Die wahren Offtopics

  • Gerade ploppte bei Twitter der Hashtag "Schweden" auf. Normalerweise rolle ich dann mit den Augen, weil sich da in den letzten zwei Jahren immer eine Corona-Diskussion hinter verbarg. Diesmal gibt es aber einen freudigen Anlass.


    Bericht: Schweden will im Juni der Nato beitreten – auch Finnland hat Interesse

    Putin sollte sich ein wenig beeilen, wenn er nach der Ukraine auch noch Finnland und Schweden entnazifizieren und zu "neutralen Gebieten" erklären will.


    Beide könnten nämlich laut der englischen Times schon im Sommer der NATO beitreten.

    Na ja, das könnte sich hinziehen, da ein Beitritt neuer Staaten durch alle Parlamente der Mitgliedsstaaten muss. Also Zeit schinden kann man schon damit...

  • Ich denke, genau das ist die zentrale Frage, die sich alle stellen.

    Emotional und pro Recht: Sofortiges Kappen aller Lieferungen, kein wirtschaftlicher Profit Putins durch die EU.

    Was passiert in Deutschland?

    Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit:

    Noch nie erlebte Rezession, Massenentlassungen, massive und reale Existenzängste, tatsächliches Fehlen von vielen wichtigen Produkten und eine Menge Gruppierungen, die schon jetzt nach Unruhen und einem Sturz dieser Demokratie arbeiten. Diese Mischung ist durch Corona toxischer und breiter geworden. Siehe auch in der Vergangenheit und gerade heute hochaktuell:


    https://m.faz.net/aktuell/poli…entfuehrung-17958618.html


    Wenn Menschen ohne Mangelsituation die Speiseöl-Regale leer kaufen ( 1 Kundin habe z.B. vor 3 W bei Edeka 70l gekauft), was ist von Menschen zu erwarten, wenn es tatsächlich Mangel an Wasser, Strom, Brot etc gibt?

    Was werden sie tun?

    Ich glaube nichts Gutes und solch eine mögliche Situation macht mir große Sorgen.

    Es geht mir hier nicht darum, hier in irgendeiner Form zu übertreiben oder „Schwarzmalerei“ zu betreiben.

    Das sind meine Befürchtungen.


    Deshalb ist es sehr schwer zu entscheiden, finde ich. Wenn dann Deutschland und unser Leben ins totale und ungewisse Chaos und in Gewalt stürzt: Das möchte ich nicht erleben.

  • So in etwa seh ich das auch.

    Zumal ein komplettes Gas/Öl/Kohle-Embargo in Europa zwar ein tolles Zeichen wäre, und moralisch mit Sicherheit richtig.

    Hilft unserer Wirtschaft aber nicht weiter. Und es würde nichts ändern, solange China Putin im wahrsten Sinne des Wortes den Rücken freihält. China ist der Schlüssel...

    "Train yourself to let go of everything you fear to lose!" (Master Yoda)

  • So in etwa seh ich das auch.

    Zumal ein komplettes Gas/Öl/Kohle-Embargo in Europa zwar ein tolles Zeichen wäre, und moralisch mit Sicherheit richtig.

    Hilft unserer Wirtschaft aber nicht weiter. Und es würde nichts ändern, solange China Putin im wahrsten Sinne des Wortes den Rücken freihält. China ist der Schlüssel...

    Russland plant schon für die Zeit ohne Gasabnahme durch Westeuropa.

    https://www.n-tv.de/politik/Ru…fern-article23269340.html


    China kann diesbezüglich Russland jetzt nicht den Rücken freihalten, weil einfach die Pipelines nicht existieren. Wir können natürlich schlumpfig grinsend den Brennstoff weiter abnehmen und bezahlen, bis Putin sein neues Rohr verlegt hat.

    Wie dumm kann man eigentlich sein?


    - Ja!

  • Wir können natürlich schlumpfig grinsend den Brennstoff weiter abnehmen und bezahlen, bis Putin sein neues Rohr verlegt hat.


    China kann diesbezüglich Russland jetzt nicht den Rücken freihalten, weil einfach die Pipelines nicht existieren. Wir können natürlich schlumpfig grinsend den Brennstoff weiter abnehmen und bezahlen, bis Putin sein neues Rohr verlegt hat.

    Warum eigentlich nicht? Genau das ist es doch, was gerade geschieht. Es werden halbherzige Versprechungen gemacht und Bemühungen geschuldet, gleichzeitig steht man aber wo es nur geht auf der Bremse. Die Grünen-Spitze widerspricht zwar, aber auch in der Koalition knarzt es angesichts des Zögerns und der Trägheit mächtig im Gebälk.


    Was China angeht stand vor einigen Wochen im Spiegel oder der FAZ, dass China gar nicht die Kapazitäten und Bedarf habe, auch nur ansatzweise die Menge Gas zusätzlich zu übernehmen, die Europa Russland gerade abnimmt. Man könne kurzfristig vielleicht 10% mehr abnehmen. Entsprechend werden hier natürlich auch wieder künstlichen Drohkulissen aufgebaut.

    Novesia, ist alles richtig was du da schreibst. Aber du kannst es noch so oft schreiben, wir kommen vorerst nicht aus dieser Abhängigkeit raus.


    Natürlich ist ein kompletter Ausstieg von russischen Rohstoffen nur schwerlich von heute auf morgen möglich, wirklich massive mittel- bis langfristige Schritte in diese Richtung werden aber auch nicht getan. Im Gegenteil. Die Floskel "Wir kommen aus dieser Abhängigkeit so schnell nicht raus" wird zum Vorwand die Bemühungen wenn überhaupt nur halbherzig anzugehen. Insbesondere in der SPD kann ich mir gut vorstellen, dass es noch genügend Genossen gibt, die nach Ende des Krieges gerne so weitermachen wollen, als wäre nie etwas gewesen. All das Leid in der Ukraine einfach ausblendend. Schließlich liegt da ja auch noch ne nigelnagelneue Pipeline in der Ostsee...


    Ja, Habeck war vor einigen Wochen im mittleren Osten unterwegs, seitdem ist Ruhe eingekehrt. Wo ist bspw. die Bereitschaft ernsthaft über Alternativen zu sprechen? Alternativen, die selbstredend auch alle ihre Nachteile haben. Atomkraft statt Energie aus Gaskraftwerken. Unsexy, wegen der Gefahr und des Atommülls, stimmt. Abgelehnt aber weil die kurzfristige Verlängerung nicht wirtschaftlich ist. Mit anderen Worten kaufen wir also lieber weiter das Gas aus Russland weil es wirtschaftlicher ist, statt es anteilmäßig zu reduzieren, während sich in Butscha, Sumy etc. die Leichen türmen.


    Fracking - auch kacke für die Umwelt, insbesondere die Böden, stimmt. Dann lieber weiter Blutgeld nach Russland zahlen. Fracking-Gasimporte von der anderen Seite des Atlantiks. Auch nicht so sexy, insbesondere wo man die eigene Abhängigkeit in eine andere Richtung erhöht, dann lieber bei dem bleiben, womit man vertraut ist. Es gibt diese Wege sich zumindest mittelfristig von der Abhängigkeit zu lösen. Dass diese nicht sonderlich sexy sind, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren.


    Das diese Alternativen jetzt nicht so wirtschaftlich sind, wie das Gas aus den russischen Pipelines ist klar, für mich persönlich sind sie aber immer noch wesentlich attraktiver als den russischen Völkermord in der Ukraine zu finanzieren. Entsprechend sollte man sie irgendwie umsetzen, sofern möglich ist auch nur etwas weniger in die russische Kriegskasse einzuzahlen. Das ist eben der Preis dafür, dass wir in den letzten 10 Jahren nach den Grundsatzentscheidungen alles andere ausgeblendet haben.

    Ein wirtschaftlich schwaches und instabiles Deutschland kann auch nicht im Interesse Europas sein. Ein großes Heer arbeitsloser Bundesbürger bei weiter steigenden Preisen produziert ganz andere Probleme. Im Inland.

    Dass Deutschland derzeit trotz frisch mandatierter Regierung politisch äußerst schwach und ängstlich daherkommt, das hat sich in Europa bereits rumgesprochen.Wenn das reichste Land der EU nun auch noch vor den wirtschaftlichen Folgen dieses Krieges Angst hat, dann sollte man auch den Arsch in der Hose haben, und sich das eingestehen und mit der Kritik leben, statt rumzuheulen, wenn die eigenen Verbündeten insbesondere aus dem Baltikum und Osteuropa einem genau das um die Ohren hauen. Deutschland hat sich selbst in diese Situation hineinmanövriert und bezahlt mit dieser blutverschmierten Abhängigkeit den Preis dafür, in den vergangenen 10 Jahren die Augen verschlossen und wirtschaftliche Faktoren stets über politische oder menschenrechtliche Faktoren in der Energiegewinnung gestellt zu haben. Dass Deutschland dann zudem aus eigenen wirtschaftlichen Interessen immer wieder als einer der größten Bremser und Blockierer auffällt, kommt ja dann nochmal on top.


    Da kann man sich in Deutschland auch noch so künstlich aufregen, dass unser Russlandfreund Steinmeier in der Ukraine nicht erwünscht ist. Leute wie er haben mit ihrer Politik des Wegsehens den Weg dafür bereitet, Deutschland in eine solche Abhängigkeit von einem autoritären Regime zu führen. Statt beleidigt über solch offene Kritik wie vom ehemaligen litauischen Präsidenten zu sein, sollte man hierzulande eher bestrebt sein, schnellstmöglich aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und diese auszumerzen. Eine solche Politik sehe ich aber nirgendwo, im Gegenteil erweckt es zunehmend den Eindruck, als wolle man hierzulande die Augen verschließen, während in Butscha vom IStGH die Leichen exhumiert werden zwecks Beweissicherung.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • War es nur Steinmeier und seine SPD oder war da auch Frau Bundeskanzlerin mit ihrer Union (hauptsächlich die Amtszeit der Frau Merkel) beteiligt?


    Wenn ich den Mist von Merz höre, das er die Ukraine durchaus versteht, das Steinmeier unerwünscht ist, dann sollte er aber die Untätigkeit, Unabhängig von Russlands Energie zu werden, nicht unerwähnt lassen.


    Die Politik der großen Koalition unter der Regie von Frau Aussitzerin war größtenteils genauso Scheiße, wie die unter der Herrschaft des Putin-"Freundes"...


    Deutschlands Politik ist schon lange beschissen. Mit dem ganzen € (Kohl, Waigl) und der EU-Osterweiterung war ich nie einverstanden und bin es bis heute nicht.

  • Warum eigentlich nicht? Genau das ist es doch, was gerade geschieht. Es werden halbherzige Versprechungen gemacht und Bemühungen geschuldet, gleichzeitig steht man aber wo es nur geht auf der Bremse. Die Grünen-Spitze widerspricht zwar, aber auch in der Koalition knarzt es angesichts des Zögerns und der Trägheit mächtig im Gebälk.

    Da vermischst du jetzt aber zwei Dinge. Der Konflikt in der Koalition dreht sich um die schnelle Lieferung von schweren Waffen. Dass ein Gasembargo so schnell wirtschaftlich nicht verantwortlich ist, darüber ist man sich einig. Das hat selbst Hofreiter mittlerweile eingesehen, der letzte Woche noch für einen Sofortausstieg war.

  • Dass Deutschland derzeit trotz frisch mandatierter Regierung politisch äußerst schwach und ängstlich daherkommt, das hat sich in Europa bereits rumgesprochen.Wenn das reichste Land der EU nun auch noch vor den wirtschaftlichen Folgen dieses Krieges Angst hat, dann sollte man auch den Arsch in der Hose haben, und sich das eingestehen und mit der Kritik leben, statt rumzuheulen, wenn die eigenen Verbündeten insbesondere aus dem Baltikum und Osteuropa einem genau das um die Ohren hauen. Deutschland hat sich selbst in diese Situation hineinmanövriert und bezahlt mit dieser blutverschmierten Abhängigkeit den Preis dafür, in den vergangenen 10 Jahren die Augen verschlossen und wirtschaftliche Faktoren stets über politische oder menschenrechtliche Faktoren in der Energiegewinnung gestellt zu haben. Dass Deutschland dann zudem aus eigenen wirtschaftlichen Interessen immer wieder als einer der größten Bremser und Blockierer auffällt, kommt ja dann nochmal on top.

    Deutschland war nie "Exportweltmeister" weil es seine unendlichen Rohstoffe so geschickt in der Welt verhökert hat, sondern stets abhängig davon war, diese zu importieren und in veredelter Form gleich welcher Art teuer weiter zu verkaufen.

    Hier den Hebel anzusetzen, heißt Deutschland wirtschaftlich auszuhebeln für Risiken und Umweltbelastungen welche dringend überwunden werden müssen.

    Wie stellst Du Dir die Entwicklung eigentlich zu Ende gedacht vor?

  • Ich denke, dass hier ein zweigleisiges Vorgehen am Sinnvollsten erscheint:

    Um einen Kollaps in Deutschland zu vermeiden, ist die Frage zu klären, wie schnell es möglich ist, die Unabhängigkeit von russischen „Produkten“ zu erreichen.

    Dafür müssen alle Kräfte in Deutschland und der EU gebündelt und ein Energiefahrplan berechnet werden, was, wann, wie lange übergangsweise laufen kann und muss, bis am Ende 80-90% der hier notwendigen aus erneuerbaren Energien gewonnen werden kann.

    Dabei muss jede potische Partei, jedes Unternehmen, jede Sparte über seinen Schatten springen. Und alle Energieformen müssen als mittelfristige Alternative genutzt werden, AKW‘s, Braunkohle-Kraftwerke und natürlich sehr massiv die erneuerbaren Energien.

    Da können wir uns die Blockade von z.B. Windkraftanlagen, nicht erlauben.

    Oder, dass andererseits die klimaschädlichen Anlagen länger als zur Unabhängigkeit und Stabilität nötig laufen.

    So werden wir leider noch einige Zeit benötigen und den Kriegsverbrecher Putin weiterbezahlen müssen, um „Unruhen“ bei uns zu verhindern, andererseits mit dem klaren und gemeinsamen Ziel von Politik, Wirtschaft, Bürgern, die Energieunabhängkeit von Putins Russland ohne Ausreden in einem gemeinsamen Kraftakt so schnell wie möglich umzusetzen.

  • Da vermischst du jetzt aber zwei Dinge. Der Konflikt in der Koalition dreht sich um die schnelle Lieferung von schweren Waffen. Dass ein Gasembargo so schnell wirtschaftlich nicht verantwortlich ist, darüber ist man sich einig. Das hat selbst Hofreiter mittlerweile eingesehen, der letzte Woche noch für einen Sofortausstieg war.

    Ja mag sein, dennoch hat Hofreiter in Bezug auf die deutsche Unterstützung völlig recht. Aber auch in Bezug auf ein mittel- bis langfristiges Aus für russische Rohstoffe geschieht derzeit nur wenig. Währenddessen wütet der Vernichtungskrieg in der Ukraine nun bereits bald 2 Monate.


    Einen Plan uns mittel- bis langfristig vom russischen Gas zu lösen gibt es nicht. Absichtsbekundungen ja, ein richtiger Weg oder Lösungen? Fehlanzeige. Alternativen werden kategorisch ausgeschlossen, weil nicht wirtschaftlich. Der Atomausstieg war im Jahr 2011 auch nicht wirtschaftlich, und dennoch ist man ihn gegangen, weil man ihn als politische Notwendigkeit gesehen hat. Nun wäre es eine politische Notwendigkeit sich so schnell wie möglich von russischen Rohstoffen zu lösen. Bestrebungen für einen vergleichbaren Kraftakt sehe ich bislang aber nicht mal in Ansätzen. Natürlich ist es ungeil, wenn ein grüner Wirtschaftsminister plötzlich für ein Comeback der Atomkraft sorgt oder sich für Fracking einsetzt. Wäre in der Vergangenheit weniger geschlafen worden und das Thema erneuerbare Energien schon weiter, müssten wir diese Diskussion vielleicht gar nicht führen, wer weiß. So aber es stellt sich eben die Frage, was einem lieber ist.


    Und auf dem Gebiet der (militärischen) Unterstützung und Sanktionen sieht es auch nicht anders aus. Deutschland ist in der Vergangenheit stets als einer der größten Bremser aufgetreten, selbst wenn sich die anderen Staaten des Bündnisses quasi einig waren. Man denke mal zurück an die Posse um Swift vor einigen Wochen. Und diesbezüglich hat Hofreiter doch völlig recht. Das Nouripour im Kontra gibt ist klar, er muss schließlich als Parteivorsitzender einen Blick auf seine Koalition haben, während Hofreiter als (ausgebooteter) einfacher Abgeordneter nur seinem Gewissen unterworfen ist. Nichtsdestotrotz stellt Nouripour selbst in seinem Rüffel an Hofreiter ja auch Forderungen was die Lieferung schwerer Waffen angeht. Nur halt etwas freundlicher...


    Hier den Hebel anzusetzen, heißt Deutschland wirtschaftlich auszuhebeln für Risiken und Umweltbelastungen welche dringend überwunden werden müssen.

    Wie stellst Du Dir die Entwicklung eigentlich zu Ende gedacht vor?

    Mittel- bis langfristige Lösung aus der Abhängigkeit durch Diversifikation der Energiegewinnung. Wir haben was den Grundsatz der Energiegewinnung angeht Entscheidungen getroffen, bei denen Wirtschaftlichkeit nicht an erster Stelle stand. Das sehen wir nicht zuletzt an unseren Strompreisen, die schon vor dem Krieg und ohne EEG-Umlage mit zu den höchsten in Europa gehörten. Der Ausstieg aus der Atomenergie war eine Grundsatzentscheidung. Genauso auch die Entscheidung zum Ausstieg aus der Kohle im Kampf gegen den Klimawandel. Beide Entscheidungen fielen aus guten Gründen entgegen jeder Wirtschaftlichkeit. Und für mich sind diese Entscheidungen auch nach wie vor richtig.


    Nun zeigt sich aber, dass wir im Thema Gas genauso eine Grundsatz-Entscheidung treffen müssen und der Traum vom Gas als "harmloseste" Alternative zur Überbrückung während des Ausbaus der Alternativen Energien zu platzen droht. Beim Thema Gas wird aber nun der Fokus ausschließlich auf die Wirtschaftlichkeit gelegt (siehe oben verlinkte Beiträge). Alternativen werden nicht wegen der Folgen nicht diskutiert, sondern "weil nicht wirtschaftlich". Statt der Wirtschaftlichkeit sollten jedoch eher die Folgen der Energiegewinnung im Vordergrund stehen, denn bei der Entscheidung zum Ausstieg aus Kohle und Atomenergie hat das Thema Wirtschaftlichkeit auch keine Rolle gespielt.


    Schon vor Wochen wurde erläutert, dass auch uns dieser Krieg betreffen wird. Weniger körperlich, sondern vielmehr finanziell. Erste Auswirkungen sehen wir nun durch steigende Rohstoffkosten und nochmal gesteigerte Inflation. Die Frage ist nun, was wir bereit sind zu ändern und zu welchem Preis. Momentan wirkt Deutschland jedoch auf mich, als würde es vor all dem am liebsten die Augen verschließen.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Das Problem scheint in der Person Putin begründet zu sein und weniger die Abnicker um ihn herum zu betreffen.

    Scheint mir effektiver und zielgerichteter ihn zu entfernen als den Umweg über mehr oder weniger unfreiwillig und unschuldig in den Krieg verordnete Soldaten und darbende Zivilbevölkerung zu gehen.



    Schröder könnte so einiges zurechtbiegen.
    Verrat war bisher ja nicht gerade seine schwerste Übung.

  • Vielleicht ist es Fehler, Pest und Cholera als exklusive Alternativen zu betrachten.

    Kein Gas oder von Russland weiterlaufen wie bisher? Gibt es nichts dazwischen? Wenn noch Zeit gebraucht wird, den Bedarf aus anderen Quellen zu decken, könnte man es mal mit Einsparungen versuchen. M. E. müssten z. B. verbrauchsintensive Industrien gedrosselt werden.

    Wie dumm kann man eigentlich sein?


    - Ja!

  • Einen Plan uns mittel- bis langfristig vom russischen Gas zu lösen gibt es nicht. Absichtsbekundungen ja, ein richtiger Weg oder Lösungen? Fehlanzeige

    Du scheinst dich nicht mit dem Thema beschäftigt zu haben. Habeck ist seit Wochen unterwegs und bringt das mit höchster Priorität voran. Es scheitert nicht am politischen Willen, sondern an der Physik. Es gibt auch keine Tabus. Wenn es hilft, würde Atomstrom und Kohle verlängert werden. Das löst aber wirklich wenn überhaupt, dann nur minimal das Problem. Zumal Atomstrom auch nicht so einfach zu verlängern ist. Selbst die Betreiber sagen das. Und trotzdem wird alles versucht und für Kohle und Öl wird sehr zeitnah ein Embargo verhängt.


    Das Hauptproblem ist aber Gas. Das ist nicht nur ein Energieträger, sondern vor allem auch ein Rohstoff, auf dem die ganze chemische Industrie abhängig ist. Sehr viele Produkte brauchen diesen Rohstoff und dieser Rohstoff steht am Anfang der Wertschöpfungskette von ganz vielen Produkten, die in Deutschland und anderswo in Europa produziert werden. Wenn das von heute auf morgen ersatzlos wegfällt, gehen große Teile der deutschen und europäischen Industrie über den Jordan.


    Ich finde es auch frustrierend, dass das nicht schneller geht. Aber der Preis ist einfach zu hoch. Zumal das ja noch nicht mal den Krieg sofort beenden würde. Dann könnte man vielleicht noch darüber reden. Aber Wirkung und Preis stehen einfach in keinem Verhältnis zueinander. Wenn Deutschland Wirtschaft abstürzt, bedeutet dies Armut in ganz Europa, das von der Wirtschaftslokomotive Deutschland abhängt. Damit wäre auch der Ukraine nicht geholfen.

  • Schröder könnte so einiges zurechtbiegen.
    Verrat war bisher ja nicht gerade seine schwerste Übung.

    Und was genau soll er machen?

    Bei einem freundschaftliche Treffen das Kokain oder den Wodka mit dubiosen Substanzen vermengen? Oder gar ne Nutte mit Mordauftrag und entsprechender Bewaffnung ausstatten?

  • Schröder könnte so einiges zurechtbiegen.
    Verrat war bisher ja nicht gerade seine schwerste Übung.

    Und was genau soll er machen?

    Bei einem freundschaftliche Treffen das Kokain oder den Wodka mit dubiosen Substanzen vermengen? Oder gar ne Nutte mit Mordauftrag und entsprechender Bewaffnung ausstatten?

    Genau, irgendwas in der Art......

    EINMAL FORTUNA - IMMER FORTUNA !!!!!!



    --,)s

  • Der Atomausstieg war im Jahr 2011 auch nicht wirtschaftlich, und dennoch ist man ihn gegangen, weil man ihn als politische Notwendigkeit gesehen hat. Nun wäre es eine politische Notwendigkeit sich so schnell wie möglich von russischen Rohstoffen zu lösen. Bestrebungen für einen vergleichbaren Kraftakt sehe ich bislang aber nicht mal in Ansätzen.

    Der Kraftakt Atomausstieg war unter anderem nur möglich weil man dafür auf kleine lokale Gaskraftwerke gesetzt hat. Die Lausward ist z.B. auch ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk und eminent wichtig für die Stromversorgung von Düsseldorf. Das Thema Energieversorgung ist hoch komplex, aber das Problem ist der immer höher werdende Bedarf und unser Lebensstiel, denn dieser schafft diese Abhängigkeiten zu Staaten wie Russland, Katar oder bald auch den Iran.

  • „Einen Plan uns mittel- bis langfristig vom russischen Gas zu lösen gibt es nicht. Absichtsbekundungen ja, ein richtiger Weg oder Lösungen? Fehlanzeige. Alternativen werden kategorisch ausgeschlossen, weil nicht wirtschaftlich.“


    Aber genau das ist angesichts unseres Dilemmas von absoluter Wichtigkeit und im Prinzip sofort zu planen und umzusetzen.

    Wenn wir schon auch aus guten Gründen nicht sofort aussteigen können und wollen, muss die Zeit bis zur Energieunabhängigkeit von Putin so extrem kurz wie mölglich gehalten werden.

    Die Gretchenfrage ist:

    Wie kurz kann diese Zeit sein, um die Opferzahlen so gering wie möglich zu halten?

    Da erwarte ich, dass Politik, Wirtschaft und Vertreter der Gesellschaft schon längst einen groben Fahrplan entwickelt haben und alles beteits in diese Richtung läuft.

  • Die Politik der großen Koalition unter der Regie von Frau Aussitzerin war größtenteils genauso Scheiße, wie die unter der Herrschaft des Putin-"Freundes"...


    Deutschlands Politik ist schon lange beschissen. Mit dem ganzen € (Kohl, Waigl) und der EU-Osterweiterung war ich nie einverstanden und bin es bis heute nicht.


    Wie gewählt so geliefert 🤷‍♂️

  • Deutschlands Politik ist schon lange beschissen. Mit dem ganzen € (Kohl, Waigl) und der EU-Osterweiterung war ich nie einverstanden und bin es bis heute nicht.

    Man könnte

    a) auswandern

    b) natürlich auch immer der Vergangenheit nachtrauern, wann war denn die Welt für dich noch in Ordnung?