Rund um den Nachwuchsfussball

  • Tut mir leid. Ich habe halt nicht auf die Schnelle beachtet, dass es wohl hier nur um Fortuna geht. Pardon. Aber ich bin immer noch begeistert von diesem tollen Endspiel ohne die Fortuna Brille an zu haben und das Spiel bestärkt mich auch den Weg, auf die Jugendarbeit in unserem Leistungszentrum zu bauen. Wir sind da wohl auf einem guten Weg, was man auch an der Tabelle ablesen kann. Interessant auch eine Bemerkung von Bo Swensson zum Einbau von sehr jungen Spielern aus der U17 in die Profi Mannschaften. Er sagte sinngemäß, dass man den Jungs Zeit lassen muss und eine Integration in die Profimannschaften erst im Alter von 20 bis 22 Jahren im Interesse der Jungs vornehmen sollte.

    Ich mag Amateure. Denn sie tun es aus Liebe.

  • Gestern hatte ich einen bemerkenswerten Fußballabend. Die A-Jugendlichen unseres Dorfvereins - dessen erste Mannschaft leider gerade unglücklich aus der Landesliga abgestiegen ist - spielte im Finale des Prima Giro Cup gegen die klassenhöhere A-Jugend des 1. FC Kleve. Das Spiel fand auf neutralem Platz in einem bekannten niederrheinischen Wallfahrtsort statt, und unser halbes Dorf war da. Per Rad, per PKW, sogar per vom zweiten Torwart der Dritten Mannschaft organisiertem Fanbus. Es wurde ein tolles und stimmungsvolles Fußballspiel auf erstaunlich hohem Niveau, inklusive farbigem Rauch und bunten Lichtern. Und es endete mit 5:1 für die Guten.


    Warum ich das hier schreibe? Weil ich gestern endlich mal wieder die Seele des und die Leidenschaft für den Fußball gespürt habe. Das mag zu pathetisch klingen und ist doch genau so gemeint. Wenn man gesehen hat, mit welcher Freude die Jungs vor ein paar hundert begeisterten Zuschauern gespielt haben, wie ausgelassen hinterher von Spielern und Zuschauern gefeiert wurde und wie stolz der Verein auf diese Jugendlichen ist, konnte man spüren, was den Fußball eigentlich ausmacht. Und das ist ganz etwas anderes als Millionentransfers in die Wüste, Gezänk um die Transferaktivitäten von Profivereinen in Endlosschleife, permanentes Genöhle über alles und jeden im Internet, Zerlabern von Fußball im TV und aufgeblasenes Jonglieren mit mehrstelligen Millionensummen.


    Mein ehrlicher Respekt gilt den beiden Jungs aus Kleve, die an der Haltestelle vor der Sportanlage bargeldlos, aber guten Mutes auf einen LInienbus warteten (nachts um halb zwölf an der Peripherie von Kevelaer!), um mit diesem, mit dem Niersexpress und per Anrufsammeltaxi nach Hause zu fahren. Das muss man für ein Jugendspiel erst mal auf sich nehmen. Ich fürchte, sie stehen noch immer dort, wünsche ihnen aber von Herzen das Gegenteil.

    "Ich will keine Zukunft - ich will Fortuna!"
    STUNDE X

  • Gestern hatte ich einen bemerkenswerten Fußballabend. Die A-Jugendlichen unseres Dorfvereins - dessen erste Mannschaft leider gerade unglücklich aus der Landesliga abgestiegen ist - spielte im Finale des Prima Giro Cup gegen die klassenhöhere A-Jugend des 1. FC Kleve. Das Spiel fand auf neutralem Platz in einem bekannten niederrheinischen Wallfahrtsort statt, und unser halbes Dorf war da. Per Rad, per PKW, sogar per vom zweiten Torwart der Dritten Mannschaft organisiertem Fanbus. Es wurde ein tolles und stimmungsvolles Fußballspiel auf erstaunlich hohem Niveau, inklusive farbigem Rauch und bunten Lichtern. Und es endete mit 5:1 für die Guten.


    Warum ich das hier schreibe? Weil ich gestern endlich mal wieder die Seele des und die Leidenschaft für den Fußball gespürt habe. Das mag zu pathetisch klingen und ist doch genau so gemeint. Wenn man gesehen hat, mit welcher Freude die Jungs vor ein paar hundert begeisterten Zuschauern gespielt haben, wie ausgelassen hinterher von Spielern und Zuschauern gefeiert wurde und wie stolz der Verein auf diese Jugendlichen ist, konnte man spüren, was den Fußball eigentlich ausmacht. Und das ist ganz etwas anderes als Millionentransfers in die Wüste, Gezänk um die Transferaktivitäten von Profivereinen in Endlosschleife, permanentes Genöhle über alles und jeden im Internet, Zerlabern von Fußball im TV und aufgeblasenes Jonglieren mit mehrstelligen Millionensummen.


    Mein ehrlicher Respekt gilt den beiden Jungs aus Kleve, die an der Haltestelle vor der Sportanlage bargeldlos, aber guten Mutes auf einen LInienbus warteten (nachts um halb zwölf an der Peripherie von Kevelaer!), um mit diesem, mit dem Niersexpress und per Anrufsammeltaxi nach Hause zu fahren. Das muss man für ein Jugendspiel erst mal auf sich nehmen. Ich fürchte, sie stehen noch immer dort, wünsche ihnen aber von Herzen das Gegenteil.

    Kann ich komplett nachvollziehen. Außer Fortuna reizt mich nichts mehr am Berufsfussball. Habe mir letztens statt des Bundesliga-Meisterschaftsfinale lieber das Aufstiegsendspiel der Unterrather u19 gegen Meerbusch angeschaut..

  • Was für ein lächerlicher Elfmeter gerade für England gegen Israel trotz Videobeweis… glücklicherweise verschossen.

  • Finde ich eigentlich in Ordnung. Immerhin können sich auch nicht NLZ Teams qualifizieren, das finde ich wichtig.


    Kein Abstieg ist für die einzelnen NLZ Spieler irrelevant, da die genug Erfolgsdruck auf persönlicher Ebene haben. Liefern die nicht, sind die direkt weg. Das ist härter als bei einem Profifußballer, da Vereine bei den Mini Verträgen problemlos Leute auf Bank/ Tribüne setzen können.


    Ob es dem Fußball weiterhilft, keine Ahnung. Man muss die Trainer einfach komplett anders schulen und weit weg von der DFB Einheitslehre der letzten 10 -15 Jahre.


    Übrigens würde ich mir auch eine ähnliche U23 Liga wünschen, von mir aus wo man auch 3 Ü 23 Spieler einsetzen darf. Jede 2. Mannschaft der 1. bis 3. Ligisten nimmt dran teil, am Ende gibt es einen Meister, Plätze in Liga 3-4 werden für andere Vereine frei. Restlichen Zwote Teams dürfen nur noch bis maximal Oberliga mitspielen.

  • Bloß nicht den Älteren nacheifern, keine Tricks ausprobieren, schön 'Schema F' einhalten und den Joystick- Trainern folgen...


    "Gebt jedem einen Ball - dann muss sich keine/r drum streiten" (Zitat Vattern)

  • Nach den BJS zu erwarten

    "Die Stehplätze gehören abgeschafft, die Zäune erhöht, und bei jeder Ausschreitung sollten für den Verein 100 000 Euro fällig werden."
    "Bitte, Pfefferspray ist immer noch milder als der Schlagstock! Es tut kurz weh, die Augen tränen, das wars. "
    Im Namen der Toleranz sollten wir das Recht beanspruchen, die Intoleranz nicht zu tolerieren!
    Wahnsinnige explodieren nicht wenn sie vom Sonnenlicht getroffen werden, ganz egal wie wahnsinnig sie sind.

  • Bloß nicht den Älteren nacheifern, keine Tricks ausprobieren, schön 'Schema F' einhalten und den Joystick- Trainern folgen...


    "Gebt jedem einen Ball - dann muss sich keine/r drum streiten" (Zitat Vattern)

    Du kannst jedem Spieler in den NLZ drei Bälle geben, ein eigenes Tor aufstellen, alle Wettbewerbe komplett abschaffen etc, das alles wird nichts an den grundsätzlichen Problem in der deutschen NLZ Ausbildung ändern! Die Trainer sind gerade im Grundlagen- und Aufbaubereich einfach nicht auf dem erforderlichen Niveau (egal ob fussballerisch, athletisch etc), um mehr bessere Fussballer aus den NLZ herauszubringen. Ich hatte in den letzten Jahre das Vergnügen, Fussball- und Athletik-Individualtrainer, Mentaltrainer, Mediziner, Physiotherapeuten und vor kurzem erst einen Osteopathen bei ihrer Arbeit zu erleben, die in einer komplett anderen Liga spielen! In die Ausbildung all dieser Spezialisten müssen wir im deutschen Leistungsfussball mehr investieren und bereit sein, für vorhandene Topleute auch endlich Geld in den NLZ, selbst in den Profiabteilungen zu bezahlen. Hatte vor einigen Monaten mal die Ausschreibung für die physiotherapeutische Begleitung einer gesamten Saison bei einem Verein der 1.Liga gesehen bzw hat der Chef mir mal seine Kosten dagegen gesetzt. Wenn du nicht die Arbeit bei einem Profiverein als Werbemaßnahme ansiehst und deinen Marketingetat da mit reinrechnest, dann ist das für gute Leute alles unwirtschaftlich. Einzig Mediziner kannst du davon herausnehmen, weil da private Kranken- oder Zusatzversicherungen so gut wie alle Maßnahmen des Arztes finanziell adäquat abdecken.

  • Kein Wettbewerb, keine ehrgeizigen, junge Spieler.


    Das ist wirklich absurd. Wen wunderts da noch, das der DFB international der Musik hinterherläuft?


    Ruhig so Weitermachen, DFB...


    Ist dir bewusst, dass im Jugendfußball 99,99 % aller Kinder niemals Profis werden, sondern einfach nur Fußball spielen wollen. Spielschwächere Kinder leiden unter geringerer Spielzeit, weil Vereine/Trainer in den Altersklassen schon viel zu viel Wert auf Ergebnisse und Tabellenplatzierungen legen. Die Reform ist genau richtig um den Status als Sportart Nummer 1 in Deutschland zu erhalten.

  • Der eine sieht's so, der andere so.


    In der Schule braucht man auch nix mehr benoten. 99,99% der Kinder werden keine Top-Manager (mit sehr hohen Gehältern).


    Es gibt Kinder, die für bestimmte Sportarten untalentiert sind.


    Früher hat bei uns auch nicht jeder dieselbe Spielzeit bekommen. Die besseren Spieler waren Stammspieler, die schwächeren saßen auf der Bank.


    Der eine macht weiter, der andere hört auf und sucht sich was anderes. Für mich völlig normal.


    Leistungsgedanke? Ach, brauchen wir nicht. Nirgendwo...

  • Ich bin da zwiegespalten. Auch wenn man sich mit vielen Trainern, aber auch Lehrern unterhält. Die meisten sagen, dass die Kinder eh mitzählen und sich die ganze Woche darauf freuen am Wochenende zu gewinnen oder eben eine Niederlage vergessen zu machen.


    Ich sehe aber auch, dass gerade kleine Kinder mehr spielen sollten. Aus meiner Sicht ist aber die komplette Einstellung von Wettbewerb ein großer Fehler. Mein Vorschlag wäre eine Mischung gewesen. Einerseits spielt man die ersten 30 Minuten zum aufwärmen das Funino, wo jeder gleichmäßig eingesetzt werden muss. Danach macht man eine Pause und spielt dann ein "normales" Spiel. Auf und Abstiege gibt es meiner Info nach eh nicht bei Bambini bis E Jugend.


    Bei den NLZs bzw. den U Bundesligen finde ich den Schritt richtig, den Auf/ Abstieg abzuschaffen. Es gibt ja weiterhin Meister, die sich in Deutschland meist eh auf 5-6 Teams beschränken. Der Rest der NLZ Teams kann seine Spieler dann weniger risikoreich fördern. Insbesondere für junge Trainer wichtig, dass man mit einem kleinen NLZ (bspw. auch Fortuna) nicht absteigt, sondern gezielt Spieler auf Topniveau fördern kann.


    Gerade in der Jugend wird doch ausschließlich nur noch auf Körperlichkeit gesetzt. Wenn dann jemand mit 16 schon 1.90m ist, spielt der die Jugend durch, auch wenn er für das spätere Profigeschäft nicht genug fußballerische Qualität hat. Dafür bleibt der 16 Jährige 1.60m große Spieler außen vor, obwohl er wohlmöglich noch wächst und körperlich reift.


    Die Jungs in den NLZs brauchen eh keinen Extra Anreiz. Die Topspieler sind bei den Teams die um die Meisterschaft spielen, die dahinter sind in der höchsten Liga und messen sich täglich mit den besten Jugendspielern Deutschlands.


    Den Wettbewerb auf Bambini - D Jugend komplett abzuschaffen halte ich aber für einen großen Fehler.


    1. Kann man nicht auf jeden Rücksicht nehmen. Manchmal ist es auch besser wenn man merkt, dass der ausgewählte Sport evtl. gar nicht der Sport für mich ist und mein Talent ganz woanders liegt. Jeder kennt doch die Leute, die Partout nicht einsehen wollen, dass Sie eigentlich den Wettbewerb stören und von sich selbst behaupten die Besten zu sein.


    2. Gerade Niederlagen sind doch wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung. Wie gehe ich damit um wenn ich mal nicht gewinne/der Beste bin? Was mache ich wenn es Gegenwehr gibt? Wie gehe ich mit Konflikten in der Gemeinschaft um, wenn es nicht läuft?


    Aus persönlicher Sicht sind mir vor allem die Siege in Erinnerung, wo man mit einer schwächeren Mannschaft den großen besiegt hat. Oder eine lange Niederlagenserie hatte, dann aber sich einen Sieg erkämpft hat. Die Spiele wo man 8x in Folge gewinnt sind zwar schön, lassen einen aber auch satt werden. Niederlagen gehören zum Leben dazu.


    Übrigens, bei den alten Herren gibt es auch nur "Freundschaftsspiele". Bei meinem ersten Auftritt bei den alten Herren dachte ich aber hier wird um die Champions League gespielt. Ähnlich ist es doch bei Kindern, wo kein Ergebnis eingetragen wird. Die sind doch nicht blöd, jeder kennt die Regeln und jeder will den Gegner besiegen.


    Ein großes Problem sehe ich, wenn selbst im Sportunterricht oder Bundesjugendspielen jeglicher Wettbewerb ausgesetzt wird. Wenn man nicht mehr weiß wo man besser/ schlechter ist als andere, dann erkennt man seine Talente nicht.