Die wahren Offtopics

  • Sollte ein Bündnispartner angegriffen werden, sieht das für mich anders aus. Hier stehen wir in der Pflicht. Bei der Ukraine sehe ich diese nicht,.

    Mal abwarten. Wie gesagt, ich hoffe nicht, dass Putin uns in Zukunft irgendwann doch auf die Probe stellen wird und wir hier in Deutschland vor der Entscheidung stehen: Wollen wir wirklich unsere Familienmitglieder in einen Krieg mit einer Atommacht schicken, nur weil so ein kleines "Kackland" im Baltikum mit weniger Einwohnern als Berlin angegriffen wird? Die Beistandspflicht auf dem Papier ist eben nochmals was anderes als die Beistandspflicht in der Praxis. Sie ist am Ende nicht mehr als eine Absichtserklärung und kein Automatismus.


    Das weiß auch Putin.


    Und da glaubt Neitzel (und viele andere einschließlich mir) an das Prinzip, dass je besser man für den Krieg gerüstet ist, desto eher kann man einen Krieg verhindern. Das ist das Prinzip Abschreckung, das über Jahrzehnte funktioniert hat. Das hat so gut funktioniert, dass offenbar viele glaubten, es sei gar nicht mehr nötig, militärisch gut ausgerüstet zu sein.

    Er stellt doch die völlig berechtigte Frage: Wozu leisten wir uns überhaupt eine Bundeswehr, wenn wir nicht bereit sind sie einsatzfähig zu halten? Was ist es für eine Wertschätzung für die Soldatinnen und Soldaten, wenn man die Bundeswehr vor sich hin vegetieren lässt und ihr stets suggeriert, dass sie eigentlich unerwünscht ist. Wenn wir nicht wollen, dass das deutsche Heer in der Lage ist Krieg zu führen, wenn es sein muss, dann können wir die Bundeswehr auch komplett abschaffen und sie zu einer zivilen Einrichtung umgestalten.


    Wer Neitzel nochmal hören möchte. Einer der wirklich Klartext spricht und dem man auch gut zuhören kann.


    "Herr Neitzel, sie haben ein Buch geschrieben 'deutsche Krieger', das nicht immer ganz positiv bewertet worden ist, weil man gesagt hat 'um Gottes Willen, das ist ja jemand der den Krieg ganz großartig findet'. Sie sagen 'wir brauchen Soldaten als Krieger' - Das ist der Schritt, von dem wir alle nichts wissen wollen"

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Was sollen also diese Waffenlieferungen, die dem Bürger viel Geld kosten, bezwecken?

    Es ist bei weitem nicht so das die Ukraine alle Waffen geschenkt bekommt. Viele Waffen bestellt die Ukraine direkt bei den Waffenherstellen direkt und bezahlt auch dafür. Den Teil den wir Bürger für Waffen zahlen hält sich also in Grenzen und ist eigentlich zu vernachlässigen. Die Sanktionen und die Reaktion des Marktes mit den Gewinnmitnahmen, Subventionen die unsere Bundesregierung tätigen muss um unser Heer verteidigungsfähig zu machen und unsere Energieversorgung zu diversifizieren schlagen da deutlich herber in mein und dein Kontor.


    Wir haben uns in den letzten Jahren in eine Menge Abhängigkeiten begeben, auch der Fall Uniper ist so einer und angefangen hat es mit der Privatisierung des Energiesektor. Da wir aber nicht in die Zeit reisen können und da Rad zurückdrehen müssen wir mit diesem Zustand leben, aber es gibt keine andere Antwort auf Russland als sie zu isolieren, wirtschaftlich platt zu machen. Das kostet eben!


    Was man mit den homöopathischen Waffenlieferungen bezwecken will, konnte mir hier auch noch keiner wirklich einleuchtend erklären und da es zweifelhaft ist ob mehr Waffen helfen würden und keiner weiß wie viele es überhaupt sein müssen, kann man die Lieferung auch gleich einstellen. Russland hat sich mindestens seit 2014 auf diesen Krieg vorbereitet, wir nicht und die Ukraine schon mal gar nicht.

  • Sollte ein Bündnispartner angegriffen werden, sieht das für mich anders aus. Hier stehen wir in der Pflicht. Bei der Ukraine sehe ich diese nicht,.

    Mal abwarten. Wie gesagt, ich hoffe nicht, dass Putin uns in Zukunft irgendwann doch auf die Probe stellen wird und wir hier in Deutschland vor der Entscheidung stehen: Wollen wir wirklich unsere Familienmitglieder in einen Krieg mit einer Atommacht schicken, nur weil so ein kleines "Kackland" im Baltikum mit weniger Einwohnern als Berlin angegriffen wird? Die Beistandspflicht auf dem Papier ist eben nochmals was anderes als die Beistandspflicht in der Praxis. Sie ist am Ende nicht mehr als eine Absichtserklärung und kein Automatismus.


    Das weiß auch Putin.

    Genau das wird dann von den mittel- und osteuropäischen Ländern beäugt, weil wenn man das Baltikum fallen lässt, dann wird vielen der Gedanke aufkommen, das passiert dann mit dieser Region auch, wenn der Fall der Fälle kommt (wieso soll Putin in dem Fall nicht an die Wiederherstellung des ganzen Ostblocks denken?). Die westliche Integration des Westbalkans kann man dann auch in die Tonne werfen, weil die dann gar nicht so abwegige Annahme kommen wird: der Westen lässt uns sowieso im Stich.


    Nicht zu vergessen, die ganzen wohlgemeinten moralisch-menschenrechtlichen Belehrungen aus Deutschland werden hohler klingen, als eine runtergefallene Stimmgabel in einem leeren Flugzeughangar. Davon erst gar nicht zu sprechen, welche wirtschaftliche Folgen dies haben könnte.

  • Ich kenne einen Serben mit dem kann ich keine 2 Minuten darüber reden. Der so sowas von Pro-Putin, das hält man nicht aus. Er meint dass die Serben mehrheitlich so sind und sich gerade freuen weil das Öl jetzt günstiger sei.

    Er versteht auch nicht warum man sich so aufregt mit der Ukraine, die Abspaltungen von Kosovo, Mazedonien usw hätten ja auch den Westen nicht interessiert.

  • Es geht nicht ums (militärische) Halten des Balkans, sondern um seine Integration. Mazedonien, Albanien, BIH etc. sind alle Beitrittskandidaten der EU, die neben der Nato ebenfalls eine Beistandspflicht besitzt (Art. 42 Abs. 7 EUV)


    Wenn der Westen aber bereit ist im Zweifel auch Verbündete fallen zu lassen, dann verliert auch die EU als Bündnis deutlich an Wert, denn neben der Wirtschaftspolitik ist für viele Staaten auch die Sicherheitspolitik von höchster Bedeutung. Das man insbesondere in Serbien sehr den Russen zugeneigt ist, ist kein Geheimnis. Würde Deutschland sich aber nicht an seine Bündnistreue halten, dann spielte man damit auch dem Westen und dem Modell von Freiheit und Demokratie zugeneigte Staaten in Putins Hände.


    Aber mal rein hypothetisch: Sollte es zum Ernstfall kommen, wird es - wie immer - vollends von den USA abhängen. Halten sie sich an Artikel 5, wird Deutschland nichts anderes übrig bleiben als mitzuziehen, will man sich nicht komplett im westlichen Bündnis isolieren. Der Widerstand wird hierzulande aber mit Sicherheit groß sein. Sollen Litauen und Polen doch selbst ihren Krieg führen. Halten die USA sich raus (weil bspw. Donald der II. meint, das ginge ihn alles nichts an da in Europa), dann wird auch die Bundesregierung rumdrucksen und Abwägen: Ein europäischer Krieg gegen Russland ohne amerikanische Unterstützung. Muss jetzt nicht sein. "Macht ihr mal euer Ding da in Litauen. Aber bitte nicht zu lange, es schadet unserer Wirtschaft."


    Ich verlinke die Analyse immer wieder: Es ist ein Abtasten des Kremls, wie weit der Westen wirklich bereit ist, seine Freiheit und seine Verbündeten zu verteidigen. Und diese Bereitschaft ist zumindest hierzulande nicht sonderlich groß, wenn bereits diejenigen, die Fordern, dass eine Bundeswehr auch funktional und einsatzbereit sein muss, um im Verteidigungsfall unsere Sicherheit gewährleisten zu können, als Bellizisten und Kriegstreiber abgestempelt werden.

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  • Hängt davon ab welchen Teil, dies ist eher in den orthodoxen Teilen des ehem. Jugoslawiens der Fall (vor allem Serbien). Hat auch historische Gründe.

    Der Balkan ist so unglaublich kompliziert. Alleine schon durch die Vielfalt. Es gibt 4 Sprachen, 2 Alphabete, 4 Religionen und eine große Zahl an Nationalitäten. Zudem gab es durch die verschiedenen Kriege der vergangenen Jahrhunderte unterschiedliche Bündniszugehörigkeiten und daraus resultierend alte Verbundenheiten und alte Feinde.


    Für mich als Außenstehenden hat mir die dreiteilige Doku "Balkan in Flammen" auf ZDF Info sehr geholfen, ein wenig Einblick zu bekommen. Sie hat natürlich auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit in allen Punkten. Das kann eine Doku über so ein Thema auch gar nicht leisten, weil es so viele Perspektiven gibt. Dennoch ist sie sehr informativ.

  • Für dich ist jeder ein Bellizist oder Kriegstreiber, der militärische Gewalt als ein Mittel der Lösung sieht. Niemand, aber wirklich niemand in unserer Diskussion und auch niemand, dessen Argumente hier verlinkt wurden, will Krieg. Es geht lediglich darum, wie man ihn verhindert, wie man ihn so schadlos wie möglich hält oder wie man verhindert, dass es auch in Zukunft einen Krieg geben kann.


    Und da glaubt Neitzel (und viele andere einschließlich mir) an das Prinzip, dass je besser man für den Krieg gerüstet ist, desto eher kann man einen Krieg verhindern. Das ist das Prinzip Abschreckung, das über Jahrzehnte funktioniert hat. Das hat so gut funktioniert, dass offenbar viele glaubten, es sei gar nicht mehr nötig, militärisch gut ausgerüstet zu sein. Und dass das ein Fehler war, erkennen gerade viele. Weil ein Aggressor wie Putin das gnadenlos ausnutzt.

    Ich denke unser Grunddissens liegt darin, dass mein Vertrauen in die grundsätzliche Friedfertigkeit der Nato und der westlichen kapitalistisch ausgerichteten Welt in den letzten 50 jahren sukzessive eher abgebaut wurde und ähnlich gering ausgeprägt ist wie das Vertrauen in die anderen Staaten (v.a. China und Russland), die sich ebenfalls!!! die Welt gefügig machen wollen.
    Die Ukraine würde hierzulande genauso wenig interessieren, wie irgendein anderes Kriegsgebiet, wenn nicht handfeste wirtschaftliche und geostrategische Interessen vorlägen.

    Ich denke, wir leben in einer Zeit in der es große Handelskriege gibt, die immer mehr flankiert werden (müssen) von militärischer Unterstützung.

    Hierbei gilt es, die Akzeptanz in der vormals entmilitarisierten, deutschen Gesellschaft für Kriege wiederzugewinnen.


    Die Diskussion über "das Gleichgewicht des Schreckens" wurde im kalten Krieg zur Genüge geführt. Putin setzt aus seiner Sicht vermutlich gerade auch auf das Prinzip Abschreckung im Angesicht der Nato- Osterweiterung. Und nu?

    Kann man so machen und ein Wettrüsten beginnen.

    Ich denke, alleine die 100 Milliarden, die hier für die Verteidigung (der Pfründe des militärisch- industriellen Komplexes) wären in anderen dringlichen gesellschaftlichen und ökologischen Bereichen besser aufgehoben. One world - one future vs. one world- no future.

  • Dann lerne am besten schon mal russisch und die kyrillischen Buchstaben.

    EINMAL FORTUNA - IMMER FORTUNA !!!!!!



    --,)s

  • Was ich ja irgendwie immer wieder paradox finde ist, dass einerseits dem russischen Krieg in der Ukraine als Reaktion und bloße "Abschreckung" auf die expansive Nato-Politik mit Verständnis begegnet wird (Was Liza wohl sagen, würde, wenn man ihr erzählen würde, dass diese Raketen bloß Abschreckung als Reaktion auf das aggressive-expansive Vorgehen der Nato sind?), aber gleichzeitig Grundechte von Freiheit und Gleichheit, über Meinungs- und Pressefreiheit bis hin zu Rechten von Minderheiten (LGBTQ etc.), für die viele Linke auch hierzulande vehement eintreten, vom gleichen Regime aufs Schärfste unterdrückt werden.


    Keine Ahnung, dieses Verständnis für eine solch repressive Diktatur, die in der Ukraine einen Genozid betreibt, geht mir halt irgendwie völlig ab. Wenn der 24.02.2022 eines gezeigt hat, dann das die "Horrorszenarien", das "Säbelrasseln" des Westens über das von Osteuropa-Experten schon seit langem gezeichnete Bild des neoimperialistische Russlands unter Putin wohl doch nicht ganz so aus der Luft gegriffen waren.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Warum sollte ich? Mich siehst Du sicher nicht in Stalingrad.

  • Tja, wenn man dann aber nicht zurecht kommt, die Kollegen/Kolleginnen scheiße sind und/oder die Arbeitszeit unattraktiver nützt es einem auch nicht viel weil man dann womöglich doch unzufrieden ist.

    Fürs doppelte Gehalt wäre ich gerne unzufrieden.

    Ernsthaft? Vorausgesetzt, Dein angegebenes Alter stimmt und Du arbeitest Vollzeit, die nächsten über zehn Jahre knapp vierzig Stunden die Woche Unzufriedenheit? Jeden Morgen widerwillig das Haus verlassen und abends genervt nach Hause kommen? Für Geld? Da ist meine Auffassung von Lebensqualität eine etwas andere...

    "Ich will keine Zukunft - ich will Fortuna!"
    STUNDE X

  • Fürs doppelte Gehalt wäre ich gerne unzufrieden.

    Ernsthaft? Vorausgesetzt, Dein angegebenes Alter stimmt und Du arbeitest Vollzeit, die nächsten über zehn Jahre knapp vierzig Stunden die Woche Unzufriedenheit? Jeden Morgen widerwillig das Haus verlassen und abends genervt nach Hause kommen? Für Geld? Da ist meine Auffassung von Lebensqualität eine etwas andere...

    Weiß jetzt nicht, was das mit Stalingrad zu tun hat, aber ja, Geld entschädigt für vieles.

    Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten, weitergehen.

  • Was ich ja irgendwie immer wieder paradox finde ist, dass einerseits dem russischen Krieg in der Ukraine als Reaktion und bloße "Abschreckung" auf die expansive Nato-Politik mit Verständnis begegnet wird (Was Liza wohl sagen, würde, wenn man ihr erzählen würde, dass diese Raketen bloß Abschreckung als Reaktion auf das aggressive-expansive Vorgehen der Nato sind?), aber gleichzeitig Grundechte von Freiheit und Gleichheit, über Meinungs- und Pressefreiheit bis hin zu Rechten von Minderheiten (LGBTQ etc.), für die viele Linke auch hierzulande vehement eintreten, vom gleichen Regime aufs Schärfste unterdrückt werden.


    Keine Ahnung, dieses Verständnis für eine solch repressive Diktatur, die in der Ukraine einen Genozid betreibt, geht mir halt irgendwie völlig ab. Wenn der 24.02.2022 eines gezeigt hat, dann das die "Horrorszenarien", das "Säbelrasseln" des Westens über das von Osteuropa-Experten schon seit langem gezeichnete Bild des neoimperialistische Russlands unter Putin wohl doch nicht ganz so aus der Luft gegriffen waren.

    Die Politiker (an dieser Stelle wäre gendern angebracht) die uns mit ihrer Politik und Geschäften mit Putin und anderen Verbrechern getrieben haben, sind größtenteils auch für die Grundechte, Freiheit und Gleichheit, Meinungs- und Pressefreiheit bis hin zu Rechten von Minderheiten (LGBTQ etc.) eingetreten und tuen es teilweise immer noch.


    Ich finde erschreckend, wenn das immer nur bei bestimmten politischen Gruppierungen, die an den Entscheidungen politisch gar nicht beteiligt waren und derzeit ohnehin politisch wenig ausrichten können das so besonders auffällt und so erwähnenswert ist.

  • Dann lerne am besten schon mal russisch und die kyrillischen Buchstaben.

    Warum sollte ich? Mich siehst Du sicher nicht in Stalingrad.

    Nee, aber die kommen dann schon zu dir/uns, wenn man die nicht stoppt.

    Ich schrieb es schon, der Scheisskerl ist wie Hitler. Heute gehört uns Russland und morgen die ganze Welt.

    :-w

    EINMAL FORTUNA - IMMER FORTUNA !!!!!!



    --,)s

  • Ich kenne einen Serben mit dem kann ich keine 2 Minuten darüber reden. Der so sowas von Pro-Putin, das hält man nicht aus. Er meint dass die Serben mehrheitlich so sind und sich gerade freuen weil das Öl jetzt günstiger sei.

    Er versteht auch nicht warum man sich so aufregt mit der Ukraine, die Abspaltungen von Kosovo, Mazedonien usw hätten ja auch den Westen nicht interessiert.

    Die sind halt genauso verbohrt, blöd, unsympathisch und faschistisch...

  • Ich denke unser Grunddissens liegt darin, dass mein Vertrauen in die grundsätzliche Friedfertigkeit der Nato und der westlichen kapitalistisch ausgerichteten Welt in den letzten 50 jahren sukzessive eher abgebaut wurde und ähnlich gering ausgeprägt ist wie das Vertrauen in die anderen Staaten (v.a. China und Russland), die sich ebenfalls!!! die Welt gefügig machen wollen.

    Ja, auch NATO-Staaten haben alle eigene geostrategische Interessen und viele schmutzige Kriege in den letzten Jahren geführt., allen voran deren Erfinder und deren Führungsnation USA. Das kann und will ich nicht schön reden und das muss weiterhin kritisiert werden. Dennoch ist so ein Verteidigungsbündnis immer noch besser als wenn sich jeder Staat selbst bis an die Zähne bewaffnen muss, um sich vollständig selbst verteidigen zu müssen. Das wäre eine deutlich unsichere und kriegerische Welt. Insofern ist die NATO natürlich kein Waisenknabenverein, der immer auch zurecht in der Kritik steht, aber ohne geht es auch nicht.


    Die Ukraine würde hierzulande genauso wenig interessieren, wie irgendein anderes Kriegsgebiet, wenn nicht handfeste wirtschaftliche und geostrategische Interessen vorlägen.

    Es geht nicht um die Ukraine, es geht um die Sicherheitsarchitektur in Europa, weil Putin nach der Ukraine nicht aufhören würde. Die Ukraine verteidigt die Sicherheit Europas gerade für uns. Wir können froh sein, dass die Ukrainer das selbst auch wollen, sonst hätten wir ein moralisches Problem, sie für uns kämpfen zu lassen. Aber wir sollten sie dann wenigstens so gut wie möglich unterstützen. Einerseits durch Waffen und andererseits durch Sanktionen, die uns natürlich selbst auch hart treffen. Und die auch nie glasklar zielgenau sein können, weil sie umgangen werden können und dann andere Effekte entstehen als gewünscht. Aber deshalb darauf zu verzichten kann auch keine Lösung sein.


    Hierbei gilt es, die Akzeptanz in der vormals entmilitarisierten, deutschen Gesellschaft für Kriege wiederzugewinnen.

    Diesen Luxus einer entmilitarisierten Gesellschaft konnten wir uns nur leisten, weil andere für uns die Drecksarbeit gemacht haben. in unserer Lage im Herzen von Europa sind wir so angreifbar wie sonst niemand. Das geht nur im Bündnis mit anderen Staaten. Aber auch in einem Bündnis muss jeder seinen Beitrag leisten. Aufgrund unserer Historie konnten wir immer argumentieren,, nicht selbst an Kampfhandlungen teilzunehmen und haben dann stattdessen immer mit Geld unseren Beitrag geleistet. Das ist nach wie vor richtig, dass Deutschland eine besondere Rolle hat und jeder Militäreinsatz der Bundeswehr sorgfältiger geprüft werden muss als in anderen Ländern. Dennoch können wir uns nicht immer aus der Verantwortung stehlen. Deutschland wird zunehmend auch gefordert sein. Insbesondere wenn die USA nach der nächsten Wahl außenpolitisch wieder umschwenkt und Europa sich alleine verteidigen muss.


    Ich denke, alleine die 100 Milliarden, die hier für die Verteidigung (der Pfründe des militärisch- industriellen Komplexes) wären in anderen dringlichen gesellschaftlichen und ökologischen Bereichen besser aufgehoben. One world - one future vs. one world- no future.

    Selbstverständlich tut jeder Euro, der für Rüstung ausgegeben wird, weh. Insbesondere dann, wenn, wie in den letzten Jahrzehnten geschehen, das meiste Geld bei Lobbyisten und Konzernen versickert statt dass die Mittel auch wirklich für eine gute Ausrüstung der Bundeswehr sorgen.


    Aber die Idee, dass man es umsonst haben kann, in Freiheit und Frieden zu leben, ist sehr naiv. Weil es immer einen Aggressor gibt, der das ausnutzt und jemanden ohne bedroht. Wie wir gerade wieder schmerzlich erfahren. Warum wohl tritt Finnland und Schweden jetzt der NATO bei? Die sind auch gerade wach geworden. Insofern sind Miltärausgaben notwendig.


    Das aufzurechnen mit den anderen wichtigen Problemen, die es zu lösen gilt und wofür ebenfalls viel Geld in die Hand genommen werden muss, ist nicht seriös. Es gibt genug Vermögen in diesem Land. Das ist nur durch eine stete Umverteilung von unten nach oben in den letzten Jahrzehnten in Privatbesitz von Wenigen gelandet.. Da muss man ran.

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    Dieser Beitrag wurde bereits 3 Mal editiert, zuletzt von Wackinho ()

  • Nawalny-Berater Wolkow warnt vor Waffenstillstand in der Ukraine:


    Zitat

    Putin könnte mit einer Duldung des Westens langfristig gestärkt werden, meint Wolkow: „Ein Waffenstillstand würde eine erneute Annexion formalisieren und eine mehrjährige Pause einräumen, um sich auf die nächste Phase des Krieges vorzubereiten.“ Putin werde nirgendwo hingehen und wieder Kraft für „den nächsten tödlichen und blutigen Angriff in ein paar Jahren“ sammeln. Bis dahin würden weite Teile der Ukraine besetzt bleiben, Millionen ihrer Bewohner vertrieben, und die Kriegsverbrechen in der Ukraine ungestraft bleiben, mahnt Wolkow auf Twitter.

    Der russische Oppositionelle Leonid Wolkow (41) betreibt derzeit von Litauen aus die digitale Vernetzung von Regimegegnerinnen und -gegnern in Russland.


    Ja, es ist die Blöd, aber sie fasst die Sanktionen und ihre Wirkung nochmal zusammen: "Und sie wirken doch!"


    Gleichzeitig wirkt aber auch die Manipulation des Kremls: "Deutsche verlieren Glauben an die Sanktionen"


    Dazu ein treffender Kommentar: "Die Sanktionen wirken - Wer aber an der Wirkung zweifelt, muss sie verschärfen. Wer sie infrage stellt, hilft hingegen nur einem: dem Kriegsverbrecher im Kreml."

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

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  • Das Zentralorgan für Hetze und Desinformation als Kronzeuge aufzuführen hat schon was.


    ....das ist Populismus pur und mehr noch!


    Wer also die Sanktionen kritisch hinterfragt ist quasi ein Helfershelfer Putins......das ist übelste Stimmungsmache gegen kritische Stimmen....wirklich ekelhaft!!!

    "Antifaschismus ist nicht links, sondern eine Haltung, die alle Demokraten einnehmen sollten"

    Ruprecht Polenz (CDU)