Literatur und Medien über Fortuna

  • Ich habe gestern den Film geschaut und war auch sehr berührt. Da ich seit 1966 zur Fortuna gehe, habe ich die meisten Spieler in deren aktiver Zeit live miterlebt. Leider wurde der früh verstorbene Reiner Geye nicht erwähnt, der auch einige Länderspiele absolviert hat. Wir haben immer stolz gerufen: "wir brauchen keinen Müller, wir brauchen keinen Held, wir haben Reier Geye, den besten Mann der Welt". Es ist aber klar, dass man aus Zeitgründen nicht lückenlos alle verdienten Spieler und Funktionäre berücksichtigen konnte. Es ist ein grandioser Film und ein toller Ausflug in die eigene Jugend. Danke dafür und 95 olé.



  • Na dann drücken wir alle mal die Daumen dass alles glatt läuft mit der Geburt deines Sohnes!
    Mit meinem Lütten der Anfang dieses Jahr zur Welt gekommen ist habe ich genau das gleiche gemacht, versteht sich ja von selbst.
    Und nicht die Mitgliedschaft von Geburt an vergessen, das ist ein absolutes Muss :-).


    Was Du zu Schädel und den anderen gesagt hast, empfinde ich übrigens zu 100% genauso. Ein Schädel hat immer 100% für den Verein seines Herzens gegeben, verlieren ist keine Schande, aber Du musst immer alles geben! Einfach tolle Persönlichkeiten, vergleicht man das mit den heutigen Spielern im Zusammenhang mit den zuletzt gesehenen Spielen, hat man den Eindruck dass hiervon vieles verloren gegangen ist. Aber es werden hoffentlich wieder bessere Zeiten kommen, mit Spielern wie einem Schädel Thiele, die nicht unbedingt mit sportlichem Erfolg sondern insbesondere mit ihrem Auftreten Geschichte für ihren Verein schreiben und den Grundboden für bedingungslosen Support bilden.

  • Der falsche Anspruch auf Vollständigkeit


    Die Kritik zum Film Fortunas Legenden ist bisher fast durchweg positiv, vielmehr absolut euphorisch ausgefallen und das völlig zu Recht. Diesen völlig verdienten Lobeshymnen möchte ich mich sehr gerne mit einer kleinen Rezension anschließen. Natürlich spielt hier eine Menge Subjektivität mit herein, denn auch mit mir hat es das Leben gut gemeint, ich bin Fortuna Fan.


    Schon ganz am Anfang des Filmes werde ich sozusagen „abgeholt“, denn wie Holger und Lars bin auch ich in den 70er Jahren in Düsseldorf aufgewachsen. Man merkt das übrigens als „Auswanderer“ täglich, wenn man vor einer Fußgängerampel einer anderen, X-beliebigen Stadt in Deutschland steht. Da fehlt nämlich etwas. Ja, genau, da fehlt nämlich das gelbe Licht zwischen dem roten und grünen.


    Die „Bude an der Ecke“ von der Mike erzählt, war bei uns in Unterbach das Büdchen am Stammesberg. Ahoi-Brause, Gummischnuller, Micky Maus (Yps war leider viel zu teuer). Und die leckere Pommes vom Banker am Kikweg. Autogramme holten wir uns nicht bei Familie Allofs in Gerresheim sondern bei Heiner Baltes in Unterfeldhaus oder bei Hans-Dieter Tippenhauer der auf der Vennstraße wohnte.


    Moment mal. Tippenhauer? Der war im Film nur einmal ganz kurz zu sehen auf der Fortuna-Auswechselbank in Basel. Erwähnt wurde er nicht. Was war mit Heinz Lucas, was mit Dietrich Weise? Oder Meister- und Rekordtrainer Heinrich Körner (insgesamt 11 Jahre an der Linie für Fortuna)? Hier komme ich zu einem Thema, das bisher als einziges negative Kritik über den Film hervorgebracht hat: „Den Anspruch auf Vollständigkeit“. Da tauchen in persönlichen Gesprächen oder im Netz Fragen und Beiträge auf wie: „Wo war eigentlich Gerd Zewe?“. „Ich vermisse Dieter Herzog“. „Weil Norbert Meier nicht vorkommt, werde ich mir den Film nicht ansehen.“.


    Aber liebe Leute, ich setze hier jetzt noch einen drauf: Tau Kobierski wird nicht im Film erwähnt, der vielleicht beste Außenstürmer Deutschlands in den 30er Jahren und Schütze des ersten WM-Tores der Nationalmannschaft bei einer WM überhaupt! Paul Janes spielt kaum eine Rolle im Film und das als ehemaliger Rekordnationalspieler und unzweifelhaft berühmtester Spieler der Fortuna überhaupt. Genauso Toni Turek, WM-Torwart von ´54 oder sein Vorgänger, Meistertorwart Willi Pesch, der viel zu jung starb, als er aus einer Straßenbahn fiel. Der unglückliche 30 malige Nationalspieler Erich Juskowiak mit seiner roten Karte bei der WM in Schweden. Robert Begerau war Anfang der 70er das Synonym des 2. Fortuna-Aufstiegs in die Bundesliga. Sepp Weikl machte alle Endspiele von `78-`80 mit und war viele Jahre lang absoluter Leistungsträger, Atli Edvaldsson traf Mitte der 80er fünf mal gegen Eintracht Frankfurt (davon gefühlte 7 mal per Kopf). Was ist mit Turbo-Demandt? Ich könnte hier sicher noch eine ganze Weile weitermachen.


    Aber nicht nur legendäre Spieler „fehlen“ im Film auch wichtige Erfolge der Fortuna werden unterschlagen: Eine Deutsche Vizemeisterschaft (1936), 3 nicht erwähnte Pokalendspiele, die „Westdeutsche“ von 1931 (erster großer Erfolg überhaupt) oder 10 Gaumeisterschaften. Die Deutsche Amateurmeisterschaft mit Conny Eickels von 1977. Geschichten, wie die erste Afrika Reise einer Deutschen Fußballmannschaft überhaupt (1928 ) und die Asien Reise in den 60ern, als die Fortunaspieler mal mit Blumen empfangen, aber als sie zu gut spielten auch mit Steinen beschmissen wurden (man stelle sich mal die Hertha Mannschaft von 2012 in einer solchen Situation vor) und dann noch in die Wirren eines Aufstandes in Teheran kam als ein gewisser Ajatollah Chomeini erstmals gegen den Schah von Persien aufbegehrte.


    Auch bei den im Film vorkommenden Fans gibt es gewisse Lücken. Wo sind die beiden Jungs der Stehplatzinitiative, die etwas Einzigartiges schafften und am Ende durch ihre Hartnäckigkeit obsiegten. Wo ist der verrückte Radschläger, dessen Name mir gerade entfallen ist, wo ist Düsselboy Ingo, der vom Europacupspiel in Craiova erzählen könnte, als man sich nicht traute das 4:3 zu bejubeln, weil hinter einem bis an die Zähne bewaffnete Rumänen lauerten. Wo ist Fortuna-Groundhopper Karsten Koslowski alias „Janus“, der jahrelang online und in Buchform literarische Glanzstücke aus Fortuna-Fansicht produzierte? Und wo ist eigentlich der „Asi-Neusser“?


    Um die Sache hier mal abzuschließen: Der Film ist nicht vollständig. Kann er aber auch gar nicht sein. Er wäre nämlich sonst (abgesehen davon, dass viele Legenden einfach nicht mehr leben oder aus verschiedenen Gründen nicht zur Verfügung standen) 1895 Stunden lang. Oder Lucas (nicht Heinz sondern George) und Spielberg müssten einfach mal eine 95-teilige Serie aus dem Thema machen. Aber genau das ist doch das Schöne daran. Das zeigt doch mal wieder, dass unsere Fortuna eben ein ganz besonderer Verein ist. Es gibt für so einen Film keinen berechtigten Anspruch auf Vollständigkeit. Wichtig ist einfach nur, dass der Film alle wichtigen Aspekte der „Legende Fortuna“ aufgreift: Dass herausragende ehemalige Spieler, Trainer, dass eine bunte Auswahl von Fans zu Wort kommt. Dass auf eine teilweise höchst sympathische Art Geschichten und Anekdoten rund um die Fortuna erzählt werden, dass ein paar legendäre, schöne, und wichtige Tore aus der Vergangenheit gezeigt werden usw. Dabei stehen für mich die Akteure, Geschichten oder Fans, die im Film vorkommen stellvertretend für ALLE Akteure, Geschichten und Fans unserer glorreichen Fortuna aus über 118 Jahren.


    Noch besonders positiv hervorzuheben sind für mich neben der Musikauswahl die schönen Stadtansichten von Düsseldorf, immer wieder mit viel Fortuna-Bezug, die Auswahl der Drehorte (Dieter Brei und Heiner Baltes auf dem Breidenplatz in Unterbach, Egon Köhnen im Eisenbahner-Stadion, herrlich!) und, nicht zu unterschätzen, der grandiose Schnitt des Films! Da werfen sich z.B. die Helden der 70er Jahre die Stichworte von unterschiedlichen Drehorten aus gegenseitig zu. Beispielhaft zu nennen wäre hier die Geschichte vom Auftritt des Bundestrainers Jupp Derwall in der Fortuna-Kabine vor dem Baseler Finale. Heiner Baltes: „Oh, da kommt der Bundestrainer!“ – Egon Köhnen: „Heiner, bist Du verrückt, zieh Dich um!“. Das macht den Film unglaublich kurzweilig und sehr dynamisch. Ein 2,5 Stunden Film wirkt dadurch eher wie ein 80-Minuten-Streifen.


    Abschließend möchte ich mich bei Euch, Holger und Lars, aus tiefstem Herzen bedanken, dass Ihr diesen grandiosen Film gemacht habt. Und ich bin persönlich sehr stolz darauf, auf einem ganz kleinen Filmschnipsel im Abspann mit unseren besonderen Freunden, den Tractor-Boys aus Ipswich, ein kleines Ständchen gegeben und uns so als ganz kleiner Teil der Fortuna-Familie in diesem Film mit verewigt zu haben.
    --,)s

    Fortuna Düsseldorf war schon Pokalsieger als Dietmar Hopp noch mit Lochkarten arbeitete, Deutscher Meister bevor die Stadt Wolfsburg überhaupt gegründet wurde und stellte bereits einen Großteil der deutschen Nationalmannschaft bevor der Chemiekonzern Bayer überhaupt realisiert hatte, dass es in Leverkusen auch außerhalb des Werkgeländes menschliches Leben gibt.

  • 111 Gründe, Fortuna Düsseldorf zu lieben von Niko Hinz & Jens Wangenheim


    Buch fast schon durch.
    Tut gerade in diesen Tagen gut, die Laune ein wenig aufzuhübschen.


    Man wird hier in Berlin nur ein wenig komisch angeguckt, wenn man es in der Kneipe liest.


    Verstehe ich gar nicht...

  • [quote][quote='Der Mann aus Flingern','index.php?page=Thread&postID=1361545#post1361545']111 Gründe, Fortuna Düsseldorf zu lieben von Niko Hinz & Jens Wangenheim[/quote] Buch fast schon durch. Tut gerade in diesen Tagen gut, die Laune ein wenig aufzuhübschen. Man wird hier in Berlin nur ein wenig komisch angeguckt, wenn man es in der Kneipe liest. Verstehe ich gar nicht...[/quote] Das Buch ist Pflichtlektüre für jeden, der fragt, warum man Fortunafan ist.
  • Freitags hab ichs endlich geschafft und kann nur sagen: Ganz großes Kino! Meine Fresse ist der Bockenfeld aufgegangen, der wiegt doch bestimmt dreimal so viel wie früher! ;--)b Hammer war auch "Schädel". Wenn die Mannschaft heute sich nur zu einem Viertel so mit dem Verein identifizieren würde wären wir noch in der 1. Liga!

  • Endlich hab ich gestern den Film mal ganz anschauen können (vorher nur so ein bißchen reingezappt).Meine Frau,kein Fußballfan,war auch begeistert und sagte anschließend:" Mensch,wenn die heute alle so ne Einstellung und Identifikation wie Thiele hätten,würde Fortuna ganz woanders stehen". Wo se Recht hat,hat se Recht!
    Was mir am besten gefallen hat: Der einhellige Tenor der Altstars,das für sie Fortuna mehr war als nur eine "gewisse Zeit",sondern Ihr Leben. Wenn man Zimbo,Seel,Bommer,Mauritz usw. hat reden hören,wie sie über Fortuna gesprochen haben: Einfach nur schön! Das alle Heute gerne in unserem neuen Stadion und mit dieser Unterstützung spielen würden,kann ich absolut nachvollziehen.


    Mein Urteil: Ein wunderbarer Film,den jeder Fortuna-Fan gesehen haben muss! Ich hoffe,das es irgendwann mal eine Fortzetzung davon gibt. Vielen Dank an die Macher und Mitwirkenden des grandiosen Films. :thumbup:

  • Bei Facebook machen wir ein kleines Gewinnspiel zum Buch - fünf Exemplare gehen gratis über den Ladentisch.


    Die dazugehörige Frage: "Welcher legendäre Fortune sagte einst den simplen Satz "Ich spiele auch Fußball"??"


    Könnt ihr natürlich auch via PN hier beantworten...


    Vier Gewinner bei Facebook - einer hier: Herzlichen Glückwunsch Wackinho, siehe PN :)

    Für viele ist es nur ein Flirt, für einige andere die große Liebe...

  • Ich habe das Buch fast durch und es gefällt mir ausgesprochen gut. Der Sprachstil ist sehr passend und dass Ihr jegliche politische Korrektheit vermissen lasst und einfach das schreibt, was Ihr denkt, macht das Lesen zu einem großen Spaß.
    Interessant sind auch die Listen mit Fortunas besonderen Fakten. Ich hab das Buch im Freundeskreis schon sehr empfohlen...
    Einzig die Sache mit dem kolschen Vereinslied solltet Ihr noch einmal überdenken! ?(

  • Ich hab beide Bücher bekommen. Gute Lektüre. Aber die ganze zusätzliche Werbung in der Lieferung (111. Gründe F95 zu lieben) hätte nicht sein müssen


    Für die können wir nichts. Da musst du dich bei Amazon (oder wo auch immer du bestellt hast) beschweren ;)
    Ansonsten schließe ich mich Niko an, sehr schön, das positive Feedback hier zu lesen.