Alles anzeigenHab noch nie was anderes behauptet, geht mir überhaupt nicht um den Umweltaspekt an sich, nur um Lebensqualität in Großstädten. Wegen mir können sich Menschen in der Eifel oder dem Bayrischen Wald mit SUVs zuscheißen, aber hier haben die Dinger nix verloren. Das größte Problem beim Feinstaub sind auch nicht Autos, sonder reiche Idioten die denken es wäre geil sich heutzutage einen Holzofen in die Villa zu stellen und die ganze Nachbarschaft ausräuchern. Nee, du brauchst dir für die paar Jahre jetzt auch keinen Job mehr suchen, das lohnt sich tatsächlich nicht. Bin aber froh dass meine Generation und die Nachfolgenden da schon umdenken und ein Auto schon völlig seinen Wert als Statussymbol verloren hat...
Aber was genau heißt denn dann für Dich genau "Lebensqualität" (wenn nicht "Umweltaspekt" und damit maximal saubere Luft)? Und was, wenn nicht deren Abgase, stört Dich an SUVs? (Mich stört, wie schon gesagt, deren schiere Größe, wenn sie vor mir her fahren.) Zudem gilt die Gleichung SUV = maximale Abgase nicht, es kommt immer noch auf die Motorisierung an, da kann ein normaler Pkw weit schlechter "aussehen" (auch wenn man es ihm gerade nicht "ansieht").
Und wieso kommst Du dann doch wieder auf Feinstaub zu sprechen? Passt irgendwie nicht.
Wenn Du lediglich deshalb Fahrrad fährst, weil es Dir soviel Spaß macht (und eben nicht aus einem "Umweltaspekt" heraus): OK, sei Dir von Herzen gegönnt! Dann müsstest Du aber auch akzeptieren können, dass anderen eben Auto fahren zum einen ebenso Spaß macht, es zum anderen gegenüber einem Fahrrad etliche Vorteile hat: es ist schneller, komfortabler, geräumiger, mittel- und langstreckentauglich, überdacht, man kann je nach Ausstattung Radio hören oder Video/TV gucken, telefonieren, und es hat eine Heizung und (meist) auch eine Klimaanlage - mithin also universell und in (fast) allen Lebens- und Wetterlagen einsetzbar.
Mit Statussymbol hat das also tatsächlich eher wenig zu tun (manche vor allem ausländischen Mitbürger mal ausgenommen). Ich hatte schon immer ein Faible für Autos, aber "Status"? Nö. Das leiste ich mir einfach, weil es mir gefällt - dafür wohne ich nur in einer Zweizimmer-Mietwohnung, die ökologisch korrekt (?) mit Fernwärme der Stadtwerke beheizt wird. So hat halt jeder seine Vorlieben und Präferenzen. Beides zusammen (also "Luxus-Auto und tolle Wohnung" wie von MMW in den '70ern besungen) kann ich mir nicht leisten (und wenn ich's könnte, läge die Präferenz immer noch auf dem Auto). Mag mancher schräg finden, ist aber so.
Und wenn a) ein entsprechend ausgestattetes E-Auto bezahlbar, b) dessen Reichweite ausreichend, c) die Lade-Infrastruktur flächendeckend vorhanden, d) die Ladezeit akzeptabel und e) zudem erwiesen wäre, dass die Gesamt-Ökobilanz eines E-Autos wirklich besser ist als die eines Verbrenners, dann würde ich auch ein E-Auto fahren. Es geht mir ja nicht darum, die Luft zu verpesten.
Ich fürchte nur, dass all das zusammengenommen in meinem Leben nicht mehr passieren wird. Und um auch das nochmal anzumerken: wir hatten seit fast 30 Jahren noch nie so saubere Luft wie heute. Aber dann werden weitgehend willkürliche Grenzwerte festgelegt, und plötzlich meinen viele, die Luft sei noch nie so schlecht gewesen.
Verrückt!
Die Aspekte Lautstärke, Unfallgefahr, Platzangebot, Stress z.B.
Helsinki ist für mich von der Größe her ziemlich gut vergleichbar mit Düsseldorf, die Lebensqualität ist allerdings deutlich besser da, es sind freiwillig viele Menschen zu Fuß, per Fahrrad oder per ÖPNV unterwegs, dort steht man so gut wie nie im Stau, die Menschen sind entspannt und überhaupt nicht gestresst. Hier nehme ich eine immer aggressivere Grundstimmung im Alltag wahr.
Ja mich stört die Größe auch, konnte mir auch noch nie einer glaubhaft vermitteln wozu die Dinger in der Stadt gut sein sollen.
Es gibt Menschen die damit auf die Kö zum shoppen fahren und sich wundern wie eng die Parkhäuser doch sind, da fasse ich mir an den Kopf.
Und muss man mit so einem Ding seine Kinder zur Schule fahren?
Bzgl. Feinstaub kann ich immer nur wieder u.a. auf diesen Artikel verweisen: Feinstaub aus Holzöfen – die gemütlichen Dementoren
Da geht er auch explizit auf die Lüge mit den der sauberen Luft ein!
Ich akzeptiere total wenn Leute Auto fahren wollen, aber Düsseldorf und andere Großstädte in Deutschland sind infrastrukturell einfach nicht dafür ausgelegt dass Familien Zweit- oder sogar Drittwagen haben. Da das Nachbessern, im Gegensatz zu Kopenhagen oder Niederländischen Städten allerdings Jahrzehnte dauert, kann man dem Verkehrsinfarkt erstmal nur mit Verboten oder Gängelungen gegenübertreten. Das hat in London und Madrid auch geklappt und da ist sogar die Kaufkraft in den Innenstädten gestiegen. Es muss einfach unattraktiv sein als Einzelperson mit einem PKW, egal ob Diesel, Benziner oder Elektro, in eine Deutsche Großstadt zu fahren. Dafür müssen aber ganz viele Stellschrauben angegangen werden, die Hoffnung habe ich inzwischen aber nicht mehr. Hier dauert es ja Jahrzehnte eine Rheinseite mit dem Flughafen zu verbinden, glaube selbst bis zu den Olympischen Spielen 2032 wird das knapp.
Wenn man wirklich Gesellschaftlich etwas verändern will, dann muss man halt auf gewissen Luxus den man momentan genießt, verzichten. Ich finde es auch geiler im Stau alleine im Auto zu sitzen und Musik zu hören, als an irgendeinem zugigen Bahnhof zu stehen, weil die Bahn mal wieder nicht kommt. Aber wir können nicht immer so weiter machen, höher, schneller, besser. Bzgl. dem Jobwechselthema: Man sollte explizit Berufe fördern die für das Gemeinwohl wichtig sind, dazu zähle ich natürlich auch Pflegekräfte. Solche Personengruppen benötigen dringend bessere Arbeitsbedingungen, faire Gehälter und natürlich dann auch Sonderfahrrechte innerhalb einer Stadt falls es zu Fahrverboten kommt. Aber wir brauchen nicht noch mehr Influencer, Mindset-Coaches oder noch 80% BWL Studenten mehr, dazu zähle ich auch so Marketing- oder Projektmanagementheinis wie aktuell mich, nur weil man in den Branchen noch relativ gut verdient. Das driftet für mich alles in eine völlig falsche Richtung ab...