Markus Schubert (vereinslos) zur Fortuna?

  • Die Wahrheit ist, dass solche Situationen Vereinen wie Dresden oder Fortuna nunmal passieren können, weil mit dem Geld knapp gehaushaltet werden muss und man deshalb nicht voreilig Verträge von Nachwuchsspielern verlängern will, die man dann langfristig an der Backe hat, wenn sie den Sprung in die erste Mannschaft nicht schaffen.


    Man verpasst dann ab und zu eben den richtigen Moment und der Spieler will nicht mehr.


    Bei uns ist es mit Spielern wie Iyoha genauso. Momentan wird man sich schwer tun, den Vertrag zu verlängern, aber wenn Iyoha nächste Saison wie eine Rakete abgehen sollte, wird man ihn vielleicht nicht mehr halten können, wenn der Vertrag ausläuft.


    Dann hat man halt Pech gehabt. Wenn man das verhindern will, muss man halt rechtzeitig verlängern.

    Nach manchem Gespräch mit einem Menschen hat man das
    Verlangen, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzunicken und vor einem
    Elefanten den Hut zu ziehen. Maxim Gorki

  • Da sieht man doch, wie perfide das System Profifußball funktioniert.

    Da möchte ein Spieler, dessen befristeter Vertrag ausläuft, eben diesen nicht verlängern, weil er den Verein wechseln möchte. Das ist mMn erst einmal ein ganz normaler Vorgang.

    Nun schwingen sich Fans und Vereinsvertreter auf und kritisieren dieses Verhalten, warum er denn nicht den Vertrag verlängert hat, damit Dresden eine Ablöse kassieren kann.


    Und das ist das perfide an der Sache: Man soll den Vertrag zu verlängern, um ihn dann zu brechen.

    Wenn Du bei deinem Arbeitgeber eine Weiterbildung bezahlt bekommst, bist Du auch erstmal 2 Jahre gebunden, oder Du musst die Kosten der Weiterbildung bezahlen...

    Klar läuft der Vertrag aus, aber wer weiß was er mündlich zugesagt hat...


    Das stellt aber auch den Sinn eines Nachwuchleistungszentrum in Frage...

    Fortuna und Stadt bezahlen eine Menge Kohle für den Bau. Hinzu kommen jährliche Kosten, die garantiert nicht gering sind.

    Diese Kosten muss man erstmal reinholen. Wenn alle Spieler die dort ausgebildet werden den Verein ablösefrei verlassen, wie sollen die Kosten wieder reingeholt werden?

    Denke kaum das die 5% Wiederverkaufswert der Fifa da was reissen können....

  • Dynamo hat sich für den Weg der eigenen Jugend entschieden. Dann kann es auch zu so einer Situation kommen. Ob die das auch in Zukunft so weiter handhaben kann selbst Minge nicht sagen. Nicht umsonst der Hinweis, das Fortuna mit 7 Leihspielern aufgestiegen sei. Da müsse man überlegen ob das nicht auch ein möglicher Weg für Dresden sei.

    Ich habe den Vergleich zu uns eher als abschreckendes Beispiel wahrgenommen. Dass man sich natürlich fragen muss, ob das nicht auch ein Weg sein kann, um erfolgreich zu sein. Minge aber zu dem Schluss kommt, dass man das nicht will und lieber auf die eigene Jugend setzt, damit sich die Spieler mehr mit dem Verein identifizieren.


    Das halte ich für ziemliche Augenwischerei. Wenn ich mir mal den Kader von Dresden anschaue, dann besteht auch deren Kader überwiegend aus Spielern, die von allen möglichen Vereinen quer durch Europa gekommen sind und die teilweise auch nur einen Vertrag für 2 Jahre haben. Ich sehe da keinen Unterschied, ob ein Spieler 2 Jahre geliehen ist oder ob er einen 2-Jahresvertrag hat und dann wieder weiterzieht. DIe Vertragskonstellation ist dabei doch egal. Unterm Strich sind bei fast jedem Verein die meisten Spieler nur für kurze Zeit da und dann wieder weg. Man muss es dann schaffen, dass die Spieler sich für die Zeit, wo sie da sind, mit dem Verein identifizieren und dass sie für die Aufgabe brennen. Aber nur weil einige Spieler lediglich geliehen sind, heißt das nicht, dass man eher eine Söldnertruppe hat als wenn die Spieler einen Vertrag direkt beim Verein haben. Ich denke, der Teamgeist bei uns und der Einsatz der Spieler auf dem Feld haben das gezeigt.


    Im Übrigen waren es bei uns 6 Leihspieler, wovon 3 nach dem Aufstieg fest verpflichtet wurden, Siciherlich auch, weil die Spieler sich hier wohlfühlen und eine Identifikation stattfindet.

  • Diese Kosten muss man erstmal reinholen. Wenn alle Spieler die dort ausgebildet werden den Verein ablösefrei verlassen, wie sollen die Kosten wieder reingeholt werden?

    Das ließe sich ja über langfristige und frühzeitig vereinbarte Verträge steuern. Aber man kann doch dem Spieler nun keinen Strick draus drehen, wenn das Vereinsmanagement gepennt hat und der Spieler nun den Vertrag eben nicht mehr verlängern möchte. Das würde seine Chancen auf dem Markt auch mit Sicherheit senken, weil Vereine wie Fortuna u.a. eben kein großes Geld ausgeben können oder wollen und auf solche Spieler, die ablösefrei zu bekommen sind, angewiesen sind.


    Ich bleibe dabei, den Fehler hat eindeutig Dresden gemacht und nicht der Spieler bzw. sein Berater.

  • Diese Kosten muss man erstmal reinholen. Wenn alle Spieler die dort ausgebildet werden den Verein ablösefrei verlassen, wie sollen die Kosten wieder reingeholt werden?

    Ich bleibe dabei, den Fehler hat eindeutig Dresden gemacht und nicht der Spieler bzw. sein Berater.

    Da wirst Du Recht haben...aber vielleicht ist die menschliche Seite und die Art und Weise von Seiten der Berater und des Spielers nicht die Beste Weise gewesen.

    Kann mir gut vorstellen das mündlich intern was anderes abgesprochen war.

    Aber Sport ist ebend kein Ehrensport mehr, sondern Geschäft. Und ich denke, das darf man als Fan kritiseren was die Fans auch getan haben...

  • Da wirst Du Recht haben...aber vielleicht ist die menschliche Seite und die Art und Weise von Seiten der Berater und des Spielers nicht die Beste Weise gewesen.

    Kann mir gut vorstellen das mündlich intern was anderes abgesprochen war.

    Das werden wir aber sehr wahrscheinlich nicht erfahren, wer in diesem Fall wem evtl. was gesagt hat und wie das mit der Art und Weise des Spielers und/oder seines Beraters und der Vereinsseite war.

  • Wäre ich an Schuberts Stelle, dann hätte ich sicherlich gewusst, dass es Vereine gibt, die mich, je nach meinen und den Konditionen des Vereins, haben wollen.

    Oder zumindest begehren.


    Selbst wenn das Anfang 2018 der Fall war, wo es noch eine Ablöse für den Verein gegeben hätte, warum sollte ich dann schon wechseln?


    Meine Karten sind doch wesentlich besser, wenn ich a) vertragslos bin und b) Leistung zeige. Das wird ihm sein Berater schon deutlich gemacht haben, in welch guter Position er ist, wenn der Vertrag endet.


    Dem Spieler kann man es nicht verübeln, die Regeln sind heute nun mal so und meist ist es leider ungünstig für den Verein, denn bist Du ne Graupe, wirst Du Dich sicherlich nicht auf eine Vertragsauflösung einlassen, bist Du ein Guter, rennen Dir Andere mit dem Scheckbuch die Bude ein. Einen noch über die Saison hinaus gültigen Vertrag vorausgesetzt.


    Ob der Abgang jetzt mit einer Ausstiegsklausel für den Verein etwas erträglicher gestaltet worden wäre, hätten die Parteien im Vorfeld längst geklärt haben können.


    So macht Schubert genau das, was in seinem Vertrag steht: Er erfüllt ihn. Und Dynamo hat ihn für seine Leistung bezahlt. Fertig.

    Die Liebe zu einem Partner kann erlöschen, zum Verein ist sie unsterblich. 346800237.gif

  • Kann auch die Aussagen vom Minge nicht verstehen. Wenn man das nicht verstehen kann das sich ein junger, guter TW Richtung BL orientieren will, ist man mehr als blind. Auch Jugendspieler werden zu 99% ins Söldnertum wachsen. Sollen mal das träumen aufhören da....

  • Irgendwer hat im Ayhan (oder war es Stöger?) Thread aber auch mal die Erwartung formuliert, das der Spieler seinen Vertrag verlängert und dann mit (höherer) Ablöse wechselt.

    Der Spieler hätte dem Verein soviel zu verdanken.....


    Meine Meinung: Einem Arbeitgeber ggü. hat man in meinen Augen keine solche emotionale Bindung ggü.

    Man hat Verträge die beide Seiten geschlossen haben udn nach denen richtet sich das Arbeitsverhältnis.

    Als Fan eines Vereins kann man das Thema natürlich ein wenig "sozial romantischer" sehen, klar...aber Minge ist hier nicht fan, sondern Management des Vereins, der seinerzeit einen Vertrag mit Schubert geschlossen hat, den dieser einhält. Da gibt es kein Grund auf den Arbeitnehmer verbal einzuschlagen.

  • Die Aussagen von Minge, zeigen entweder einfach nur wie persönlich gekränkt er ist oder er redet der Fanseele nach um vereinspolitisch da Nutzen heraus ziehen zu können.

    So oder so: Im höchsten Maß unprofessionell.

    Ich hätte große Magenschmerzen wenn unser Lutz solche Aussagen treffen würde nachdem sich Spieler an Ihre Verträge halten und den Verein verlassen (Dodo oder Ayhan z.B.)

  • Der Zeitpunkt, eine Entscheidung zu treffen war letzten Sommer. Schuberts Vertrag hatte noch ein Jahr Laufzeit und es war die letzte Möglichkeit für Dresden, eine Ablöse zu erhalten. Schubert hat eine Vertragsverlängerung zu diesem Zeitpunkt abgelehnt und Dresden hat entschieden, ihn trotzdem zu halten. Damit ist Dresden das Risiko eingegangen, dass Schubert ablösefrei gehen kann.

    Schubert wird bewusst gewesen sein, dass ein langfristiger Vertrag in Dresden mit hoher Ablöse dazu führt, dass er diesen Sommer für Vereine wie Fortuna oder auch Freiburg uninteressant gewesen wäre.

    Und Dresden wusste das auch, alles andere wäre unprofessionell.


    Die Vorwürfe gehen Schubert lenken von der eigenen Verantwortung des Dresdener Managements ab.

  • Bei allem was da passiert, frage ich mich, ob er wirklich schon bereit ist für Bundesliga Abstiegskampf? Halten die Nerven auch nach 6 Niederlagen in Folge? Nach dem 1:8 in Köln sah das nicht so aus. Er ist wirklich ein Talent, gar keine Frage, aber Keller in der Bundesliga ist etwas ganz anderes.

  • Ein TW, der nach 8 Gegentoren weinend zusammenbricht, hat aus meiner Sicht ein nervliches Problem.

    Und ein TW mit einem nervlichen Problem will ich bei uns in der nächsten Saison - die evt. schwerer wird als die akt. - eigentlich nicht sehen

    Es gab auch schon spätere Nationaltorhüter, die sind nach der ersten Halbzeit mit der Bahn nach Hause gefahren.