Alles anzeigenAuch so ein Spiel, an das sich in 2-5 Jahren kein Mensch mehr erinnern wird. Hatte ich bis gerade schon wieder komplett vergessen. Übrigens genauso wie dieses 0:0 im Hinspiel.
Danke für diese schöne Steilvorlage und das ist jetzt überhaupt nicht an dich gerichtet. Aber diese langweiligen Unentschieden-Spiele gibt es in der Gesamthistorie aller Fortunaspiele deutlich häufiger als grandiose Siege oder krachende Niederlagen. Ungefähr genauso häufig wie diese bedeutungslosen Unentschieden-Spiele gab es knappe Siege oder knappe Niederlagen. Diese unterscheiden sich von der Qualität nicht selten von diesen Unentschieden-Spielen. Außer dass halt eine der beiden Mannschaften ein Tor mehr erzielt hat.
Wirklich in Erinnerung bleiben den meisten Leuten tatsächlich nur die tollen Siege und so entsteht gerne eine Verklärung des Blicks in die Vergangenheit. Insbesondere bei erfolgreichen Epochen denken viele nur noch an die grandiosen Siege und vergessen dabei, dass es selbst zu mega erfolgreichen Zeiten auch immer einige langweilige Unentschieden dabei gab. Zwar deutlich weniger als im Gesamtschnitt des Vereins, aber auch da gab es sie und das ist auch völlig normal.
Bei uns kommt noch erschwerend hinzu, dass unsere letzte erfolgreiche Epoche von 2009-2012 so intensiv gelebt wurde, weil der Verein vorher viele Jahre am Boden lag und dieser unerwartete Erfolg deshalb mehr Glücksgefühle beim gemeinen Fan ausgeschüttet hat als dies bei jedem anderen Verein möglich gewesen wäre. Entsprechend war auch die Stimmung im Stadion und entsprechend hat sich die Erinnerung an die Zeit ins Gedächtnis gebrannt.
Viele vergessen aber, dass es auch da viel Sicherheitsfußball und viele Unentschieden gab. Aber die Leute können sich meistens nur an die spektakulären Spiele erinnern und haben durch die Euphorie dieser Zeit die vielen eher biederen Spiele vergessen. Denn diese waren damals egal. Man hat trotzdem gefeiert, weil die Gesamtzeit einfach geil war.
Leider verklären viele die Zeit und denken, dass wir da mehr oder weniger ständig spektakulären Fußball gespielt haben und immer nach vorne gespielt haben. Und dies ist dann wohl bei dem ein oder anderen zum Maßstab geworden. Weshalb die Ansprüche so hoch sind, dass eine ständige Unzufriedenheit herrscht und durchschnittliche Unentschieden als etwas Negatives empfunden werden. Genauso werden Spiele, wo nicht 90 Minuten Vollgas nach vorne gegeben wird, schon negativ betrachtet. Dabei ist das das Normalste der Welt (selbst bei Spitzenmannschaften), dass man auch mal Phasen im Spiel hat (oder gar ganze Halbzeiten), wo man eher abwartend agiert. Aber der Anspruch ist halt bei einigen völlig aus dem Ruder gelaufen. Anders kann ich mir jedenfalls viele Diskussionen hier einfach nicht erklären.
Was Wacki hier beschreibt läßt sich im Prinzip auf das ganze Leben übertragen. Rückwirkend betrachtet erinnert man sich eher an die positiven wie aber auch negativen Höhepunkte, die einem widerfahren sind und fasst dann diese Lebensphasen entsprechend als gut oder eben schlecht zusammen.
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