Die wahren Offtopics

  • Der Tanrabatt wird auch ein voller Erfolg für die Verbrauche*innen. Aus Interesse an den Machenschaften der Mineralölkonzerne verfolge ich den Preisverlauf an dwr Shell bei mir um die Ecke; beschränke meinen Fokus auf den Dieselpreis.

    Von gestern am späten Nachmittag bis jetzt ein Sprung von 1.929 auf 2,139. Vergleich mit dem Rohölpreis liefert keine Erklärung. Aber würde der Konzern den Steuerrabatt direkt um 0 Uhr durchreichen, würden Kund*innen verglichen mit gestern immer noch draufzahlen.

    Der Markt regelt das.

    Wie dumm kann man eigentlich sein?


    - Ja!

  • So sind wir....alle was jeck. Ausser mir natürlich.

    Was meint ihr, wie viele sich an den Kopf packen, wenn jemand Aral Super de luxe in seinen Tank packt, obwohl E10 genauso möglich wäre.

    Jeder hat seine "Obsession" und der nächste kann es einfach nicht begreifen.

    Vor allem, wo das Zeug ein reiner Marketing-Gag ist. Bin vor einiger Zeit sonntags mit dem damaligen BMW 320dx meiner Frau unterwegs gewesen mit der Bitte, den vollgetankt zurückzubringen, weil sie Dienstreisen vor sich hatte. Der Tank war unter Reserve, ich am Südring zur Shell, netter Preis. Aber die Diesel-Zapfe war kaputt, deshalb gab es den Super-Duper-Diesel zum Normalpreis. Normalerweise verbrannte das Auto 5,5 Liter auf Hundert. Von der Superplörre aber einen ganzen Liter mehr. Reinste Abzocke.


    Dann bin ich ja froh, dass ich gar kein Diesel tanke. :D

  • Tja.

    Und genau darin liegt der, dein, Denkfehler!
    ÖPNV ist dort eine Alternative zum Auto wo es ihn gibt - in Städten und Ballungsräumen!

    Und wo stehen die meisten Autos rum? In Städten und Ballungsräumen.

    Wo gibt es die meisten Staus? In Städten und Ballungsräumen.

    Und warum nutzen dann relativ wenige Menschen in den Städten und Ballungstäumen den ÖPNV? Weil ÖPNV zu teuer ist im Gegensatz zu Auto, selbst bei den aktuellen Spritpreisen.


    Ich hatte mir die Antwort zu diesem Post bewusst aufgespart, wenn ich etwas mehr Zeit finde dezidiert zu antworten:


    Es ging mir beim Post zum 5-€-Ticket zwar nicht primär um das Thema ÖPNV vs. Auto, aber wenn Du es nun schon so explizit darauf lenkst: Ich weiß gar nicht, ob wirklich so wenige Menschen in der Stadt den ÖPNV nutzen. Und wenn es so ist, welche Gründe sie haben. Ich stehe zumindest in Düsseldorf in der Stadt auch gar nicht wirklich im Stau (im Unterschied zu Hamburg z.B.). Ich weiß ebenfalls nicht, ob und in welchem Maße das Auto wirklich soviel günstiger ist als der ÖPNV, das dürfte individuell auch recht unterschiedlich sein.


    Was ich aber weiß, ist, warum ich das Auto bevorzuge, und das hat gar nichts mit vermeintlich geringeren Kosten zu tun. Wenn es irgendwann mal ein öffentliches Verkehrsmittel gäbe, ...

    • das mich zu jeder Tages- und Nachtzeit ohne Umsteigen an jeden gewünschten Ort bringt, ohne mich nach Fahrplänen richten zu müssen,
    • das ständig und direkt vor meiner Haustür verfügbar ist,
    • in dem ich meine Plörren lassen kann und sie nicht bei jeder Fahrt ein- und wieder ausräumen muss,
    • bei dem ich mir meine Mitfahrer selbst aussuchen oder einfach alleine sein kann,
    • bei dem Heizung und Klimaanlage zuverlässig funktionieren,
    • in dem ich bei heruntergelassener Seitenscheibe mal eine quarzen kann,
    • ich die Musik oder den Wortbeitrag hören kann, den ich hören möchte,
    • und was ich sonst noch vergessen habe

    ... dann wäre der ÖPNV eine Überlegung wert. Aber das wird's natürlich nie geben, weil es dann per Definition eben nicht mehr öffentlich wäre. Das nennt man eben Individualverkehr und maximale Flexibilität, und beides schätze ich sehr. Da könnte der ÖPNV auch kostenlos sein, ich würde ihn nicht oder nur in sehr seltenen Ausnahmefällen nutzen (9 € im Monat ist ja quasi kostenlos, ich kaufe das Ticket trotzdem nicht). Die Vorteile oder sagen wir Eigenschaften, die der Individualverkehr bietet, wird der ÖPNV eben nie bieten können.


    Das heißt aber ja nicht, dass ich total dagegen wäre, dass andere ihn nutzen, im Gegenteil. Ich halte nur vieles für unrealistische Augenwischerei, was die Zielvorgaben i.S. ÖPNV betrifft. Also z.B. die "Verdoppelung der Fahrgastzahlen bis 2030", oder den flächendeckenden Ausbau mitsamt dessen Finanzierung, von ganz praktischen Dingen (Mangel an Fahrern) mal abgesehen.


    Deine sonstigen persönlichen Bemerkungen zitiere und kommentiere ich nicht, außer: Statt besonders gebildet rüberkommen zu wollen und zu meinen, dabei verunglückte Fremdworte wie "Potenzsuggorate" verwenden zu müssen, vermeide sie lieber. Das ist (für Dich) dann weniger peinlich.


    Deinem Beitrag entnehme ich aber immerhin, dass Du Autohändler oder bei einem solchen beschäftigt bist. Lustig.

  • Sicher sind die Autos immer größer geworden, aber die obige Darstellung ist grotesk übertrieben und die Größe auch nicht das wirkliche Problem. (Ich spreche nicht über SUVs, das ist ein anderes Thema.)

    Richtig lesen: Fortunist schrieb "gefühlt".

    Schonmal im Parkhaus gewesen in letzter Zeit? Ich stelle fest, das viele Menschen teilweise den Nebenparkplatz noch mitnutzen müssen um ihre Karre in die Parkbucht zu quetschen (Ich spreche auch nicht über SUVs).

    Allerdings hat diese Tatsache auch einen Vorteil: ich komme mit meinem Yaris in der Regel locker zwischen zwei Boliden :).

    Eben. Lesen und verstehen...


    Die Kisten werden immer größer, mit mehr Technik ausgestattet (viele elektronische Helfer), größeren Rädern/Felgen etc.


    Vieles davon ist unnötig. Schnickschnack für alles. Muss soviel sein? Senkt mehr Gewicht den Verbrauch? Und in Garagen kommste mit den Autos kaum noch rein.


    der metty ,


    schreib ich etwas von Sicherheit, die schlecht ist? :facepalm:

  • Bei Dir merke ich irgendwie ganz deutlich den Unterschied zwischen "nicht verstehen wollen" und "nicht verstehen können".

    Geht wohl kaum um meine persönlichen Ansprüche sondern um das allgemeine Potential zur Kraftstoffeinsparung.

    Was meinst Du denn, wieviel Einsparpotential möglich wäre, wenn das Augenmerk der Industrie und des Konsumenten nicht nur auf Bequemlichkeit, Komfort Beschleunigung und Geschwindigkeit liegen würde?

    Die Reduzierung des Verbrauchs und die Leistungsoptimierung werden noch deutlich zu Gunsten der o. g. Faktoren eingesetzt und kommen einer Energieeinsparung kaum zu Gute.

    Aber das wird sich mit der Umstellung auf Stromer oder andere Energiequellen dann wohl erledigen.


  • Weiß ich nicht. Aber Du scheinst es zu wissen, dann sag's halt. Ich halte 30% unter den genannten Umständen für eklatant.


    Immerhin erwähnst Du den Konsumenten, und da liegt viel eher das "Problem", wenn man es denn als ein solches ansieht. Es gibt auch heute genügend kleine, leichte und spartanisch ausgestattete Autos mit geringer Leistung. Wer sowas haben will, braucht nur zuzugreifen. Wer das aber wie Du nicht tut, dessen Vorwurf kann nur in eine Richtung gehen, nämlich in die der eigenen Nase. Insofern geht es sehr wohl auch um Deine eigenen Ansprüche und die der Käufer insgesamt. Ich möchte jedenfalls keine längere Strecke in einem rollenden Schuhkarton zurücklegen müssen, natürlich ist da Komfort ein Kriterium.


    Es wird auch niemand gezwungen, hinter jede Option in der umfangreichen Liste von Zusatzausstattungen ein Kreuz zu machen. Anscheinend wollen aber viele auf manche Funktionen nicht verzichten. Ich denke auch nicht, dass das alles überflüssig (im Sinne von nicht sinnvoll) ist, aber wer's nicht haben will, muss es nicht bestellen. Dass man heute ein Auto ohne Airbags und ABS kaum noch wird kaufen können, ist eher richtig, zudem gibt es auch EU-weite und ständig steigende gesetzliche Vorgaben an die aktive und passive Sicherheit, die die Hersteller zu erfüllen haben.


    Da jetzt wie Fortunist herzugehen (dem Du ja zustimmst) und "elektronische Helfer" mal pauschal ohne konkrete Beispiele als unnötigen Schnickschnack zu bezeichnen, ist plump und undifferenziert. Soviel zu verstehen können und wollen.


    Ich habe so ein Auto mit Kurbelfenstern, aber ohne ABS, Airbags und Servolenkung/-bremse in der Tiefgarage stehen. Wer würde sowas heute kaufen wollen?


    Und auch wenn man nur "gefühlt" von 2 Metern mehr Länge eines Ford Mondeo spricht, ist das trotzdem grotesk übertrieben. Anscheinend stimmt mit dem Gefühl etwas nicht.


    Die Reduzierung des Verbrauchs und die Leistungsoptimierung werden noch deutlich zu Gunsten der o. g. Faktoren eingesetzt und kommen einer Energieeinsparung kaum zu Gute.

    Aber das wird sich mit der Umstellung auf Stromer oder andere Energiequellen dann wohl erledigen.


    Darauf hast Du die passende Antwort ja schon bekommen. Womit wir wieder beim Konsumenten wären.

  • Vielleicht führe ich mal ein ÖPNV-Tagebuch, dass könnte allerdings bei Veröffentlichung eine eher abschreckende Wirkung haben.

    Kannst Du gerne machen, ich fand aber schon Dein Autotagebuch abschreckend genug. Andererseits frage ich mich, wem Du damit was zeigen möchtest. Denjenigen, die sagen, der ÖPNV muss verbessert werden, dass er verbessert werden muss? Oder denjenigen, die sagen, dass er jetzt kacke ist, dass er jetzt kacke ist? Oder denjenigen, die nie vom Auto/Rad umsteigen werden, dass sie besser nicht vom Auto/Rad umsteigen sollen?

    Der Unterschied zum Autotagebuch ist, dass das Autotagebuch ein einmaliges Erlebnis war, während ein ÖPNV-Tagebuch ein Dauertatbestand an kleinen und großen Katastrophen wäre.


    Der ÖPNV ist schon deshalb unattraktiv für mich, da ich für den Arbeitsweg bei einem pünklichen ÖPNV in Düsseldorf jeden Tag eine Stunde länger von Haustür zu Haustür unterwegs bin, als mit dem Auto und das bei ganzen 8km! Trotzdem fahre ich bei den Spritpreisen deutlich mehr Bus und Bahn als sonst, obwohl es mir gesundheitlich zusetzt, da ich nicht gut zu Fuß bin. Wie geschrieben, wenn denn alles pünktlich ist, aber das kommt relativ selten vor.

    Meine U-Bahn schafft es morgens vor 7 Uhr bei freien Strassen soviel Verspätung aufzubauen (ich steige an der 4. Haltestelle ein und an der 9. Haltestelle aus), dass ich den Anschluss (706) oft nicht bekomme. Die Bahn (708) danach fällt zu gefühlt 50% ohne Ankündigung aus. Nachmittags, auf dem Rückweg sieht es deutlich schlimmer aus.


    Bin neulich auf einen Freitag Nachmittag mit dem RE nach Bochum. Am Gleis war er erst pünklich angezeigt, spontan kamen 10 Minuten Verspätung auf der Anzeige dazu. Bis Bochum war der RE dann gute 40 Minuten zu spät. Auf dem Rückweg kam der RE pünklich in Bochum an, hat aber pro Halt 1-2 Minuten Verspätung aufgebaut, um dann vor Düsseldorf noch einen unplanmässigen Halt von über 5 Minuten einzulegen. Die Folge war, ich kam am Düsseldofer Hbf an, als der Schienenersatzverkehr der S6 gerade abgefahren ist. Also dann mit dem regulären 834er Bus bis Heinrichstr., der hatte aber Nachts auch schon wieder 7 Minuten Verspätung, obwohl er am Hbf startet und schon lange vorher um die Ecke stand. Natürlich habe ich die letzte (!) 701 um 0:14 Uhr verpasst.


    Wie will man bei den Rahmenbedingungen den Menschen den ÖPNV ernsthaft schmackhaft machen?

    „Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern“ - Thomas de Maizière

  • 8km? 1Stunde?

    Ich meine das jetzt wirklich ernst, nicht sarkastisch oder herablassend, aber was ist mit dem Rad? Keine Option?

    Am Tag eine Stunde mehr Fahrzeit. Das bedeutet, dass ich für die Strecke mit dem Auto am Tag etwa 25-30 Minuten benötige und mit dem ÖPNV min 1,5h.


    Rad ist aus verschiedenen Gründen keine Option. Zum einen gesundheitlich nicht, zum anderen keine Duschmöglichkeit am Ziel und unterwegs ist eine sehr schweisstreibende Stelle. Ein Pluspunkt für das Rad wäre das inzwischen etwas besser ausgebaute Radwegenetz.

    „Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern“ - Thomas de Maizière

  • 8km? 1Stunde?

    Ich meine das jetzt wirklich ernst, nicht sarkastisch oder herablassend, aber was ist mit dem Rad? Keine Option?

    Am Tag eine Stunde mehr Fahrzeit. Das bedeutet, dass ich für die Strecke mit dem Auto am Tag etwa 25-30 Minuten benötige und mit dem ÖPNV min 1,5h.


    Rad ist aus verschiedenen Gründen keine Option. Zum einen gesundheitlich nicht, zum anderen keine Duschmöglichkeit am Ziel und unterwegs ist eine sehr schweisstreibende Stelle. Ein Pluspunkt für das Rad wäre das inzwischen etwas besser ausgebaute Radwegenetz.

    für 8 Kilometer 25-30 Minuten mit dem Auto??? Da bin ich sogar mit einem normalen Fahrrad schneller und mit einem E-Bike höchstens 20 Minuten. Wo bitte braucht man für 8 Kilometer mit dem Auto so lange?

  • Untermotorisierung?

    Aber das haut schon hin. Durchquerung Düsseldorfs, bspw von oberhalb Gerresheim zur Aachener Str (11km) 40min, ist eine Katastrophe. Auch ÖPNV mäßig. Ist halt alles sternenmäßig nach innen ausgelegt.