Alles anzeigenOk, wenn es in dem konkreten Zusammenhang so von dir, also auf deine Gesprächsversuche bezogen, gemeint war, nehme ich das an dieser konkreten Stelle zurück. Dennoch hast du dich zu der Gesamtthematik ja hier schon öfter mehr oder weniger pauschalisierend geäußert, daher bleibe ich grundsätzlich bei meiner Einschätzung zu deiner Sprache bei diesem Themenkomplex Islam/Moslems eher wenig zurückzunehmen. Ich finde sie in weiten Teilen tendenziell rechtslastig/islamophob und plump, tut mir leid.
Da Du offenkundig schon diesen Zusammenhang nicht verstanden hast, hast Du ihn möglicherweise auch bei allen anderen (auch früheren) Beiträgen nicht verstanden. Ich pauschalisiere nicht, sondern ich spreche ganz gezielt bestimmte Dinge an.
Um all die, die ihren Glauben (egal welchen) im stillen Kämmerlein leben und sich ansonsten unserer offenen, freiheitlichen, toleranten und freizügigen Lebensweise anpassen, ist überhaupt nichts einzuwenden. Sag ich jetzt aber zum zigsten (OK, übertrieben) Mal. Zwar kann ich den ganzen religiösen (auch wieder egal welchen) Unfug nicht teilen, aber solange er sich nicht ins Leben anderer inkl. der eigenen Familienmitglieder einmischt, soll's mir soweit egal sein. Allerdings bestehen berechtigte Zweifel, ob Offenheit, Freiheitlichkeit, Toleranz und Freizügigkeit zu den Kernkompetenzen ausgerechnet des Islam gehören, wenn man sich so in der Welt und auch im eigenen Land umsieht.
Daher sind auch die Hinweise auf diejenigen, die zwar qua Geburt Muslime sind, sich aber unserer Lebensweise angeschlossen haben, nicht zielführend. Um die geht es nämlich überhaupt nicht, und sie werden auch von anderen Muslimen nicht selten als Abtrünnige betrachtet, was nicht immer ganz ungefährlich ist.
Sondern um die, die das genaue Gegenteil davon propagieren, leben und vielerorts mit Gewalt durchsetzen. Und das sind nicht nur "einige wenige", wie Doppelkorn beschönigend meint, das sind ganze Terrororganisationen, ultrakonservative Strömungen wie der Salafismus, und nicht zu vergessen ganze Staaten. In einem davon soll ja die nächste Fußball-WM stattfinden, schon vergessen? Und auch um die nicht minder gefährliche Weltanschauung Ewiggestriger in den Köpfen, die still, leise und schleichend daherkommt und nicht permanent offen zutage tritt.
Es ist bezeichnend, dass hier der Einzelfall des freundlichen Imam aus Holthausen als Argument herangezogen wird, z.B. auf den bereits oben zitierten Interview-Auszug des Islamwissenschaftlers (!) Mouhanad Khorchide mit keinem Wort eingegangen und dieser stattdessen totgeschwiegen wird. Hier nochmal:
SPIEGEL: Selbst in Deutschland hat der liberale Islam Schwierigkeiten, sich durchzusetzen. Wer bremst?
Khorchide: Viele der Repräsentanten der Muslime in Deutschland, die zum Teil als offizielle Ansprechpartner für den Staat gelten, lehnen eine liberale Auslegung des Islam ab. Es sind aber diese Religionsgemeinschaften, die den religiösen Diskurs stark bestimmen, sie entscheiden, wer Religionslehrer an den Schulen wird und welche Inhalte vermittelt werden. Noch immer predigen in den meisten Moscheen Imame, die entweder im Ausland oder fern von der Lebenswirklichkeit der Menschen hier ausgebildet wurden. Die liberalen Muslime haben kaum Strukturen in Deutschland, weil sie kaum über die entsprechenden finanziellen Mittel verfügen. Das ist ein Dilemma.
Ist das jetzt auch pauschalisierend, rechtslastig und AfD-Stammtischsprech? Na dann...
Der Islam (in Form von Koran und Hadithe/Scharia) ist nun mal die Grundlage all dessen, was wir überwiegend als "den Islam" in seinen diversen konkreten Ausprägungen wahrnehmen. Ja, der Koran kann anscheinend mal so und mal so ausgelegt werden, das Problem ist aber, dass er eben mehrheitlich und überwiegend nicht liberal ausgelegt wird. Von den meisten Imamen nicht, und von vielen untertänigen Gläubigen ebenfalls nicht. Ich rede nicht von Holthausen, ich rede von der Welt. Auch wenn dann in Afghanistan selbst gläubigste Muslime vor den Taliban flüchten, weil letztere es dann doch eine Spur zu doll treiben. Aber ein wirklich säkulares und freizügiges Land war Afghanistan ja auch vor den Taliban nicht.
Vielleicht durchläuft auch der Islam irgendwann mal ein Zeitalter der Aufklärung. Ich weiß allerdings nicht, wieviele Jahrhunderte das noch dauern kann, und möchte auch nicht solange darauf warten müssen. Das muss ja auch nicht unbedingt in Deutschland und überhaupt in Europa geschehen, sondern am besten da, wo der Islam auch zuhause ist. Hier und in Holthausen nützt es nämlich wenig.
Ich möchte folgendes abschließend festhalten:
- Ich habe mich ausschließlich mit dem Thema und nicht mit einer etwaigen Aversion gegen bestimmte User beschäftigt, wie sie offenbar LaRoja2010 zueigen ist, dem außer "Halt endlich deine Fresse" nichts zum Thema einfällt. Womit er sich aber immerhin in "guter" Gesellschaft der von mir kritisierten Denk- und Handlungsweise befindet.
- Ich verwahre mich gegen Vorwürfe der "Hetze", Rechtslastigkeit, AfD-Stammtischsprech und allem, was sonst noch in diese Richtung geäußert wurde und noch werden wird. Zumal dazu jeder Beleg fehlt, hingegen Belege meinerseits ignoriert werden. (Vielleicht sollte man auch mal frühere meiner Beiträge z.B. zum Thema "Politik im Stadion" nachlesen um etwas besser erkennen zu können, wie abwegig diese Einschätzung ist.)
- Abgesehen von obigem Interview-Auszug gibt es ‒ wie zu erwarten ‒ auch auf diese Punkte keine Antwort:
Dann "reflektiere" doch mal wirklich und berichte, welches Wohl und Glück auf Erden in all seinen Glaubensrichtungen, Staatsformen und sonstigen Ausprägungen der Islam der Menschheit so beschert. Aber dann nicht hier, sondern im OT-Thread.
Nenne mir doch mal auch nur ein islamisches Land, in dem Du gerne leben würdest und das Deinen Wertvorstellungen entspricht.
Ich finde das bezeichnend.
Es wird mir ein ewiges Rätsel bleiben, wie man die Forderung nach Toleranz und Freizügigkeit (bzw. die Kritik an deren Mangel) in die Nähe von Rechtslastigkeit rücken kann. Wie mir auch immer (also schon in den '70ern) die Nähe mancher Linker zu islamischen Gruppierungen und Strömungen ein Rätsel und unheimlich war (RAF), da man sich ja selbst zu den Linken zählte.
Schaue ich mir das konkrete Geschehen in islamisch geprägten Staaten an, sehe ich da hinsichtlich Unterdrückung, Zwangsarbeit, Strafjustiz, Presse/Medien u.v.m. nicht weniger Parallelen zum Dritten Reich als in rechten wie linken Diktaturen. Außer dass es bei den Nazis und den anderen Diktaturen den Frauen nicht ganz so derbe an den Kragen ging/geht (oder diese wie in der DDR wirklich annähernd gleichgestellt sind/waren).
(...)"Zwar kann ich den ganzen religiösen (auch wieder egal welchen) Unfug nicht teilen,"(...).
Das aber ist trotz all Deinen sprachlichen Bemühungen beleidigend für viel Menschen. Vielleicht überdenkst Du das noch einmal. Es zeigt mir deutlich an, dass Dir ein gerütteltes Maß an EQ abgeht. Aber mit dem Thema sind wir beide ja wohl auch durch.