Die wahren Offtopics

  • es ist auch ein durchaus ernst gemeinter Versuch v.a. „Berufs-Autofahrer“ zum Wechsel in den ÖPNV zu bewegen. Dafür sind 3 Monate eine ausreichend lange Zeit. Das geht nicht überall, v.a. nicht in ländlichen Gebieten. Zudem müsste die Taktung erhöht werden.

    Aber irgendwo muss man ja mal anfangen und dafür finde ich das ein gutes Angebot.

    Sehe ich tatsächlich anders, ich kenne aktuell z.b. keinen Pendler der sagt, er/sie würde sich nach einer Testphase ein Monatsticket für 129 € (Preisstufe B) kaufen.

    Fast alle die ich kennen, sagen aktuell dass sie sich sicher die vergünstigten Tickets kaufen werden, lohnt sich ja schon bei einer Fahrt von Ratingen nach Düsseldorf, aber auf ihr Auto im Berufsalltag dennoch nicht verzichten können/werden. Also es rein für Freizeitfahrten nutzen werden. Nach 3 Monaten ist das Ticket einfach zu teuer

    Und alles auf Pump. Dem Steuerzahler freuts. Schulden müssen ja bezahlt werden.


    Das ist totaler Blödsinn, ist überhaupt nicht nachhaltig. Zerreden? Nö! Der eine findets dufte, der andere nicht.


    Die Energiekosten sind doch so hoch, weil Frau Merkel nach Fukushima so eine hirnrissige Entscheidung traf und das Unheil in Richtung Russen-Energieabhängigkeit erst richtig Fahrt aufnahm.


    Und die Zeche zahlen wir nun auf Weltrekordniveau. 3 Monate Ticket-Subvention wird da alles rausreißen...

  • Man kann auch alles zerreden.

    Das hat nichts mit zerreden zutun, sondern eher damit, dass es für mich einfach langfristig nichts bringt. Und wir brauchen langfristige Lösungen und nicht kurzfristige "Geschenke".

    Aktuell werden/ wurden für eine 3-monatige Aktion also unzählige Arbeitskräfte gebunden und wahrscheinlich nicht wenig Geld an die Verkehrsverbunde ausgeschüttet. Diese Aktion muss auch irgendwie finanziert werden.

    Mit wie vielen Personen rechnet man denn, die nach der Phase wirklich auf den ÖPNV umsteigen, Wie viele Personen müssten denn wirklich dauerhaft vom PKW auf ÖPNV umsteigen, damit sich diese Aktion wirtschaftlich irgendwie rechnet und als "Erfolg" gilt?


    Ähnlich wie die 16 % MwSt. Aktion bei Corona, unzählige Arbeitskräfte wurden gebunden, für die Unternehmen sind dadurch Mehrkosten entstanden. Auf solchen Kosten will doch kein Unternehmer sitzen bleiben, also ist die nächste Preissteigerung einfach etwas höher ausgefallen und das nicht nur für 6 Monate, sondern dauerhaft bis zur nächsten Preissteigerung. Hat sich das wirklich gelohnt?

  • Laut dem Verband deutscher Verkehrsunternehmen lagen die Einnahmen des ÖPNV 2019 durch Ticketverkauf bei rund 14 Milliarden Euro jährlich. Zu den Betriebskosten werden vom Bund und Land auch noch einige Milliarden zugeschossen. Vor einigen Monaten hab ich das hier mal detailliert aufgedröselt.


    Letztlich stellt sich halt die Frage, was ist das Ziel, auf welche Art und Weise kann man es am besten erreichen und dann die Schlüsselfrage: wie finanziert man es?


    Man will viele der Pendler von der Straße in den ÖPNV. Das Auto bietet einen gewissen Komfort und eine Unabhängigkeit, womit der ÖPNV nicht mithalten kann. Entsprechend müssen andere Faktoren zur Attraktivität beitragen. Wie eben der Preis. Aber eben nicht nur. Der Preis ist das eine.


    Wie schon geschrieben, würde sich dadurch vielleicht die ein oder andere Fahrt reduzieren lassen, aber man überlegt es sich aber doch, ob es einem die zusätzlichen Kosten nicht doch wert sind, wenn man dafür statt 1h Stunde im Zug/Bus nur 20 Minuten für die gleiche Strecke im Auto sitzt. Entsprechend muss auch das Angebot massiv ausgeweitet werden. Dichtere Taktung und entsprechende Strecken, was wiederum auch massive Investitionen in den ÖPNV mit sich bringen würde.


    Hier sitzt man nicht nur auf dem Problem der Kosten, sondern auch auf einem gewaltigen Investitionsstau, weil die Bahn diesbezüglich in den letzten 20 Jahren seit der Privatisierung ihre Schwerpunkte anders gesetzt hat und viel verschlafen hat. Der ÖPNV ist aus wirtschaftlicher Sicht ohnehin ein Verlustgeschäft, Entsprechend hält sich das Interesse für einen Vorstand, der wirtschaftlich denken und entsprechende Zahlen liefern muss, in Grenzen, in dieses Verlustgeschäft noch weiter zu investieren. Die lukrativen Geschäftsfelder sind andere, wie bspw. der Fernverkehr oder Cargo. An dieser Stelle sollte man die Frage stellen, ob eine regionale Fortbewegung nicht schon ein menschliche Grundbedürfnis darstellt (für mich schon, wenn es um das Thema Arbeit, das Pflegen sozialer Kontakte sowie Erledigungen des Alltags geht und all das eben in aller Regel eben nicht mehr fußläufig zu erreichen ist) und ob diese wirklich in private Hand gehören. Der Böhmermann hatte vor ein paar Wochen hierzu eine gute Sendung. Auch was das Thema Schwarzfahren angeht und all die damit verbundenen Widersprüche und schwachsinnigen Entscheidungen.


    Also: Dauerhaft kostenloser ÖPNV und massive Investitionen ins Netz und die Taktung - nur wovon bezahlen das alles? In etwa lässt sich hier eine ähnliche Diskussion wie beim BGE führen. Als Vorschläge seien eine Vermögenssteuer (Für die es ohnehin längst Zeit wird, schaut man sich an wie die gesellschaftliche Kluft immer weiter und weiter auseinandergeht, aber das ist ein anderes Thema), eine Finanztransaktionssteuer (Die man mit dem jetzigen Koalitionsvertrag ja erstmal beerdigt hat)mit Versteuerung vor Ort (am besten einheitlich in der gesamten EU), Reformierung des Erbschaftsrechts etc. genannt. Auf europäischer Basis könnte man endlich mal eine Lösung zur Versteuerung internationaler Unternehmen vor Ort finden, sodass Unternehmen wie Amazon oder Apple sich nicht mehr so einfach aus der Affäre stehlen können.


    Auch hier gibt es Lösungswege, die jedoch in der Regel am Willen der Politik scheitern, einen entsprechenden Konsens zu finden. Die Machbarkeit ist wie so häufig eher weniger das Problem.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Die Reform bzw. Abschaffung der Finanztransaktionssteuer, der Vermögenssteuer und des Erbschaftsrechts wirst Du nicht hinbekommen solange die FDP mitregiert. Und das wird sie, befürchte ich, leider noch lange und immer wieder.

    "Hass gehört nicht ins Stadion. Solche Gefühle soll man gemeinsam mit seiner Frau daheim im Wohnzimmer ausleben." (Berti Vogts)

  • Die Reform bzw. Abschaffung der Finanztransaktionssteuer, der Vermögenssteuer und des Erbschaftsrechts wirst Du nicht hinbekommen solange die FDP mitregiert. Und das wird sie, befürchte ich, leider noch lange und immer wieder.

    Absolut richtig. Aber genau das meinte ich auch mit der Aussage, dass es in aller Regel nicht an der Machbarkeit sondern eher am politischen Willen scheitert.


    Natürlich wären das massive Umwälzungen und massive Projekte/Reformen, aber alles beginnt mal mit einem ersten Schritt. Eine progressivere Politik als in den letzten 16 Jahren täte der Republik und Gesellschaft innenpolitisch jedenfalls sehr gut. Mit der FDP wird das mit Blick auf die Erschließung neuer Finanzierungsquellen aber schwierig, völlig richtig.

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  • Was machen die Kontrolleure eigentlich während den drei Monaten?

    Am besten eine innerbetriebliche Umschulung.


    Schwarzfahren ist ohnehin ein Thema für sich.


    Ein Großteil der Schwarzfahrer fährt nicht schwarz weil's geil ist, sondern weil das Geld vorne und hinten nicht reicht. Wird man erwischt, gibt es dann das erhöhte Beförderungsentgelt samt Anzeige und einer Geldstrafe - Und das bei Menschen, bei denen ohnehin kaum was zu holen ist. Kann das Geld nicht beigetrieben werden gehts dann via Ersatzfreiheitsstrafe in den Knast und es fallen tägliche Unterbringungskosten von 100-200€ p. Person für den Staat an. Hinzu kommen dann noch Verfahrenskosten etc.


    Weiß nicht, aber für mich stimmt da irgendwas im System nicht...


    Schwarzfahren - Ende eines unnötigen Delikts?


    "Wer keine Bus- oder Bahnfahrkarte kauft, macht sich strafbar und kommt im Extremfall hinter Gitter. Den Staat kosten solche „Ersatzfreiheitsstrafen“ jährlich Millionen Euro. Juristen und Politiker fragen sich, ob das sinnvoll ist – zumal die Betroffenen häufig mittellos sind."

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  • Mehr als eine Milliarde Euro Militärhilfe soll die Ukraine von Deutschland bekommen. Mit dieser Entscheidung könne Kanzler Scholz schnell helfen, so die Politologin Kropp in den tagesthemen, - und Führungsstärke beweisen. - "Scholz wollte keine halbfertige Lösung"



    Das SPD-nahe RND zeigt jedoch die Kehrseite des Milliardenversprechens auf und wirft einen Blick auf die Schlüsselrolle der SPD - "Die SPD ist gefangen in ihrer Verflechtung mit Russland"


    Während nun über eine Milliarde an Militärhilfe an die Ukraine fließen wird, wird Deutschland wohl dieses Jahr eine Rekordsumme von über 30 Milliarden Euro für russische Rohstoffimporte zahlen und ist und bleibt Russlands größter Gas- und Rohölabnehmer.


    Unterdessen springt Ex-SPD-Chef Gabriel seinem Parteikollegen Steinmeier in einem Gastbeitrag zur Seite und schiebt die Anschuldigungen des ukrainischen Botschafters Melnyk, Steinmeier habe in der Vergangenheit gemeinsam mit Russland ein Spinnennetz geknüpft, in die Welt der Verschwörungstheorien.

    und bekommt für die "ukrainischen Verschwörungstheorien" Applaus aus Moskau.


    Melnyk selbst lässt sich natürlich nicht lange bitten und holt zum Gegenschlag aus.



    Und legt anschließend nochmal direkt gegen Sigmar Gabriel und seine Verwicklung in Nord-Stream 2 selbst nach.


    Sturmhelm-Paule nun mit einer - in meinen Augen zu polemischen, aber nicht unberechtigten - Generalabrechnung mit der SPD und ihrer Russlandpolitik.


    Die SPD arbeitet sich indes weiter unbeirrt am ukrainischen Botschafter ab. Aydan Özoguz, MdB und Staatsministerin a.D.



    TIpps zur Deeskalation kommen derweil von der Liberalen Strack-Zimmermann


    Verheerendes Bild, das die SPD derzeit abgibt.

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  • Die Sache mit dem ÖPNV attraktiver machen ist ja alles schön und gut. Befürworte ich. Von dem Gedanken dass man alle Leute zum Umsteigen bewegen kann, muss man sich verabschieden. Gerade in den ländlichen Regionen wird dies nicht funktionieren. Ist aber auch nicht schlimm.

    Allerdings muss der städtische ÖPNV gestärkt werden. Die Fahrten innerhalb des Stadtkerns, innerhalb der Stadtgrenzen zu Stoßzeiten mit dem Auto müssen und sollten vermieden werden. Ausbau der Taklung, Ausbau der Linien und der Infrastruktur. Zu letzterem gehört auch die Einführung eigener Busspuren, gerade in Großstädten wie Düsseldorf unumgänglich. Wenn der Bus freie Fahrt hat, während der Autofahrer zwei Ampelphasen noch abwarten muss eh er über die Kreuzung kommt, regt das zum Nachdenken an. Vorteil der Busspur: Sie ist relativ schnell und kostenarm eingerichtet.

    Das ganze muss natürlich mit attraktiven Ticketpreisen garniert werden. Für mich aber die Frage: Wer zahlt die Zeche? Wir reden hier nicht über kleckerbeträge, irgendwoher muss das Geld ja kommen.

  • Was soll denn dieses Linktrommelfeuer?

    Ist dir langweilig? Oder machst du die Ostervertretung vom Friedenreich?

    --;)ir

    "Train yourself to let go of everything you fear to lose!" (Master Yoda)

  • Ist dir langweilig? Oder machst du die Ostervertretung vom Friedenreich?

    Ich erquicke mich gerade daran, wie "meiner" SPD gerade ihre eigene Selbstgefälligkeit und die schon lange zu hinterfragenden Verflechtungen nach Russland auf die Füße fallen. Medial gibt es massiv Gegenwind und in Mecklenburg-Vorpommern beschäftigt sich nun gar ein Untersuchungsausschuss mit dem Thema Nord-Stream 2. Statt Reflektion und Umdenken gibt es aber nur Rechtfertigungen, Relativierungen oder gar Verdrehungen. Oder man arbeitet sich direkt an dem pösen Typen ab, der wieder und wieder den Finger in die Wunde legt, wenn die SPD es mal wieder mit ihrer Selbstgerechtigkeit übertreibt. Diese unverschämte Ukraine.


    Währenddessen beginnt in der Ostukraine wohl dieser Stunden die russische Offensive, vor der man schon seit Tagen gewarnt hat. Man darf gespannt sein, ob die SPD nach ihrer Blockade von Waffenlieferungen nun einem Verkauf schwerer Waffen durch Rüstungsunternehmen im Bundessicherheitsrat zustimmen wird.


    Auch aus der FDP wird die Kritik am Regierungskurs lauter: "Scholz erzeugt Bild eines zögerlichen Landes"

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

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  • Beitrag von BMW M3 ()

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  • Beitrag von LaRoja2010 ()

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  • BMW M3 : Irgendwie passt der letzte Satz Deiner Signatur nicht .... Wir haben noch nicht den 30.06. :)

  • Nicht das Bild ist schlecht. Die Maler sind es.

    Ich mag Amateure. Denn sie tun es aus Liebe.