Alles anzeigenDu magst Recht haben. Das will ich nicht ausschließen. Aber von meiner Vermutung rücke ich nicht so leicht ab. Finde es zu naheliegend, dass die Basis für Aggressionen irgendwelchen Ängsten und einem Gefühl der Unterlegenheit liegt.
In "Bowling for Columbine" stellt Michael Moore ja auch die These auf, dass Angst ein wichtiger Faktor für die Waffenverliebtheit und Schießwütigkeit in weiten Teilen der US-amerikanischen Gesellschaft ist. Er zieht den Vergleich zu Kanada, wo der Besitz von Jagdwaffen auch verbreitet, das Herumtragen von Schusswaffen im Alltag aber eher verpönt. Die US-Amerikaner brauchen auch mehrere Schlösser an allen Türen und im Idealfall noch einen Panic-Room, während die Kanadier oft nicht mal ihre Häuser abschließen.
Ja, ich weiß, dass Michael Moore keine Dokumentarfilme im engeren Sinne macht.
Also ich habe in den USA gelebt und war in fast allen Regionen zu Besuch. Von Südstaat, Großstadt, Kleinstadt oder Farmland. Was mir besonders aufgefallen ist war eher das Gegenteil in Bezug auf Türen/ Schlössern. Es wurde so gut wie nirgendswo richtig abgeschlossen, meistens bleibt die Tür sogar komplett auf. Egal ob South Carolina oder Orange County (Zwei Regionen wo ich länger war). Insbesondere im "ländlichen" Raum ist eher eine Open Door Policy. Und mit ländlich meine ich keine Farm sondern eine Kleinstadt von 25.000 bis 50.0000 Einwohnern.
Selbst in LA County, welches alles andere als sicher ist, sind mir keine besonderen Sicherheitsvorkehrungen bei Häusern aufgefallen.
Ein Panic Room ist mir nie zu Gesicht gekommen. Das sind Spielereien von Superreichen. Die Waffenaffinität war mir auch nicht ganz gemein, ist aber bei vielen Amerikanern quasi im Blut. Selbst die Liberalen haben dann meist doch irgendwo im Schrank ein Gewehr oder Pistole.
Was sollst Du die Papphütten auch abschließen?
Außerdem gilt in den USA die Castle Doctrine, im Zweifelsfall wird das eigene Heim dann auch gerne verteidigt mit dem ganzen Arsenal.
Um nicht ganz off topic zu sein, ich bin sehr froh, dass wir doch recht restriktive Waffengesetze haben, denn dann hätten wir wirkliche Angsträume.