Gesundheit & Corona

  • Wenn bei uns ein Komma in der Verfassung geändert werden soll, braucht’s eine 2/3 Mehrheit im Parlament.


    Von 64,1 Mio. Bewohnern GB’s haben 17.4 Mio. für "Leave" gestimmt. Eine dermaßen weitreichende Entscheidung auf ein solches Votum zu stützen, sollte sich normalerweise verbieten. X(


    Ich persönlich glaube auch nicht, dass der Brexit wirklich vollzogen wird. :thumbup:

  • Die einzige Möglichkeit, wobei ich nicht weiß ob das überhaupt geht, wäre das Referendum zeitnah wiederholen zu lassen. Nachdem ein nicht unbedeutender Teil der Brexit Knallköppe sich erst jetzt nach dem Referendum überhaupt mal angefangen haben sich zu informieren was deren "Wahl" eigentlich bedeutet und für Folgen hat würde jetzt sicher ein ganz, ganz anderes Ergebnis dabei rauskommen. Den Leuten, die aus Dummheit den Brexit gewählt haben, gönne ich eigentlich das, was auf sie zukommt. Selbst geschaffene Leiden. Mir tut es aber um die vielen, vielen etwas helleren und weitsichtigeren Briten leid, die jetzt eine lange Zeit unter den Knallköppen und ihrer Trottelwahl zu leiden haben.

  • Ein Referendum empfinde ich aus verschiedenen Gründen schon undemokratisch, zwei aber erst recht.



    Das stimmt schon. Aber bei der Tragweite der Entscheidung wäre es eine pragmatische Lösung. Es ist ja offensichtlich, das viele Leute etwas gewählt haben , ohne sich inhaltlich ernsthaft damit auseinanderzusetzen. Das geschieht leider, leider, leider erst jetzt, wo das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Eine zweites Referendum würde endgültig Klarheit schaffen. Wenn es wieder zum Brexit kommt, dann ist das halt so und dann können auch die Remain Befürworter nix mehr sagen. Das würde aber vermutlich nicht passieren. So wie die Wahl gelaufen ist und mit welchen "Argumenten" die Brexit Seite teilweise auf populistischen Dummenfang gegangen ist, wird das einen Riss in der britischen Gesellschaft hinterlassen, der nicht mehr zu kitten sein wird.

  • Kann es vielleicht auch sein,das die EU eine Scheindemokratie ist(immerhin werden z. b. der EU-Kommissionspräsident und auch der EU-Ratspräsident nicht gewählt und dass die Menschen keinen Bock mehr haben von diesen völlig weltentfremdeten Eliten verarscht zu werden.
    Die Menschen wollen auch die derzeitige Flüchtlingspolitik nicht mehr.Diese Vögel da in Brüssel scheissen einen Riesenhaufen auf die europäische Idee.
    Demokratie ist bei einigen nur dann wenn das Ergebnis passt.Dann kann man die anderen ja mal lieber als dumm abstempeln

  • Kann es vielleicht auch sein,das die EU eine Scheindemokratie ist(immerhin werden z. b. der EU-Kommissionspräsident und auch der EU-Ratspräsident nicht gewählt und dass die Menschen keinen Bock mehr haben von diesen völlig weltentfremdeten Eliten verarscht zu werden.
    Die Menschen wollen auch die derzeitige Flüchtlingspolitik nicht mehr.Diese Vögel da in Brüssel scheissen einen Riesenhaufen auf die europäische Idee.
    Demokratie ist bei einigen nur dann wenn das Ergebnis passt.Dann kann man die anderen ja mal lieber als dumm abstempeln



    Das in der EU viel falsch läuft wird kaum bestritten. Ebenso das dort ein großer Reformstau besteht. "Die da in Brüssel" sind aber von den demokratisch gewählten Nationalstaaten der Gemeinschaft dort hingeschickt worden. Die derzeitige Flüchtlingspolitik hat lauf den Meinungsforschungsinstituten keine große Rolle bei der Wahl gespielt. Eher die innereuropäische Zuwanderung aus den osteuropäischen EU Staaten. Und "verarschen lassen" hat sich wie jetzt auch der letzte weiß das tumbe Brexit Volk ja deutlich mehr von den Brexit Initiatoren, die ihre "Argumentation" hauptsächlich auf dreiste Lügen und dumpfen Apellen an niedere Instinkte aufgebaut haben. Diese Wahl und wie sie zustande gekommen ist, werden viele Briten nicht akzeptieren. Und die Schotten und Nordiren sind die ersten, die sichtbar dieses Votum nicht akzeptieren und aus GB austreten werden. Und ob der gut ausgebildete Teil der eher jungen Briten ihre Zukunft noch in einem eher isolierten "Little Britain" sehen wird, bleibt abzuwarten. Sollen die Dummen doch unter sich bleiben, wie das schon in eineigen trostlosen Käffern in Ostdeutschland der Fall ist, wo alles, was Perspektive hat direkt weggezogen ist.

  • für die briten war die EU doch von anfang an keine herzenssache sondern eine reine kosten/nutzen-rechnung.
    von allen europäern mit denen ich in kontakt komme, sind die briten am weitesten von der vision der "vereinigten staaten von europa" entfernt. die passkontrollen wurden nie abgeschafft und es macht für mich in der beziehung keinen unterschied, ob ich nach london oder istanbul fliege.


    die briten haben auch nie gefragt "wo können wir uns einbringen?" sondern immer nur "was springt für uns dabei raus?"
    ansonsten waren sie bei vielen fragen, in denen solidarität gefordert war (z.b. beschränkung der macht der banken, solidarische verteilung der flüchtlinge, ...), ein hemmschuh für die EU.
    nun haben sie sich verzockt und das jammern ist groß. wobei das jammern zum größten teil auch nur auf wirtschaftlichen befürchtungen fußt. das anstebenswerte ideal einen gemeinsamen europa fehlt in der britischen (oder besser gesagt englischen) gesellschaft.
    aus der warte kann ich nur sagen:


    und tschüss!

  • Und die Schotten und Nordiren sind die ersten, die sichtbar dieses Votum nicht akzeptieren und aus GB austreten werden.


    Nur mal kurz, weil das gerade überall, nicht nur in diesem Thread, durcheinandergewürfelt wird. Mit Großbritannien bezeichnet man die britische Insel, d.h. England, Wales und Schottland. Da kann man auch nicht "austreten". Das politische Gebilde, in dem gerade über den EU-Austritt abgestimmt worden ist, ist das Vereinigte Königreich (UK). Hier kommt noch Nordirland hinzu (UK = GB + Nordirland). Und aus dem Vereinigten Königreich könnten dann auch z.B. Schottland oder Nordirland austreten ... :whistling:

    Just my 95 cents,
    Peter


    "Die Stadt Düsseldorf ist sehr schön, und wenn man in der Ferne an sie denkt, und zufällig dort geboren ist, wird einem wunderlich zu Muthe. Ich bin dort geboren und es ist mir, als müsste ich gleich nach Hause gehn." (Heinrich Heine, 1827)

  • Dass die Demokratie gefährdet ist, erkannten bereits meine Vorfahren, wenn Populisten mit einfachen Rezepten falsche Versprechen machten und ernsthafte Politiker mit unliebsamen Wahrheiten auf Gegenwehr in der Bevölkerung stießen.


    Diese Erkenntnis existiert aber auch heute noch und so ist es eben nicht demokratisch, wenn man es zulässt, dass Populisten mit einer primitiven Abstimmung bewirken, das es durch Lügen und falsche Versprechungen zu einem Ergebnis kommt, dass zum Nachteil der nachrückenden Generationen ist und die Minderheit gravierend unter den Folgen zu leiden hat.


    Das ist nicht demokratisch, egal was hier oder sonstwo erzählt wird. Aus diesem Grund schrieb ich auch am Anfang der Diskussion, dass die Rahmenbedingungen für eine Volksabstimmung gegeben sein müssen, damit sie demokratisch verlaufen kann. Wenn sich Themen nicht dazu eignen, über eine Voksabstimmung entschieden zu werden, weil eben die Gefahr besteht, dass falschen Versprechungen gefolgt wird und nicht der Knall harten Wahrheit, ist der demokratische Weg, dies von gewählten Politikern entscheiden zu lassen, die für die Gegenwart und für die Zukunft das beste entscheiden und sich der Versntwortung bewusst sind, auch an die Rechte der Minderheiten zu denken.


    Mit dieser Abstimmung hat man fahrlässig zugelassen, dass Nationalisten mit falschen Versprechungen die Demokratie vorgeführt haben.

    Nach manchem Gespräch mit einem Menschen hat man das
    Verlangen, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzunicken und vor einem
    Elefanten den Hut zu ziehen. Maxim Gorki

  • Ein Referendum empfinde ich aus verschiedenen Gründen schon undemokratisch, zwei aber erst recht.



    Das stimmt schon. Aber bei der Tragweite der Entscheidung wäre es eine pragmatische Lösung. Es ist ja offensichtlich, das viele Leute etwas gewählt haben , ohne sich inhaltlich ernsthaft damit auseinanderzusetzen. Das geschieht leider, leider, leider erst jetzt, wo das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Eine zweites Referendum würde endgültig Klarheit schaffen. Wenn es wieder zum Brexit kommt, dann ist das halt so und dann können auch die Remain Befürworter nix mehr sagen. Das würde aber vermutlich nicht passieren. So wie die Wahl gelaufen ist und mit welchen "Argumenten" die Brexit Seite teilweise auf populistischen Dummenfang gegangen ist, wird das einen Riss in der britischen Gesellschaft hinterlassen, der nicht mehr zu kitten sein wird.


    Sorry, aber da hat man halt Pech gehabt. Unwissenheit schützt vor Strafen und Konsequenzen nicht.

  • Mein Herz hängt an der europäischen Idee. Die Weltkriege, diese Verbrechen an der gesamten Menschheit, sind im nationalstaatlichen Europa entstanden und ausgefochten wurden. Die Briten waren zum Beispiel die ersten, die gegen die Nazidiktatur aufgestanden sind. Ein Europa ohne Great Britain ist für mich nur sehr schwer vorstellbar. Ich glaube kaum, dass Schadenfreude und nationalistisches Frohlocken diesen Verlust wettmachen können. Europa hat das demokratische Mutterland verloren. Das ist ein entsetzlicher Verlust. Dieser Punkt wird nach meiner Meinung hier viel zu wenig berücksichtigt.

  • Dedanus :
    aber gerade die europäische idee konnte sich doch in GB nie manifestieren.
    welcher britische politiker der letzten 50 jahre hatte denn eine europäische vision und konnte die leute entsprechend mitnehmen?
    es wurde doch nur die EU kritisiert und bei krisen im regen stehen gelassen.
    der brexit ist somit das logische resultat der politik der letzten jahre.


    ich hoffe auch noch auf ein gemeinsames europa, und sehe die überall aufkommenden nationalistischen tendenzen mit grausen.
    und auch wenn der brexit ein starker einschnitt ist, er kann letzten endes dazu führen, dass sich die anderen europäischen staaten wieder darauf besinnen, dass man gemeinsam deutlich mehr erreichen kann.