Die Neuinfektionen sind schon das kritischste Maß. Erstens sieht man den möglichen Effekt schneller, zudem kann man daran abschätzen, ob die Versorgung kritisch wird. Sobald das Gesundheitssystem ausgelastet ist und wie in Italien und Spanien zur Triage übergegangen wird, schnellen die Todesfälle in die Höhe. Daran kann man nur noch ablesen, dass die Maßnahmen nicht ausgereicht haben.
Das ist richtig. Aktuell ist unser Gesundheitssystem aber noch weit entfernt von einer Überlastung. Von daher sind die Todeszahlen aktuell schon valide. Auch wenn ich andere Länder betrachte und deren Ausbruchsverhalten mit Deutschland anhand der Verstorbenen vergleiche, betrachte ich dort nur den Beginn des dortigen Ausbruchs, als dort das Gesundheitssystem noch nicht überlastet war.
Beide Werte sind wichtig, Infektionszahlen und die Zahl der Toten. Da es bei beiden aber unterschiedliche Fehlklerquellen gibt. Einmal durch unzureichende Testung und andererseits durch Überlastung des Gesundheitssystems, muss man sich ein Gesamtbild beider Werte machen, um möglichst belastbare Analysen vorzunehmen.
Ich wollte lediglich einen neuen Aspekt reinbringen, dass durch den zeitlichen Verlauf der Krankheit bis zu einem möglichen Ableben eine Verzögerung der beiden Kennzahlen von 1-2 Wochen auftritt und deshalb auch die möglichen Effekte durch Kontaktreduzierungen unterschiedlich schnell ablesbar sind.