die auch ohne Kennung nicht einfach sagen, wir wissen nicht wer es war....
Mir geht es auch nicht darum den einzelnen Beamten zu treffen....sondern die Gepflogenheiten der Gesamtheit.
Aber Hauptsache du tätigst erstmal einen Zwischenruf....

Gotcha schrieb:

Exildüdorfer schrieb:

Das mit dem Namen an der Uniform ist eine ambivalente Sache.
Einerseits sicherlich sinnvoll, andererseits kann es (je nach Namen) aber auch passieren das irgendwelche "rachsüchtigen" Idioten plötzlich an deiner Türe klingeln und deine Familie kennenlernen möchten.

Vielleicht reagiert der Herr Staatsdiener, der durch sein Namesschild identifizierbar ist aber auch ganz anders...

Ich denke du weißt das eben leider auch unter "uns" Idioten sind.
Da paßt einem was nicht und es heißt "halt die Fresse, ich weiß wo deine Family wohnt".
Alles schon selbst erlebt...da kannst du goodwill zeigen wie du möchtest, wenn du die falschen Leute vor dir hast bringt das nichts.
Testosteron und Krawallfreunde findest du auf beiden Seiten.
Insofern zwar zur Kennzeichnungspflicht ein klares JA, Namensnennung aber nur in Ausnahmesituationen auf anwaltliche Nachfrage unter Nennung der ID Nummer des Beamten.

Das stimmt allerdings - Pezzoni lässt grüßen...

Stormin schrieb:

In diesem Fall wird wohl auch eher das Gerechtigkeitsempfinden berührt, als ein Rechtsbruch begangen.

Aha! Danke für den Nachhilfeunterricht.

Dä Ärisch schrieb:

Stormin schrieb:

In diesem Fall wird wohl auch eher das Gerechtigkeitsempfinden berührt, als ein Rechtsbruch begangen.

Aha! Danke für den Nachhilfeunterricht.

Den Satz fand ich auch Hammer

Dann klärt mich auf, was daran so schlimm ist.

Nightflyer schrieb:

Dä Ärisch schrieb:

Aha! Danke für den Nachhilfeunterricht.

Den Satz fand ich auch Hammer

Entspricht aber, so mies es klingen mag, der Realität... :S

Recht ist nicht gleich Recht und schon gar nicht (immer) gleich Gerechtigkeit.

Wen das noch weiter interessiert, dem kann man die Rechtsphilosophie ans Herz legen

Gotcha schrieb:

Wach doch mal aus deinem Winterschlaf auf.
Ahlen! Blocksturm durch die Polizei. Muss aber wohl richtig gewesen sein. der Einsatz natürlich. waren ja nur Schwerstkrinminelle im Block.
Kastanie! Kessel! Schon vergessen? Ach ne. Waren ja alles Schwerstkriminelle.
Wuppertal eine Woche später. Fans werden nach dem Spiel auf offener Straße ohne jegliche Information festgehalten. Müssen auch Schwerstkriminelle gewesen sein.

Nur 3 Beispiele aus unserer jüngsten Vergangenheit. Nur passieren diese Dinge fast an jedem verdammten Spieltag in diesem, unserem Rechtsstaat.

Ich bin wach. Ich sehe die Dinge halt differenzierter als du. Du hast für dich den Schuldigen gefunden ohne auch nur ein Sterbenswörtchen darüber zu verlieren warum die Polizei während Fussballspielen überhaupt so massiv präsent sein muss. Zähle doch mal die ganzen Verfehlungen der Fussballfans der jüngeren Vergangenheit. Die Polizei muss vor,während und nach dem Spiel für Recht und Ordnung sorgen. Auseinandersetzungen verhindern. Auseinandersetzungen die von einigen Fans sogar aktiv gesucht werden! Das ist mit Sicherheit nicht immer einfach. Manchmal werden dann Unschuldige quasi mitbestraft. Ist halt so, Leben ist kein Ponyhof. Was ich damit sagen will ist, dass mir die ganze Diskussion vieeeel zu hysterisch geführt wird. Lasst mal dieses dämliche Gelaber von wegen kein Rechtsstaat mehr etc. pp., nur weil es wirklich irgendwo, irgendwann mal drastische Einzelfälle gegeben hat. Das tut der ganzen Diskussion nicht gut. Das ist zuviel des Guten. Ordnet das alles mal richtig ein. Wir sind immer noch beim Fussball und es gibt wahrlich schlimmeres als mal irgendeinen unberechtigten Platzverweis zu bekommen bzw. mal 2,3 Stunden im Kessel zu stehen. Du siehst doch was passiert, wenn einige Gruppen von der Polizei quasi Narrenfreiheit bekommen bzw. die Polizei ausnahmsweise mal nicht da ist (DD in KL).

Wenn man die Diskussion mal ein wenig gelassener führt, dann bin ich nämlich auch wieder bei dir, was bspw. die Kennzeichnungspflicht oder mögliche Einsatztaktiken betrifft.

Oberbilk schrieb:

Nur ein Beispiel: Könnte sich nicht der SCD ein Rechtsschutzversicherung
zulegen und alle Mitglieder wären damit versichert? Die Kosten könnte man
auf die Jahresbühr umlegen!
Ist wahrscheinlich völliger Blödsinn!!

Keine Ahnung ob sowas inhaltilch kompletter Blödsinn ist oder man diese Überlegung wirklich angehen könnte.
ABER auch der SCD hat fast nur passive Mitglieder - es gibt momentan knapp 10 Leute die sich um alle Angelegenheiten kümmern.
Ob man da die Zeit findet noch ein wirkliches Gutachten einzuholen bzw. diese Idee mal zu überprüfen? Wenn sich hier das ein oder andere Mitglied - welches nicht nur wegen Kartenvorteilen Mitglied geworden ist - findet und sich gerne einbringen würde - damit rennt er beim SCD sicherlich offene Türen ein.

Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme gibt es ja über verschiedenste Wege: Hier, Im Fanladen auf der Münsterstraße, am Fanstand in der Arena, am Fanmobil an der Kastanie etc.

Hach ... "Klagen" ... ich denke, keiner der Betroffenen würde ernsthaft in Betracht ziehen wegen Samstag juristisch vorzugehen. Wir reden ja nicht über Zeitgenossen vom Fähnlein Fieselschweif.
Ich denke aber, ein bißken Solidarität untereinander fänden viele schon ganz dufte. Man sollte hierbei nie vergessen ... es kann JEDEN treffen (auch wenn so manch' friedlicher und seit 70 Jahrenohnejedesproblemfahrer, es in dieser Sekunde noch nicht für möglich halten kann).

wowof95 schrieb:

bogdan schrieb:

Eine Anzeige gegen unbekannt ist natürlich wirklich eine tolle Möglichkeit!

Du gehst zur Polizei sagst was vorgefallen ist. Wo es vorgefallen ist. Die Uhrzeit. Benennst deine Zeugen. Machst eine Täterbeschreibung. Glaubst du das es eine Chance gibt das die darauf kommen wer das wohl sein könnte....?
Außerdem hab ich ja ausgeführt das es sicher sinnvoll ist einen Anwalt zu beauftragen.
Beispiel die Autkontrolle. Wieviele Beamte mögen das wohl gewesen sein? Und im Einsatzplan sollte wohl vermerkt sein wer wann wo zu stehen hatte....
Bin auch gegen einen Kennung mit Namen der Bematen, wohl aber mit einer deutlichen Dienstnummer. Trotzdem können die auch ohne Kennung nicht einfach sagen, wir wissen nicht wer es war....
Mir geht es auch nicht darum den einzelnen Beamten zu treffen....sondern die Gepflogenheiten der Gesamtheit.
Aber Hauptsache du tätigst erstmal einen Zwischenruf....

Alles anzeigen

Bis Zeugen benennen kann ich dir ja noch folgen. Wie sieht dann deine Personenbeschreibung aus? Der war ganz in grün gekleidet und hatte einen Helm auf? Die Verkehrskontrolle nehme ich hier mal raus, da Beamte bei einer Verkehrskontrolle normalerweise nicht zu den Einsatztruppen gehören und somit in der Regel gekennzeichnet sind - die sind m.E. auch nicht das Problem.

Wie ich in meinem Vorpost schon editiert habe, wird dich ein seriöser Anwalt, weil der Täter nicht zu ermitteln sein wird, wieder nach Hause schicken. Ähnlich wird es bei der Anzeige bei der Polizei laufen. Diese werden zwar deine Anzeige aufnehmen (weil sie müssen), sie werden dir aber keine großen Hoffnungen machen.

Aber Hauptsache du tätigst hier eine Aussage ohne dir über den Ablauf bei solchen Fällen bewusst zu sein ....

Falls es jemanden interessiert (vermutlich nicht):

Diese 10 Punkte sind für die Polizei im Umgang mit Fans, Bahn und Vereinen wichtig und daran wird sich orientiert. Mal wird es "großzügiger" ausgelegt und mal sehr eng und streng. Mir muss das nicht gefallen, aber ich vermittle dies hier ehrlich und transparent.

Am Samstag wurden Platzverweise ausgesprochen:

Als juristischer Laie bezweifle ich, dass eine Klage dagegen Erfolg haben wird.

Problemfans reisen getrennt von den friedlichen Fans.
Also doch selbst Schuld?

Stormin schrieb:

Dann klärt mich auf, was daran so schlimm ist.

Schlimm gar nichts, aber doch ein Bisschen befremdlich, dass Du den Vorgang als Fanbeauftragter,
- aber eben auch "juristischer Laie" (Eigenzitat) - einfach mal so schnell abbügelst.

Viel interessanter ist jedoch das hier:

Zitat

§34 PolG
Platzverweisung

(2) Rechtfertigen Tatsachen die Annahme, dass eine Person in einem bestimmten örtlichen Bereich eine Straftat begehen oder zu ihrer Begehung beitragen wird, kann ihr für eine bestimmte Zeit verboten werden, diesen Bereich zu betreten oder sich dort aufzuhalten, es sei denn, sie hat dort ihre Wohnung oder nimmt dort berechtigte Interessen wahr. Örtlicher Bereich im Sinne des Satzes 1 ist ein Gemeindegebiet oder ein Gebietsteil innerhalb einer Gemeinde. Die Maßnahme ist zeitlich und örtlich auf den zur Verhütung der Straftat erforderlichen Umfang zu beschränken. Sie darf die Dauer von drei Monaten nicht überschreiten.

Durch das Zünden von Pyrotechnik verbunden mit der mangelnden Distanzierung von den Tätern und damit der eher augenscheinlichen Solidarisierung hat die Polizei diese Gruppe als potentielle Störer der öffentlichen Sicherheit eingestuft und einen Platzverweis ausgesprochen, der mittels der Zurückführung nach Düsseldorf vollstreckt wurde.

Und im Rahmen des Gefahrenabwehrrechts liegt hier wohl juristisch alles im grünen Bereich - ob die Entscheidung moralisch vertretbar oder gerecht gewesen ist, darüber lässt sich nun trefflich streiten.

Was ich diesbezüglich allerdings lächerlich finde aus dem Jäger'schen 10 Punkteplan:

Zitat

1. Unsere Polizei handelt transparent, verlässlich, differenziert und konsequent. Die Fans sollen in Nordrhein-Westfalen ein einheitliches und mit den Netzwerkpartnern eng abgestimmtes Handeln der Polizei erleben.

nunja - konsequent hat sie gehandelt...

bogdan schrieb:

wowof95 schrieb:

Du gehst zur Polizei sagst was vorgefallen ist. Wo es vorgefallen ist. Die Uhrzeit. Benennst deine Zeugen. Machst eine Täterbeschreibung. Glaubst du das es eine Chance gibt das die darauf kommen wer das wohl sein könnte....?
Außerdem hab ich ja ausgeführt das es sicher sinnvoll ist einen Anwalt zu beauftragen.
Beispiel die Autkontrolle. Wieviele Beamte mögen das wohl gewesen sein? Und im Einsatzplan sollte wohl vermerkt sein wer wann wo zu stehen hatte....
Bin auch gegen einen Kennung mit Namen der Bematen, wohl aber mit einer deutlichen Dienstnummer. Trotzdem können die auch ohne Kennung nicht einfach sagen, wir wissen nicht wer es war....
Mir geht es auch nicht darum den einzelnen Beamten zu treffen....sondern die Gepflogenheiten der Gesamtheit.
Aber Hauptsache du tätigst erstmal einen Zwischenruf....

Bis Zeugen benennen kann ich dir ja noch folgen. Wie sieht dann deine Personenbeschreibung aus? Der war ganz in grün gekleidet und hatte einen Helm auf? Die Verkehrskontrolle nehme ich hier mal raus, da Beamte bei einer Verkehrskontrolle normalerweise nicht zu den Einsatztruppen gehören und somit in der Regel gekennzeichnet sind - die sind m.E. auch nicht das Problem.

Wie ich in meinem Vorpost schon editiert habe, wird dich ein seriöser Anwalt, weil der Täter nicht zu ermitteln sein wird, wieder nach Hause schicken. Ähnlich wird es bei der Anzeige bei der Polizei laufen. Diese werden zwar deine Anzeige aufnehmen (weil sie müssen), sie werden dir aber keine großen Hoffnungen machen.

Aber Hauptsache du tätigst hier eine Aussage ohne dir über den Ablauf bei solchen Fällen bewusst zu sein ....

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Ok, bevor wir allzu spitzfindig werden. Mag sein das es in gewissen Fällen dazu führen kann, das kein Täter ausfindig gemacht werden kann. Dann hat es aber eben eine Anzeige gegeben, wo später dann das Verfahren eingestellt wurde weil eben niemand ermittelt werden konnte.
Und nochmal. Weil du ja meinst ich bin mir über den Ablauf nicht bewusst....das ist eine Behörde, die müssen Protokolle erstellen. Welcher Beamter war wann wo, welche Vorfälle gab es....So klein sind die Chancen also nicht das die intern suchen müssen....aber vielleicht intern mal beraten upps...die Schlucken nicht mehr alles?)
Da die Gewerkschaft der Polizei ja immer so gerne alle möglichen Statistken zu ihren Gunsten nutzt müßten sie ja dann mal erklären warum diese Anzeigen sich häufen, aber aufgrund von fehlender Kennung (Nummer nicht Name) zu keinem Ergebnis führen konnten.
Wenn mein Auto auf einem Supermarktparkplatz angeeckt wurde, mache ich auch Anzeige gegen Unbekannt. Aus Prinzip, obwohl ich weiss das meine Chancen doch sehr gering sind einen Täter ausfinig zu machen. Ich tue es aber.