Gesundheit & Corona

  • Bretzelburger ,


    Du hast ja mit deiner Ansicht in vielen Dingen Recht, aber:


    Warum ist der Bürger denn so enttäuscht von der Regierung? Das Hü und Hott in vielen Dingen, die erst beschlossen, aber dann doch wieder gecancelt wurden. Atomausstieg ist absolut wünschenswert und richtig, aber ich kann nicht heute sagen "Der Ausstieg ist für das Jahr xxxx geplant" und nach einem Unglück in Japan gibts dann quasi den sofortigen Ausstieg. Ohne das erneuerbare Energie das Auffangen kann/konnte (Preise für Strom explodierten). Die Zeche zahlt wie immer der Bürger.


    Da wird ein halbes Jahr über eine Koalition verhandelt. Erst Jamaika,um dann doch wieder ne schwarz/rote Regierung zu bekommen, obwohl der Herr Schulz klar und unmissverständlich sagte, das es mit ihm (nach der Wahl) nur in die Opposition ginge. Ergebnis bekannt, 180Grad Kehrtwende und Selbstauflösung in dessen Partei.


    Die Autobauer bescheißen ganz bewusst den Verbraucher und der kann doof aus der Wäsche gucken und sein 2-3 Jahre "altes" Auto darf quasi in die Schrottpresse. Die Autoindustrie darf schalten und walten wie sie will, zieht die Fäden hinter den Kulissen.


    Die Mietpreise steigen und steigen. Einheimische/langjährige Mieter werden aus ihren Vierteln vertrieben, da Investoren ganze Straßenzüge aufkaufen, modernisieren und extrem überteuert weitervermieten bzw verkaufen. Heuschrecken-Prinzip...


    Und da soll man sich nicht wundern, wenn harsche Kritik Richtung Politik aufkommt? Der kleine Mann hat die Schnauze voll. Von Versprechungen, die nie eingehalten werden...

    #17#

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  • Na, bei dem Begriff Experten durchfährt mich aber auch ein nicht gerade wohliger Schauer.

    Das sind nicht unbedingt Idealisten, die haben doch auch ihre Vergangenheit, ihre Lobby im Hintergrund.


    Experten werden durch die Politik immer befragt, aber gerade die Experten vertreten ihnen genehme Standpunkte.

  • Und man schaue sich doch nur mal die Qualität der Politiker früher und heute an: Adenauer, Schumacher, Heuss, Brandt, Strauß, Wehner, Erhard und viele andere, DAS waren Politiker, die Ahnung hatten und auch Persönlichkeiten waren.

    Der Brandt, den du hier neulich noch als den schlechtesten Kanzler bezeichnet hast den Deutschland je hatte?


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  • Und man schaue sich doch nur mal die Qualität der Politiker früher und heute an: Adenauer, Schumacher, Heuss, Brandt, Strauß, Wehner, Erhard und viele andere, DAS waren Politiker, die Ahnung hatten und auch Persönlichkeiten waren.

    Der Brandt, den du hier neulich noch als den schlechtesten Kanzler bezeichnet hast den Deutschland je hatte?

    Ich schrieb: "...einer der schlechtesten..." Merkel ist noch schlimmer!


    Ob ich einen Mann als schlechten Kanzler ansehe, sagt ja nichts darüber aus, dass es sich bei ihm nicht um einen Fachmann handelte, auch wenn ich seine Ziele ablehnte, und vor allem auch um eine Persönlichkeit.


    Für mich war Wehner, der meines Erachtens seine kommunistischen Grundüberzeugungen nie wirklich ablegte, jemand, dem ich NIE meine Stimme gegeben hätte, dennoch war er eine der überragenden politischen Persönlichkeiten der Nachkriegszeit. Politische Antipathien schließen doch den Respekt vor dem Können und der Persönlichkeit desjenigen nicht aus.


    In meiner Aufführung oben hatte ich neben anderen auch natürlich Helmut Schmidt vergessen, der auf jeden Fall genannt werden sollte.


    Na, bei dem Begriff Experten durchfährt mich aber auch ein nicht gerade wohliger Schauer.

    Das sind nicht unbedingt Idealisten, die haben doch auch ihre Vergangenheit, ihre Lobby im Hintergrund.


    Experten werden durch die Politik immer befragt, aber gerade die Experten vertreten ihnen genehme Standpunkte.

    Mit Experte meine ich zum Beispiel unabhängige Wissenschaftler, etwa als Umweltminister oder Forschungsminister. Und ein General a.D. ist sicherlich ein besseres Verteidigungsminister als Flinten-Uschi. Um nur ein paar Beispiele zu nennen.

    "Der größte Feind des Wissens ist nicht das Nichtwissen, sondern das Halbwissen." Enrico Fermi

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Wolfgang ()

  • Das mit den Fachleuten und Experten ist immer so eine Sache - wie oft haben wir hier schon erlebt, dass anerkannte Fußballtrainer plötzlich zumVersager und Nichtskönner gestempelt wurden? - Ich kenn das auch aus meiner inzwischen 30jährigen Berufserfahrung (die Hälfte davon selbstständig). Die Bandbreite reichte von der Flitzpiepe bis zum Ober-Guru. Die Extreme waren quatsch, aber selbstkritisch muss ich sagen, dass ich auch nicht immer Top-Leistungen abgeliefert habe: mal war ich nicht so interessiert, dann überfordert, das nächste Mal war es einfach nicht mein Gebiet. Und das soll Politikern anders gehen ?


    Hinsichtlich der generellen Qualität der Politiker gebe ich Wolfgang recht, aber der Trend geht doch seit Jahrzehnten Richtung Selbstdarsteller in allen Bereichen und davor macht auch die Politik nicht halt. Andererseits darf man nicht vergessen, dass es auch eine Errungenschaft der Nachkriegsgesellschaft ist, dass die Standesgrenzen etwas durchlässiger wurden. Tatsächlich hätten es vor 50 Jahren einige der heutigen Politiker nicht zum Pförtner gebracht, aber die Gründe lagen nicht an der Qualität, allein Frauen existierten doch kaum in gehobenen Gremien. Und wenn es mal eine Ausnahme gab, war sie hoch gebildet.


    Mir ist es zu einfach, von den heutigen Politikern einzufordern, die seit Jahrzehnten aufgebauten Mechanismen zu durchbrechen. Einerseits soll die Wirtschaft brummen, andererseits der gordische Knoten von Lobby und Macht zerschlagen werden - und das von Politikern, die oft selbst aus der Szene sind. Mir fällt da immer ein Beispiel aus den "goldenen 60er und 70er Jahren" in meiner Familie ein. Mein Vater hatte bei einer uns wohlbekannten Firma einen guten Job, aber trotz aller Reputation war für ihn in einer mittleren Führungsebene Schluss, obwohl er mit einigen Kollegen befreundet war, die an ihm in die nächste höhere, für deutliche Vergünstigungen notwendige Ebene vorbeizogen. Der Grund lag in der sehr peniblen Spesenabrechnung, die mein Vater betrieb. Wenn ihn beispielsweise meine Mutter nach Lohausen fuhr, berechnete er nichts, während es üblich war dafür die Taxi-Kosten gegenzurechnen. Ich erinnere mich, dass auch ich mich darüber lustig gemacht habe. In den 90er Jahren, nach der Pensionierung erzählte mir einmal ein Kollege aus der höheren Ebene, der ihn mochte, dass die in der Ebene einfach keinen Bock auf einen Moralapostel hatten. Da ließ man eben auch mal Fünfe gerade sein.


    Und jetzt denkt euch dieses sehr harmlose Beispiel in die heutige Gegenwart, abgesehen davon das heute Typen, die moralische Standards einfordern, Materialismus und gesellschaftlicher Anerkennung abschwören (und damit Lobbyisten wenig Angriffsfläche bieten), selten populär sind. Die müssen schon verdammt cool und fähig sein, damit sie nicht als moralinsaure Besserwisser rüberkommen - das ist dünnes Eis. Man sieht, Inkonsequenz überall...


    Gruß Udo

  • Auf jeden MdB der CDU kommen drei Lobbyisten. Ich frage mich eher wofür wir 700 von den Marionetten überhaupt brauchen. Die entscheiden doch eh nix selbst. Ich sage nur Fraktionszwang, Koalitionsversprechen, etc

    Mit 50 MdB käme die gleiche Sosse raus...

    Ich meine mich zu erinnern, das es im Bundestag früher 660 Abgeordnete gab (nach der Wiedervereinigung Deutschlands). Wieso müssen es jetzt soviele mehr sein? Gefühlt gibt es 1000 Staatssekretäre. Und dann gibt es ja noch Landtagsabgeordnete und Senatspolitiker. Von den Kommunalpolitikern zu schweigen. Der Wasserkopf ist zu groß, da es noch zig Berater gibt, die um Kanzler, Ressortminister und Co rumschwirren. Viele Köche verderben bekanntlich den Brei.

  • "Es wird eine Regierung auf unbestimmte Dauer eingesetzt, die rein aus Experten besteht, ganz gleich, ob diese einer Partei angehören oder nicht. Es kommt nur auf das Fachwissen an. Die erste Regierung muss vom Volk bei Wahlen mit einfacher Mehrheit bestätigt werden."


    Diese sogenannten Experten sind letztlich nur Lobbyisten, die Interessen der Wirtschaft vertreten. Da ist ja zum Beispiel mit den Unternehmensberatern ein ganzer Zweig entstanden. Für den Arbeitsnehmer hat das zu Lohnkürzungen, Arbeistverdichtung etc. geführt. Für den Verbrauche rzu langen Wartezeiten (Lean Management). Da sind mir "Laien" als Politiker lieber.

  • ziemlicher Blödsinn: Wer definiert Fachwissen? Wer stellt die "erste Regierung" auf? Was nützt Fachwissen (wissenschaftlich?) bei dem Aushandeln von Interessen? Es geht ja oftmals vielmehr darum, wer seine Interessen durchsetzt und weniger darum, was jetzt die eine oder andere Studie sagt (Klassiker: Interessengegensatz Kapital vs. Arbeit). Ich sehe nicht, dass die Wähler das Parlament grundsätzlich anders wählen. Damit die Parteien (zu denen sich Politiker normalerweise zusammenschließen) die Regierung abwählen und damit eigene Leute in die Regierung bekommen können, müssen sie dann sog. "oversized coalitions" bilden, also noch mehr auf Kompromisse gehen - mehr als bei einer großen Koalition. Seltsame Logik.

    Ein neuer Tag - ein neues Schicksalsspiel!

  • Schön wäre es, wenn wir einfach mal zurück zur Sozialen Marktwirtschaft kämen. Der Raubtierkapitalismus der Deutschland mit gütiger Hilfe der jeweiligen Regierungen der letzten Legislatur Perioden inzwischen fast völlig gekapert hat , dürfte einer der Gründe für die wachsende Unzufriedenheit und die Teilung der Gesellschaft sein.

    Allein wenn man liest, das Black Rock inzwischen einer der größten Immobilien "Besitzer" Deutschlands ist......

    Lieber stehend sterben als kriechend zu leben.

  • Für mich war Wehner, der meines Erachtens seine kommunistischen Grundüberzeugungen nie wirklich ablegte, jemand, dem ich NIE meine Stimme gegeben hätte

    Für Dich wäre sicher etwas hier aus der Liste wählbar gewesen? https://de.wikipedia.org/wiki/…olitisch_t%C3%A4tig_waren

    Das hat beste Chancen zum idiotischsten Posting aller Zeiten gekürt zu werden.

    "Der größte Feind des Wissens ist nicht das Nichtwissen, sondern das Halbwissen." Enrico Fermi

  • Die Bertelsmann Stiftung hat im übrigen gerade eine Studie über den Zusammenhang von Bildunggrad und dem Hang zum Populismus rausgebracht.

    Für Dich wäre sicher etwas hier aus der Liste wählbar gewesen? https://de.wikipedia.org/wiki/…olitisch_t%C3%A4tig_waren

    Das hat beste Chancen zum idiotischsten Posting aller Zeiten gekürt zu werden.

    Besser einmal in den Top Ten sein als neunmal, wie du in der Regel.

  • Schön wäre es, wenn wir einfach mal zurück zur Sozialen Marktwirtschaft kämen. Der Raubtierkapitalismus der Deutschland mit gütiger Hilfe der jeweiligen Regierungen der letzten Legislatur Perioden inzwischen fast völlig gekapert hat , dürfte einer der Gründe für die wachsende Unzufriedenheit und die Teilung der Gesellschaft sein.

    Allein wenn man liest, das Black Rock inzwischen einer der größten Immobilien "Besitzer" Deutschlands ist......

    ich denke, "Soziale Marktwirtschaft" ist ein Mythos. Der ist entstanden, weil nach der Gründung der Bundesrepublik ungeheure Aufbauleistungen notwendig waren, Arbeitnehmer waren gefragt und mussten entsprechend entlohnt werden. Außerdem war es wichtig, dass der Kapitalismus ein "menschliches Antlitz" hatte, der einen bescheidenen Wohlstand garantierte, als Gegenwicht zum kommunistischen Gesellschaftsmodell. Mit dem Fall der UdSSR hatte sich das erledigt. Ohne "Alternative" zeigt der Kapitalismus sein wahres Gesicht.

    Um richtig verstanden zu werden: Meine Aussage richtet sich gegen Konzerne, die über mehr Geld und Einfluss verfügen als Staaten. Wichtig ist, dass das Primat der Politik über die Wirtschaft wieder Geltung gewinnt.

  • Die Bertelsmann Stiftung hat im übrigen gerade eine Studie über den Zusammenhang von Bildunggrad und dem Hang zum Populismus rausgebracht.

    Das hat beste Chancen zum idiotischsten Posting aller Zeiten gekürt zu werden.

    Besser einmal in den Top Ten sein als neunmal, wie du in der Regel.

    Die Bertelsmann Stiftung......

    Lieber stehend sterben als kriechend zu leben.

  • Für mich war Wehner, der meines Erachtens seine kommunistischen Grundüberzeugungen nie wirklich ablegte, jemand, dem ich NIE meine Stimme gegeben hätte

    Für Dich wäre sicher etwas hier aus der Liste wählbar gewesen? https://de.wikipedia.org/wiki/…olitisch_t%C3%A4tig_waren

    In dieser Liste steht auch Werner Vogel, den ich persönlich kennen und schätzen lernen durfte. Werner Vogel hat zutiefst bereut, dass er als junger Mann Mitgleid der NSDAP geworden ist. nach seiner beruflichen Laufbahn hat er sich, soweit ich mich erinnere, auf eigene Kosten in Mettmann um Menschen ausländischer Herkunft (heute würde man sagen mit Migrationshintergrund) gekümmert und sich für sie eingesetzt.

    Ich fand seinerzeit diese Bigotterie der Grünen zum Kotzen, die den kommenden Alterspräsidenten des Deutschen Bundestags zum Rückzug gezwungen haben.


    Ich finde, wenn jemand kein Verbrechen begangen hat (Das ist meines Wissens der Fall) und aufrichtig seine ideologische Haltung bereut, dann gehört er zumindest nicht unkommentiert auf so eine Liste.

  • In dieser Liste steht auch Werner Vogel, den ich persönlich kennen und schätzen lernen durfte. Werner Vogel hat zutiefst bereut, dass er als junger Mann Mitgleid der NSDAP geworden ist. nach seiner beruflichen Laufbahn hat er sich, soweit ich mich erinnere, auf eigene Kosten in Mettmann um Menschen ausländischer Herkunft (heute würde man sagen mit Migrationshintergrund) gekümmert und sich für sie eingesetzt.

    Ich fand seinerzeit diese Bigotterie der Grünen zum Kotzen, die den kommenden Alterspräsidenten des Deutschen Bundestags zum Rückzug gezwungen haben.


    Ich finde, wenn jemand kein Verbrechen begangen hat (Das ist meines Wissens der Fall) und aufrichtig seine ideologische Haltung bereut, dann gehört er zumindest nicht unkommentiert auf so eine Liste.

    Ich möchte das hier nicht näher ausführen, aber es gab auch noch andere dringende Beweggründe, die 1983 Teile der Grünen bewogen, den Rückzug Werner Vogels als Alterspräsidenten zu fordern. Die Bewertung der im Internet leicht zugänglichen Informationen - Stichworte: Indianerkommune Nürnberg und Emmaus-Gemeinde Kamp-Lintfort - lässt das damalige Verhalten der Grünen keinesfalls als Bigotterie sondern m.E. als geboten erscheinen. Auch das gehört zur Wahrheit.