SV Darmstadt 1898

  • Nur mal so am Rande:


    Ist es nicht auch jammern auf hohem Niveau, wenn man sich als Pflegepersonal mit 1300 EUR/Monat nicht zufrieden gibt!?
    Klar, gemessen an dem was sie leisten (freiwillig - genau wie Wagner) verdienen sie im Bundesdurchschnitt zu wenig. Aber erzähl das doch mal jemanden in Bangladesh oder so ca. 80% der Arbeitnehmer weltweit. Diese Sicht hat aber keiner und man meckert und meckert, weil man immer die größere Portion auf dem Teller des Anderen sieht. Vieles erscheint komplett gerechtfertigt (wie dein Pflegepersonal Beispiel ), enthält aber eine gehörige Portion Arroganz, wenn man das dem 15-Jährigen Bangladeshi erzählt, der gerade mit nem Dollar aus seiner 14-Stunden Schicht nach Hause kommt. Bevor man wieder wunderbar auf einen Wagner eindrischt, sollte man doch erstmal vor der eigenen Haustüre kehren.


    Sehr provokativ diese These und auch nicht völlig daneben, ABER. Herr Wagner lebt hier in Deutschland - und wenn man ihn mit uns Normalverdienern vergleicht, bleibt sein Gehalt exorbitant und man darf zumindest mal fragen, ob das noch in irgendeiner Relation zu seiner Leistung steht... Zumindest sollte man nicht die Augen vor der Realität im eigenen Land verschließen und solchen Unsinn verzapfen. Eine Krankenschwester, die im Hospiz arbeitet, vergleicht sich natürlich mit Freundinnen, die gleich alt sind und in einer Bank oder Versicherung arbeiten, die dabei wesentlich weniger für die Gesellschaft leisten und trotzdem ein Vielfaches verdienen... Es ist mehr als menschlich und auch normal, dass sie sich nicht mit der Steineklopperin in Indien vergleicht - das als Arroganz zu bezeichnen, diffamiert sich selbst! Natürlich ist das Alles das Ergebnis unseres kapitalistischen Wirtschaftssystems und basiert auch auf der Ausbeutung der Menschen in fernen Ländern, insofern hast du recht, aber a) hilft es dir im Leben nur bedingt, wenn du dich ungerecht behandelt fühlst (und ich finde es auch objektiv unglaublich, wie schlecht in Deutschland Pflegekräfte bezahlt werden und damit gerechtfertigt, sich darüber aufzuregen), b) hat das wenig mit dem Beispiel Wagner zu tun. Er durchblickt ja noch nicht einmal, wie dumm seine Äußerungen in Bezug auf die Lage in Deutschland sind, geschweige denn, wenn er mal über den Tellerrand blickt - da muss gar nicht Bangladesjh her, es reicht ein Blick nach Spanien, Griechenland, Bulgarien...

    Die schönsten Heimsiege: Bayern: 7:1; 4:1 Gladbach: 4:1; Bremen II: 1:0; Kaiserslautern 4:3; Schalke 5:3; Schönstes Spiel auf neutralem Platz (Pokalfinale): Kölle: 2:1 Schönste Auswärtssiege: Kölle 2:1; RWE 5:1; Chemnitz 2:0; Solingen 1:0; Kaiserslautern 3:0

  • In der Relation sollte man schon die anfallenden Kosten sehen.
    Der Beitrag tiffts garnicht.

    Ich möchte doch auch gar nicht in Abrede stellen, dass Pflegepersonal (und viele andere Jobs) in Deutschland zu wenig verdienen. Ich hab nur versucht mal eine andere Perspektive darzustellen. In Deutschland bekommst du für Arbeit mindestens ein Dach übern Kopf, ausreichend Nahrung, medizinsche Versorgung und zudem herrscht hier noch Sicherheit. Das hast du in der Form in den wenigsten Ländern dieser Erde.


    Trotzdem wird gemeckert. Warum? Weil man sieht, dass ein Bänker oftmals das 10-Fache verdient. Nichts anderes macht Wagner. Er guckt auf den nächst größeren Teller (US-Sport) und sieht, dass da besser verdient wird. Aus den Augen eines normalen Arbeiters (auch aus meinen!) eine arrogante Dreistigkeit.


    Das Gejammer eines deutschen (unterbezahlten) Arbeitnehmer ist aus dem Augen eines Menschen der in einem 3.Welt-Land arbeiten und leben muss aber genau das Gleiche.

  • So notwendig eine solche Diskussion auch ist, so hat sie meiner Meinung nach nichts mehr hier im Darmstadt-Thread zu suchen.


    Vielleicht sollten wir wieder zu den sportlichen Themen rund um diesen Verein zurückkehren...
    .

  • Nur dass der reiche zumeist die Wahl hat, ob er mit dem bus oder dem Ferrari zur Arbeit fährt.


    Der Normalbürger hat diese Wahl zumeist nicht..


    War ja nur ein Witz. --;;)


    Es fällt aber auf das die einzigen die irgendwas in Relation setzen diejenigen sind die Wagners Meinung bewerten, oder? Er selbst hat das gar nicht getan, darum ist die Diskussion ein paar Meter neben der Spur. Und ich gebe ihm in der Sache auch nicht unrecht. Vergleiche zu anderen Berufen hat er niemals selbst getätigt und das legt man, wie hier, doch nur so aus wenn man das unbedingt möchte.


    Er hat davon gesprochen "komplette Jugend aufgegeben", "enormen öffentlichen Druck" und meine ich von Angebot und Nachfrage (?) und von "verdienter Entlohnung". Wenn er das so empfindet kann er das tun. Wo ist eigentlich das Problem?


    Achja scheiß Millionär sei lieber dankbar und denk an die Krankenschwester.... irgendwas von "Neidkultur" sagte er glaube ich auch. War dann ja wohl ein Treffer.

  • Achja scheiß Millionär sei lieber dankbar und denk an die Krankenschwester.... irgendwas von "Neidkultur" sagte er glaube ich auch. War dann ja wohl ein Treffer.

    Das hat nichts mit Neid zu tun, sondern mit den-Hals-nicht-voll-genug-bekommen-können.

    "Ich werde nie von einem Verein oder einem Präsidenten abhängen - ich glaub', in Österreich haben Präsidenten von österreichischen Fußballclubs mehr Sponsoren verjagt als jeder andere. Nicht einen Euro, wenn wir nicht die Kontrolle, die Verantwortung und die Geradlinigkeit innehaben." (Dietrich Mateschitz, angeblich nur ein normaler Sponsor...)

  • Achja scheiß Millionär sei lieber dankbar und denk an die Krankenschwester.... irgendwas von "Neidkultur" sagte er glaube ich auch. War dann ja wohl ein Treffer.

    Das hat nichts mit Neid zu tun, sondern mit den-Hals-nicht-voll-genug-bekommen-können.


    Glaub ich nicht wirklich. Ob Sandro Wagner 1, 2 oder 7 Millionen verdient, juckt das eigentlich irgendwen? Er empfindet für diese Entbehrungen die man als Profi von klein auf hat, wäre mehr gerechtfertigt. Legitim. Ich musste nix aufgeben und kann so viel scheiße bauen wie ich verantworten möchte :p


    Ich bleibe dabei, es ist Neid. Weil -der da- so viel Geld hat und ich nicht sollte er lieber mal darüber nachdenken wie es -uns- geht und was wir für harte Arbeit bekommen. Darum dreht sich die Diskussion und der Vergleich kommt zumindest nicht von ihm.

  • Achja scheiß Millionär sei lieber dankbar und denk an die Krankenschwester.... irgendwas von "Neidkultur" sagte er glaube ich auch. War dann ja wohl ein Treffer.

    Das hat nichts mit Neid zu tun, sondern mit den-Hals-nicht-voll-genug-bekommen-können.

    Definitiv kein Neid!
    Interessiert mich nicht, ob ein Sandro mit dem Ferrari zum Training fährt.


    Nach seiner Argumentation müssten aber alle Profi-Fußballer viel mehr Geld bekommen. Die Kohle müssen die Vereine ja irgendwoher nehmen.
    Ist das Neid, wenn mich stört, dass
    * Fußball im TV im exklusiver vermarketet wird, dadurch mein Zugang zu Spielen schwerer und / oder teurer wird,
    * Fußball zur besseren TV- und Auslandsvermarktung zu immer merkwürdigeren Zeiten gespielt werden soll,
    * Fußball im TV und im Stadion in immer mehr Werbung untergeht,
    * Geld von Investoren gebraucht wird, denen Vereinsstrukturen und Mitbestimmung von Mitgliedern ein Greuel ist,
    ......
    ?

    Wie dumm kann man eigentlich sein?


    - Ja!

  • "Neid Debatte" ist doch vollkommener Quatsch. Sind ja nicht nur die Fußballer, gibt ja auch noch genug andere Gesellschaftsgruppierungen, die viel zu viel Geld für ihre "Leistung" bekommen. Denn es gibt auch einen unangenehmen Nebeneffekt; für alles, was die einen zu viel bekommen, bekommen andere Leute zu wenig. In einer Welt, in der die 62 reichsten Menschen so viel Vermögen besitzen wie die 3.500.000.000 Ärmsten zusammen, wird man auf Dauer an einer weitreichenden Verteilungsdiskussion nicht herum kommen. Auch hierzulande bekommen immer mehr Menschen für ihre gute Arbeit immer weniger Geld und den eh schon Vermögenden wird weiter die dicke Kohle in den Rachen geworfen. Das ist nicht nur hochgradig ungerecht und weit weg vom "Leistungsprinzip", auf Dauer zerschießen auch so fortschreitende Ungleichgewichtungen die gesamte Gesellschaft.
    Die meisten Fußballer sind aber wenigstens noch mit so viel Grundintelligenz gesegnet, das sie das Geld einfach einstreichen, sich drüber freuen und schauen das das nicht zu sehr Thema wird und jammern auf jeden Fall nicht noch öffentlich rum, das sie nicht angemessen genug bezahlt werden. Da gehört der Herr Wagner dann wohl nicht so zu, was jetzt aber auch keine große Überraschung ist.

  • Das hat nichts mit Neid zu tun, sondern mit den-Hals-nicht-voll-genug-bekommen-können.


    Glaub ich nicht wirklich. Ob Sandro Wagner 1, 2 oder 7 Millionen verdient, juckt das eigentlich irgendwen? Er empfindet für diese Entbehrungen die man als Profi von klein auf hat, wäre mehr gerechtfertigt. Legitim. Ich musste nix aufgeben und kann so viel scheiße bauen wie ich verantworten möchte :p


    Auch Wagner musste gar nichts aufgeben. Wenn überhaupt, dann wollte er.


    Und tatsächlich hat er nichts aufgegeben. Man kann nicht aufgeben, was man nicht hat. Im Gegenteil - er hatte das Glück, sich sein bisheriges Leben weitgehend so gestalten zu können, wie er und viele andere Jugendliche es sich wünschen. Dazu gehört, das eigene Hobby zum Beruf zu machen.


    Ich gönne es ihm. Und wünsche ihm Einsicht und Demut.


    Gruß,
    Olsen

  • Der Fußballspieler soll der Pflegekraft zur Unterhaltung dienen, nach einem harten Arbeitstag. Mit ner Wurst und lecker Bierchen. Ich glaube so fing das mal an vor vielen Jahren.
    Das ist keine Neiddebatte, sondern lediglich die Fassungslosigkeit über die dummdreistigkeit eines mittelmäßigen Fußballspiele es.

  • Wenn man das alles von Wagner liest, kann man beinahe zu dem Schluss gelangen, dass Jäger den Jörres damals wohl doch über den Tisch gezogen hat.

    The Hammer Of The Gods


    Fortuna Düsseldorf - erster ehemaliger Erstligist, dem aus der 4.Liga das Comeback gelang !!!

  • Das Wort "Neiddebatte" ist nichts anderes als ein neoliberaler Kampfbegriff der Profiteure gesellschaftlicher Ungleichheit, der denen, die eine gerechtere Gesellschaft anstreben, eine schlechte Charaktereigenschaft unterschieben soll, um im besten Fall selbst das schlechte Gewissen loszuwerden. Im schlechten Fall, im Fall Wagner, glaubt man zudem noch, dass man die Unverhältnismäßigkeit des eigenen Reichtums verdient. Das ist dann ein Gemisch aus Dummheit und Borniertheit, wovon man bei Sandro Wagner definitiv ausgehen muss.

  • Das Wort "Neiddebatte" ist nichts anderes als ein neoliberaler Kampfbegriff der Profiteure gesellschaftlicher Ungleichheit, der denen, die eine gerechtere Gesellschaft anstreben, eine schlechte Charaktereigenschaft unterschieben soll, um im besten Fall selbst das schlechte Gewissen loszuwerden. Im schlechten Fall, im Fall Wagner, glaubt man zudem noch, dass man die Unverhältnismäßigkeit des eigenen Reichtums verdient. Das ist dann ein Gemisch aus Dummheit und Borniertheit, wovon man bei Sandro Wagner definitiv ausgehen muss.

    danke. genauso siehts es aus.

  • Wer ist denn mehr Wert in unserer Gesellschaft? Der fussball Profi, oder die Krankenschwester? Unfassbar.. Der Wagner hört mit 35 mit fussball auf weil er genug Kohle hat. Die Krankenschwester muss bis mind 65 arbeiten obwohl ihr Rücken im arsch ist.