WM 2022 - rein sportlich

  • Was nützt Kunst wenn sie brotlos ist? ;-) Wir sollten die künstlerische B-Note einführen wie beim Eistanzen?

    Dann erzähl mir mal bitte wie oft eine Mannschaft mit der Spielweise der Kroaten was gewonnen haben.

    Griechenland, Chelsea ... ;-)

    Wobei ich die Spielweise der Kroaten aktuell zugegebenermaßen nicht beurteilen kann.

    Brothers, Sisters

    One Day we will be free.

    From Fighting, Violence, People Crying in the Streets.

  • Dann erzähl mir mal bitte wie oft eine Mannschaft mit der Spielweise der Kroaten was gewonnen haben.

    Griechenland, Chelsea ... ;-)

    Wobei ich die Spielweise der Kroaten aktuell zugegebenermaßen nicht beurteilen kann.

    Griechenland ja , aber Chelsea haben sich nicht durchweg zum Erfolg gemauert. Ansonsten sehr maue Ausbeute.
    im übrigen wünschen wir uns nicht wieder so einen Spieler wie Stöger. Ein Spieler der das Spiel lesen und lenken kann. Der Kämpfer ist meist derjenige der den Künstler den Rücken freihält. Eigentlich haben wir alle recht, man braucht beides, aber der Künstler kann ein Spiel alleine entscheiden.

  • Genau! (fuer Deutschland, Kroatien hat ja noch nichts gewonnen)

    Schade das immer nur die Gewinner zählen. Zweimal hintereinander unter den letzen vier, finde ich sehr beachtlich und es kann ja noch mehr werden.

    Das stimmt, obwohl ich froh bin dass die ErNiederlande

    So eine Art Fußball ist letztendlich nur auf Turniere erfolgreich, wo nicht unbedingt die beste Mannschaft gewinnt. Es verbietet keiner die Kroaten so zu spielen und so viel Glück zu haben. Ich kann halt nichts damit anfangen und schon gar nicht für so eine Mannschaft sein. Als Kroate würde ich auch steil abgehen. Mir sind Künstler am Ball lieber als Kämpfer. DiStefano, Pelé, Netzer, Cruyff, Bekennbauer, Best, Zidane, Matthäus, Maradona, Iniesta, Messi usw. Solche Spieler haben den Fußball geprägt und die Fans fasziniert.

    Bekenn-bauer... passt irgendwie :)


    Ich bin ja in Daenemark aufgewachsen, fuer mich waren die groessten Ballkuenstler Michael Laudrup und sein Bruder Brian. Erinnert mich an Musiala, hoffentlich ist er im naechsten Turnier mehr erfolgreich mit seinen driblings

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von ronbhau ()

  • Kann überhaupt nicht verstehen warum man die kroatische Mannschaft so abfeiert. Noch kein einziges gutes Spiel gemacht und nur mit viel Dusel weiter. Gegen Brasilien ein Schuss aufs Tor in 120 Minuten, dazu noch abgefälscht hat gereicht. Dann labern alle vom unglaublichen Wille und Moral dieser Mannschaft. Einfach nur ziemlich viel Glück gehabt und nichts anderes. Genau so schlimm wie 2004 die griechische Mannschaft.

    Dann sollten sich die anderen und vorallem ach so großen Nationen hinterfragen, warum sie gegen solche Teams verkacken.


    Wenn Kroatien ein Torschuss gegen Brasilien reicht, um am Ende weiterzukommen, was haben die denn dann gezeigt? War dann wohl zu wenig.


    Gleiches galt seinerzeit für Griechenland. Die haben mir ihren begrenzten Mitteln den Coup ihres Lebens geschafft. Sprach für sie und dafür gegen alle Gegner. Wer es, wie Portugal 2x, nicht schafft, die zu besiegen, dann waren sie schlechter.


    Das Runde muss halt ins Eckige. Egal wie.


    Und wenn Fortuna mit solch einen, eher destruktiven Fussball, erfolgreich ist/wäre, dann nehme ich das gerne.


    Für Schönspielerei kannste dir nix kaufen. Hacke, Spitze, 1,2,3 sieht vielleicht ganz nett aus, ist aber zumeist brotlose Kunst. Im Zirkus Roncalli werden Artisten gesucht...

  • Ich spiele ja Tischtennis und gebe mal einen Vergleich.

    Dort gibt es sogenannte Materialspieler. Die machen nichts anderes als unkonventionell den anderen das Spiel kaputt.

    Was die Zuschauer beim TT als spektakulär empfinden wird von denen zerstört.

    Es gibt viele die hassen solche Spieler. "Noppen machen einsam" ist ein gängiger Spruch und es macht auch weniger Spass gegen solche Leute als z.B. Topspin Duelle 3m hinter der Platte.

    Trotzdem ist was die spielen auch eine Kunst und erfordert Training.


    Ist doch mein Problem wenn ich mit dem krummen Spiel nicht klarkomme. Und so sehe ich es in jedem Sport.

  • Mir sind Künstler am Ball lieber als Kämpfer. DiStefano, Pelé, Netzer, Cruyff, Bekennbauer, Best, Zidane, Matthäus, Maradona, Iniesta, Messi usw. Solche Spieler haben den Fußball geprägt und die Fans fasziniert.

    Das stimmt nur bedingt. Zurecht haben wir diese Spieler bewundert, geliebt aber haben wir die Kämpfer, die alles gaben und ohne die auch die Filigranen wenig wert waren.

    Und da hat auch jedes Land seine Helden...

    Gascoigne, Camacho, Bergamo, Briegel und.... oder hier auf Vereinsebene...Baltes, Köhnen, Lambertz usw.

    Keiner von denen war genial, aber deren Herzblut reichte, um ganz tiefe Fussabdrücke zu hinterlassen.

  • Ist doch mein Problem wenn ich mit dem krummen Spiel nicht klarkomme. Und so sehe ich es in jedem Sport.

    Ist im Tennis ähnlich. Deshalb wird diese Spielweise nicht nur eingesetzt, um die Spielweise des Gegners zu erschweren, sondern auch als psychologische Kriegsführung. Weil sich eben viele Leute über so eine Spielweise aufregen und dann die Konzentration verlieren.


    Ich habe früher viel Tennis gespielt und ich war eigentlich nicht so ein Spielertyp, sondern habe mein Heil in "normalen" Ballwechseln gesucht. Weil mir das mehr Spaß gemacht hat und ich mit bewusst eingesetztem destruktivem Spiel mich eher selbst rausgebracht habe.


    Aber einmal gab es eine Ausnahme, weil ich bei einem Medenspiel eher zufällig eine krasse Schwäche des Gegners entdeckt habe und sie dann voll ausgenutzt habe. Der war mir eigentlich in allen Belangen überlegen und führte sehr schnell sehr hoch. Ab und zu konnte ich den Ball gerade noch erreichen und ihn nur noch mit einem hohen Notschlag zurück ins andere Feld bringen. Ich habe dann schnell gemerkt, dass er mit langsamen, hohen und weiten Bällen gar nichts anfangen kann. Das hat den total aus dem Rhythmus gebracht und er hat dann sehr schnell sehr einfache Fehler gemacht. Zudem hat er sich dann immer sehr aufgeregt.


    Ich bin dann irgendwann dazu übergegangen und habe nur noch "Mondbälle" gespielt. Der wollte mir die dann um die Ohren hauen und hat sie fast alle verballert. Er wurde immer wütender und schrie rum und verballerte so noch mehr Bälle. Am Ende hatte ich dann das Spiel sogar gewonnen und er brauchte einen neuen Schläger, weil er ihn nach dem Match zertrümmert hat. Das war ein großer Spaß. :D

  • Oder Fortuna unter Nobby Maier.

    Hinten dicht gemacht und vorne wird schon irgendwie was reingebröckert....

    Erfolgreich und, mir zumindest, hat es damals mehr Spaß gemacht als die versuchte Schönspielerei manchmal und trotzdem verlieren.....

    EINMAL FORTUNA - IMMER FORTUNA !!!!!!



    --,)s

  • Kann überhaupt nicht verstehen warum man die kroatische Mannschaft so abfeiert. Noch kein einziges gutes Spiel gemacht und nur mit viel Dusel weiter. Gegen Brasilien ein Schuss aufs Tor in 120 Minuten, dazu noch abgefälscht hat gereicht. Dann labern alle vom unglaublichen Wille und Moral dieser Mannschaft. Einfach nur ziemlich viel Glück gehabt und nichts anderes. Genau so schlimm wie 2004 die griechische Mannschaft.


    So ein Stuss, den du da schreibst....Mag ja sein, dass die Kroaten keinen Zauberfussball zeigen, aber was da 120 Min. gekämpft und gearbeitet wurde gegen Brasilien war schon beachtlich....Fußball ist nicht nur Hacke, Spitze, eins, zwei, drei......Des weiteren ist Elferschießen auch nicht nur Dusel sondern eine Frage der Mentalität der Schützen, das haben die Kroaten drauf....Bei deinen Spaniern hat man ja gegen Marokko gesehen, was passiert, wenn man die Elfer mit braunem Streifen in der Hose schießt.

  • Fussball ist ein Ergebnissport und deshalb ist Kroatien, völlig zurecht übrigens, im Halbfinale und Mannschaften wie u.a. Deutschland, Spanien, Brasilien und Holland eben nicht...

    Griechenland ist 2004 übrigens auch verdient Europameister geworden, auch wenn es Dir nicht gefallen hat...

    Im Fussball zählt nur das Ergebnis, es gibt keine A- und B-Noten....

    Sollte ein solch rein ergebnisorientierter 'catenaccio' Fußball wirklich wieder modern werden, stellt sich einem die Frage, ob der Zuschauer für solch einen Krampf wirklich die viele Kohle lockermachen will, die sich die ganzen Vermarkter wünschen. Da habe ich dann doch gehörige Zweifel.


    Ich selber würde mir das dann wohl nicht mehr antun. Die ganze abwartende Ballschieberei im Mittelfeld, ist ja jetzt schon oft hart an der Schmerzgrenze.

  • Fußball ist nun mal ein Ergebnissport. Und wird es hoffentlich auch immer bleiben. Was willst Du unternehmen? Regeln ändern? 3 Miuten keinen Ballbesitz = Elfmeter? Der Fußball hat 50 Jahre italienischen Catenaccio überlebt, das wird auch diesmal so bleiben.

    Fatal ist mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau, Mit allen seinen Geschwüren.

    Heinrich Heine. Deutschland, ein Wintermärchen, 1844

  • Wenn DEINE Mannschaft erfolgreich Fussball spielt, egal mit welcher Art, bist Du zufrieden.


    Klar, ist es schön, wenn sie toll spielt, kombiniert, präzise passt, flankt und abschließt, sowie den Kampfmodus inne hat und dabei eklig sein kann, wenns sein muss.


    Nur ist das sehr wahrscheinlich die eierlegende Wollmilchsau.


    Ich bin bzw wäre zufrieden, wenn die Fortuna un erster Linie über den Kampf ins Spiel findet. Kampf muss nicht gleich destruktiv sein, für mich hat dieser aber 1.Priorität. Alles was dann on top drauf kommt, das zum positiven beiträgt, nehme ich gerne an.


    Am meisten konnte ich mich mit der Fortuna identifizieren, wenn sie hinten relativ sicher stand und mit Leidenschaft die Zuschauer hinter sich brachte. Und das war zuletzt die Zeit unter Meier. Unter Funkel war's dann ähnlich, als es Schritt für Schritt aufwärts ging. Das Ende der jeweiligen Äras mal ausgeblendet.


    Sowas will ich sehen. Für Schönspielerei gibt's keine Punkte. Erstmal Gras fressen und dann...

  • Ich verstehe die ganze Diskussion nicht. Natürlich haben Fußballfans bestimmte Spielstile, die ihnen mehr oder weniger gefallen. Und manche davon sind epochal geworden: englischer Kick and rush, deutscher Kraftfußball, spanischer Tiki-Taka, brasilianisches Ballett, italienischer Catenaccio usf. Das hat aber doch auch einen Abnutzungseffekt, der sich auch mit Erfolgen einstellt: Irgendwann kann man das nicht nur deshalb nicht mehr sehen, weil es so voraussehbar ist, sondern auch deshalb, weil auch mal andere Spielstile sich durchsetzen sollen.


    Letztes Beispiel war halt der sehr erfolgreiche spanische Stil. Den kann ich überhaupt nicht mehr sehen, auch wenn ich den sogenannten Guardiola-Fußball insgesamt für sehr anspruchsvoll und rundum gepflegt halte: reaktionsschnell, ballsicher, technisch sehr hochwertig, demütigend usf. Mit dem schmächtigen und kleingewachsenen Spielermaterial im Spanien dieser Jahre (2008-2012) hätte man aber kein körperliches Spiel oder Kick and rush aufziehen können. Nun hat sich auch Guardiola in England inzwischen weiter entwickelt.


    Auch der sogenannte Catenaccio, den man wohl letztmalig in den 90ern bei Juventus gesehen hat, war ja nie ein reiner Abwehrschlachts-Kampffußball, sondern kam aus einem Bollwerk heraus mit technisch hochwertigen Elementen in der Spitze. Und selbst die deutsche Krafttruppe in den 80ern hatte hier und da auch Spielwitz. Und so weiter...


    Von daher glaube ich schon, dass zum Beispiel Frankreich – und das schrieb ich schon bei der letzten WM – ein sehr vielseitiger Weltmeister ist, den man schlecht auf einen Stil reduzieren kann. Die können alles, aber fast nichts einzigartig. Außer das Tempo verlagern und auf Spielstände reagieren. Als Stil kommt bei denen, anders als bei dem Champagner-Fußball von 1998, nicht viel Prägendes in Frage. Mit Ausnahme der Tempo-Konter. Auf die sie sich aber zuletzt auch schon fast zu viel verlassen haben.


    Persönlich stehe ich eigentlich auch mehr auf technisch anspruchsvollen Fußball und weniger auf das Kämpferische. Aber das ist oft die einzige und dann auch legitime Möglichkeit, seine Stärken in den Wettbewerb zu bringen. Mich nervt auch dieses "Wir wollen Euch kämpfen sehen" im Stadion bei uns. Aber gut, ist halt Fortuna.


    Und Kroatien und Marokko sind dieses Jahr Kroatien und Marokko. Und Deutschland war in den 80ern eher Briegel. Und Spanien damals Iniesta oder Xavi oder so. Wenn das erfolgreich ist, sieht das eine Zeit lang gut aus. Und irgendwann auch nicht mehr. Und wenn er nicht erfolgreich ist, sieht technisch hochwertiger Fußball genauso lächerlich aus wie wild kämpferischer.

  • Nonchalant 73 ich habe nichts gegen kämpferischen Fußball und auch nicht gegen defensive Mannschaften, aber das kroatische Spiel ist für mich furchtbar. Hinten reinstellen und vorne auf ein Wunder warten oder das Elfmeterschießen zu erreichen, ist mir persönlich zu wenig. Sie haben so klasse Spieler und daher verstehe ich nicht wie man so spielen kann. Daher kann ich dieses abfeiern der kroatischen Mannschaft nicht nachvollziehen. Zum Glück ist es eine Spielweise die niemals den Fußball prägen wird. Damit kann man zwar weit bei einem Turnier kommen, aber zum Glück sehr selten zum Titel. Im Ligabetrieb wird man niemals eine Meisterschaft gewinnen. Vielleicht liegt es auch daran, dass für mich Fußball mehr ist, als nur das Ergebnis. Ansonsten bin ich jetzt raus aus der Diskussion und hoffe auf ein Endspiel Argentinien-Frankreich und am Ende mit dem Pokal für Argentinien.