Sollte ein Bündnispartner angegriffen werden, sieht das für mich anders aus. Hier stehen wir in der Pflicht. Bei der Ukraine sehe ich diese nicht,.
Mal abwarten. Wie gesagt, ich hoffe nicht, dass Putin uns in Zukunft irgendwann doch auf die Probe stellen wird und wir hier in Deutschland vor der Entscheidung stehen: Wollen wir wirklich unsere Familienmitglieder in einen Krieg mit einer Atommacht schicken, nur weil so ein kleines "Kackland" im Baltikum mit weniger Einwohnern als Berlin angegriffen wird? Die Beistandspflicht auf dem Papier ist eben nochmals was anderes als die Beistandspflicht in der Praxis. Sie ist am Ende nicht mehr als eine Absichtserklärung und kein Automatismus.
Und da glaubt Neitzel (und viele andere einschließlich mir) an das Prinzip, dass je besser man für den Krieg gerüstet ist, desto eher kann man einen Krieg verhindern. Das ist das Prinzip Abschreckung, das über Jahrzehnte funktioniert hat. Das hat so gut funktioniert, dass offenbar viele glaubten, es sei gar nicht mehr nötig, militärisch gut ausgerüstet zu sein.
Er stellt doch die völlig berechtigte Frage: Wozu leisten wir uns überhaupt eine Bundeswehr, wenn wir nicht bereit sind sie einsatzfähig zu halten? Was ist es für eine Wertschätzung für die Soldatinnen und Soldaten, wenn man die Bundeswehr vor sich hin vegetieren lässt und ihr stets suggeriert, dass sie eigentlich unerwünscht ist. Wenn wir nicht wollen, dass das deutsche Heer in der Lage ist Krieg zu führen, wenn es sein muss, dann können wir die Bundeswehr auch komplett abschaffen und sie zu einer zivilen Einrichtung umgestalten.
Wer Neitzel nochmal hören möchte. Einer der wirklich Klartext spricht und dem man auch gut zuhören kann.